The Munsters (1964): Review

The Munsters: Eine herrlich monströse Familie!

The Munsters: Wer die „Addams Family“ kennt, dürfte an den „The Munsters“ nicht vorbeigekommen sein. In den 1930er Jahren schuf der amerikanische Zeichner Charles Addams, seine skurril-gruslige Variante der „typischen“ amerikanischen Familie. Als diese in den 60er Jahren als Serienformat verfilmt wurde, schlug man mit den „Munsters“ in die gleiche Kerbe und etablierte diese Familie als Konkurrenzprodukt im amerikanischen TV-Programm.
Während man bei den Addams den skurril gruseligen Hintergrund immer nur erahnen konnte, war der Titel bei den Munsters auch gleichzeitigProgramm. Eine Familie rund um das Oberhaupt Herman Munster (Frankensteins Monster), seine Frau Lily Munster geborene Dracula, Grandpa Munster geborener von zu und Dracula, Sohnemann Eddie Munster (seines Zeichens Werwolf) sowie Nichte Marilyn Munster, die Tochter von Lilys Schwester und zur allgemeinen Überraschung, völlig normal.
Eine Serie, die etwas in Vergessenheit geriet
Während der „Addams Family“ seit den 60er Jahren immer wieder Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Sei es mit einigen Neuauflagen der Serie, zwei Kinofilmen und einem Kino Animationsfilm sowie dessen Nachfolger, der schon in den Startlöchern steht. Wurde es um die Munsters ziemlich ruhig.
Auf die rund 70-teilige Serie folgten vier Filme: 1966 „Gespensterparty“, 1981 „Die Rückkehr der Familie Frankenstein“,1995 „Eine unheimliche Familie zum Schreien“, 1996 „Munsters fröhliche Weihnachten“. Nach 1996 hielt Grabesstille rund um die Munsters Einzug.
Im Jahr 2020 brachte Regisseur Rob Zombie eine Prequel Geschichte der Munsters heruas, welchen man auf den gängigen Streamingportalen sehen kann.

Ein Blick auf diese typisch / untypische Familie
Wer sind nun diese Munsters, die in einem alten verwitterten Herrenhaus in der Mockingbird Lane 1313, Mockingbird Heights, in den USA leben. Da hätten wir erstmal den Patriarch, Vater und liebender Ehemann Herman Munster (Fred Gwynne). Eine Riese von rund 2.20 Meter und wohl ebenfalls der Körperbau-Schmiede Dr. Frankensteins entschlüpft.
Herman ist verheiratet mit Lily Munster (Yvonne De Carlo), geborene Dracula. Ihr gemeinsamer kleiner Sohn Eddie Munster (Butch Patrick), schlägt nur wenig den Genen der Eltern nach, scheint es doch als wenn mehr ein Werwolf involviert gewesen wäre. Nicht zu vergessen ist Lilys Vater, genannt Grandpa (Al Lewis), besser bekannt als Dracula himself.
Sowie Nichte Marilyn (Beverley Owen), die Tochter von Lilys Schwester. Sie scheint etwas aus der Art geschlagen zu sein, ihr blondes Haar, ihre bunte moderne Kleidung, ihre fröhliche Art. Nein, das ist so gar nicht der Stil der Munster, aber… sie gehört zur Familie und die Hoffnung, das bei Marylin Besserung eingekehrt, stirbt bekanntlich ja zuletzt. Zusammen mit dem Hausdrachen Spot, leben die Munsters ihr bescheidenes Leben mitten in Mockingbird Heights.

