Total Recall (4K): Review

Total Recall: Arnie auf der Suche nach seiner Identität!

Total Recall (1990): Die Action Filme hatten die 80er und 90er Jahre fest im Griff. Und so ist es kein Wunder, dass die Studios begannen, einen Blockbuster nachdem anderen auf den Markt zu werfen. Im Jahr 1990 stieg Regisseur Paul Verhoeven zusammen mit Arnold Schwarzenegger in den Actionfilm Ring. Dabei schuf er mit „Total Recall“ einen Sci-Fi Action Blockbuster, der bis heute zu überzeugen weiß.
Nach „Terminator“, „Running Man“ und „Predator“ war Schwarzenegger auf dieses Genre schon sehr gut geeicht. Womit er gemeinsam mit dem visionären niederländischen Verhoeven ein Science-Fiction Feuerwerk abfeuerte. Welches im Jahr 2012 sogar eine Remake mit Collin Farrell und Bryan Cranston erfuhr. Wie sie aber nun diese neue in 4K remasterte Version geschlagen hat, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Erinnerungen an den Mars
2084, der „gewöhnliche“ Bauarbeiter Douglas Quaid wird Nacht für Nacht von Träumen über den Mars gequält. Jeden Tag beschäftigen ihn diese Bilder in seinem Kopf. Wer sind die Personen, die so bekannt und doch so fremd wirken. Ist es nur die Sehnsucht auf den Mars zu reisen oder steckt mehr dahinter. Seine Frau hält diese Träume für Spinnereien und Doug soll diesen nicht mehr Aufmerksamkeit schenken.

Ein Werbespot der Firma Rekall weckt dennoch Dougs Wunsch. Rekall verspricht seinen Kunden, per Gedächtnisimplantat den Urlaub ihres Lebens zu erfüllen und das ohne sich irgendwohin begeben zu müssen. Den Warnungen seines Kollegen und Freundes zum Trotze begibt sich Doug zu Rekall. Endlich wird er den Mars sehen und seine Sehnsucht stillen können.
Niemand hätte damit rechnen können was dann passiert. Dougs Implantat führt zu Komplikationen. Er droht einen Hirnkollaps zu erleiden. Um diesen Vorfall zu vertuschen, sediert Rekall ihn kurzerhand und setzt ihn in ein Taxi. Ohne Erinnerung und zuhause angekommen, wartet schon sein „Freund“ auf ihn. Der ihn kurzerhand auszuschalten will. Auch seine Frau hat es auf ihn abgesehen.

