John Hughes: 5 Klassiker in einer Blu-ray Collection
John Hughes 5 Movie Collection: rechtzeitig zu Weihnachten hat Paramount eine neue Collection für alle John Hughes Fans geschnürt. Mit der 5er Collection bekommt ihr erstmalig „Ein Ticket für Zwei“, „Ferris macht blau“, „She’s Having a Baby“, „Pretty in Pink“ und „Ist sie nicht wunderbar“ in einem Amaray-Case geliefert.
So widmet sich die Box der Schaffenszeit von John Hughes der Jahre 1986 bis Anfang 1988. Wie die Collection ausgefallen ist und ob sich an den neuen Discs im Vergleich zu den bisher erhältlichen Auflagen etwas geändert hat, erfahrt ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Inhalt:
Ein Ticket für Zwei
Neal Page, Werbefachmann von Beruf, hat seiner Familie dieses Mal fest versprochen über die Thanksgiving-Feiertage nach Hause zu kommen. Wird er doch jedes Mal kurz vor knapp von seinen Vorgesetzten nochmal enorm eingespannt. So ist es schon wieder recht knapp, wenn er den Flug von New York nach Detroit erreichen will. Allein schon die Aufgabe ein Taxi zu ergattern, wird zu einem Glücksspiel. So trifft Neal zum ersten Mal auf den Unglücksraben Del Griffith, Duschvorhangringvertreter, der ihm sein Taxi wegschnappt.
Trotzdem erwischt Neal seinen Flug, nur um kurz darauf in Wichita, wegen einem Schneesturm wieder landen zu müssen. Seine Pechsträhne reißt nicht ab, sein Versuch einen Mietwagen zu bekommen scheitert und der Einzige, den es noch gibt, hat sich Del gegriffen. Es hilft nichts und Neal arrangiert sich zähneknirschend mit Del, woraufhin ein unglaublich turbulenter Roadtrip für beide beginnt und eventuell zu Thanksgiving mit einem Happy End enden könnte, falls Neal, Del nicht vorher erwürgt.
Ferris macht blau
Ferris ist der Liebling aller Mitschüler, der meisten Lehrer und seiner Eltern. Einzig seine Schwester, ebenso wie Rektor Rooney hassen Ferris. Wissen doch beide, dass Ferris ein Schlitzohr ist und sich durch alle Schwierigkeiten einfach durchmogelt. So gedenkt Ferris heute blau zu machen und wickelt seine Eltern mit einer herzzerreißenden Geschichte einer schweren Erkältung um den Finger.
Nur um kurz darauf mit seinem Kumpel Cameron, dessen Vaters Ferrari und seiner Freundin Sloane, in Chicago einen drauf zu machen. Derweil riecht Rektor Rooney Lunte und macht sich auf Ferris ein für alle Mal zu entlarven. Stellt sich nur die Frage, wer ist cleverer. Aber Ferris Vorhaben könnte auch wegen seiner überaus neidischen Schwester scheitern.
She’s having a Baby
Es war und ist schon immer ein Problem, wenn Pärchen zu jung und damit zu früh heiraten, bevor sich ein Jeder eine Existenz aufbauen konnten. So auch Jake und Kristy, noch nicht lange zusammen aber schon heiraten und das sogar noch, bevor man die Marotten des anderen kennt. So folgen wir hauptsächlich Jake der uns aus dem Off seine teils bizarren Gedanken, wie Tagträume mitteilt.
Schon der Start in die Ehe gestaltet sich schwierig und doch mogeln sich beide so durchs Leben. Schließlich ergattern beide sogar recht gute Jobs und ein Häuschen in der Vorstadt. Was jetzt noch fehlt, ist ein Baby. Auch dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig, ist sich Jake eigentlich nicht sicher, was es bedeutet, ein Vater zu sein, steht ihm doch sein Ego im Wege. Doch wo ein Wille, ist auch ein Baby samt Happy End.
