Timecop – 4K UHD Mediabook Review

Van Damme prügelt sich in 4K durch die Zeit

Unter der Regie von Peter Hyams entstand mit Timecop aus dem Jahr 1994 ein Sci-Fi-Thriller, der Van Dammes endgültigen Hollywood-Durchbruch ebnen sollte. So jagt er als Elite-Polizist Max Walker Zeitreisende-Kriminelle, die versuchen sich durch Zeitmanipulation zu bereichern. Mit Senator Aaron McComb (Ron Silver) trifft er auf einen Gegner, der nicht nur für seine Präsidentschaftskandidatur über Leichen geht, sondern auch ein Geheimnis hütet – eines, das Walkers Vergangenheit und Zukunft untrennbar verbindet. Ob uns Hyams’ Action-Thriller auch heute noch überzeugen kann und wie die 4K Ultra HD samt Mediabook ausgefallen ist, verrät unser Review mit Filmkritik!

Timecop (1994) Trailer

Worum geht’s „Timecop (1994)“?

Wir schreiben das Jahr 2004. Zehn Jahre zuvor wurde Max Walkers Frau Melissa (Mia Sara) bei einem nächtlichen Überfall getötet. Seitdem jagt Max (Jean-Claude Van Damme), als Mitglied der Timecops – einer staatlichen Time Enforcement Commission (TEC) Einheit, illegale Zeitreisende. Seit Zeitreisen möglich sind, werden diese vermehrt für kriminelle Machenschaften genutzt. Bei seiner letzten Festnahme fällt der Name Senator Aaron McComb (Ron Silver), der aktuelle Präsidentschaftskandidat. 

Max vermutet, dass der Politiker auch versucht die Vergangenheit zu manipulieren, um in der Gegenwart Millionen US-Dollar für seinen Wahlkampf abzustauben. Als ein Attentat auf Walker verübt wird und er noch dazu von seiner neuen Partnerin verraten wird, ist klar, dass McComb Dreck am Stecken hat. Er hat nur eine Chance ihn aufzuhalten: Er muss selbst in die Vergangenheit reisen und vielleicht erhält er die Chance den zurückliegenden Mord an seiner Frau ungeschehen zu machen.

Peter Hyams’ Inszenierung einer Jagd durch die Zeiten

Regisseur Peter Hyams Actionkracher „Timecop“, der auf dem gleichnamigen Comic von Dark Horse Comics von Mike Richardson und Mark Verheiden basiert, sollte Jean-Claude Van Damme als Actionheld in Hollywood etablieren. Dummerweise stand der Film in direkter Konkurrenz zu Genre-Giganten wie „Total Recall“ (1990), „Terminator 2: Judgment Day“ (1991) und „Demolition Man“ (1993), denen er letztlich nicht gewachsen war. Die großen Mitbewerber und die beginnende Sättigung des Publikums mit dem Genre erschwerten es dem Film, die verdiente Aufmerksamkeit zu erlangen.

Jean-Claude Van Damme als Zeitpolizist Max Walker Filmszene auf Timecop
Max Walker (Jean-Claude Van Damme) Timecop © Studiocanal 2025

Obwohl die Geschichte und die Computereffekte damals wie heute noch gut funktioniert, fehlte dem belgischen Actiondarsteller vermutlich die Anziehungskraft von Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone, um das Massenpublikum anzulocken. Ein weiteres Manko: Die Konkurrenz verfügte mit Michael Ironside, Robert Patrick und Wesley Snipes über deutlich markantere Antagonisten. Im Vergleich dazu fällt Ron Silver als Bösewicht leider doch zu harmlos aus. Trotz dieser kleinen Makel gehört der Film auch heute noch zu den spannenderen Vertretern dieses Genres.

Die Twists sind fesselnd, obwohl man den Verlauf – allein schon wegen der Zeitreisethematik – erahnen kann. Dies macht die temporeiche Inszenierung größtenteils wieder wett, sodass man mit dem Protagonisten mitfiebert, ob er den Bösewicht aufhalten und das Schicksal wenden kann. Dennoch hat der Film bzgl. Zeitmanipulationen auch ein paar derbe Logiklöcher: Denn sollte man versuchen die Vergangenheit zu verändern, müssten selbst winzige Veränderungen katastrophale Folgen haben. Da der Film letztlich zig Zeit Manipulationen aufweist, müsste dass die Gegenwart völlig zerreißen. Dafür nutzt das Finale geschickt das Problem zweier Körper aus verschiedenen Zeiten im selben Raum. 

Die Darsteller: Hyams’ Besetzung im Fokus

Der damals aufstrebende Belgier Jean-Claude Van Damme (Mission Gardener – Der grüne Daumen der Rache) übernahm die Hauptrolle als Max Walker. Während er in den Action-Einlagen mit seinem Markenzeichen, dem Spagat, souverän überzeugt, fehlt ihm in den emotionalen Szenen die nötige Tiefe. Der leider bereits im Jahr 2009 verstorbene Schauspieler Ron Silver, übernahm die Rolle des Antagonisten Aaron McComb. Obwohl er bereits mehrfach sehr überzeugend den Bösewicht gab, wie in ‚Blue Steel‚ mit Jamie Lee Curtis (Halloween), fehlt ihm dieses Mal die Bösartigkeit, die man von einem solchen Charakter erwartet.

