Phantom of the Opera (1989): Review

Phantom of the Opera: Robert Englund als Phantom!

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Phantom of the Opera: Mediabook

PHANTOM OF THE OPERA: oder zu Deutsch „Das Phantom der Oper“ basiert auf dem gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Gaston Leroux. Die wohl bekannteste Version dieser Geschichte, dürfte unbestritten das Musical von Andrew Lloyd Webber sein. Welches mit mehr als 130 Millionen Besuchern, als bisher das erfolgreichste Musical aller Zeiten gilt.

Dabei geht jedoch die erste Verfilmung des Stoffs bereits auf das Jahr 1916 zurück. So gibt es bisher gut und gern 10 Filme und Serien, die sich der Geschichte des Phantoms annahmen. In Dwight H. Littles filmischer Version, zieht ein alter Bekannter des Horrorgenres die Maske des Phantoms über, ist es niemand geringeres als „Nightmare on Elm Street“ Darsteller Robert Englund. Ob mich nun Englunds Auftritt, neben seiner Paraderolle als Freddy Krueger, ebenfalls überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Der tragische Akt beginnt

Ende der 1980er Jahre. Wie jede junge Sängerin träumt Christina Day, davon eines Tages am Broadway zu singen. Ein Vorsingen soll eine erste Chance sein und dafür braucht Christine auch ein ganz besonderes Stück. Vielleicht findet sich ja in den Archiven der New Yorker Bibliothek etwas Passendes. Christines Freundin stößt dabei auf „Don Juans Triumph“.

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Phantom of the Opera, Christine Day

Ein unbekanntes Stück, eines noch unbekannteren Komponisten namens Erik Destler. Für Christine das perfekte Fundstück, da sie dieses Musikstück nun völlig frei interpretieren kann. Während ihres Auftritts kommt es jedoch zu einem Unglück auf der Bühne. Löst sich doch vom Theaterboden ein Gegengewicht, welches Christine trifft und sie besinnungslos zusammensackt. Nun beginnt für Christine eine Reise in ihr Unterbewusstsein, hin zu einer längst vergangenen Zeit.

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Christine Day (Jill Schoelen), Erik Destler als Phantom (Robert Englund)

In ihrer Vision durchlebt sie das Leben einer anderen Christine, die im 19. Jahrhundert ebenfalls versucht, als Sängerin zu bestehen. So ist sie nur die zweite Besetzung neben dem großen Star La Carlotta. Noch vor ihrem Auftritt findet Carlotta, die gehäutete Leiche eines Bühnenmitarbeiters und bricht zusammen. Für Christine die einerseits ihre Chance, endlich ihr Talent zu zeigen. Doch wer ist für diesen grauenvollen Mord verantwortlich.

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Christine Day beim Maskenball

So munkelt man, der Geist der Oper habe hier seine Hände im Spiel. Und tatsächlich scheint ein Unbekannter, für Christine alle Hürden aus dem Weg zu räumen. Als Christine aus ihrer Bewusstlosigkeit wieder in der Gegenwart erwacht, stellt sich ihr die Frage: War dies tatsächlich nur ein Traum? Bald soll sie merken, dass die Vergangenheit nicht so vergangen ist, wie sie dachte, denn der Geist der Oper lebt immer noch!

Eine uralte Geschichte

Basierend auf Gaston Leroux Buch „Das Phantom der Oper“ oder auch „Phantom of the Opera“, inszenierte der Regisseur Dwight H. Little, nach einem Drehbuch von Duke Sandefur, seine tragische Horrorversion vom „Phantom of the Opera“, sprich der Originalgeschichte. Diese lässt er in den späten 80er Jahren beginnen und versetzt diese mittels einer Vision in das 19. Jahrhundert. Hier zeigt er uns eine Christine, die ebenfalls Sängerin werden will.

Doch neben der Erstbesetzung der großen Diva La Carlotta nur die zweite Geige spielen darf. So scheint niemand, außer einem geheimnisvollen Gast einer Nobel-Loge der Oper, ihr wahres Talent zu erkennen. Durch ein Unglück findet die Diva in ihrer Garderobe eine gehäutete Leiche. Nach diesem Schock muss Christine die Hauptrolle in der Oper übernehmen. Natürlich steht die Frage im Raum, welchen Hintergrund dieser schreckliche Mord haben kann. Hat hier vermeintliche Geist der Oper seine Hände im Spiel?