Pretty in Pink
Andie ist nicht die typische Highschool Tussi, kommt sie doch aus einfachen Verhältnissen. Ebenso ist ihr Look ihren reichen Mitschülerinnen nicht hipp genug, was für einige Häme sorgt. Um sich etwas dazu zu verdienen, jobbt Andie in einem Plattenladen, wo sie Blane kennenlernt. Ein Sproß einer wohlhabenden Familie, was ihren Kumpel und heimlichen Verehrer „Duckie“ Dale auf die Palme bringt.
Das erste Date mit Blane läuft gut, das zweite noch besser. Doch auch Blane bekommt von seinen Kumpels zu spüren, das Andie doch nicht in dessen „Liga“ spielt. Blane wird sich unsicher und weicht Andie mehr und mehr aus. Traut er sich nun doch nicht mehr mit Andie auf diesem Ball zu erscheinen? Andie ist jedoch fest entschlossen auf diesen Ball zu gehen und wenn es allein sein muss. Nun wird sich entscheiden, ob es für beide ein Happy End geben kann, wo auch „Duckie“ Dale noch ein Wörtchen mitzureden hat.
Ist Sie nicht wunderbar
Die Außenseiter Watts und Keith sind schon lange befreundet und aus Watts Schwärmerei für Keith wurde schon lange mehr, was sie ihm aber niemals beichten würde. Keith wiederum hat sich seit einiger Zeit, in die schöne Amanda verkuckt, die aber mit Hardy zusammen ist. Nachdem es Keith geschafft hat, Amanda die Augen über ihren reichen Freund zu öffnen, verabredet er sich mit ihr. Watts ist dabei immer an ihrer Seite und zeigt Amanda bei jeder Gelegenheit die Krallen.
Während sie versucht, Keith klarzumachen, dass Amanda nicht seine Kragenweite ist. Die Situation spitzt sich zu, als Amandas Ex Rachegelüste hegt und Keith mit seinen Freunden fertig machen will. Dank Duncan entspannt sich die Situation und Keith wird sich immer mehr darüber bewusst, was er für Watts empfindet. Stellt sich nur die Frage, ob es jetzt nicht zu spät ihr ihn ist.
5 Coming-of-Age Klassiker
John Hughes darf man mit Fug und Recht als Garant für lustige wie emotionale Kinounterhaltung der 80er und 90er Jahre nennen. Schuf dieser leider schon im Jahr 2009 verstorbene Kultregisseur neben den oben aufgeführten Titeln, solche Klassiker wie die Griswold-Filme mit Chevy Chase, darunter: „Die Schrillen Vier auf Achse“, „Hilfe, die Amis kommen“, „Schöne Bescherung“.
Dazu noch die Hits „L.I.S.A. der helle Wahnsinn“ und mein persönliches Highlight „The Breakfast Club“. Mit der mir hier vorliegenden Box kann man gleich eine ganze Reihe an Lücken in der eigenen John Hughes Sammlung füllen. Wobei in der 5 Movie Collection mehr die Herz-Schmerz-Filme vertreten sind. Dafür aber mit „Ein Ticket für Zwei“ und „Ferris macht blau“ ebenso zwei Top Komödien enthalten sind.
In „Pretty in Pink“ und „Ist sie nicht wunderbar“ widmet sich Hughes dem Thema der verschmähten Liebelei, welche aufgrund der Herkunft der Protagonisten ein Hindernis darstellt. Armes Mädchen / armer Junge aus der Unterschicht, verliebt sich in gesellschaftlich höheres Gegenstück. Ein Plot der schon seit jeher im Kino immer wieder thematisiert wird. John Hughes verstand es jedoch, dies nie als zu kitschig zu inszenieren, sondern eher unterhaltsam und nachvollziehbar. „She’s having a Baby“ widmet sich junger, teils noch unreifer Liebe und dem Wunsch der Heirat.
