Nicolas Cage lässt so richtig die Sau raus!
Regisseur Yuval Adler setzt in seinem Film, einem werdenden Vater, der auf dem Weg zur Geburtsklinik ist, einen scheinbar geisteskranken Killer in den Wagen. Dessen Beweggründe bleiben vorerst im Dunkeln, doch seine Knarre lassen keinen Zweifel über dessen Entschlossenheit aufkommen. So treffen Nicolas Cage als ungeladener Passagier und Joel Kinnaman als Fahrer, im nächtlichen Las Vegas aufeinander. Dabei macht Cage Kinnaman regelrecht die Hölle heiß, während dieser nur zu seiner schwangeren Frau ins Krankenhaus will. Klingt nach einem richtig guten Thriller, oder? Ob dieser taugt, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen meiner Filmkritik.
Die Handlung von „Sympathy for the Devil“:
David Chamberlain (Joel Kinnaman „Suicide Squad„)steht kurz davor zum zweiten Mal Vater zu werden. So ist er nachts in Las Vegas auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau, laut der Filmkritik. Angekommen in der Tiefgarage der Klinik besteigt plötzlich ein Fremder (Nicolas Cage „Massive Talent„) seinen Wagen. Als David versucht den ungebetenen Fahrgast zu vertreiben, zückt dieser eine Waffe und zwingt ihn eine Spielkarte zu wählen. David zieht das begehrte Pik-As und der vermeintlich geisteskranke Passagier auf dem Rücksitz zwingt ihn weiterzufahren.

David weiß nicht, was dieser Fremde von ihm will, hat er ihn zufällig ausgewählt, mit Absicht, was steckt dahinter. Egal, was, er muss es schaffen aus dieser Situation herauszukommen und diesem Irren zu entfliehen. Sein Versuch, Aufmerksamkeit durch zu schnelles Fahren zu erwecken, macht zwar einen Streifenpolizisten auf die beiden aufmerksam. Doch dieser wird von dem unheimlichen Fahrgast mit ein paar Kopfschüsse niedergestreckt. Somit ist klar, mit diesem Irren ist nicht zu spaßen, besonders als dieser Davids Sohn und Frau erwähnt.

Sein Passagier hat ihn nicht zufällig ausgewählt, wie die Reviews des Films beschreiben, er weiß über David und seine Familie ganz genau Bescheid. Noch wirren wird es, als die beiden in einem Diner absteigen und der Fremde David auffordert zu zugegeben, dass er jemand ganz anderes sei. Er ist doch nur ein harmloser Vater auf dem Weg zu seiner schwangeren Frau im Kreißsaal. Das kann doch nur eine Verwechslung sein oder war dies Zufall oder Absicht, das ihn sein Peiniger ausgesucht hat? Eines ist jedoch klar, für David beginnt ein Nacht, die über Tod und Leben entscheidet.
Cage als Hitcher?
Es ist unbestreitbar, dass Regisseur Yuval Adler einen äußerst stimmungsvollen Thriller im Neon-Film-Noir-Look von nächtlichen Las Vegas geschaffen hat, basierend auf einem Drehbuch von Luke Paradise. Ein scheinbar unbedeutender Familienvater, der in das Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau eilt, der plötzlich von einem mysteriösen Fremden bedroht wird, der unaufgefordert in sein Auto steigt.

Wenn man mit diesem Genre vertraut ist, werden einem wahrscheinlich sofort zwei bekannte Filmtitel einfallen: „Collateral“ von Michael Mann („Miami Vice“) aus dem Jahr 2004 mit Tom Cruise und Jamie Foxx und „The Hitcher – der Highway Killer“ aus dem Jahr 1986 mit Rutger Hauer in der Hauptrolle. Es ist jedoch zu bemerken, dass Adlers Film nicht das Niveau dieser beiden Kultfilme erreicht. Trotzdem ist er bei weitem nicht so schlecht, wie das ein oder andere Review es darstellen möchte. Denn Nicolas Cage spielt hier wieder ausgezeichnet, die Figur eines vermeintlichen Psychopathen.
Die Stärken und die Schwächen des Films
Der Filmemacher baut seinen Film recht gekonnt auf, womit er seiner ersten Hauptfigur eine grobe Grundgeschichte spendiert. Sprich ein vermeintlich harmloser Familienvater mit schwangerer Frau und Kind. Dieser hat bereits ein Kind bei der Geburt verloren und steht deswegen auch unter einer gewissen Anspannung. Nach der Ankunft im Krankenhaus tritt ein mysteriöser und eiskalter Fremder in sein Leben. Dieser setzt sich ungefragt in sein Auto und bedroht ihn mit einer Waffe und fordert ihn auf weiterzufahren.

