Eine Nonne wird zum Exorzisten!
Seit Friedkins „Exorzist“ (1973) scheinen nicht nur die Horror-Fans, sondern auch die Filmwirtschaft von diesem Thema besessen zu sein. Mit „The Devils Light“ fügt der deutschstämmige Regisseur Daniel Stamm, diesem Genre einen weiteren Titel hinzu. Und schickt in diesem eine Nonne in den Kampf gegen dunkle Mächte. So muss sich Jacqueline Byers als Schwester Ann nicht nur dem Teufel, sondern auch ihrer Vergangenheit stellen. Im Verlauf führt ihr Alleingang im Kampf gegen das Böse zu einer dramatischen Wendung. Ob uns dieser Titel überzeugen konnte oder ob dieser nur einer von vielen ist, erfahrt Ihr wie iin unserem Review.
Worum geht’s in „The Devil’s Light (Prey for the Devil)“?
Schon als Kind hatte es Ann nicht leicht. Wuchs sie doch bei ihrer vermeintlich schizophrenen Mutter auf. Welche ihr allerlei Leid zufügte und das obwohl sie sie augenscheinlich liebte. Nach etlichen Irrungen führte sie ihr Weg schließlich zu Gott. Womit sie seither den Menschen als Nonne dient. So arbeitet sie in einer kirchlichen Einrichtung, in der vermeintlich geistig verwirrte Menschen Heilung erfahren sollen. Doch dies ist nur die halbe Wahrheit.

Im Stillen begann die katholische Kirche in dieser Anstalt damit, junge Priester die Teufelsaustreibung, den Exorzismus zu lehren. Aufgrund vermehrter übernatürlichen Sichtungen möchte auch die Kirche gewappnet sein. Aber auch Ann wird in dieser Anstalt von ihrer Vergangenheit eingeholt. So wurde ihre Mutter von einem Dämon heimgesucht und eben dieser scheint nun zurückgekehrt.

Father Quinn erkennt nicht nur die Gefahr, sondern auch Anns Potenzial, welches er zu fördern gedenkt. So darf sie als erste Nonne am Unterricht teilnehmen. Einst eine Domäne die nur Männern vorbehalten war, durften bisher nur Priester zu Exorzisten ausgebildet werden. So trifft sie auf ihre jüngste Patientin aus der Anstatt, die junge Natalie. Diese leidet furchtbar unter der übernatürlichen bösen Macht, die scheinbar in ihr wohnt.
Obwohl sie nur als Beobachterin vor Ort ist, ist es ihrem beherzten Eingreifen zu verdanken, dass das kleine Mädchen überlebt. So ist Father Dante sicher, dass sie auch seiner Schwester helfen kann. Ein fataler Fehler, welchen den Tod seiner geliebten Schwester zur Folge hat. Dieses Unautorisierte Tun, führt zu ihrer Bestrafung. Trotz ihrer Verbannung wird sie sich diesem Dämon dennoch stellen müssen. Hat es dieser noch immer auf Natalie abgesehen.
The Devils Light: Dämonen überall
The Devil’s Light schlägt wie bereits erwähnt wie viele weitere Filmtitel in die Kerbe des Exorzismus. Seit William Friedkin im Jahr 1973, Max von Sydow („Game of Thrones“) als Vater Merrin aussandte, um Linda Blair („Scream„) vom Satan zu befreien. Kommen jährlich gefühlt hunderte dieser Streifen auf den Heimkinomarkt. Womit sich letztlich die Frage stellt: Kann dieser trotz der immensen Konkurrenz überzeugen? Meines Erachtens ist dieser sogar recht ordentlich ausgefallen und kann tatsächlich für eine gruselige Stimmung sorgen. Auf dem Regiestuhl nahm der deutsche Filmemacher Daniel Stamm Platz, der bereits mit Titeln wie den Serien „Fear the Walking Dead“, „Scream“, „Them“ oder auch dem Filmen „Der letzte Exorzismus“, einiges an Genreerfahrung aufweisen kann.

Nach dem Drehbuch von Robert Zappia („Halloween H20“) schickt dieser nun seine Hauptdarstellerin Jacqueline Byers in den Kampf gegen satanische Mächte. Der Film beginnt entsprechend den Regeln des Genres. Womit die Hauptfigur selbst schon mit Besessenheit konfrontiert wurde. Zwar nicht persönlich, sondern in Form ihre Mutter, die ihrer Tochter das Leben zur Hölle machte. Damit durchlief die Protagonistin etliche Traumata, bis sie in den Schoß der katholischen Kirche fiel und fortan Erlösung auf dem Pfad des Glaubens sucht. So ist es natürlich kein Zufall, dass die Macher des Films die junge Ordensschwester in einer Heilanstalt ihren Dienst tun lassen. In dieser werden Priester unter Geheimhaltung, neuerdings wieder Teufelsaustreibungs Rituale gelehrt. Hier schlägt auch die psychologische Komponenten des Films ein, welche Ur-Ängste aus Anns Vergangenheit wieder auferstehen lässt. Einer der Gründe warum sie überhaupt Nonne geworden ist.

