Die Pate Trilogie remastered in 4K UHD im Test
Francis Ford Coppolas „Der Pate“ Trilogie im Original „The Godfather“ hat die Filmgeschichte des Mafia-Films definitiv nachhaltig beeinflusst. Zum 50-jährigen Jubiläum des ersten Teils hat Paramount Pictures das epochale Mafia-Drama in einer aufwendig restaurierten 4K-UHD-Edition neu veröffentlicht. Das auf Mario Puzos gleichnamigen Roman basierende Familienepos, um die Corleone Familie gehört zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte und wird von Schauspiellegenden wie Marlon Brando, Al Pacino und Robert De Niro getragen. Ob uns die neu restaurierte „Pate -Trilogie“ in 4K auf UHD überzeugen konnte, verrät unser Review mit Filmkritik!
Worum geht’s in Der Pate – Trilogie?
Der Pate – Teil I (1972) erzählt die Geschichte von Don Vito Corleone (Marlon Brando), einem mächtigen Mafia-Boss in New York der 1940er Jahre. Als er ein lukratives Angebot zur Beteiligung am Drogengeschäft ablehnt, wird ein Attentat auf ihn verübt. Sein jüngster Sohn Michael (Al Pacino), ein hochdekorierter Kriegsheld, der ursprünglich nichts mit dem Familiengeschäft zu tun haben wollte, wird dadurch in die kriminelle Welt hineingezogen und entwickelt sich nach und nach zu Don Vitos Nachfolger.

Der Pate – Teil II (1974) verfolgt parallel zwei Handlungsstränge: einerseits die Fortführung von Michaels Geschichte als neuer Pate der Familie, der sein Imperium nach Las Vegas und Kuba ausweitet, andererseits die Vorgeschichte des jungen Vito Corleone (Robert De Niro), der als Immigrant aus Sizilien nach Amerika kommt und seinen Aufstieg zum mächtigen Mafioso beginnt. Die Zerrissenheit Michaels zwischen Familienloyalität und Machterhalt wird zum zentralen Thema.

Der Pate – Teil III (1990) spielt in den späten 1970er Jahren und zeigt Michael Corleone als gealterten Mann, der versucht, seine illegalen Geschäfte zu legitimieren und Vergebung für seine Sünden zu finden. Seine Verstrickung mit dem Vatikan und der Immobilienwelt führt zu neuen Konflikten, während er seine Nachfolge in der Familie regeln muss. Seine Tochter Mary (Sofia Coppola) und sein Neffe Vincent Mancini (Andy Garcia) werden in das gefährliche Familiengeschäft hineingezogen, was zu einem tragischen Finale führt.
Coppolas Vision von Mario Puzos Mafia-Epos
Francis Ford Coppolas (Apocalypse Now: Review) Regiearbeit bei der „Der Pate“-Trilogie ist nichts weniger als revolutionär. Die düstere, fast claustrophobische Atmosphäre, die er mit dem Kameramann Gordon Willis erschuf, setzte neue Maßstäbe für das Gangsterfilm-Genre. Die berühmten schattigen Innenräume, in denen oft nur die Augen der Charaktere zu erkennen sind, symbolisieren die moralische Ambiguität der Figuren und ihrer Handlungen. Besonders bemerkenswert ist dabei, wie Coppola es schafft, die Gewalt nicht zu glorifizieren, sondern als zerstörerische Kraft darzustellen, die die Familie von innen heraus zerfrisst.