Das gesamte Szenario entfaltet sich vor der nächtlichen Kulisse der Straßen von Las Vegas und verleiht dem Film einen authentischen Neon-Noir-Look. Die düstere Beleuchtung im Auto, im Diner, auf dem Parkplatz und in der finalen Szene verstärkt diesen düsteren und surrealen Eindruck auf beeindruckende Weise. Ferner trägt das Spiel der Schauspieler zur Intensität des Films bei, mit Joel Kinnaman als karriereorientierter Vater und Nicolas Cage („Renfield„) als verrückter Psychopath mit auffallend roten Haaren und einer Pistole im Anschlag.

Es entfaltet sich ein aufreibendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden Protagonisten, während der Zuschauer nach der Wahrheit sucht. Kinnaman verkörpert hauptsächlich den besorgten Vater. Er versucht, sein Kind genauso wie seine schwangere Frau, die kurz vor der Entbindung steht, zu schützen. Dennoch entstehen im Verlauf Zweifel an seiner Figur. Cages Monologe lassen wiederum keinen Zweifel daran aufkommen, dass dieser alles tut, um sein Ziel zu erreichen. Dazu wird auch die Krankheit Krebs als Auslöser eingebaut, was unterstreicht, dass Cages Rolle nichts mehr zu verlieren hat.
Kinnaman („Robocop„) bemüht sich seinen Charakter realistisch erscheinen zu lassen und gleichzeitig dem Zuschauer ein gewisses Maß an Unsicherheit zu vermitteln. Die Monologe von Cage lassen den Zuschauer an seiner geistigen Verfassung zweifeln, bringen ihn jedoch auch zum Schmunzeln, wenn er seine Weisheiten und Theorien zum Besten gibt, um seinen Gegenpart aus der Fassung zu bringen. Dadurch entsteht eine absurde Szenerie, die in einer gewalttätigen Spirale aus Wahrheit und Lüge endet.

Obwohl die schauspielerische Leistung und die Atmosphäre des Films überzeugend sind und die Hintergrundgeschichte des geheimnisvollen Mitfahrers, den Zuschauer lange Zeit im Dunkeln lässt, kann der erfahrene Filmkenner natürlich erahnen, wie alles enden wird. Die Frage nach Wahrheit oder Lüge bleibt jedoch ungelöst bis zum Finale bestehen. Dennoch gibt es einige Längen und unlogische Handlungen im Film, die nicht ganz so glücklich ausgefallen sind. Der Film bietet zwar jetzt nicht unheimlich viel Tiefgang, ist in sich aber überwiegend stimmig und sehenswert.
Sympathy for the Devil (2023) Kritik & Fazit:

Wertung: 6 / 10
Sympathy for the Devil (2023): ist ein fesselnder Thriller, der die Zuschauer in die glitzernde Welt des nächtlichen Las Vegas entführt. Regisseur Yuval Adler präsentiert eine packende Geschichte, in der ein alltäglicher Familienvater in eine lebensbedrohliche Situation gerät. Der Film brilliert mit seinem Neon-Film-Noir-Look und schafft eine dichte Atmosphäre, die durch die düstere Beleuchtung und die schauspielerischen Leistungen von Joel Kinnaman und Nic Cage verstärkt wird.
Während Kinnaman überzeugend die Rolle des verzweifelten Familienvaters spielt, liefert Cage eine herausragende und exzessive Darstellung eines scheinbaren Psychopathen. Dabei entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, womit der Film in einer Spirale aus Wahrheit, Lüge und Gewalt gipfelt. Trotz einiger Längen und unlogischer Wendungen bleibt der Film durchweg spannend. Kinnamans Figur, ein besorgter Vater, dessen Verzweiflung im Laufe des Films laut Reviews zunimmt.
Cage spielt einen charismatischen und dennoch scheinbar wahnsinnigen Beifahrer, der den Zuschauer immer wieder zum Grübeln und Schmunzeln bringt, tragen maßgeblich zur Intensität des Films bei. Obwohl man ahnt, worauf alles hinausläuft, empfand ich den Film durchweg interessant und spannend. Ein solider Thriller mit einem herausragenden Nic Cage, der sowohl Genre-Liebhaber als auch Fans von Cage gleichermaßen unterhalten sollte.
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