Murdoch Mysteries (Staffel 2): Review
Murdoch Mysteries geht in die zweite Runde!

MURDOCH MYSTERIES – STAFFEL 2: Yannick Bisson ist als William Murdoch, wie schon in „Staffel Eins“ wieder kräftig am Ermitteln. In der beliebten kanadischen Krimiserie ist es Murdochs Einfallsreichtums zu verdanken, wenn er die Mörder dingfest macht. Dies wie gehabt auf seine ganz spezielle Art, indem er Ideen verfolgt, welche die Tat sowie den Täter entlarven. Dabei benutzt Murdoch Ermittlungsmethoden, die als völlige Spinnerei gelten.
Spielt die Serie doch zu Zeiten der Jahrhundertwende. An seiner Seite, Dr. Julia Ogden (Hélène Joy) sowie Constable George Crabtree (Jonny Harris). Das Trio wird mit Murdochs Chef, Inspektor Brackenreid (Thomas Craig) komplett. Der im Gegensatz zur vorigen Staffel nun auch wesentlich mehr zur Lösung der Fälle beiträgt. Ob mich die zweite Staffel mich ebenfalls so gut wie ihr Vorgänger unterhalten konnte, oder es bereits Abnutzungserscheinungen gibt, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Murdoch die Zweite
Da es aufgrund von „Spoilern“ recht sinnfrei wäre, auf jede Episode einzugehen, erspare ich mir die Inhaltsangabe und packe lieber das ein oder andere Detail in meine Beurteilung!

Wie gehabt warten auf Detective William Murdoch wieder allerlei ungelöste Mordfälle. Seine Erfolge müssten ihm eigentlich schon eine Beförderung eingebracht haben. Ein Katholik ist im überwiegend protestantischen Toronto ungern gesehen. Murdochs Vorgesetzter, Inspektor Brackenreid ist dabei nicht gerade unglücklich. Weiß er doch Murdochs Arbeit auf seinem Revier zu schätzen. Trotz seiner Skepsis, mit welchen Methoden dieser seine Mordfälle löst. Wandelte sich dies im Verlauf der ersten 13 Folgen.
Und obgleich Brackenreid noch immer einige von Murdochs Ideen für Humbug hält, geben ihm seine Erfolge recht. Dennoch ist es nicht nur Murdochs außerordentlicher Intelligenz zu verdanken, die ihn auf die Spur der Mörder bringt. Ihm zur Seite stehen Dr. Julia Odgen, die örtliche Gerichtsmedizinerin. Constable George Crabtree und nicht zu vergessen sein Vorgesetzter, Inspektor Brackenreid. Dieser war es auch, der Murdochs Methoden anzweifelte. Trotz seiner Zweifel ist er von Mal zu mal mehr von diesen fasziniert. Weshalb er sich nun auch öfter aktuellen Ermittlungen anschließt.

Ein Highlight der vorigen Staffel waren die Begegnungen mit allerlei realen Persönlichkeiten. Hier traf Murdoch bereits auf Nikola Tesla oder auch Sir Arthur Conan Doyle. Die ihn bei seinen Ermittlungen unterstützten. Hier macht die neue Staffel genauso weiter und wir treffen wieder einige prominente Figuren der Geschichte. Darunter „Buffalo Bill“, „Harry Houdini“ und vielleicht sogar der echte Frauenmörder, besser bekannt als „Jack the Ripper“. Hierbei dürfen wir uns wieder auf Murdochs spezielle Art, der Lösung seiner Fälle freuen.
So entwickelt er seine Projektil-Untersuchung weiter und es kommt zum ersten Mal ein Röntgenapparat zum Einsatz. Wurde es ihm doch verboten einen Leichnam von Dr. Odgen obduzieren zu lassen. So ist es Murdochs Einfallsreichtum, welcher seinen Vorgesetzten Brackenreid eins um andere Mal fasziniert. Die daraus entstehenden Dialoge sind dabei zu herrlich, wenn der Inspektor erst vermutet, dass es sich nur um eine Spinnerei handelt. Während Dr. Odgen, die sich eh schon zu Murdoch hingezogen fühlt und Constable Crabtree, seine Denkweise bewundern.