Nino Rotas ikonische Filmmusik, die zum Markenzeichen der Reihe wurde, unterstreicht die emotionale Intensität und tragische Dimension der Geschichte. Die geschickte Montage von Gewaltszenen mit familiären Ritualen – exemplarisch in der berühmten Taufszene des ersten Films – zeigt die Doppelmoral der Charaktere und schafft unvergessliche Kinomomente. Über die drei Teile hinweg wandelt sich auch der visuelle Stil, von der wärmeren Sepiatönung des ersten Films über die kühleren, härteren Farben des zweiten Teils bis hin zur elegischen Stimmung des Abschlusses, was die Entwicklung der Familie Corleone auch auf visueller Ebene unterstreicht.
Schauspielkunst der Extraklasse
Die Besetzung der „Der Pate“-Trilogie liest sich wie ein Who’s Who der Schauspielkunst. Marlon Brandos ikonische Darstellung des Don Vito Corleone im ersten Teil – mit den berühmten Wattebäuschchen in den Wangen und der heiseren, flüsternden Stimme – brachte ihm einen Oscar ein und definierte seine Karriere neu. Seine Präsenz ist so mächtig, dass sie den Film auch dann noch beherrscht, wenn er nicht auf der Leinwand zu sehen ist.

Al Pacino (A Killer’s Memory: Review) liefert als Michael Corleone eine der komplexesten Charakterentwicklungen der Filmgeschichte ab. Seine Transformation vom idealistischen Kriegshelden zum kaltblütigen Mafia-Boss ist erschütternd in ihrer Subtilität. Besonders in Teil II zeigt Pacino meisterhaft, wie die Macht Michael innerlich aushöhlt, während er äußerlich immer kontrollierter wirkt. Die stillen Momente, in denen wir seine innere Zerrissenheit nur in seinen Augen erkennen können, zählen zu den kraftvollsten Augenblicken der Trilogie.

Robert De Niro (Kings of Hollywood: Review) brilliert in Teil II als junger Vito Corleone und schafft es, Brandos Interpretation zu würdigen, ohne sie zu imitieren. Er verleiht der Figur eine andere Art von Tiefe, indem er zeigt, wie aus dem schweigsamen Immigranten ein respektierter und gefürchteter Mann wird. Die Chemie zwischen den Nebenfiguren – James Caan (Fast Charlie: Review) als heißblütiger Sonny, Robert Duvall (Apocalypse Now: Review) als besonnen-loyaler Tom Hagen, Talia Shire (Rocky) als zunächst unterdrückte, später kalkulierende Connie und John Cazale als tragischer Fredo – verleiht dem Familienporträt zusätzliche Dimensionen.

In Teil III ergänzen Andy Garcia (Cash Truck: Review) als temperamentvoller Vincent und Diane Keaton (The Young Pope: Review) als Michaels entfremdete Ex-Frau Kay das Ensemble. Während Sofia Coppolas Besetzung als Mary Corleone damals kritisiert wurde, fügt sich ihre Unschuld und Unbeholfenheit im Nachhinein gut in die Tragik des Finales ein – sie verkörpert das letzte Stück Reinheit in Michaels Leben, das unweigerlich der Gewalt zum Opfer fallen muss.
Die Restauration eines Meisterwerks:
Wer die bisherigen Veröffentlichungen besitzt stellt sich natürlich die Frage ob ein Upgrade lohnt. Kurz und knapp: Ja! Da uns alle bisherigen Veröffentlichungen bis hin zur VHS bekannt sind, waren wir ebenfalls gespannt was die Restauration gebracht hat. Und tatsächlich die erneute Abtastung und Überarbeitung bietet einen unglaublichen Mehrwert, der die alten Veröffentlichungen regelrecht verblassen lässt.
Bildvergleiche haben wir natürlich auch für Euch:

Der ehemalige Braun / Sepiaschleier, welcher bisher über dem Bild lag, ist verschwunden. Die Farben wirken nun frisch und natürlich. Womit beispielsweise der Himmel wieder blau und nicht bräunlich warm aussieht. Ebenso wirkten die bisherigen VÖs recht stumpf und matt, als hätte es zu dieser Zeit keine Farben gegeben. Die Bildschärfe erfuhr eine ordentliche Steigerung, ohne mit Filtern überlagert worden zu sein. Das Filmkorn blieb somit erhalten, was den Filmen ihre Plastiztät verleiht. Glücklicherweise verzichtete man den Einsatz starker Filter, bestes Negativ-Beispiel erste VÖ von Predator. Womit besonders die Gesichter natürlich und nicht glattgebügelt wirken.

