Dog Das Glück hat vier Pfoten: Review

Dog (2022): Channing Tatum ist auf den Hund gekommen!

dog - blu-ray
Dog Blu-ray Cover

Dog – Das Glück hat vier Pfoten (Film 2022): Nach Tom Hanks (Scott & Huutsch (1989)) und James Belushi (K9 – Mein Partner mit der kalten Schnauze (1989)) ist nun auch Channing Tatum („The Lost City„) auf den Hund gekommen. Nicht nur hier das Regiedebüt von Channing Tatum zu sehen ist, er übernahm neben der belgischen Schäferhündin (einer Malinois) namens Lulu auch noch die Hauptrolle.

Hier spielt er den Army Ranger Jackson Briggs, der aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) vom Dienst suspendiert wurde. Dieser versucht alles, um wieder in den aktiven Dienst zurückzukehren, wobei ihm einzig eine Bestätigung der Diensttauglichkeit seines Vorgesetzten weiterhelfen würde. Ob mich Tatums erste Regiearbeit überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Der Trip beginnt

Der ehemalige Army Ranger Jackson Briggs hat es nach seiner Entlassung schwer, wieder in das normale Leben zurückzufinden. Hat ihn der Krieg doch einiges abverlangt. Ein Posttraumatisches Belastungssyndrom ist die Folge und dennoch setzt er alles daran, wieder in den aktiven Dienst zurückzukehren. Dies wiederum könnte nur mit Fürsprache seines ehemaligen Vorgesetzten Jones (Luke Forbes) funktionieren.

channing tatum und hund lulu
Jacksons erste Begegnung mit Lulu

Dieser ist jedoch alles andere davon überzeugt, dass Jackson wieder diensttauglich ist. Dessen Beharrlichkeit, selbst bei der Abschiedsfeier ihres gefallenen Kameraden Riley Rodriguez, lässt Jones unter einer Bedingung nachgeben. Jackson muss Rileys Schäferhündin Lulu, die bei jedem Einsatz dabei war, zu dessen Begräbnis bringen. Dann würde er eventuell ein gutes Wort für ihn einlegen. Einziger Haken: Die Ranger Hündin Lulu leidet nach jahrelangen Dienst an der Front selbst unter einer traumatischen Störung, die sie unberechenbar macht. Weshalb sie nach der Trauerfeier eingeschläfert werden soll.

hund lulu zerstört jacksons autositze
Lulu zerfetzt Jacksons Autositze

Doch auch diese Hürde ist Briggs bereit zu nehmen, wenn er dafür wieder zu den Army Rangern zurückkehren darf. Da beide unter Belastungsstörungen leiden, wird der Weg zur letzten Ehrerweisung ihres gemeinsamen Freundes, entlang der US-Pazifikküste zu einem aberwitzigen Trip. Auf dem Weg dorthin treiben sie sich dabei mehrmals in den Wahnsinn. Ein Unternehmen, welches sich der Soldat wahrlich einfacher vorgestellt hat.

hund lulu bekommt ein neues spielzeug
Lulus neues Spielzeug nach Jacksons Rauswurf

Um rechtzeitig zur Beerdigung zu kommen, müssen sich die beiden mehrmals zusammen raufen. Was für ihn wie ein einfacher Auftrag beginnt, führt diesen öfter an seine Grenzen, als ihm lieb ist. Denn obwohl er seine eigene Erkrankung versucht zu ignorieren, wird ihm auf der gemeinsamen Reise immer bewusster, wie kaputt er eigentlich sind. Stellt sich nun die Frage ob der Trip einzig einem Abschied gilt oder dieser die Suche nach einem Neuanfang für die beiden Ex-Ranger darstellt. Und wer weiß, vielleicht können beide ihre geschundenen Seelen heilen.

Hat Glück vier Pfoten?

