Die Spur führt nach Soho: Auf der Jagd nach Blüten!
Die Spur führt nach Soho (The File of the Golden Goose): Hier legte Hollywood Legende Yul Brynner den Cowboy Hut ab und stieg für Robert Kents Krimi-Thriller in einen Anzug. Ganz im Zeichen der alten Filmnoir Krimis ermittelt Yul Brynner als Rauhbein mit Ecken und Kanten in einem Falschgeld Fall.
Ihm zur Seite steht Edward Woodward, der in den 80er Jahren Robert McCall den „Equalizer“ aus der gleichnamigen TV-Serie verkörperte. Welche bereits drei Fortsetzungen mit Denzel Washington in der Hauptrolle erhielt. Ob dieser End 60er Jahre Krimi Thriller heute noch sehenswert ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Folgen wir der Spur nach Soho
US Agent Peter Novak (Yul Brynner) muss mitansehen, wie seine Freundin bei einem Attentat auf ihn getötet wird. Jetzt nimmt Novak den Kampf gegen dieses Falschgeld Verbrechersyndikat aus Europa persönlich. Seine Spur führt ihn nach London, wo ihm Scottland Yard Arthur Thompson (Edward Woodward) zur Seite gestellt wird. Unterschiedlicher könnten die beiden Männer nicht sein. Novak vertritt die Auffassung, dass man bei dieser Art von Job besser keine Familie hat. Während Peter der treue Familienvater mit Frau und Kind ist.
Ebenso hat Arthur etwas gegen Waffen, was Novak bei dieser Tätigkeit überhaupt nicht nachvollziehen kann. Doch scheinbar scheint Peter auf diese Art bisher durchgekommen zu sein. Undercover versuchen sich die beiden, in diesen Falschgeldring einschleusen zu lassen, und verzeichnen alsbald schon einige Erfolge.Eine prekäre Situation zwingt, Novak und Thompson getrennte Wege zu gehen, um den Schein zu wahren und von zwei Richtungen aus ermitteln zu können. Nach einigen Ermittlungserfolgen beginnt sich Novak Sorgen um Thompson zu machen, da keine Nachrichten mehr von ihm bei Scottland Yard eingehen.
Novaks Recherchen führen ihn über Umwege immer näher an die Hintermänner. Es scheint so, als wenn Thompson in dieser Organisation aufgestiegen wäre. Bei einer kurzen Aussprache bzgl. fehlender Meldungen winkt Thompson ab und erklärt Novak, dass es ihm nicht möglich gewesen wäre. Novaks Misstrauen wächst von Minute zu Minute, wäre es möglich das Thompson nicht nur ein Mitglied, sondern eventuell einer der Köpfe der Organisation sein könnte? Fakt ist, für Novak wird es immer brenzliger, da Thompson seine wahre Identität kennt.
Yul Brynner im Sumpf von Soho
Wie schon John Wayne, wechselte auch Yul Brynner vom Western Genre, Ende der 60er Jahre zu dem immer mehr aufkommenden Krimigenre. Selbst wenn „Die Spur führt nach Soho“ nicht den Bekanntheitsgrad seiner anderen Filme erreichen konnte, muss ich zugeben, dass dieser dennoch recht unterhaltsam ausgefallen ist. Als US Agent Peter Novak macht sich Yul Brynner auf, einem Geldfälscherring aus London den Gar auszumachen. Mit von der Partie, Edward Woodward („The Wicker Man„), welcher nicht die ganze Zeit im Film zu sehen ist und somit den unbekannten Faktor in Kents Krimi darstellt.
So ist man sich als Zuschauer nie sicher, auf welcher Seite Thompson steht. Dies wurde recht geschickt von den Autoren in die Geschichte eingebaut. Ob Woodward alias Arthur Thompson ein Verräter ist oder nicht, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.Yul Brynner ist natürlich die Hauptfigur und stellt seinen Charakter Peter Novak knallhart dar. Für Witzchen oder Aufheiterungen hat diese keine Zeit. Überaus hart würde ich die Inszenierung zwar nicht bezeichnen, aber auf Humor wurde doch größtenteils verzichtet. Einzig Bond Ex Gegenspieler Charles Gray besser bekannt als Blofeld aus Diamantenfieber, bringt hier Abwechslung ins Spiel.
Der Charakter The Owl ist ein ziemlich exzentrischer Paradies Vogel, der als Mittelsmann dient und einen ebenso extravaganten Lebensstil pflegt. Ein Typ, der perfekt in die Swinging Sixties Londons passt. So ist Charles Gray auch der Einzige, der das Schauspiel auf eine illustre Art anhebt. Brynner und Woodward spielen ihre Parts ordentlich aber nicht herausragend. Ebenso bleibt der restliche Cast recht zurückhaltend in seinem Spiel. Die Locations, Settings, die Kamera und der Sound sind ebenfalls als ordentlich zu bezeichnen. Die Story selbst bietet ein paar nette Twists, bewegt sich aber ansonsten auf Edgar Wallace Film Niveau, aber wie gesagt ohne Humor.
Fazit:
Yul Brynners „Die Spur führt nach Soho“ ist ein typischer 60er Jahre Krimi, angesiedelt in den Swinging Sixties. Das wir uns in dieser schrillen und bunten Zeit befinden, verrät einzig Charles Grays Charakter und Spiel, da Brynner die komplette Spielzeit wie ein grimmiger Bär durch den Streifen rennt. Einzig ein paar kurze Szenen lang, zeigt er wenigstens eine sarkastisch, zynische Seite. Ansonsten dreht sich der Film um die Jagd nach dem oder den Hintermännern.
Glücklicherweise spendierte man diesem neben Charles Gray Figur noch einen Twist um die Figur Arthur Thompson, den man aber etwas zu früh auflöste. So gehört „Die Spur führt nach Soho“ oder wie er im Original heißt „The File of the golden Goose“ zu den Krimis der 60er und 70er Jahre, die man mal gesehen haben kann, die aber nicht zu den Must-haves oder gar Kultfilmen gehören. Dennoch kann der Plot über die Laufzeit die Spannungskurve hoch halten.
Weiß man doch nie, wann Yul Brynner alias Peter Novak in eine Falle rennt. Die Auflösung und das Finale sind dann eher wieder Genretypisch und ohne große Überraschungen. Wer ein Faible für klassische Krimis aus dieser Zeit hat und / oder Fan von Brynner ist, kann hier bedenkenlos zugreifen. Selbst wenn der Film nicht zu seinen Highlights zählt, bietet dieser dennoch solide Krimi-Unterhaltung.
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