Doug kann zwar fliehen wird jedoch von einem Fremden aufgespürt der ihm einen Koffer übergibt. Dieser enthält eine unerwartete Überraschung. So scheint Doug nicht Doug zu sein. Ist er tatsächlich ein Undercover Agent vom Mars? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort und diese wird er wiederum nur auf dem Mars bekommen.
Bahnbrechend in den 90ern und wie siehts heute aus?
Das kennt wohl ein Jeder. Filme die man vor etlichen Jahren gut fand, lösen heute Stirnrunzeln aus. Hier spricht die Allgemeinheit gerne von: „schlecht gealtert“. Dieser Aussage kann ich aufgrund verändertet Sehgewohnheiten nicht gänzlich widersprechen. Doch gibt es immer noch viele Filme, die schon früher ihrer Zeit weit voraus waren und somit Heute immer noch funktionieren. Womit ich der Meinung bin, das Paul Verhoevens „Total Recall“ heutzutage immer noch zu diesen Titeln gehört.
Denn Geschichten von fremden Ländern oder gar fremden, nicht erforschten Planeten wecken doch immer das Interesse des Publikums. Besonders wenn es um den Mars und dessen Mythen geht. Somit bietet dieser immer noch genügend Potential, um die Fantasie des Zuschauers anzuregen. Die Story selbst ist ohne große Längen, rasant und auf den Punkt inszeniert. Die Spannungskurve steigt mit der Ankunft auf dem Mars und der Darstellung der feindlichen Oberfläche kontinuierlich an.
Dazu gesellen sich skurrile Figuren, Mutanten und geheimnisvolle außerirdische Artefakte. Letztlich lässt Paul Verhoeven die Spannungskurve in einer schier ausweglosen tödlichen Lage eskalieren. Wer den Film noch nicht gesehen hat, dürfte das Ende nicht so schnell erraten. Und selbst wer das Ende kennt, wird bei jeder erneuten Sichtung immer wieder gut unterhalten.
Neben der Geschichte ist die Tricktechnik für mich immer noch das absolute Highlight. Zwar hat die CGI-Technik unheimliche Fortschritte gemacht, dennoch empfinde ich den heutigen Einsatz wie ein Supergau. Bin ich doch der Meinung, diese Technik sollte eher unterstützend, anstatt allgegenwärtig eingesetzt werden. Umso ansprechender fand ich Tricks, wo sich die Special Effects Künstler noch richtig und händisch ins Zeug gelegt haben.
Natürlich ist auch in „Total Recall“ nicht alles perfekt, wo wir wieder beim explodierenden Damenhaupt wären. Der reale Touch macht gerade die entsprechenden Szenen greifbarer und dadurch spannender. Das Schauspiel von Arnold Schwarzenegger ist wie immer solide, dass der anderen Darsteller aber immer einen ticken besser.
Fazit:
Für mich bleibt „Total Recall“ mit Arnold Schwarzenegger („Iron Mask„) bis heute ein Highlight der Sci-fi Unterhaltung. Zeitlos wie „Alarm im Weltall“ und spannend wie „Aliens“, ein Kultfilm seines Fachs. Natürlich wirkt er nicht so clean, wie heutige Produktionen und auch der ein oder andere Logikfehler findet sich wieder: Denn wie passt Arnies Birne in den Androiden-Damenschädel? Eigentlich Quatsch und dennoch ist es cool anzusehen.
Für Freunde von handgemachter Special Effekts ist „Total Recall“ heute noch ein absolutes Fest. Arnie überzeugt wie eh und je mit seinem Action-Schauspiel, die Story ist fantasievoll und auf den Punkt inszeniert und der Soundtrack rundet das Gesamtwerk perfekt ab. Für jeden Sci-fi Fan dürfte „Total Recall“ aus dem Jahr 1990 auch heute noch ein Muss darstellen.
Wie schneidet das neue 4K Bild ab?
Hier bin ich gespaltener Meinung, dazu muss man aber auch wissen, dass dies nicht die erste remasterte Version von „Total Recall“ ist. Entscheidend ist auch das entsprechende Medium. Ich besaß bisher alle Varianten und war bisher mit der ersten am zufriedensten. Diese ist aber auch die kühlste von allen. Bei der zweiten Überarbeitung übertrieb man es beim Nachschärfen, weshalb es zu starken Kantenfilmmern und Rauschen bei einigen Szenen kam.
Dafür waren die Farben und Kontraste, sowie der Schwarzwert besser. Mit der jetzigen Neuauflage verschob man die Farben erneut in den wärmeren Farbraum. Dies erkennt man im direkten Vergleich mit der ersten Blu-ray, an strahlendweißen Flächen, wie Zähnen und Lichtern. Diese wirken nun etwas gelblich bis hin zu grünlich. Der Mars selbst erstrahlt nun in satten rot, was der Darstellung der fremden Umgebung entgegenkommt.
Die Schwarzwerte sind wie die Kontraste top, hier säuft nichts ab, alles passt. Warum aber bin ich gespaltener Meinung. Wer hier über ein Upgrade nachdenkt, sollte definitiv zur UHD greifen. Im direkten Vergleich zur Blu-ray, wirken die Farben bei der UHD wesentlich differenzierter, während der Blu-ray, die Verschiebung in den warmen Farbraum nicht gutgetan hat. Hier ist der grün- und gelbstich wesentlich auffallender und für mich auch störender.
Was besonders bei der Passkontrolle auf dem Mars, bei den Augen und Zähnen auffällt. Hier profitiert die UHD eindeutig von ihrem erweiterten Farbspektrum. Beide Medien profitieren dann wieder von der gesteigerten und gut ausbalancierten Schärfe, ganz im Gegensatz zu dem überschärften und krieseligen Vorgänger. Auch wenn ich normalerweise eher eine Blu-ray anstatt einer UHD kaufe, ist in diesem Fall die UHD eindeutig im Vorteil!
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