So lässt John Hughes Kevin Bacon und Elizabeth McGovern den Bund der Ehe schließen, obwohl beide weder ihren Abschluss noch einen Job haben. Selbst die Eigenarten des anderen sind die frisch Verliebten nicht bewusst. Dies toppt Hughes dann noch mit dem Wunsch nach einem Baby, was selbst für Erwachsene, die im Leben stehen eine ganz andere Liga darstellt. Dazu gesellt sich noch das Ego der von Bacon verkörperten Figur, welches für allerlei Konflikte sorgt.
Bei „Ein Ticket für Zwei“ lässt Hughes dafür zwei Welten aufeinanderprallen. Den gut organisierten, zielstrebigen und ordentlichen Neal, gespielt von Steven Martin. Sowie den schusseligen, chaotischen, Pechvogel Del Griffith, dargestellt von dem ebenfalls leider schon verstorbenen John Candy. Dabei treffen zwei Comedy Giganten aufeinander. Dabei wird den ganzen Film über darauf geachtet, dass der Film nicht in Slapstick oder Klamauk abdriftet, obwohl ein Gag auf den Nächsten folgt.
Letztlich ist es aber die Erkenntnis, die den Film auf unglaublich herzliches Niveau anhebt, welches man bei diesem Filmverlauf nicht erwartet. „Ferris macht blau“ geht ebenfalls wie „Ein Ticket für Zwei“ auf Lacher jagt und ist somit die zweite Comedy Granate dieser Box. Hier achtete Hughes trotz der Gagdichte darauf, das man selbst bei diesem anfängt nachzudenken. Denn auch hier lässt Hughes die Erkenntnis einziehen, dass Familie und Freunde wichtiger sind als Neid.
Fazit:
Für die Kids der 70er, die sich mit Hughes ersten Filmen im fast gleichen Alter wie dessen Hauptdarsteller befanden, dürften seine Werke Kultfaktor besitzen. Konnte sich doch bestimmt fast ein Jeder in diesen Filmfiguren wiederfinden. So brauche ich auch hier meiner Generation keine Empfehlung aussprechen, da jeder von diesen weiß wie gut diese Filme sind.
Mit Ende der 80er Jahre konzentrierte sich Hughes vermehrt den Familienunterhaltungsfilmen und die Thematisierung frühere Filme wich einem Augenzwinkern. Interessant würde ich es wiederum finden, wie die heutigen Teenager diese Filme bewerten würden. Hat es John Hughes geschafft Filme zu drehen, in denen sich auch spätere Generationen wiederfinden oder werden diese Streifen als alt, als Oldies angesehen, die heute nicht mehr zu unterhalten wissen?
Dennoch denke ich, dass diese Filme, auch wenn sie den Nerv der heutigen Teenager nicht mehr treffen, immer noch eines ganz besonders gut können. Sie hinterlassen nach deren Sichtung einfach ein gutes Gefühl und bei manchen davon sitzt man sogar mit einem warmen, wohligen Herzen vor der Glotze. Gerade die Titel „Pretty in Pink“, „She’s having a Baby“ und „Ist sie nicht wunderbar“ bieten hier totales Happy End Feeling.
Wer dieses aber noch intensiver mag, dem möchte ich besonders „Ein Ticket für Zwei“ ans Herz legen. Denn trotz allen Lachern und Gags, steckt gerade in diesem eine wichtige Nachricht für uns alle. Diejenigen unter uns, die den Film kennen, wissen was ich meine und allen anderen empfehle ich diesen gerade jetzt in der kalten, dunklen Herbstzeit zu schauen. Ihr werdet von dem Ende durchweg überrascht sein.
Eine weitere Kult-Komödie die noch vor der Jahrtausendwende spielt und hierzu passt dürfte wohl „Waynes World“ sein. Allein Waynes Gespräche mit den Zuschauern, dürften Ferris Fans wohl durchaus bekannt sein.
Bilder © Paramount Pictures – alle Rechte vorbehalten