Miss Fischer und die Gruft der Tränen: Review

Miss Fischer und die Gruft der Tränen: auf den Spuren eines Fluchs!

„Miss Fischer und die Gruft der Tränen“ – erneut wagt sich Miss Fischer in Gebiete vor, die ein tödliches Geheimnis bergen, in diesem Fall ein Fluch. Basierend auf der Roman-Reihe „Miss Fisher’s Murder Mysteries“ der Autorin Kerry Greenwood entstand nun ein erster abendfüllender Spielfilm. In diesem folgen wir Phryne Fisher bei ihren Ermittlungen in bester „Indiana Jones“ Manier.
Als eigenständige Abenteuer Verfilmung aus dem Jahr 2020, greift dieser Krimi die Geschehnisse des Finales der dritten Staffel auf. Dabei können die Geschichten ihre Ähnlichkeit mit den Krimis der hervorragenden Autorin Agatha Christie nicht leugnen. Ob mich Miss Fischers detektivischer Spürsinn erneut fesseln konnte oder ob aus diesem Fluch nur ein laues Lüftchen wurde, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Die Ermittlungen beginnen:
Das vermeintlich verstorbene Beduinenmädchen Shirin, wird von Miss Fisher nicht nur aufgespürt, sondern sogleich aus den Händen ihrer Häscher befreit. Doch diese Aktion scheint Miss Fischer selbst das Leben gekostet zu haben. So richten ihre Freunde in England in Lofthouse Manor eine Gedenkfeier für sie aus. Doch Phryne Fisher stirbt nicht so schnell und platzt mit einem Doppeldecker, für die Trauergäste völlig unerwartet, mit Shirin im Gepäck in ihre eigene Laudatio. DI Jack Robinson ist außer sich, wie kann sie es wagen, ihm nur so etwas antun.
Doch zum Ärgern bleibt keine Zeit. Denn nach der Wiedervereinigung der Familie, sprich Shirin und ihrem Onkel Sheikh Kahli Abbas, ereignen sich merkwürdige Dinge. Ein mysteriöser Unbekannter bittet Shirin um ein Treffen in einer Kirche. Wohin sie natürlich von Phryne Fisher begleitet wird. Noch bevor der Fremde sich mitteilen kann, wird dieser erschossen und überreicht mit seinen letzten Atemzügen Miss Fisher ein smaragdgrünes Amulett, das sie Shirin bestimmt ist.

Miss Fisher und DI Robinson nehmen dieses Amulett mit zu einem alten Freund, den Antiquitäten Experte Professor Linnaeus. Auch hier versucht der unbekannte Angreifer, erneut an dieses Schmuckstück zu gelangen. Dennoch können Miss Fisher und DI Robinson, diesen ein zweites Mal erfolgreich abzuwehren. Hinter Shirins Entführung und ihrem vermeintlichen Tod. Diesem Amulett, dem Toten aus der Kirche und dem unbekannten Angreifer, scheint wesentlich mehr zu stecken, als man anfangs noch vermuten konnte. S
o findet Miss Fisher heraus, dass all diese Vorkommnisse irgendetwas mit einem alten Fluch zu tun haben. Als auch noch Shirins Onkel getötet wird, heißt es in die Wüste Negev zu reisen. Hier muss sich dieser Ort befinden, dessen Name „Krypta der Tränen“ auf dem Smaragdamulett eingraviert wurde. Doch hier werden Miss Fisher, DI Robinson und Shirin auf weitere unglaubliche Geheimnisse stoßen, die viele Menschen das Leben kostete.
Agatha Christie lässt grüßen.
Ganz im Stile der alten Krimis der Autorin Agatha Christie, erschuf die Schriftstellerin Kerry Greenwood, ihre Titelheldin. Wobei die Ähnlichkeiten mit Miss Marple nicht zu übersehen sind. So ist Miss Fisher zwar keine ältere betagte Dame, die mit ihren Schnüffeleien im alten England, die Polizei vorführt. Miss Fishers Spürsinn ist dafür ebenso gut ausgebildet, obwohl sie wesentlich jünger, agiler und auch etwas durchgedreht ist. Anstatt ruhig und besonnen vorzugehen, nimmt sie die Ermittlungen eher stürmisch und vermeintlich unkontrolliert auf.
Dies vermittelt Greendwoods Geschichten, wie auch den Verfilmungen wesentlich mehr Tempo. Doch was wäre eine Titelheldin, ohne ihr Helferlein, ihren „Sidekick“. In diesem Fall in Person des Londoner Inspektors, DI Robinson. Dieser heißt Miss Fishers Extratouren ebenso nicht gut, wie Miss Marples Inspektor Craddock. Dies aber weniger aus gekränkten Stolz. Vielmehr da er etwas für Miss Fisher empfindet. Was er natürlich nie offen zugeben würde.

