Kings of Hollywood (2020): Review

Kings of Hollywood: Ein Mord unter Filmkollegen!

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Kings of Hollywood: Blu-ray

Kings of Hollywood (2020): dieses Remake des 1982 gedrehten Films „The Comeback Trail“ nimmt sich hier auf satirische Weise, das Hollywood Produzentendasein zur Brust. So plant Robert De Niro zusammen mit Morgan Freeman, den abgehalfterten Tommy Lee Jones bei einem fingierten Film Dreh, um die Ecke zu bringen.

Wartet doch eine fette Versicherungssumme darauf kassiert zu werden. Dummerweise stellt sich Tommy Lee Jones als wesentlich zäher heraus. Was Robert De Niro dazu zwingt wesentlich kreativer zu werden. Ob und wie mir dieses Remake von „The Comeback Trail“ gefallen hat, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Der Dreh kann beginnen

Max Barber (Robert De Niro) und sein Neffe Walter Creason (Zach Braff) dürften vermutlich Hollywoods erfolgloseste Produzenten sein. So floppte ihr aktueller Film auf ganzer Ebene, was Reggie Fontaine so gar nicht gefällt. War er es doch, der dieses Machwerk finanzierte. Statt der von Max geschilderten Einnahmen macht sich nur leere auf Reggies Konto breit. Dies wiederum bringt Max in die Bredouille, will Reggie doch postwendend sein Geld zurück. Ein schwieriges Unterfangen für einen abgebrannten Produzenten.

Eine Chance gibt es jedoch, einer seiner früheren Zöglinge ist ganz scharf auf ein Drehbuch, welches Max wie seinen Augapfel hütet. Allein die Vorstellung, dass Produzent James Moore dies auf Zelluloid bann, lässt Max bitterliche Tränen vergießen. Doch es hilft nichts, er brauch Geld und Moore hat Unsummen davon. Die Frage des Hauptdarstellers lässt Max Herz bluten, stellt sich Moore doch sein Topstar in dieser Rolle vor. Für Max ist dieser nur ein jämmerlicher Poser, der die ganze Rolle verhunzen wird.

kings of hollywood: robert de nio und zach braff
Robert De Niro und Zach Braff

Dennoch ist er bereit mit seinem Neffen, diesen an einem anderen Filmset zu treffen. Wollte Walter von diesem doch schon immer ein Autogramm. So scheint es für Max ein Wink des Schicksals zu sein, als dieser Schauspieler am Set, das Gleichgewicht verliert und vom Dach stürzt. Während alle betroffen dreinblicken, jubelt Max, isst doch seine Hauptfigur gerettet. Als Max erfährt, dass der Darsteller mit 5 Millionen Dollar versichert war, wächst ein ganz schräger Plan zwischen seinen Ohren.

Es sollte doch möglich sein, einen vorgetäuschten Film Dreh zu organisieren, einen abgehalfterten scheintoten Schauspieler aufzutreiben, diesen teuer zu versichern und zu schauen das es zu einem tragischen Unfall am Filmset kommt. So müsste er nicht sein geliebtes Drehbuch verkaufen, könnte Reggie auszahlen und sein Herzensprojekt selbst verfilmen. Dumm nur wenn der ausgesuchte und lebensmüde Darsteller namens Duke Montana (Tommy Lee Jones) sich als ziemlich zäh erweist und nicht so einfach ins Gras beißt, wie Max sich das so wünschen würde.

Und ewig schleichen die Versicherungsbetrüger.

Währende der Film „Kings of Hollywood“ ebenfalls schon ein Remake des 1982er Kinofilms „The Comeback Trail“ darstellt, ist auch die Geschichte nicht gerade neu. Ein hoch ein erfolgloser und hoch verschuldeter Tagelöhner, sieht die Chance mit einem Versicherungsbetrug, fette Kasse zu machen. Hier sei nur das Traumteam Walter Matthau und Jack Lemmon in dem Film „Der Glückspilz“ erwähnt. So macht sich Robert De Niro als Max Barber auf, einen lebensmüden Unglücksraben aufzugabeln, den er hoch versichern und in einen tödlichen Abgang verwickeln kann.

