Scream 6: Der neue Ghostface 2.0 ist da?
Scream 6 (oder auch Scream VI): Nachdem Bettinelli-Olpin und Gillet mit „Scream V“ ein mehr als ordentliches Franchise Reboot mit der Originalbesetzung abgeliefert haben. Gehen Sie nun mit Teil 6 in die Verlängerung, was wohl wie bei „Halloween (Kills)“ zu einer Trilogie führen wird. Ebenfalls neu ist die Verlegung der Geschehnisse in den Big Apple nach New York. Womit die Überlebenden der Geschehnisse des Vorgängers Woodsboro den Rücken gekehrt haben. Was mich wiederum an „Freitag der 13. Teil 8“ erinnert.
Tauchte Jason Vorhees doch jedenfalls in dieser Weltmetropole auf. Wie zu erwarten, metzelt der „neue“ Ghostface wieder alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Dennoch sind die Hintergründe nicht von vornherein klar. Hat man doch das Gefühl, dieser neue / alte Messerstecher sei nicht nur gefährlicher, sondern sogar schier übermenschlich. Mir lag zum Test die Blu-ray vor und ob mich die Fortsetzung erneut abholen konnte, erfahrt Ihr wie immer in meiner Filmkritik zu Scream VI, in den nachfolgenden Zeilen.
Scream 6 und Ghostface 2.0
Für Sam, Tara und den Zwillingen Chad und Mindy Meeks-Martin wurde es nach den Geschehnissen des vergangenen Jahres Zeit, Woodsboro den Rücken zu kehren. Gerade noch haben Sie, wie auch Gale und Sidney, die tödlichen Angriffe dieser kaputten Filmnerds überlebt. Ex-Cop Dewey Riley wiederum hatte nicht so viel Glück. Seitdem besucht Sam einen Psychiater nach dem anderen, wobei sie von allen immer wieder abgewiesen wird. Ihre Schwester Tara wiederum überspielt das erlebte mit wilden Parties und Alkohol. Während Chad und Mindy versuchen alles zusammenzuhalten.
Sam hängt ihr düsteres Vermächtnis des ersten Killers Billy Lumis, wie ein böses Omen an. War er doch Ihr Vater, weshalb sie nicht glauben mag, dass der Albtraum tatsächlich vorbei ist. Und sie soll Recht behalten. Kaum dass sich die Clique in New York eingelebt hat, werden Sam und Tara von der Polizei aufgesucht. Ein Mörder hat an einem Tatort eine Ghostface-Maske hinterlassen, sowie einen Hinweis auf die Schwestern. Natürlich geraten diese sofort unter Verdacht. Ist das jetzt ein Trittbrettfahrer oder steckt mehr hinter der Sache?
Wer hat Interesse daran, die Schwester zu belasten und obendrein Jagd auf die beiden zu machen? Ist dies ein irrer Trittbrettfahrer, ist Richie, der Ex von Sam sowie der Killer, von den Toten auferstanden? Wirkt der neue Killer noch gefährlicher, wenn nicht sogar übermenschlich? Noch verwirrender wird es, als Kirby Reed auftaucht, einst ebenfalls ein Opfer des Messerstechers. Hat sie etwa noch eine Rechnung mit den beiden Schwestern offen?
Das blutige Treiben geht weiter
Totgesagte leben länger und das nicht erst seit Teil 4. So ließ Hollywood nicht Michael Myers in „Halloween (Ends)“ wieder auferstehen. So bekam bereits Freddy Krueger aus den „Nightmare on Elm Street“ Filmen, mit Jackie Earl Haley als Nachfolger von Robert Englund („Phantom der Oper„) eine Neuauflage spendiert. Diese hatte aber nur mäßigen Erfolg beim Publikum. Auch der Candyman durfte zwischenzeitlich wieder für Schrecken sorgen, nur um Jason Vorhees aus „Freitag der 13.“ wurde es bisher recht ruhig.
