THE UNHOLY: REVIEW
The Unholy: Böse Geister sollte man begraben lassen!

„The Unholy“ – In bester „Supernatural“ Manier stolpert Darsteller Jeffrey Dean Morgan als Journalist Gerry Fenn, auf der Jagd nach einer Story, über ein Relikt einer Hexenverbrennung. Damit sich die Sache auch für ihn lohnt, bastelt er sich daraus eine Story und entfesselt tatsächlich ein dämonisches Wesen.
Schon als Vater Winchester aus der Serie „Supernatural“ schlug sich Jeffrey Dean Morgan mit allerlei übernatürlichen Gevieh herum. Ob seine Rückkehr die Welt der Hexen und Dämonen mich überzeugen konnte oder ob er lieber bei „The Walking Dead“ geblieben wäre, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Ein Bann sollte nicht gebrochen werden
Im Jahr 1845 werden wir in Banfield, Massachusetts Zeuge einer Exekution, einer Frau namens Mary, welche von der Kirche der Hexerei beschuldigt wird. So wird an ihr ein grausames Ritual vollzogen. 2021, der in Ungnade gefallene Journalist Gerry Fenn hat es sich mit seinem Berufsstand verscherzt, half er doch einst einer Titelstory etwas nach, was seiner Glaubwürdigkeit auf Dauer schadete. Daher nimmt er sich selbst der dümmsten Geschichten an, um sich finanziell über Wasser zu halten.

So führt ihn sein Weg nach Banfield, hier sollen Satanisten sich an einer Kuh vergangen haben, was sich als bloßer Fake entpuppt. Mitten auf dem Feld wird seine Aufmerksamkeit auf einen abgestorbenen Baum gezogen unter dem er eine begrabene, vermeintliche Erntepuppe findet. Da die Kuh keine wirkliche Story hergibt, muss es nun diese gruselige Erntepuppe richten, die er zerbricht.Auf der Rückfahrt läuft ihm die Taubstumme Alice vor sein Auto, der er gerade noch ausweichen kann. Als er nach Alice schauen will, steht diese vor dem toten Baum auf dem Feld und beginnt zu sprechen. Ein Wunder so scheint es, soll ihr doch Maria erschienen sein.
Diese Begegnung löst noch weitere Wunder aus und bald interessiert sich auch die Kirche für diesen Ort. Sollte es sich tatsächlich um die Jungfrau Maria handeln, wäre es die beste Publicity seit Jahren für die katholische Kirche. Auch für Gerry Fenn wäre dieses Ereignis, die Chance sich zu rehabilitieren und einen exklusiven Vertrag zu erhaschen. Doch nach und nach kommen ihm Zweifel an den Wundern und der göttlichen Erscheinung. Ihm dämmert das er, ohne es zu ahnen, einen bösen Geist entfesselt hat. Aber wie kann er das Böse aufhalten, dass sich wie ein Geschwür unter den Menschen auszubreiten beginnt.
Endlich mal wieder eine gute Hexen-Geschichte, oder?
Neben Slashern, Psychopathen, Zombies und sonstiger Monstren, gingen in den letzten Jahren die Geschichten um Hexen etwas unter. Die letzte mir bekannte größere Produktion war „The Last Witch Hunter“ mit Vin Diesel in der Hauptrolle. Mit „The Unholy“ lässt Produzent Sam Raimi, Regisseur Evan Spiliotopoulos sein Regie-Debüt abliefern. Mit dabei Jeffrey Dean Morgan bekannt aus „Supernatural“ und „The Walking Dead“. William Sadler bekannt aus „Bill & Ted Teil 2 und 3“, sowie Cary Elwes, den viele vermutlich aus Mel Brooks „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“, „Die Braut des Prinzen“ oder auch der Serie „Psych“ kennen dürften.