Als Ehefrau Melissa Walker wurde die Schauspielerin Mia Sara besetzt, die einigen wohl als Ferris Buellers Freundin Sloane aus ‚Ferris macht blau‚ (1986) bekannt sein dürfte. Walkers Vorgesetzter, Commander Eugene Matuzak wird von Bruce McGill (Reacher – Staffel 1) gespielt, der einst Richard Dean Anderson als Jack Dalton in der Serie ‚MacGyver‘ zur Verzweiflung brachte. Beide Darsteller spielen ihre Rollen ordentlich, ihre Figuren bleiben dennoch etwas blass.

In weiteren Rollen zu sehen sind: Gloria Reuben (The Blacklist) als Agent Sarah Fielding, Scott Bellis als Ricky, Jason Schombing (A-Team – Der Film) als Agent Lyle Atwood, Scott Lawrence (Avatar) als George Spotta, Kenneth Welsh (Star Trek: Discovery) als Senator Utley, Kevin McNulty (Murdoch Mysteries) als Jack Parker so wie einige mehr.

The Muscles from Brussels – Aufstieg und Fall des Actionstars!

Ende der 1980er Jahre startete Jean-Claude seine Karriere mit „Bloodsport“ (1988) so richtig durch, womit auch größere Studios Interesse an dem Belgier bekundeten. „LEON“ (1990), Roland Emmerichs „Universal Soldier“ (1992) und „Hard Target“ (1993) von John Woo gehören zu seinen größten Erfolgen. „Timecop“ (1994) sollte seinen Aufstieg in den Actionhelden-Olymp in Hollywood krönen, doch es kam anders. Anfang der 1990er Jahre begann der beliebte Darsteller Kokain zu konsumieren, was sich zu einer schweren Abhängigkeit entwickelte. Seine Eskapaden und Drogenabhängigkeit schadeten nicht nur seinem Ruf, sondern vor allem seiner Karriere. So begannen seine Ausschweifungen bereits am Set von „Timecop“.

Darunter überzogene Forderungen,  Einmischung in die Regie und die Stunts. Ebenso soll sich laut Interviews die Zusammenarbeit mit Cast und Crew zunehmend schwieriger gestaltet haben. Trotz der Verfehlungen stellt „Timecop“ mit einem Einspielergebnis an den Kinokassen von knapp über 100 Millionen Dollar seinen größten finanziellen Erfolg dar. Gefolgt von „Street Fighter“ und „Universal Soldier“. Der 1995 erschienene „Sudden Death„, erneut von Peter Hyams mit Jean-Claude Van Damme, spielte nur noch rund 65 Millionen Dollar ein. Ende der 90er Jahre schaffte es keiner seiner Actionfilme mehr in die Kinos – diese wurden nur noch als Direct to DVD / Blu-ray veröffentlicht.

Timecop (Film 1994) Kritik & Fazit:

4K Ultra HD Mediabook Abbildung des Films Timecop
Timecop: 4K UHD Mediabook
Bewertung: 6.5 / 10 ★

Peter Hyams‘ Film bleibt auch nach rund drei Jahrzehnten ein unterhaltsamer Sci-Fi-Action-Thriller, der trotz einiger Logiklöcher mit temporeicher Inszenierung und gekonnten Action-Einlagen zu überzeugen weiß. Jean-Claude Van Damme brilliert natürlich wie erwartet in den Kampfszenen. Im Vergleich zu der großen Konkurrenz wie „Terminator 2“ oder „Total Recall“ verliert der Film jedoch an Boden – u.a. da Ron Silver im Vergleich zu Bösewichten wie Michael Ironside, als Antagonist leider zu harmlos bleibt. 

Die neue 4K UltraHD-Veröffentlichung von Studiocanal hebt im Vergleich zur alten Blu-ray das Filmerlebnis auf ein besseres Niveau. So fallen sofort die natürlicheren Hauttöne, stimmigeren Farben und verbesserten Kontraste auf. Die gesteigerte Bildschärfe bringt mehr Details zum Vorschein, während das leicht verstärkte Filmkorn dem Bild mehr Tiefe und Struktur verleiht. Das umfangreiche Bonusmaterial, wie auch das Booklet mit zahlreichen Infos sind eine Freude für das Sammlerherz. 

Fazit: Hyams‘ Sci-Fi Actioner ist temporeich inszeniert und mit ein paar netten Wendungen versehen. Trotz ein paar kleinerer inszenatorischer Mängel, bietet er immer noch genügend Potential für einen unterhaltsamen Heimkinoabend. Und das nicht nur für Fans des Muscles of Brussels und Fans des Belgiers sollten mit dieser Edition eh auf ihre Kosten kommen.

Hinweis: Das verwendete Bild- und Trailer-Material sowie das Blu-ray-Rezensionsexemplar wurden uns mit freundlicher Genehmigung von © 2025 Studiocanal zur Verfügung gestellt – Alle Rechte vorbehalten!

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Marc Maurer

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