Kein Wunder also, dass dieser Ort von mysteriösen Kräften heimgesucht wird und Schwester Ann in dieser Anstalt auf wieder auf den dämonischen „Mitbewohner“ ihrer Mutter trifft. Im Verlauf des Konflikts übertrieben es die Macher dann doch etwas. Spoilerfrei gesagt betrifft dies die „besondere“ Beziehung zwischen Ann und der kleinen Natalie und weshalb sie dem Mädchen helfen muss.

Offen gesagt fand ich diesen Twist doch arg konstruiert. Entgegen dem hat mir wiederum gefallen, dass man die Kirche / Vorgesetzten gleich mit ins Boot holte. So blieb der erste Übergriff eines alten Patienten den Überwachungskameras nicht unbemerkt. In anderen Filmen ist es meist doch so, das der Hauptfigur erstmal niemand glauben will. Und sich somit ein elendiges Hin und Her für den Zuschauer ergibt. Etwas das mich schon in der Serie Akte X in den Wahnsinn trieb.
Schauspielerisch setzt der Filmemacher auf bewährte Darsteller wie auch Newcomer. Darunter Jacqueline Byers als Schwester Ann, ihr jüngeres Ich wird von Deborah Zhecheva verkörpert. Posy Taylor spielt Natalie, Colin Salmon („Nobody„) sehen wir als Vater Quinn, Christian Navarro („Blue Blonds“) ist als Pater Dante zu sehen, seine Filmschwester Emilia wird von Cora Kirk dargestellt. In Nebenrollen ebenfalls mit dabei Nicholas Ralph („Der Doktor und das liebe Vieh„) als Pater Raymond, Ben Cross als Cardinal Matthews, Lisa Palfrey als Schwester Euphemia und Konya Ruseva als Anns Mutter.

Last but not least gibt es ein Wiedersehen mit Virginia Madsen, als Dr. Peters. Bekannt aus den Horrorfilmen „Candymans Fluch (1992)“ wie auch dem Sequel „Candyman (2021)„. Manche kennen sie vielleicht auch noch als Madeleine aus der kleinen Unterhaltungsperle „Electric Dreams“. Letztlich kann man sagen dass die Besetzung eine recht solide Leistung abliefern. Gerade Byers konnte mich mir ihrer Darstellung ihrer Figur Ann besonders überzeugen. Wirkt diese doch nie over the top. Und selbst denjenigen, die von einem Dämon besessen sind, nimmt man den „Schmerz“ ab. Hier fanden Filmemacher und Schauspieler ein gesundes Mittelmaß.
Ausstattung der Blu-ray:
Die Blu-ray bietet verschiedene Featurettes wie Interviews mit Filmemacher und Besetzung, wie auch ein Making-of der CGI Special Effekts. Dazu gibt es noch einen Trailer zum Film selbst, wie weitere Trailer zu kommenden und erhältlichen Veröffentlichungen.
The Devils Light (2022) Kritik & Fazit

Wertung: 6 / 10
Die Idee eine Nonne auf Teufelsaustreiberin empfanden wir als recht reizvoll. Besonders im Kontext mit der katholischen Kirche. Etwas verwunderlich war wiederum, dass eine junge Nonne, besser mit den Dämonen zu recht kam, als die ausgebildeten Exorzisten des Vatikans. So weit sie selbst ihren Ausbilder Vater Quinn in die Schranken. Dies soll wohl aufgrund ihrer Vorgeschichte auch Ihr Vorteil sein. Die eingesetzten CGI-Effekte sahen wiederum überraschend gut aus, sieht manche solche Qualität doch eher in teureren Filmen.
Allgemein kommt „der Streifen“The Devils Light“ bei einigen Reviews recht mittelmässig davon. Unserer Meinung nach gibt es jedoch wesentlich schlechtere aber dafür umso teurere Vertreter. Die Darsteller konnten in ihren Rollen überzeugen und der Film bietet bedrohliche wie auch atmosphärische Momente. Hier ließ der deutsche Regisseur Daniel Stamm, seinen Kameramann Denis Crossan gut mit Licht und Schatten spielen. Ähnlich dem von uns bewerteten Horrorfilm „The Twin„.
Fazit: Handwerklich weiß der Film zu überzeugen und steht gängigen Exorzisten-Filme eigentlich in nichts nach. Für einen jahrelang anhaltenden Eindruck wird es zwar nicht reichen, für einen schaurig schönen Grusel-Flm-Abend aber allemal. Hardcore Horrorfans wird der „The Devils Light“ wohl nicht blutrünstig genug sein. Einsteiger in das Exorzisten Genre können hier jedoch bedenkenlos zugreifen.
Bilder & Trailer mit freundlicher Genehmigung © Eurovideo – alle Rechte vorbehalten!