Cash Truck (2021): Review

Cash Truck: Jason Statham auf Rache Kurs!

„CASH TRUCK“ – Regisseur Guy Ritchie scheint in Schaffenslaune. Während er 2019 sogar zwei Filme realisierte, „Aladdin“ und „The Gentlemen“, begann er bereits im November des gleichen Jahres, schon seinen nächsten Film „Cash Truck“. Besetzt mit Jason Statham in der Hauptrolle.
Klug geschnitten präsentierte sich dessen Trailer, der Ritchie typisch nicht allzu viel verriet. Nur so viel konnte man schon erahnen: Hier hat jemand eine richtig große Rechnung offen. Ob Guy Ritchie mit seinem neusten Streifen an die Qualitäten von „The Gentlemen“ anschließen kann oder ob die Kreativität gelitten hat, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Der Geldtransport ist am Rollen
Eine Überfallserie kostete die Geldtransporter Firma Fortico schon zwei gute Männer, welche erschossen wurden. So scheint es ein Glücksfall zu sein, dass sich gerade jetzt ein neuer Mitarbeiter bei Fortico vorstellt. Patrick Hill (Jason Statham) ist ein schweigsamer Typ und scheint sich auch sonst gern im Hintergrund zu halten. Bei einem seiner ersten Einsätze kommt es einem erneuten Überfall. Doch anstatt ruhig und besonnen zu bleiben, richtet er die Geldtransporträuber wie ein Henker, einen nach dem anderen hin. Bei einem zweiten Überfallversuch türmen die Räuber sogar vor seinem Antlitz.

Patrick Hill scheint nicht nur ein Geheimnis zu umgeben, dieser Mann ist auf der Suche nach etwas. Wer ist dieser Patrick Hill und was ist sein Ziel? Eines ist klar, Hill ist nicht der Typ, der sich von irgendjemand oder irgendetwas aufhalten lässt. Hill ist auf einer persönlichen Mission und niemand sollte sich diesem Mann in den Weg stellen.
Ganz und gar nicht „Gentlemen“ Like
Nach dem Film „The Gentlemen“ dreht Regisseur Guy Ritchie wieder an den Stellrädchen von Action und Spannung. Wobei es hier nicht zu ausufernden Action Szenen wie zum Beispiel in „Fast & Furious 9“ kommt. Die Action und der Thrill sind ganz genau auf den Punkt inszeniert. Hier dominiert die Härte, der gezeigten Szenen. So lässt er Jason Statham auf einen blutigen Feldzug gehen.
Der Film beginnt mit einer düsteren musikalischen Untermalung, welche die ganze Laufzeit immer wieder mal mehr mal weniger zu hören ist. Dazu das schweigsame Spiel von Jason Statham als Patrick Hill. Was dem Zuschauer signalisiert, hier liegt was in der Luft und es ist nichts Gutes. Diese bedrückende Stimmung begleitet die Hauptfigur und jeder der nicht Tomaten auf den Augen hat weiß, diese Gestalt ist eine tickende Zeitbombe.
Selten interpretierte ein Regisseur den Spruch „stille Wasser sind tief“, so passend wie in diesem Film. Auch an die restlichen Charaktere wurde gedacht und so präsentiert Ritchie gleich eine ganze Reihe an Figuren, die nicht ganz koscher zu sein scheinen. Wobei der erfahrene Zuschauer schon recht früh den Personenkreis übersichtlich eingeschränkt hat. Damit war die Auflösung leider auch wenig überraschend.

Mit der ersten Rückblende löst Ritchie die Hintergründe auf und wir erhalten die Erklärung, was seinen Charakter Patrick Hill antreibt. Ebenso erfahren wir, wer hinter den Überfällen steckt. Das dabei ein Insider im Spiel sein muss, wird zwar ebenfalls klar, doch bis zum Finale wird dessen Identität nicht enthüllt. Die Action inszenierte Ritchie dabei recht schnörkellos oder einfach gesagt richtig schön Old School.
So bewegt sich Jason Statham, wie ein Charles Bronson aus „Death Wish“ durch den ganzen Film, wortkarg, knallhart und skrupellos. Teils erinnerte er mich sogar an Robert Patricks Rolle aus Terminator 2. Wer nun eine ausgefeilte Story, mit etlichen Twists wie aus „The Gentleman“, „Snatch“ oder gar „Bube, Dame, König grAS“ erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Optisch, musikalisch, inszenatorisch und schauspielerisch passt hier alles wirklich sehr gut zusammen.
Die Story jedoch, ist eine reine „Man on a Mission“ Geschichte. Sprich, es gab einen Vorfall und ein Mann macht sich auf, um das zu regeln. Selbst wenn es eine One-Man-Show ist, hätte ich dennoch etwas mehr von dem restlichen Cast erwartet. So sieht man zwar Josh Hartnett (Penny Dreadfull), Scott Eastwood (Pacific Rim 2), Jeffrey Donovan (Burn Notice), sowie Holt McCallany (The Ice Road) und Andy Garcia (Oceans Eleven), doch gerade Letzterer hat eine verschwindend geringe Screentime.
Spoilerfrei zum Fazit:
Mit „Cash Truck“ erzählt Regisseur Guy Ritchie, wie bereits erwähnt die klassische „Man on a Mission“ Geschichte, wie wir sie bereits von Charles Bronsons „Death Wish“ Reihe oder auch von Clint Eastwood alias „Dirty Harry“ kennen. Sein Hauptdarsteller Jason Statham bewegt sich dabei ebenso wortkarg und stoisch durch den Film, wie seine berühmten Vorgänger.
Die Inszenierung ist auf den Punkt, die Farbgebung und die musikalische Untermalung erzeugen eine arg bedrückende Stimmung. Die gezeigte Action ist dabei kurz, knapp und knallhart. Keine ausschweifenden Sequenzen oder Übertreibungen. Die Story ist dabei recht einfach und auch wenn Ritchie, wieder mehrere Zeitebenen und Erzählstränge benutzt, sind diese jedoch nicht so ausgefeilt, wie wir es von ihm kennen. Dies hat der Film aber auch gar nicht nötig, da der Plot gar nicht so viel hergibt.
Wer einen Film, wie die bereits weiter oben Genannten erwartet, könnte etwas enttäuscht werden. Wer jedoch einen ehrlichen Actionthriller, ohne großes Tamtam wie zum Beispiel in „Fast & Furious“ sehen möchte und Freund von „Old School“ Action Filmen, wie derer von Bronson und Eastwood ist, dürfte hier genau richtig sein.
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