SCREAM 2022: Review

SCREAM (2022): GHOSTFACE ist zurück!

SCREAM 2022: oder auch Scream 5, ist das neue Projekt der „Ready or Not“ Macher Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett. So verkündeten sie bereits im Jahr 2020, einen weiteren Scream-Film im Geiste von Wes Craven zu erschaffen. War man somit im Jahr 2011 noch der Meinung, mit Scream 4 wäre die Geschichte zu Ende erzählt.
So lässt man Ghostface rund 10 Jahre später immer noch nicht ruhen. So kehrte für die Fortsetzung diesmal auch die komplette Ur-Besetzung zurück. Womit Neve Campbell als Sidney Prescott, Courteney Cox als Gale Weathers und David Arquette als Dewey Riley, versuchen dem Spuk endgültig ein Ende zu bereiten. Stellt sich nur die Frage: War ein fünfter Film notwendig und kann dieser auch noch überzeugen? Die Antwort darauf gibt es wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Ghostface ist wieder da!
25 Jahre nach dem ersten Erscheinen des Killers mit Geistermaske und Umhang, taucht erneut ein Mörder im Ghostface-Look in Woodsboro auf. So wird sein erstes Opfer die Studentin Tara, die wie einst Casey Becker, allein zu Hause ist. Wie einst ruft sie ein Unbekannter an, der ihr die Chance gibt zu überleben, sollte sie drei Fragen beantworten können. Schwer verletzt überlebt Tara, woraufhin ihre ältere Schwester Sam samt Freund Richie sofort nach Woodsboro zurückkommt.

Sam hatte Woodsboro vor Jahren verlassen, erfuhr sie doch, dass der erste Ghostface Killer Billy Loomis, ihr biologischer Vater war. Doch damals gab es zwei Killer, Billy Loomis und Stu Macher, die sich gegenseitig Alibis verschafften. Währenddessen mordet Ghostface weiter und niemand scheint in Woodsboro mehr sicher zu sein.Sam und Richie suchen derweil den Ex-Sheriff Dewey Riley auf, der schon bei den ersten morden Mitte der 90er-Jahre ermittelte. Seit einigen Tiefschlägen und seiner Scheidung von Gale Weathers, die damals die Morde mithalf aufzudecken, zog sich Dewey zurück.
Dieser gibt Sam und Richie den Rat einer alten Horrorfilm-Regel: traue niemandem. Daraufhin informiert Dewey, Sindey Precott. Eine der wenigen, die die damaligen Angriffe überlebten, wie auch seine Ex, Gale. Doch Woodsboro hat noch mehr Geheimnisse, so stellt sich heraus, das ein weiterer Verwandter eines Ghostface-Mörders noch am Leben ist. Womit die Zahl der Verdächtigen weiter ansteigt, wie auch die Zahl der Opfer in Woodsboro. Stellt sich nur die Frage, ob der neue Killer überhaupt aufzuhalten ist.
In Woodsboro wird munter weiter gemordet!
Wes Cravens „Scream“ scheint auch weiterhin unsterblich zu sein. War ich doch der Meinung das nach „Scream 4“, eigentlich Schluss sein sollte. Obwohl dies Wes Cravens letzte Regiearbeit war, wurde ich mit dem Vierten nie ganz glücklich. Neudeutsch würde man wohl heutzutage sagen: ein „okayer“ Abschluss, mehr aber auch nicht. Dies dachten sich eventuell auch die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett. Die mit ihrem Film „Ready or Not“ aus dem Jahr 2019 einen Überraschungshit abliefern konnten. So wurde bereits 2020 bekannt, dass man an einem weiteren Teil arbeiten würde.
Ebenso teilte man nach und nach mit, dass auch die Ur-Besetzung, mit Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox zurückkehren wird. Gute Voraussetzungen oder? Die fünfte Fortsetzung startet mit seiner Geschichte überwiegend nach den Ereignissen aus „Scream – Schrei!“ und „Scream 2“ an. Wobei man zwar nicht auf die Figuren der Fortsetzungen eingeht, jedoch auf die fiktive Verfilmung namens „Stab“ welche auf den Ereignissen aus Woodsboro basiert. So tauchte ja bereits bei der Premiere des fiktiven Films „Stab“ in Teil 2 auch „Ghostface“ wieder auf. Womit das muntere Morden weiterging.