Der geistige Vater von Freddy Krueger, wie auch Ghostface-Schöpfer Wes Craven übernahm vor seinem Tod nochmals die Regie zu „Scream 4“. Dieses Vermächtnis führten mit Teil 5, die beiden Filmemacher Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett weiter. Dabei ließen Sie Ur-Besetzung bestehend aus Courteney Cox als Gale Weathers, Neve Campbell als Sidney Prescott und David Arquette als Debuty Dwight „Dewey“ Riley zurückkehren. In diesem machte der unheimliche Killer Jagd auf Sam, Tara, Gale, Sidney und Dewey, der dieses zusammentreffen nicht überlebte. Für den sechsten Teil wiederum kehrt Hayden Panettiere in ihre Rolle als Kriby Reed zurück.
Wie sich herausstellte, steckte Sams Freund Richie wie auch Amber unter der Maske des Mörders. Aufgrund dieser Erlebnisse gab es einen Umzug nach New York der vier Freunde, der obligatorische Neuanfang. Aber auch hier lassen die Filmemacher ihren Protagonisten keine Ruhe. Beginnend mit einem Slasher-Filme Fan und Trittbrettfahrer, der von eigentlichen Messer-Slasher hingerichtet wird. Dieser neue Schlitzer scheint ein für alle Mal mit dem Schwestern-Paar abrechnen zu wollen. Dabei, wer hätte es gedacht, wirkt dieser nun noch mysteriöser und teils auch übermenschlich. Derweil ist auch die Beziehung zwischen Sam und Tara am Bröseln, während sich Tara und Chad dafür näher kommen.
Natürlich gehen im sechsten Teil des Franchises die Morde weiter, was Detective Bailey auf den Plan ruft. Dessen Tochter Quinn mit Sam und Tara in einer WG wohnt und wie Kenner der Scream-Reihe wissen, solche Personen äußerst gefährdet sind. Derweil lässt man eine weitere alte Bekannte erscheinen. Kirby Reed, die nur knapp die Angriffe des Ghostface-Killers aus Teil 4 überlebte und jetzt als FBI-Agentin tätig ist. Womit man natürlich gewillt ist, diese als Schlächter zu vermuten. Wie bereits in „Freitag der 13. Teil 8 – Todesfalle Manhattan“ nutzen die Macher die Anonymität der Großstadt, was den Täterkreis entsprechend erweitert.
Dennoch muss natürlich jemand das Geheimnis der Schwestern Sam und Tara kennen, womit der vermeintliche Kreis schon wieder schrumpft. Im Vergleich zum direkten Vorgänger, spielt sich Numero 6 auf einem wesentlich härteren Niveau ab. Hier wird nach Herzenslust zugestochen, wobei ich mir ernsthaft die Frage stellte, wie jemand zig Messerstiche überleben kann, während bei früheren Filmen schon ein einziger Stich zum Tode führte.
Die Kills sind teils richtig brutal, natürlich nicht auf dem Level eines Terrifier, aber dennoch heftiger als noch im Vorgänger. Die Story um Slasher Dad Billy, der damals wie heute von Skeet Ulrich gespielt wird, dient nicht als roter Faden, sondern dürfte auch das Easter-Egg für Teil 7 sein. Wobei hier auch ein Satz über Saras Mutter, der Story eine ganz neue Richtung geben könnte.
Fazit:
Scream 6: Diese Fortsetzung wird in den Reviews recht unterschiedlich bewertet und auch ich tue mir mit meiner Rezension etwas schwer. Die Geschichte um Wes Cravens schlitzenden Schlächters hätte wie schon bei jedem der Vorgänger ein Ende finden können. Scream V aus dem Jahr 2022 hatte für mich dafür etwas von einem Revival, welches hätte die Geschichte ebenfalls abschließen können. Scream VI wiederum nimmt sich nochmals der Billy Loomis Thematik an, womit man genau weiß, dass ein siebter Teil um den Ghostface-Killer in der Mache sein muss. Der Film bedient sich dabei bewährter Plots und Spannungselementen und weiß tatsächlich immer noch zu unterhalten.