Wie schon in Leroux Roman, steckt wie zu erwarten das Phantom der Oper hinter dieser Tat. Ein verstümmelter Komponist, der den Wahn durchlebt, dass nur eine Person in der Lage ist seine Kompositionen vorzutragen. So hat er die junge Sängerin Christine auserkoren dies zu tun. Dafür ist das Phantom bereit, alle Hindernisse zu beseitigen, selbst wenn es dafür morden muss. Im Vergleich zu der Originalgeschichte, bedient sich Regisseur Little jedoch der Tragödie von Goethes Faust.

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Erik Destler in Maskerierung

So geht der begabte, aber erfolglose Komponist Erik einen Pakt mit dem Teufel ein. Wurde der Komponist Erik in Leroux Buch bereits entstellt geboren, entstellt ihn in Littles Film der Teufel, als Preis für seinen Erfolg. So sollen die Leute seine Musik hören, ihn aufgrund seines Aussehens aber verachten. Die Hauptrolle übernahm Robert Englund. Für mich persönlich einer der Horrorfilm-Ikonen der 80er Jahre, wie Jason („Freitag der 13.„) oder Michael Myers („Halloween„).

Für den Film benutzte man den Kniff einer Vision. Hier springt der Film von der Gegenwart in die Vergangenheit und zeigt, wie der Komponist Erik Destler zu dem Phantom wurde. So taucht die Figur aufgrund eines Unfalls in die tiefen Ihres Bewusstseins ab und scheint ein ehemaliges Leben ihres selbst zu durchleben. Hierbei trifft sie ebenfalls als angehende Sängerin auf einen unbekannten Helfer, der ihren Weg ebnet.

Wie für einen ordentlichen Horrorfilm üblich, mit einigen wirklich sehr gut umgesetzten Gore- und Slasher-Szenen. Man merkt, Englund ist in seinem Element. Für Christine der pure Albtraum, als sie erkennt, wer ihr Gönner ist und vor allen Dingen, was er getan hat. Doch auch nach ihrer Bewusstlosigkeit scheint der Albtraum kein Ende zu nehmen. Denn das Phantom ist vermutlich auch in Christines Gegenwart eine reale Gefahr. Wer jedoch wissen will, wie Dwight H. Littles Film endet, muss diesen nun selbst schauen.

Fazit:

Phantom of the Opera: Neben all den tragisch theatralischen Verfilmungen und des bekannten Musicals, empfinde ich „Phantom of the Opera“ zu deutsch auch „Das Phantom der Oper“, aus dem Jahr 1989 als eine erfrischende Interpretation der bekannten Geschichte. Bietet sich doch Leroux Roman an, den Protagonisten auf ein überirdisches Niveau zu heben. So wandelt das Phantom alias Erik Destler, nicht nur die Katakomben der Oper, sondern auch die Jahrhunderte.

Der Film bietet zwar keine übermäßige Blutorgie für Gore- und Slasherfans, dennoch wurden diese punktgenau verteilt und auch recht brutal eingesetzt. Wer es jedoch härter mag, muss hier wohl ein paar Abstriche machen und zum Beispiel zu „Halloween Kills“ greifen. Robert Englund überzeugt natürlich in dieser Rolle über die ganze Länge, dennoch muss man aufpassen nicht zu viel Freddy Krueger in Erik Destler zu sehen. Sonst besteht die Gefahr sich, im falschen Film wiederzufinden.

Die Idee, die Geschichte des Phantoms in die Vergangenheit zu versetzen und die weibliche Figur Christine, diese mittels einer Vision durchleben zu lassen, ist zwar nicht neu. Hat mir aber damals zur Erstsichtung Ende der 80er, wie auch bei der heutigen Sichtung immer noch gefallen. Und bleibt für mich eine gelungene Interpretation der Geschichte, welcher in keiner gut sortierten Horrorfilm-Sammlung fehlen sollte.

Mediabook Info: Das MB bietet wie gewohnt den Film einmal auf Blu-ray wie auch auf DVD. Die Bildqualität beider Versionen ist überaus gut ausgefallen. Bildfehler konnte ich keine ausmachen. Dafür überzeugen nun die Schärfe, wie auch die Farben. Gerade in dunklen Szenen weiß nun auch der Schwarzwert zu überzeugen. Als Extras sind Audiokommentare von Regisseur Dwight H. Little und Phantom Darsteller Robert Englund vorhanden, wie auch Trailer. Ein 24-seitiges Booklet rundet Capelight Mediabook, mit allerlei interessanten Informationen ab. 

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