Trotz der immensen Steigerung des Bildes kann weder der erste noch der zweite Teil sein Alter leugnen, welche ein paar weniger gelungene Szenen verraten. Trotz der wesentlich besseren Schärfe und dem Schwarzwert gibt es dennoch einige Szene die Details in dunklen Szenen verschlucken oder das Filmkorn mal präsenter zu Tage tritt. Dies fiel uns besonders bei Cuts auf die vom innenren von Autos auf die Straße und zurück überblenden.

So gibt es in Szenenwechseln von Hell zu Dunkel und andersherum mal mehr, mal weniger heftiges Bildrauschen. Welches für einige Sekunden anhält bis sich das Bild beruhigt. Dies schmälert zwar nicht den positiven Gesamteindruck, wollte wir aber dennoch erwähnen, bevor es zu unerwarteten Überraschungen während der Sichtung kommt. Alles in allem hat das Team rund um die Restauration einen überaus guten Job gemacht. Weniger gute Bilder sind teils aber auch der Lagerung des Materials geschuldet, wo auch die beste Restaurantions-Crew keine Wunder mehr vollbringen kann. s restaurierten Bildes.
Gibt es Bonusmaterial auf der „Der Pate 4K UltraHD Box“?
Die mir vorliegende 4K UHD Box beinhaltet die „Pate“ Filme, sowohl auf UHD wie auch auf Blu-ray. Dazu gibt es noch drei Bonus-Discs, wobei eine auf Blu-ray und die anderen beiden sowohl auf Blu-ray wie auch auf UHD vorliegen. Die Discs sind brechend voll mit dem bereits Bekannten, wie auch neuem Bonus-Material:
Der Pate Trilogie 4K UltraHD – Review, Kritik & Fazit:

Die „Der Pate“-Trilogie bleibt auch 50 Jahre nach ihrem Beginn ein Meilenstein des Kinos, der weit über das Gangsterfilm-Genre hinausragt. Coppolas Meisterwerk ist nicht nur eine Chronik des organisierten Verbrechens in Amerika, sondern auch eine tiefgründige Betrachtung über Familie, Macht, Einwanderung und den illusorischen amerikanischen Traum. Die neuen 4K-Restaurierungen tun den Filmen einen enormen Gefallen. Der ehemals dominante Sepia-Schleier wurde entfernt, wodurch die Farben natürlicher wirken, ohne dass der charakteristische Look der Filme verloren geht. Die Bildschärfe wurde deutlich verbessert, während das authentische Filmkorn erhalten blieb – ein Beweis dafür, dass auf übermäßige digitale Glättung verzichtet wurde.
Die Verbesserungen gegenüber früheren DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen sind beeindruckend. Besonders der erste Teil, der in früheren Heimvideo-Versionen oft matt und stumpf wirkte, erstrahlt nun in neuer Brillanz. Zwar sind vereinzelte altersbedingte Schwächen nicht vollständig zu beseitigen – besonders bei einigen Überblendungen im ersten und zweiten Teil rauscht das Bild kurzzeitig stark – doch dies sind minimale Störfaktoren in einer ansonsten hervorragenden Restaurierung, die zu 99,9% überzeugt.
Fazit: Die 4K-UHD-Edition der „Der Pate“-Trilogie ist für Filmliebhaber ein absolutes Muss. Die sorgfältige Restaurierung lässt die Meisterwerke von Francis Ford Coppola in bisher ungekannter Qualität erstrahlen und bietet die definitiv beste Möglichkeit, diese zeitlosen Klassiker zu erleben. Die Bedeutung dieser Filme für die Filmgeschichte ist beeindruckend – haben sie doch Generationen von Filmemachern inspiriert und definieren bis heute, was großes Kino sein kann: eine perfekte Verschmelzung von packender Geschichte, visueller Brillanz und unvergesslichen Darstellungen.
Empfehlung: Selbst für Besitzer früherer Editionen rechtfertigt die deutlich verbesserte Bildqualität ein Upgrade auf diese definitive Version eines der größten Filmepen aller Zeiten.
Autor Mario Puzo – Wikipedia / Francis Ford Coppola – Wikipedia
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