Ein pensionierter Ex-Soldat auf Rachefeldzug
In „The Gentleman“ setzt Gabriel Beristain, Ron Perlman als gnadenlosen Rächer auf eine Clique skrupelloser Anwälte an, die die junge Prostituierte Olga zu Tode gefoltert haben. Für den verwitweten Rentner Theo war sie einer der wenigen Lichtblicke in seinem tristen Alltag, erinnerte sie ihn doch so sehr an seine verstorbene Frau. Als klar wird, dass Olgas Peiniger dank ihrer gesellschaftlichen Stellung ungestraft davonkommen werden, entscheidet Theo, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen. Ob Beristáins Film und Perlmans Spiel uns überzeugen konnten, klärt das nachfolgende Review.
Ron Perlmans Action-Thriller im Filmcheck
Worum geht’s in „The Gentleman“?
Spanien, Madrid, hier fristet der ehemalige US-Soldat Theo sein Pensionär Dasein. Der Tod seiner geliebten Frau hat ihn gebrochen und der einzige Lichtblick seines Lebens ist das Schachspiel mit seinem alten Freund. Noch wichtiger für ihn sind jedoch die wöchentlichen platonischen Treffen mit der jungen Prostituierten Olga, die seiner verstorbenen Frau zum verwechseln ähnelt. Mit ihr kann er reden, spazieren, für sie kochen, ganz in Erinnerungen an sein vergangenes Leben schwelgen, denn sie ist sein Anker.

Die Glückseligkeit ist nicht von Dauer, denn kurz nach ihrem Treffen wird Olga von drei Anwälten brutal zu Tode vergewaltigt. Die Nachricht löst bei Theo pure Verzweiflung aus und in einer Spirale aus Trauer und Gewalt steuert Theo auf ein blutiges Massaker zu. Es gilt Olgas Peiniger zu richten, womit er nicht und hinterlässt eine Spur aus Gewalt und Vergeltung. Schon bald gerät er ins Visier von Inspektorin Iborra, wie auch einer einflussreichen Mandantin dieser Anwälte, die wiederum ihren Auftragskiller Herodes auf ihn ansetzt, doch wer kommt nun wem zuvor?
Die Inszenierung des Rachefeldzugs
In seinem Film „The Gentleman“ zeigt Regisseur Gabriel Beristáin, einen gealterten Ex-Soldat, der seinen Lebensabend nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen in Spanien verbringt. Ron Perlman (The Retirement Plan) übernahm die Hauptrolle des trauernden Witwers Theo und verleiht dem Film schon zu Beginn eine gewisse Tragik. Diese entsteht durch die Einsamkeit eines alten Menschen, dessen einziger Lichtblick die platonischen Treffen mit der jungen Prostituierten Olga sind. Hier treibt der Filmemacher die Tragik deutlich nach oben, da das junge Mädchen der verstorbenen Frau des alten Mannes zum verwechseln ähnelt.

Als Olga brutal ermordet wird, wird dies auch zur treibenden Kraft, die den Rentner in eine Ein-Mann-Armee verwandelt und dieser in einen Rachefeldzug zieht. Dabei inszenierte man Perlmans Figur nicht als unaufhaltsame Kampfmaschine. Dieser kämpft auch mit den physischen Probleme des Alters, was zusätzlich für Spannung sorgt. Ein weiterer Twist wird um Kommissarin Iborra, gespielt von Megan Montaner, gesponnen. Diese soll nicht nur den Täter festnageln, sondern kämpft selbst mit einer dunklen Last der Vergangenheit. Sie versucht in Alkohol zu ertränken. Was wiederum ganz interessant ist, da man selten eine Frau in solch einer stereotpyen Rolle sieht.