Sitzt ihm doch Morgan Freeman als Reggie Fontaine im Nacken, dem er eine Menge Kohle schuldet. So ist mit Tommy Lee Jones als Duke Montana, ehemaliger Westernheld, schnell ein Opfer gefunden. Noch ein Drehbuch aus Ablage P wie Papierkorb, Reggie vom Versicherungsbetrug überzeugt, seinen Neffen Walter alias Zach Braff aus der Serie Scrubs im Unklaren gelassen, ein Filmteam organisiert und schon könnte man Duke Montanas letzte Momente filmen. Tja, könnte man, würden sich Max Ideen nicht als völlig untauglich und Duke selbst nicht als äußerst zäh erweisen.

kings of hollywood: robert de niro und tommy lee jones
Robert De Niro und Tommy Lee Jones

Klingt nach einer turbulenten, lustigen Komödie und genau das ist auch daraus geworden. Was nicht zuletzt an der hervorragenden Besetzung liegen dürfte. Robert De Niro, scheint einen Haufen Spaß in der Rolle eines windigen Hollywood-Produzenten gehabt zu haben. So viel Spielfreude habe ich lange nicht mehr bei Herrn De Niro erlebt. Zach Braff den viele von uns aus der Krankenhaus-Sitcom „Scrubs“ kennen, spielt dabei seinen üblichen Charakter. Den netten und gutgläubigen Typen, der erst gen Ende merkt, welches Spiel die anderen spielen. Morgan Freeman ist leider nur recht kurz zu sehen, gibt aber den perfekten Geldhai.

Tommy Lee Jones gibt uns den abgehalfterten Western Darsteller Duke Montana, desillusioniert und mit dem Leben fertig. Hat er doch vor Jahren einen Riesenfehler begangen. Für Max das perfekte Opfer. Dabei ist der Film jetzt nicht bitterböse satirisch, vielmehr ist er überaus lustig und unterhaltsam. So ist die Figur Max im Gegensatz zu Reggie eigentlich kein Böser, er ist nur ein „Produzent“, der ganz schnell Geld benötigt. Das alles gen Ende hin, ganz anders kommt, kann jeder Filmfan zu schon erahnen, womit ich bereits beim Fazit bin.

Fazit:

Zugegeben, die Grundgeschichte von „Kings of New York“ ist nicht gerade neu und dennoch war Regisseur George Gallo, diese wirklich sehr unterhaltsam zu inszenieren. Überwiegend dürfte für diesen vergnüglichen Streifen die exzellente Besetzung verantwortlich sein. Hat man hier doch einige Schauspielgrößen wie Robert De Niro, Tommy Lee Jones und Morgan Freeman vereint.

Dazu gesellen sich Kultdoktorand Zach Braff aus „Scrubs“ und Eddie Griffin bekannt aus „Rent a Man“, „Undercover Brother“ oder auch „Meteor Man“. Zu herrlich die Szenen, in denen sich Robert De Niro abmüht, Tommy Lee Jones, um die Ecke zu bringen. Damit baut sich eine gewisse Spannungskurve auf, wobei die Geschichte dennoch vorhersehbar bleibt, was dem Spaß keinerlei Abbruch tut.

kings of hollywood
Kein Mord, dafür gibts eine Filmpremiere!

So hat der Film zwar auch zwei, drei kleinere Längen, die gerade Robert De Niro recht gut überspielt und gut füllt. Alles in allem ist „Kings of Hollywood“ ein leicht satirischer Streifen über das Gebaren von Hollywood Produzenten und ihren Produktionen, welcher schon einen Hauch zynische Seiten annimmt. Dabei lehnt sich der Film nie zu weit aus dem Fenster und bleibt auch sonst recht bodenständig und oldschool, ohne in Slapstick abzudriften.

Nach der letzten Komödie mit einem etwas strengeren Unterton namens „Happily“, ist „King of Hollywood“ wieder ein wirklich unterhaltsamer „feelgood-movie“, der auch etwas zum Nachdenken anregt. Bezüglich meiner Empfehlung: kann hier wirklich jeder, der Sinn für Humor hat und ordentliche Komödien mag, bedenkenlos einen Blick riskieren. Selbst als Familienunterhaltung ab 12 Jahren ist dieser geeignet. Bietet er doch genug Szenen für Jung und Alt.

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