Jeffrey Dean Morgan spielt den Journalisten Gerry Fenn, der seine Glaubwürdigkeit anhand eines kleinen Betrugs einbüßte und seitdem selbst den dümmsten Gerüchten nachgehen muss, um seine Storys an den Mann zu bekommen. Der Film selbst beginnt wie so oft in diesem Genre, mit einer Hexenverbrennung im Jahre 1845 in Banfield, Massachusetts. Hier wird die junge Frau Mary wegen Hexerei hingerichtet und ihre Asche in einer Erntepuppe verbracht. Die als Bann für den bösen Geist gelten soll. Wie so oft bei dieser Art Geschichten, wird dieser Bann von Gerry Fenn unabsichtlich gebrochen, und das Böse entfesselt.
Durch einen perfiden Trick erscheint Mary, der taubstummen Alice, als Mutter Maria und heilt sie von ihrer Behinderung. Dies ruft die Kirche auf den Plan, die seit jeher solchen Erscheinungen nachgeht, was der Hexe Mary nur zugutekommt. Einzig Gerry Fenn, der anfangs noch an das große Los, seine zweite Chance glaubt, beginnt Zweifel zu hegen, welche durch Visionen ausgelöst werden.
Zu Unrecht abgestraft?!?
Selbst mit Sam Raimi als Produzent und trotz prominenter Besetzung, war „The Unholy“ kein großer Erfolg beschieden. So verfolgte ich die ersten Kinorezensionen und war gespannt darauf, wie sich der Film bei mir, als Heimkinoveröffentlichung schlagen wird. Nach Sichtung bin ich nun der Meinung, dass der Film doch etwas zu sehr abgestraft wird, auch wenn er teils nachvollziehbare Defizite aufweist. Die erste Hürde war wohl die Zielgruppe. Der Hardcore Horrorfan dürfte hier nicht auf seine Kosten kommen. Manches wie der ein oder andere Jumpscare ist tatsächlich vorhersehbar. Slasher oder Splatter Szenen sind so gut, wie keine auszumachen, und überaus Derbe geht es ebenfalls nicht zu.

Der Film fühlt sich eher wie eine Doppelfolge der Serie „Supernatural“ an, was ich aber keineswegs als Nachteil ansehe. Die Geschichte wie auch die Darsteller können durchweg überzeugen und bei der Darstellung und dem Desgin der Hexe gab man sich sichtlich Mühe. Hier kann ich nicht meckern. Der Spannungsfaktor ist zwar nicht am Rande dessen, was mal als nervenzerreißend betrachten würde, aber doch ordentlich. Für zart besaitete Naturen und Fans der Serie „Supernatural“ dürfte dies durchaus ausreichen.
Die Effekte sind ebenfalls sehr ordentlich ausgefallen und in Betracht dessen, dass es sich hier um ein Regie-Debüt handelt, kann ich wirklich nicht meckern. Ebenfalls muss ich aber auch anmerken, dass der Trailer eigentlich schon viel verraten hat und man anhand dessen, nun wirklich keine Qualitäten in Form eines Films wie „Die Frau in Schwarz“ oder gar „Halloween 2018“ hätte erwarten dürfen.
Die Hexe und das Fazit:
Trotz manch negativer Kritik konnte mich der Film gut unterhalten und nach Sichtung kann ich diesem auch nicht allzu viel vorwerfen, da mir der Trailer eigentlich genau das zeigte, was ich auch erwartete. „The Unholy“ ist eher ein übernatürlicher Thriller anstatt eines waschechten Horrorfilms. Bezüglich der Spannungskurve muss ich aber auch zugeben, dass da hätte mehr drin sein können, da viele Jumpscares regelrecht angekündigt wurden.
Demgegenüber fand ich die Geschichte und besonders das Vorgehen der Hexe recht interessant umgesetzt. Das Drehbuch wurde meines Erachtens nicht plump geschrieben, sondern man machte sich einige Gedanken um die Zusammenhänge und den Aufbau. Selbst wenn daraus nun kein Blockbuster Titel geworden ist. Sind wir mal ehrlich, der Kassenschlager Halloween bietet nun auch nicht einen preisverdächtigen Plot. Das Schauspiel aller Beteiligten kann man als überzeugend betrachten, besonders William Sadler als Vater Hagan hat mir sehr gut gefallen. Jeffrey Dean Morgan spielt wie immer gewohnt gut und Cary Elwes als verblendeter Bischof Gyles hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Die Effekte selbst sind zwar nicht auf der Höhe dessen, was aktuell möglich wäre, aber das Design und die Bewegungen der Hexe fand ich wirklich gut gelöst. Besonders die Wahl der Bewegungen vermittelte dem Zuschauer ein Wesen, welches nicht von dieser irdischen Welt zu stammen scheint. Alles in allem hat mir „The Unholy“ gut gefallen, dennoch kann ich eine Sichtungsempfehlung nicht allen aussprechen. Horror Fans wird dieser Film definitiv zu zahm sein, Hardcore Horrorfans wiederum sollten gleich einen Bogen um ihn machen, außer sie wollen sich mal seicht berieseln lassen.
Wem wiederum solche Filme wie „Halloween“,„The Conjuring“ oder auch „Spell“ zu hart sind, man aber dennoch gern den Nervenkitzel des Übernatürlichen spüren will, der ist hier genau richtig. Ebenso können Fans der Serie „Supernatural“ hier einen Blick riskieren, allein schon, weil Daddy Winchester, hier in seiner „Paraderolle“ wieder auftaucht, wenn auch unter anderem Namen.
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