In „Scream 2022“ oder auch „Scream 5“ genannt, sind wir nun wieder am Anfang und sehen zu wie Ghostface einer Studentin, allein in ihrem Elternhaus, die Hölle heißmacht. Diese ist die Schwester von Sam, die ein Geheimnis mit sich herum trägt. Ist sie doch die biologische Tochter, einer der ersten beiden Serienkiller. So verheimlichte ihre Mutter nicht nur ihr, sondern auch ihrem Mann, dass ihre Tochter von Billy Loomis abstammt. Dieser, wie auch sein Kumpel Stu kamen damals ums Leben.
Der Schock sitzt tief, weshalb Sam vor geraumer Zeit die Stadt und ihre kleine Schwester verließ. So bauten Bettinelli-Olpin und Gillett ihren Plot auf einer direkten Nachfahrin von Billy Loomis auf. Womit natürlich den ganzen Film über eine Frage offenbleibt. Schlägt sie ihrem genetischen Erzeuger nach oder hat sie nichts mit den Morden zu tun. Der Plot um den ersten Mordversuch an Sams Schwester ist dabei sehr gut gewählt. Denn sollte Sam nicht Ghostface sein, hat der wahre Killer das perfekte Druckmittel in der Hand, Sam zurück nach Woodsboro zu holen.

Somit ist die Geschichte rund um den neuen Film, recht stimmig erdacht und orientiert sich meiner Meinung nach tatsächlich an dem Stil des Schöpfers der Scream-Reihe, Wes Craven. Dies soll, nebenbei erwähnt, auch einer der Gründe für die Rückkehr der damaligen Darsteller sein. Laut Courteney Cox, wollte sie nur dann bei einer Fortsetzung mitspielen, wenn dieser dem Stil Wes Cravens entsprechen würde. Inwiefern dies der Wahrheit entspricht oder der Publicity diente, lasse ich mal dahingestellt. Trotz dass der Film hierzulande die Freigabe ab 16 Jahren erhielt, geht es hier recht gut zur Sache.
Womit dieser dem ersten Teil mit der damaligen FSK 18er Freigabe eigentlich nicht wirklich nachsteht. Das Verwirrspiel um „Ghostface“ selbst, kann ebenfalls bis zum Ende durchhalten. Obwohl man schon das ein oder andere Mal, an den oder die wahren Täter denkt. Das Schauspiel, der Look sowie die Spannung, sind trotz der neuen Regisseure auf dem gleichen Niveau wie auch die Vorgänger. Wobei Teil eins damals natürlich noch den Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte.
Ghostface und das Fazit:
„Scream 2022“ ist für mich überraschend gut geworden. Obgleich Wes Craven bereits 2015 von uns gegangen ist, schafften es die Macher (Achtung Wortwitz) den Geist von „Ghostface“, erneut passend in einen „Scream“ Film zu verpacken. Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, nahmen sich der bekannten Figuren an und schufen ein neues „Ghostface“-Universum, in dem sie die Geschichte nachvollziehbar weiter entwickelten.
So bekommt es der Zuschauer mit zwei Nachfahren der ersten „Ghostface“ Killer zu tun. Sam als leibliche Tochter von Billy Loomis, so wie Vince, der Neffe von Stu Macher. Ob oder inwiefern, diese mit Sünden ihrer Verwandtschaft vorbelastet sind, werde ich natürlich nicht verraten. Es reicht jedoch, um eine ganze Menge an Twists abzufeuern.

Die Rückkehr der Originalfiguren ist natürlich dem Fan-Service geschuldet. Dafür aber auch perfekt eingebaut, was ebenfalls für spannende wie auch dramatische Szenen dient. Ebenso ist die Idee eines Requels, statt eines Sequels oder gar Prequels hier überraschend gut aufgegangen. Wobei der oder die wahren Täter hier etliche Hürden nehmen mussten, um ihren Plan aufgehen zu lassen. Was doch schon die ein oder andere Frage aufwirft und nicht ganz glaubwürdig erscheint. Auch war der Final-Fight etwas in die Länge gezogen.
Aber sei‘s drum, der Unterhaltungswert ist dennoch gegeben, auch wenn ich anfangs skeptisch war. „Scream 2022“ ist meiner persönlichen Meinung nach durchweg gelungen. Es gibt zwar die ein oder andere Unglaubwürdigkeit, dennoch ist der Film überwiegend stimmig und spannend ausgefallen, auch wenn einem das Ende merkwürdig bekannt vorkommt. Für „Scream-Fans“ und Slasher Fans definitiv ein Muss.
Blu-ray Extras:
- Audiokommentar
- Entfallene Szenen
- Featurettes: Neues Blut, Blutlinien, Im Schatten des Meisters
- Trailer von SCREAM – SCHREI! (1996)
Wer noch mehr Horror möchte, dem kann ich meine Reviews zu „The Strangers“ oder auch „Slayed“, welche ganz im Stile des Slasher Genres stehen, empfehlen. Eventuell wäre aber auch der Horror Klassiker „The Wicker Man“ etwas für Euch?
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