Der monkische Professor erneut auf Täterjagd
Professor T. Staffel 2 (2022): Ben Miller ist als Kriminologie-Professor Jasper Tempest zurück. So geht Miller im britischen Remake der gleichnamigen belgischen TV-Serie in der zweiten Staffel weiterhin auf Mörderjagd. Dabei wird der Cambridge Professor immer noch von Geistern seiner eignen Vergangenheit, wie seinen „monkischen“ Marotten verfolgt.
Diesen psychischen Problemen beginnt sich Jasper nun direkt zu stellen. Weg von seinen Theorien und Studenten, hin zu realen Todes- und Mordfällen. Einer der Gründe dafür ist das erneute Zusammentreffen mit seiner Ex-Frau, der Leiterin der Ermittlungsabteilung. Ob sich Jasper seinen Psychosen stellen kann und wie mir die zweite Staffel des britischen Senders ITV gefallen hat, erfahrt Ihr wie immer in meiner nachfolgenden Rezension.
Episoden Übersicht:
07. Feuerring: Es scheint ein Pyromane in der Stadt zu wüten, doch es gibt keine Hinweise, wer der Feuerteufel ist. Womit die Polizei erneut die Hilfe des Professors benötigt.
08. Die Maskenmorde: Ein inszenierter Mord, der an einen unaufgeklärten Fall vor 15 Jahren erinnert, lässt die Polizei ratlos zurück. Ob Professor T. hier weiterhelfen kann?
09. Familienmord: Eine wohlhabende Familie samt Vater, Mutter, Tochter und Sohn wird tot in ihrer Wohnung von der Haushälterin aufgefunden. Trotz Gewalteinwirkung gibt es weder Motiv noch einen Tatverdächtigen, welches Drama hat sich hier ereignet?
10. DNA eines Mörders: Auf eine Drohung folgt ein Mord, dabei stellt sich Frage, war Malcoms Nachbarin tatsächlich so dumm, ihrem verhassten Nachbarn erst zu drohen und ihn dann wirklich umzubringen. Prof T. ist sich da nicht so sicher.
11. Der Prozess: Obwohl die Indizien gegen den vermeintlichen Mörder Seah Hallet sprechen, glaubt der Prof. nicht an dessen Schuld. Derweil kommt es auch zu Problemen zwischen den Detectives Lisa und Dan.
12. Schwanengesang: Die Ereignisse überschlagen sich und die Detectives wie auch Prof. T bekommen alle Hände voll zu tun. Angefangen von einer Leiche, korrupten Polizisten, illegalen Waffengeschäften und sogar Drogenschmuggel.
Professor T. hat wieder alle Hände voll zu tun!
Die erste Staffel („Professor T. Staffel 1 Review„) der britischen Serie aus dem Jahr 2021 , stellte uns den brillanten Cambrigde Professor Jasper Tempest vor. Zur Info: in der Originalserie lautet dessen Name „Jasper Teerlinck“. Obwohl ein kriminologisches Genie, wird dieser von seinen Dämonen der Vergangenheit verfolgt. Der Selbstmord seines Vaters in seiner Jugend, sowie seine exzentrische Mutter Adelaide, haben bei Jasper einige psychische Probleme hinterlassen.

So hat er nicht nur Probleme mit seiner Sozialkompetenz, sondern auch mit verschiedenen Marotten. Sei es die Abneigung gegen Haustiere, eine Manie, die ihn Gummihandschuhe tragen lässt, wie auch zwischenmenschliche Beziehungen. Die Mordfälle in der Serie bilden den Rahmen um die Figur Jasper Tempest, der als Kriminologie-Professor an der Universität Cambridge unterrichtet. So wurde dieser in der ersten Staffel von seiner ehemaligen Studentin und jetzige Detective Sergeant Lisa Donckers, kurzerhand als polizeilicher Berater rekrutiert.

Obwohl dieser anfangs nur ein rein akademisches Interesse an den Kriminalfällen hat, wird dessen kriminalistischer Scharfsinn geweckt. Da diese mit ihren Ermittlungen gegen einen Serienvergewaltiger in einer Sackgasse steckte. Seit er somit wieder außerhalb seines Lehrstuhls aktiv ist, wird er zunehmend mit seinen weltlichen Problemen konfrontiert. So entschied er, sich seinen Zwangsstörungen und Ängsten mittels einer Therapie zu stellen.