In der jetzigen abendfüllenden Verfilmung der Geschichte „Miss Fisher und die Gruft der Tänen“. Wandelt Miss Fisher, neben ihren kriminalistischen Ermittlungen auf den Pfaden von Dr. Jones. Besser bekannt als Archäologie Professor und Abenteurer „Indiana Jones“. Mit der Geschichte beginnend in der Wüste Negev und der Befreiung des Beduinen Mädchens Shirins, kommt es zu immer mehr ominösen Geschehnissen. Hier wären ein altes Amulett sowie ein Fluch zu nennen. Von dem Finale in einer Grabkammer ganz zu schweigen.
So könnte diese Geschichte auch Dr. Jones erlebt haben, wobei seine Abenteuer doch noch einiges ausgereifter waren als diese Krimiverfilmung. Dennoch ist diese gar nicht mal schlecht ausgefallen. Ein Manko sind jedoch die vielen Figuren, welche zu einiger Verwirrung sorgen. Für die Auflösung zog man dann, den allseits bekannten Aberglaube hinzu. So soll ein Fluch für all die Vorkommnisse verantwortlich gemacht werden, obwohl es hier eher die Angst war, was die Geschehnisse in Gang brachte. Krimitypisch wurde auch die Rolle des Butlers nicht vergessen, der irgendwie involviert sein muss.
Fazit:
„Miss Fisher und die Tränen der Gruft“ ist eine durchaus unterhaltsame Abenteuer-Kriminalgeschichte geworden. So haben wir eine entführte junge Frau. Ein Scheich und gleichzeitig Onkel des Mädchens. Ein mysteriöser Attentäter mit scheinbar übernatürlichen Kräften und ein altes Smaragdamulett. Nicht zu vergessen, ein uralter Fluch welcher auf diesem lastet. Das alles inklusive einer dramatischen Wendung und Finale in einer alten Grabkammer, mitten in der Wüste liegt.
Alles Gute Zutaten für einen ausgereiften Krimi? Nun ja, fast. Miss Fisher startet schon recht turbulent mit ihrem vermeintlichen Ableben, nur um dann „überraschend“ bei ihrer eigenen Totenfeier aufzutauchen. Das Intro steht in dem Fall nicht für sich alleine, sondern ist auch der Beginn des mysteriösen Abenteuers. Diesem spendierte man die bekannten Zutaten, wie man sie bereits aus anderen Abenteuerfilmen wie Indiana Jones kennt. Leider wirkt dies alles etwas hektisch und teils auch überstürzt. Weshalb man als Zuschauer auch keine Zeit, sofort in die Geschichte hineinzufinden.

Dennoch bewegt sich der Film eher TV-Unterhaltungsniveau und liefert leichte Krimikost. Etwas verwirrend sind die vielen Charaktere und deren Verbindungen, was den Unterhaltungsfaktor etwas schmälert. Ist man während des Films doch damit beschäftigt die Personen und ihre Verbindungen zu suchen. Trotzdem wird man rund 100 Minuten gut unterhalten. Dennoch bin ich der Meinung, 10 Minuten weniger, hätten dem Film gutgetan. Fans von Miss Fisher, sollte dieser kleine negativ Punkt nicht stören.
Haben diese doch mehr Screentime mit ihrer Titelheldin, oder wie ich sie nenne Miss Marple auf Droge. Die Figur Phryne Fisher scheint eine Person zu sein, die sogar noch einen Sack Flöhe übertrumpft. Was natürlich als Kompliment zu sehen ist. Für Krimifreunde mit Abenteuer Ambitionen ist diese Verfilmung sehr gut geeignet. Für Miss Fisher Serien Fans wird dieser abendfüllende Spielfilm wiederum definitiv ein Muss sein.
Wer nun einen direkten Vergleich zu Krimis der großartigen Krimi-Autorin Agatha Christie sehen möchte, sollte man einen Blick auf „Agatha Christie Mörderische Spiele“ oder ihre eher unbekanntere Figur „Hjerson“ werfen.
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