Für spannende Abendunterhaltung hätten diese beiden Storylines gereicht, dennoch fügte der Filmemacher noch den Plot des gnadenlosen Auftragskillers Herodes hinzu. Was wohl der gesteigerten Dramaturgie und weiterer Actioninszenierungen dienen sollte, funktioniert dabei nur bedingt. Da dies mehr Fragen als Antworten aufwirft: Weshalb sollte eine Mandantin, ihren von der Polizei verfolgten und inkognito lebenden Killer der Gefahr aussetzen, bei der Jagd nach einem Killer-Opa aufzufliegen? Ebenso schwierig steht es um dem Twist um Iborra und ihren Kollegen Sub Inspektor Puertas, der ebenfalls schwer zu glauben ist. Womit beide Sub-Plots recht konstruiert und nicht zu Ende gedacht wirken.
Die Besetzung: alles rund um Cast & Crew
In Beristains Thriller ist Golden-Globe-Preisträger Ron Perlman als gebrochener Ex-Soldat Theo zu sehen. Perlman (Der Name der Rose) überzeugt in der Rolle des alternden Witwers, der nichts mehr zu verlieren hat. Spaßiger Fun-Fact: Gegen Ende erinnert er an den erbarmungslosen Duke aus „Der blutige Pfad Gottes„. Megan Montaner übernahm die Rolle der Kommissarin Iborra, ihr Spiel mit den Dämonen ihrer Figur wirkt sogar noch intensiver, als das von Perlman. Marco de la O (Rambo Last Blood) spielt Killer Herodes und obwohl sein Spiel zu gefallen weiß, wirkt seine Figur dennoch überflüssig.

Als Iborras Kollege Sub Inspector Puertas ist Hovik Keuchkerian (Haus des Geldes) zu sehen, der trotz seiner Kauzigkeit die sympathischste Rolle im Film innehat. Die Rolle von Olga übernahm die Sängerin und Schauspielerin Natti Natasha. In weiteren Rollen zu sehen sind: Unax Ugalde als Hector, Enrique Villén als El Peji, Damián Alcazar (Narcos: Mexico) als Chapas, Karra Elejalde als Mazas, Lorena Bernal als Lidia und Itziar Ituño als Turón.
Kamermann Gabriel Beristain übernahm die Regie des Neo-Noir-Thriller, während Javier Salmones den Platz hinter der Kamera übernahm. Für das Drehbuch zeichnen Carlos Augusto Casas und Juma Fodde verantwortlich.
Wissenswertes und Fragen zu Film & Blu-ray (FAQ):
Wie heißt der Film „The Gentleman“ im Orignal?
Wo wurde der Film gedreht?
Basiert der Film auf einer Romanvorlage?
Technische Daten und Details zur Blu-ray
In welchen Filmen und Serien spielte Ron Perlman noch mit?
The Gentleman (Film 2025) Kritik & Fazit:

In Gabriel Beristains Actionthriller tritt nun also auch Ron Perlman in die Fußstapfen von Liam Neeson (Saints & Sinners) oder Michael Keaton (A Killer’s Memory). Perlman ist als pensionierter Soldat Theo zu sehen, der aufgrund eines brutalen Mords an einer jungen Prostituierten, inmitten seines Rachefeldzugs, auf ein blutiges Finale zusteuert.
Beristains Regiearbeit mag zwar nicht immer rund wirken und leidet auch an narrativen Mängeln, dafür punktet sein außergewöhnliches Gespür für visuelle Eindrücke. So wirkt sein Thriller durch die verschiedenen düsteren Blickwinkel und Einstellungen, teils wie ein Neo-Noir Krimi voller brutaler Gewalt.
Fazit: Wer Fan von Filmen wie „Memory“ oder „Fast Charlie“ ist, sollte auch einen Blick auf „The Gentleman – Ein Killer der alten Schule werfen“. Der Film leidet zwar an ein paar unlogischen Twists, kann dafür aber mit seinen Actionszenen und einem überaus gut aufgelegten Ron Perlman punkten.
Hinweis: Das verwendete Bild- und Trailer-Material sowie das Blu-ray-Rezensionsexemplar wurden uns mit freundlicher Genehmigung von © 2025 Plaion Pictures zur Verfügung gestellt – Alle Rechte vorbehalten!