Besonders herrlich hierbei, wenn der neurotische Professor seiner Therapeutin Dr. Helena Goldberg den Spiegel vorhält. Ebenso köstlich ist des Professors Sekretärin Ingrid Snares, zynischer und sarkastischen hat man wohl bisher selten eine Sekretärin erlebt. Seine aufdringliche Mutter Adelaide, treibt den Kriminologen derweil ebenfalls immer wieder in den Wahnsinn. Was wohl auch an ihrer exzentrischen und dennoch überaus lebenslustigen Art liegt.

Ebenso wird er sowohl von Donckers, als auch seinem Dekan und seiner vergangenen Liebe Christina Brand, ge- und überfordert. Die Kriminalfälle selbst sind dabei meist unterhaltsam und auch nicht immer gleich vorhersagbar. So wie in der Episode „Familienmord“. Neben den Neurosen des Profs, wie auch den Fällen, geht es in Staffel 2. auch mehr um Lisa und Dan, welche letztlich trotz Lisas Bedenken nun doch in einer Beziehung gelandet sind.

So hat Lisa mit der Demenzerkrankung ihres Vaters und Dan gegen seine Geldnöte zu kämpfen, was die Beziehung beginnt zu strapazieren. Und auch die Geschichte um Christina und Jasper, welche eine gemeinsame Vergangenheit haben, entwickelt sich anders als erwartet. So ist die Serie Professor T. auch in der zweiten Staffel immer noch weit, von seinem amerikanischen Klamauk Kollegen Adrian Monk, entfernt. Obwohl die Titelfigur beider Serien auf fast derselben Thematik basieren, ist die britische Serie wesentlich dramatischer.

Auch wenn diese britische Serie ihren Titelhelden immer in Tagträume abgleiten lässt, welche surrealer nicht sein könnten. Ebenso wirken Jaspers Neurosen, wie auch seine Versuche sich diesen zu stellen, wesentlich glaubhafter. So kann sich ein jeder ausmalen, wie es sein muss von etwas angewidert zu sein, auch ohne an einer Neurose zu leiden.
Professor T – Staffel 2 (2022) Kritik & Fazit:

Wertung: 7 / 10
Professor T. Staffel 2 (2022): In der zweiten Staffel der britischen Version, des gleichnamigen belgischen Originals der Krimiserie, löst Ben Miller in sechs Folgen auf 2 DVDs erneut knifflige Mordfälle. Dessen Wissen über Kriminalpsychologie macht ihn erneut zur Geheimwaffe der Polizei. Dennoch ist Professor Tempest kein Super-Detektiv wie Inspektor Columbo, ist er doch ein Gefangener seiner Neurosen und seiner Vergangenheit. Somit geht es in der neuen Staffel nicht nur um Mordfälle, sondern auch um die Bewältigung der Probleme der Charaktere.
Die neuen Kriminalfälle sind wieder überwiegend unterhaltsam und nicht wirklich vorhersehbar ausgefallen. Da die Serie sich überwiegend um den dramatischen Hauptcharakter dreht, weicht die Krimi-Spannung dem Unterhaltungswert dieser Figur. Dennoch sind die Fälle so gestaltet, dass man nicht gleich auf den Täter kommt. Damit entsteht der Spannungs- und Unterhaltungswert durch die Methoden von Jasper Tempest. Wie auch seinem exzentrischen Verhalten, den Geheimnissen seiner Kindheit und seinen Zwängen Herr zu werden.
Der Cast, dient dabei wieder der Unterhaltung, siehe die Mutter, Sekretärin, Therapeutin, wie auch der Dramaturgie bzgl. den Detektives, der Ex-Frau / Freundin Donckers und Winters. Wie schon in der vorigen Staffel wissen diese ebenfalls in ihren Rollen wieder zu überzeugen. Der Showstealer ist dabei des Öfteren Paul Rabbit mit seinen One-Linern. Und trotz, dass die titelgebende Figur teils überzeichnet wirkt, ist die Serie weit davon entfernt zu sehr in Klamauk abzudriften. Wer auf ausgefallene Ermittler und Krimiserien steht und dem „Monk“ zu klamaukhaft wirkt, der sollte mal einen Blick auf Professor T. werfen.
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