Auch der Witz kommt in der zweiten Staffel ebenfalls wieder nicht zu kurz. Hier möchte ich nochmal den Apparat des Physikers Wilhelm Conrad Röntgen erwähnen. Für Inspektor Brackenreid ist dies ein unheimlicher Apparat und als er aufgefordert wird, die Röntgenplatte für die Aufnahme zu halten, fragt dieser, ob das sicher sei. Was Murdoch und Julia mit einem eindeutigen Ja beantworten. Dumm nur das Brackenreid, die Platte ohne Bleimantel direkt vor seinen Genitalien hält, was einen vermeintlichen Kinderwunsch wohl platzen lassen wird.
Eigentlich nicht witzig, aber durch die damalige Naivität doch wieder herrlich ironisch. Allgemein liegt der Witz in der Serie mehr bei den Figuren Brackenreid und Crabtree, wobei Murdoch durch seine Art ebenfalls für einige Lacher sorgt. Wie schon in Staffel eins, ist Murdochs Zuneigung zu Dr. Julia Odgen ebenfalls wieder ein fester Bestandteil womit sich deren Beziehung, langsam weiterentwickelt. Verlor William Murdoch seine geliebte Frau und brauchte recht lange, um diesen Verlust zu verdauen. So geht das Techtelmechtel zwischen Julia und William ebenfalls weiter und in Williams Tagträumen kommt sie ebenfalls immer wieder vor.
Fazit:
Wer meine Beurteilung aufmerksam gelesen hat, wird das Fazit schon erahnen. Ja, auch die zweite Staffel dieser kanadischen Krimiserie hat mich wieder vollends überzeugt. Dies liegt wie schon an der ersten Staffel an der charmanten Inszenierung und dem Spiel damaligen Naivität. So ist es Murdochs spezielle Art, eigene und bisher unbekannte Techniken heranzuziehen, um die Täter zu überführen. Die Idee Murdochs Beobachtungs- und Kombinationsgabe visuell darzustellen, finde ich ebenfalls hervorragend gelöst. So kann jeder Zuschauer Murdochs Ideen auch bildhaft folgen.
Natürlich taugt die beste Serienidee nichts, wenn das Ensemble nicht stimmt. Während man sich noch in Staffel eins mit den Charakteren anfreunden muss, möchte man sie bereits in Staffel zwei nicht mehr missen. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt einfach. Seien es die Wortgefechte zwischen Murdoch und Brackenreid, die bewundernde Art von Crabtree oder die Annäherung an Julia. Eine sehr unterhaltsame Mischung und wohl auch der Grund für bisher 15 Staffeln der Serie.

Yannick Bisson stellt William Murdoch überaus gekonnt dar. Sein Wissensdurst sowie Erfindungs- und Kombinationsgabe übertragen sich völlig auf den Zuschauer. Man weiß als Zuschauer nie, auf welch ausgefallene Idee dieser jetzt wieder kommt. Jonny Harris als Constable George Crabtree ist Murdochs Helferlein und völlig von den Methoden seines Chefs fasziniert. Crabtree ist somit der sympathischste Charakter der Serie. Helene Joy ist als Dr. Julia Odgen für das Emotionale verantwortlich.
Thomas Craig gibt den knurrigen, teils mürrischen Inspektor Brackenreid. Der trotz seiner manchmal überheblichen oder Besserwisser Art, das Herz am rechten Fleck hat. Selbst wenn mal die ein oder andere Episode nicht völlig mitreißt, sind es dennoch die Charaktere, die die schwächeren Folgen retten. So ist „Murdoch Mysteries“ trotz der britischen und australischen Konkurrenz wie „Miss Fisher“ oder „Professor T“ mein aktuelles Krimiserien-Highlight. Wem schon die erste Staffel gefiel, muss einfach auch zur Zweiten greifen.
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