Wobei ich jedoch Kritik üben muss, ist immer dieser direkte Bezug zu den Tätern, bei den Fortsetzungen. Während man im fünften Teil nicht gleich wusste, wer bei dieser Neuauflage hinter den Schwestern her war. Man kann im Verlauf von Teil sechs zumindest den Hintergrund erahnen. Den ich natürlich aufgrund von Spoilern nicht weiter erwähnen werde. Letztlich bleibt das Leitthema auch in der neuen Trilogie erhalten. Alte Regeln bleiben bestehen, neue Regeln gibt es eigentlich nicht. Womit sich bei dem „neuen“ Horror-Franchise auch schon erste Abnutzungserscheinungen zeigen.
Der Film startet erwartungsgemäß blutig. Das Finale wiederum leidet an einer recht simplen Auflösung, dafür aber mit recht kruden Figuren. Sprich, man weiß zwar genau geschieht, hat nur noch kein Gesicht zu dem Täter. Auch wenn die Filmemacher versuchen den Verdacht auf Gale oder Kirby zu lenken, ist dies leider alles andere als einfallsreich. Und wie bereits etliche Filme zuvor tappen unsere Helden wieder besseren Wissens, Achtung Wortwitz: ins offene Messer! Mit New York City wird zumindest der Spielplatz des Täters vergrößert und ein paar Hinweise lassen eine eventuell ausgefeiltere Fortsetzung der Horrorreihe erwarten. Scream Fans werden auf jeden Fall wieder ihren Spaß mit dem Geistermasken-Mörder haben.
Obwohl ich nicht wirklich überrascht wurde, konnte mich der neuste Teil der Reihe dennoch gut unterhalten.Umso interessierter bin ich, was die Filmemacher aus den in Teil sechs gestreuten Brotkrümeln machen werden. So bin ich mir fast sicher, dass Ghostface wieder kommen wird und dies nicht sein letzter Schrei war. Besonders wenn man bedenkt, was bezüglich Sams und Taras Vergangenheit schon in Teil 5 in Gang gesetzt wurde. Ebenfalls interessant, bleibt man in New York oder geht es jetzt wieder zurück, um das Finale in Woodsboro spielen zu lassen? Sprich: Back to the Roots. Und vor allen Dingen, WER wird die Mordserie wieder in Gang bringen?
F.A.Q:s
Was wurde aus Sidney?
Da die Gage nicht dem entsprach, was sich Neve Campbell vorstellte, sagte sie Ihr mitwirken kurzerhand ab. Bezüglich ihrer Figur Sidney Prescott erfuhr man zumindest, dass sich diese mit ihrer Familie absetzte, um dem Schrecken endgültig zu entkommen.
Die Darsteller:
Melissa Barrera und Jenna Ortega als Sam und Tara Carpenter, Courteney Cox als Gale Weathers, Hayden Panettiere als Kirby Reed, Jasmin Savoy Brown und Mason Gooding als Mindy und Chad Meeks-Martin, Dermot Mulroney als Bailey, Liana Liberato als Quinn (der Ersatz Randy), Josh Segarra als Danny, Jack Champion als Danny, Samara Weaving als Laura und Skeet Ulrich als Billy Loomis.
Die Macher:
Regie: Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gilett („Ready or Not“), Drehbuch: James Vanderbilt und Guy Busick, sowie Kevin Williamson der bereits Drehbuch zum ersten Scream-Film geschrieben hatte.
Blu-ray Infos:
Laufzeit: ca. 123 Min. Das Bild der Blu-ray ist ohne Fehl und Tadel. Details sind immer klar erkennbar, Farben, Kontraste und Schwarzwert passen. Der Ton liegt im Format DD 5.1 und die Dialoge sind immer klar verständlich.
Blu-ray Extras:
Filmkommentar mit den Filmemachern, Featurettes: Der Tod kommt in die Stadt, Die Gesichter des Todes, Mehr Meta als Meta, Blutbad im Laden, Eine Wohnung zum Sterben, Der Nachtzug in den Tod, Blutiges Theater.
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