Es dürfte klar sein das diese Familie für allerlei Aufregung, Missverständnisse, Schrecken und einen Haufen Spaß sorgt. Zu krass sind sie doch, die Unterschiede zwischen der „normalen“ Bevölkerung und den Munsters. Doch oftmals muss man sich im Verlauf der Serie fragen, wer hier die „Normalos“ sein sollen. Sind es im Verlauf doch immer wieder die Munsters, die liberaler, verständnisvoller und freundlicher sind. Ganz im Gegensatz zur restlichen feinen städtischen Bevölkerung. Doch genug der Moralkeule, die Munsters machen eines und das machen sie verdammt gut… eine ganze Menge Spaß.
So löst der Anblick der etwas aus der Art geschlagenen Familie, die verschiedensten Reaktionen aus. Hermans Job beim städtischen Leichenbestatter unterstützt den skurrilen Eindruck und so schliddern die Munsters von einem schrägen Abenteuer in das Nächste. Beispielhaft wären hier Hermans Baseball Karriere, Marylins geplatzte Dates, Abenteuer im All, Abenteuer mit Robotern, mit Gangstern, Einbrechern, Bankräubern, mit Eddies Schule, Lilys Freundinnen und besonders Grandpas Experimenten zu nennen. All das sorgt für allerlei Trubel in Mockingbird Heights.
Was macht die Serie immer noch sehenswert?

Die rund 70 Folgen der damaligen TV-Serie, die von 1964 bis 1966 gelaufen ist, macht mit ihren rund 25 Minuten Episoden einfach nur gute Laune, thats it. Zugegeben, die Art der Unterhaltung, die Dialoge und die Geschichten haben schon etliche Jahre auf’m Buckel und die Stories sind teils schon etwas seicht. Wir sprechen hier aber immerhin von Skripten, die man vor über 50 Jahren verfasste. Und nach Sichtung unterscheiden sich die Plots dann doch gar nicht mehr so großartig von dem, was den heutigen Fernsehzuschauern zum Fraß vorgeworfen wird. Und einer der ganz großen Vorteile der Serie, sie besitzt unheimlich viel Charme.
Es kann natürlich sein, dass ich als Retro-Fan und Nostalgiker, dies mit einem etwas verklärten Blick betrachte. Aber allein schon der Umstand zu sehen wie viel Mühe sich die Macher bei den Kostümen, den Masken und den Tricks / Special Effekts gaben, lässt mein Nostalgie Filmherz höherschlagen. Ich bin jetzt kein „verteufler“ moderner Tricktechnik, aber der CGI (Computereffektgrafik) Supergau der letzten Jahre, hat meine Begeisterung in diese Technik schon recht abgestumpft. Umso mehr freut es mich, wenn ich mal wieder richtige Handwerkskunst sehe.
Und die Darsteller?

Ebenso herrlich ist das Zusammenspiel der Akteure. Lily Munster, Yvonne de Carlo (Die Piratenbraut) ist diejenige, die alles zusammen und ihre beiden großen Jungs Grandpa (Al Lewis) und Herman (Fred Gwynne – Friedhof der Kuscheltiere) in Zaum hält. Dabei sind es gerade diese beiden, die keine Gelegenheit auslassen, Unsinn zu treiben. Zu herrlich, wenn Lily mit der großen Keule ausholt um Herman zu zügeln. Butch Patrick als Eddie Munster und Beverley Owen als Marylin Munster haben erwartungsgemäß kleinere Rollen.
Diese sind meist der Trigger für die Geschichten um Herman und Grandpa. Dabei spielen so Themen wie das erwachsen werden, die Schule, erste Dates, Probleme des Teenager Daseins ebenfalls eine Rolle. Erwähnen muss man, dass Marylin tatsächlich die einzig „normale“ im Hause Munster ist. Stellen sich nun heiratsfähige Anwärter vor, kann man sich vorstellen, wie dieses Zusammentreffen mit dem Rest der Familie aussehen und enden wird… arme Marylin.
Fazit:
In meinen Augen funktionieren die Munsters damals wie heute immer noch gleich gut. Schaut man genau hin unterscheiden sich die Geschichte zu heute gar nicht mal so großartig voneinander. Natürlich sollte man schon ein Faible für diese alten Schinken haben und auch der schwarz/weiß Look muss einem liegen. Dennoch kann und darf man dieser kultigen Sitcom auch heute noch eine Chance geben.
Denn nur weil etwas alt ist, muss es nicht gleich out sein, besonders wenn die Themen teils immer noch tagesaktuell sind. Meine Empfehlung geht nicht nur an alle, die mit dieser Nostalgiekeule keine Berührungsängste haben, sondern auch diejenigen, die nach Entschleunigung bei immer noch guter Unterhaltung suchen.
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