WEREWOLVES WITHIN (2022): REVIEW
WEREWOLVES WITHIN: ein Werwolf frisst sich durch Beaverfield!

WEREWOLVES WITHIN: In seiner Horror-Krimi-Komödie, lässt Regisseur Josh Ruben im ländlichen Beaverfield mehrere Morde geschehen. Dabei scheint es sich um einen Werwolf zu handeln, stellt sich nur die Frage wer der Einheimischen dieses Vieh ist oder ob es einer der Neuankömmlinge ist.
So könnte es der neue Ranger Finn Wheeler sein, wie auch der Grundstücks-Spekulant Sam Parker oder die mysteriöse Dr. Elis? Es könnte auch einer der Bewohner von Beaverfield sein oder ist es doch jemand ganz anderes? Ob mich diese Horror-Krimi-Komödie unterhalten, wenn nicht sogar begeistern, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen. Keine Sorge, ich werde natürlich nicht verraten wer der/die/das Werwolf ist.
Willkommen in Beaverfield
Aufgrund der Aktivitäten von Grundstücksspekulant Sam Parker, wird Ranger Finn Wheeler nach Beaverfield versetzt. Dieser soll Parker auf die Finger schauen, doch der Zeitpunkt kommt ihm nicht gelegen, hat er doch gerade Beziehungsstress. Nun ja, mehr er als seine Ex-Freundin, welche schon auf Freiersfüßen wandelt. Angekommen im ländlich gelegenen Beaverfield trifft Finn schon auf einen Haufen schräger Gestalten. Scheint es doch, dass der Mann der Motel Besitzerin Jeanine durchgebrannt ist.

Während Sam Parkers treiben, die alten wie neuen Bewohner Beaverfields gegeneinander aufbringt. So wehrt sich das neu zugezogenen schwule Pärchen ihre gefundene Idylle aufzugeben, während die Nachbarn schon am Geld zählen sind. Einsiedler Emerson dürfte hier sogar der gefährlichste von allen sein. Droht der bärige Kauz jeden zu erschießen, der sein Land betritt. Einzig Postbotin Cecily Moore, scheint hier am sympathischsten zu sein.

So kommen sich Cecily und Finn auch etwas näher. Diese aufkeimende Zuneigung soll doch jäh unterbrochen werden, als sie Jeanines Ehemann zerstückelt unter der Terrasse finden. Kann das ein Mensch getan haben oder war das etwa ein Wolf? Zumindest Dr. Elis, die ebenfalls Gast in Jeanines Motel ist, bezweifelt das. Ist doch einem größeren Exemplar auf der Spur. Nach und nach macht sich Panik in Beaverfield breit, womit sich die Bewohner in Jeanines Motel verschanzen.

Auch dort sind sie nicht sicher, wird Pete doch von diesem Vieh angeknabbert. Es scheint tatsächlich wahr zu sein, ein Lykanthrop, sprich ein Werwolf scheint in Beaverfield umzugehen. Aber auch die Bewohner werden aus Panik zu überaus mörderischen Zeitgenossen. Womit es für Finn immer schwieriger wird, die Situation unter Kontrolle zu halten. Dennoch bleibt die eine Frage offen, wer ist hier der wortwörtliche Wolf im Schafspelz.
Dem Werwolf auf der Spur
Mit seiner Horror-Komödie „Werwolves Within“ hat Regisseur Josh Ruben, für mich das B-Picture Highlight des bisherigen Jahres geschaffen. Der Plot selbst ist zwar gängig, sprich eine Einöde, vom Wolf zerfetzte Menschen und niemand scheint mehr sicher. Diese Geschichte schmückte er aber mit allerlei schräger Figuren aus. Die Handlung bewegt sich dabei immer auf einem schmalen Grat zwischen richtig guter Horrorkomödie und totalen Unsinn.
Doch immer, wenn man glaubt, Ruben würde in die durchgeknallte „Scary Movie“ Ecke abdriften, fängt er den Film wieder auf. So gelingt ihm eine überaus gute Gratwanderung zwischen Horror und Komödie. Was für jede Menge Spaß sorgt, sofern man nicht einen Film vom Kaliber „Shaun of the Dead“ voraussetzt. Dieser ist doch noch ein gutes Stück voraus, was den Unterhaltungswert von „Werewolves Within“ mitnichten schmälert.
Neben dem Film, wissen auch die Darsteller zu gefallen. An erster Stelle Sam Richardson (Star Trek: Lower Decks). Welchen man demnächst wieder in der Horrorkomödie „Hocus Pocus 2“, neben Bette Middler, Sarah Jessica Parker und Kathy Najimy (Rat Race) sehen darf. Dieser verkörpert den neuen Ranger des Ortes Finn Wheeler, teils herrlich einfältig, aber überaus sympathisch. Besonders wenn ihm die hübsche Postbotin Cecily, gespielt von Milana Vayntrub (Ghostbusters 2016), etwas näher kommt.
Womit wir auch schon bei Ihr wären. Cecily ist die Postbotin des Ortes und kennt jeden Einwohner, samt seiner Marotten, womit sie Finn überall einführt. Zu diesen gesellen sich Motel Besitzerin Jeanine, gespielt von Catherine Curtin (The Blacklist), Pete (Michael Chernus) und seine Frau Trisha Anderton (Michaela Watkins). Dr. Ellis (Rebecca Henderson), das schwule Pärchen Devon (Cheyenne Jackson) und Joaquim Wolfson (Harvey Guillen). Sowie Marcus (George Basil) und seine Frau Gwen (Sarah Burns), der Einsiedler Emerson (Glenn Fleshler) und Spekulant Sam Parker (Wayne Duvall).
Für seinen Film „Werewolves Within“ nutzte Ruben jedes bekannte Horror-Krimi Klischee, das man so kennt. So ist die Identität des Werwolfs natürlich nicht bekannt und die Protagonisten beginnen sich immer mehr wie Verdächtige zu verhalten. Doch anstatt dieses Spiel bis zum Ende durchzuziehen, lässt Ruben seine Darsteller auch ohne Werwolf-Dasein morden. Hat man doch die Chance, unangenehme Nachbarn, die sich gegen den Verkauf an den Spekulanten Parker wehren, loszuwerden.
Ebenso wie die ein oder andere offene Rechnung zu begleichen. Ebenso findet der ein oder andere Twist in Rubens Film Platz, dies mit Hinblick auf Dr. Ellis und ohne zu spoilern auf ein paar andere Figuren. So weiß man bis zum Schluss nicht genau, wer hier der Werwolf ist. Josh Ruben hat hier neben einem tolle Cast, auch eine hervorragende und vor allen Dingen stimmige Atmosphäre geschaffen. Was mir besonders gut gefiel, der Lykanthrop hat auch in Wolfsgestalt die Macht über seine Sinne und ist nicht nur eine mordenden hirnlose Bestie.
Fazi:
Mit „Werewolves Within“ schuf Regisseur Josh Ruben, eine kleine feine Horrorkomödie im „who‘s done it“ Stil, die unheimlich viel Spaß macht. Obgleich die Geschichte gängig ist, gefällt einfach der Cast, allen voran Sam Richardson. Dieser ist einfach herrlich überfordert mit der Situation, bis er sich die von Cecily sinnbildlich gewünschten Eier wachsen lässt.
Ebenso köstlich sind die weiteren skurrilen Charaktere wie Gwen und Marcus, das schwule Öko Pärchen Joaquim und Devon, der notgeile Pete samt durchgeknallter Ehefrau Trisha, Einsiedler Emerson oder die vollends beseelte Motel Besitzerin Jeanine. So könnte jeder dieser Figuren ein Werwolf sein und falls nicht, ist bestimmt auch der ein oder andere Ortsbewohner zum metzeln bereit. Wer noch mehr Werwolf Horror sehen möchte, dem könnte ich „The Howling – Das Tier“ empfehlen.
Die Geschichte selbst passt atmosphärisch perfekt in die bergige Einöde und anstatt mit CGI-Effekten um sich zu werfen, kam hier noch auch klassisches Old-School-FX-Handwerk zum Einsatz. Für mich ein weiterer Vorteil des Films, besonders wenn man sich die schlecht gemachten CGI-Overkill Filme der letzten Jahre anschaut. Ebenso gelungen fand ich die Maske des Werwolfs.
Diese wirkte nicht wie eine hirnlose Fressmaschine, sondern wie ein wie ein Hybrid aus Mensch und Tier. So wirkt dieses Vieh noch unberechenbarer, was es umso gefährlicher macht. Diese Darstellung von Werwölfen gefällt mir persönlich am Besten. So ist „Werewolves Within“, die zweite Horrokomödie dieses Jahr, neben „Black Friday“ für mich, die mich positiv überraschen konnte. Wobei ich die „Werwölfe“ ein gutes Stück vor dem „Schnäppchen Freitag“ sehe.
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