Mit dem Film „Dog“ feiert nicht nur Darsteller Channing Tatum sein Regiedebüt, sondern auch Autor Reid Carolin, der bereits für die Filme „Magic Mike“ und „Magic Mike XXL“, beide mit Tatum in der Hauptrolle, das Drehbuch beisteuerte. Vorweg nehmen möchte ich schon einmal, dass beide hier einen wirklich guten Job und einen schönen Feelgood-Movie abgeliefert haben. Weiterhin muss ich zugeben, dass ich zu Beginn von Channings Karriere eher der Meinung war, diesen nur ein paar Mal als Schönling in Filmen zu sehen, um dann im Nirvana zu verschwinden.

So straft mich der Darsteller bereits seit einigen Jahren Lügen und ich muss zugeben, dass ich ihn zwischenzeitlich äußerst gerne auf der Leinwand sehe. Auch wenn ich kein Fan seiner „Magic Mike“ Filme bin, konnte er mich dafür umso mehr in „Logan Lucky“ mit Daniel Craig wie auch in „The Lost City“ mit Sandra Bullock überzeugen. Auch bei der Regie zu dieser Tier-Mensch-Film-Dramödie bewies er ein wirklich gutes und feinfühliges Händchen.

Und um die Eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ja. Ein Tier kann für Menschen Glück bedeuten, dies habe ich selbst mit meinem Kater erleben dürfen. Wie bereits zu Beginn erwähnt, reiht sich Channing Tatums Film in das Genre solcher Titel wie „Scott & Huutsch“, „Mein „Partner mit der kalten Schnauze“ ein. Und obwohl man den dramaturgischen Kniff einbaute, das der Schäferhündin die Einschläferung droht, kann man natürlich erahnen, dass Darsteller und Tier schließlich unzertrennlich sein werden.

channing tatum und lulu
Jackson und Lulu, zwei gebrochene Kämpfer

Was eigentlich eine Rolle spielt, da die Geschichte jede menge aberwitzige Situationen, wie auch dramatische Erkenntnisse bietet. So gelang den Machern der Spagat zwischen Drama und Komödie. Zusammenraufen müssen sich sowohl der Vierbeiner wie auch der US-Soldat, was zu jeder Menge lustiger Szenen führt. Wie schon Schäferhund Jerry Lee in „Mein Partner mit der kalten Schnauze“ geht die Hundedame auf die Autositze in Briggs Ford Bronco los. Womit sich dieser mit einer Hand voll Beruhigungstabletten bei der Schäferhündin revanchiert.

Die Realität holt jedoch beide ein, wenn sich ihre posttraumatischen Belastungsstörungen offenbaren. Dies zeigt sich unter anderem bei der Bestattung des verstorbenen Freundes, wenn Briggs die Hündin beruhigt, als die Ehrensalven abgefeuert werden. Oder auch in der Szene, in der Briggs einen Anfall bekommt und sich die Vierbeinerin zu ihm legt. Dazu bietet der Roadmovie einige aberwitzige Momente, wie das Zusammentreffen mit einem illegalen Canabis Bauern.

Wer nun meint diesen weißhaarigen Hünen zu kennen, dem kann ich auf die Sprünge helfen. Hinter dieser Figur namens Gus steckt Ex-Wrestler und Schauspieler Kevin Nash („The Punisher“, „John Wick“), vielen auch bekannt unter dem Wrestler Pseudonym „Diesel“.

Das Glück hat vier Pfoten und das Fazit:

Mit „Dog““, Channing Tatum ist ein überaus unterhaltsamer Film gelungen, der mir auch eine Empfehlung wert ist. Selbst wenn dieser wie zu erwarten recht vorhersehbar ist, treffen Drehbuch Autor und Regisseur die richtigen Töne. Obwohl sich das menschlich / tierische Pärchen gegenseitig in den Wahnsinn treibt, entsteht eine Bindung und nach ihrem Roadtrip beginnt die Heilung, der gebrochenen Seelen der beiden Hauptfiguren.

Channing und Carolin schufen mit „Dog – Das Glück hat vier Pfoten“ ein ausgewogener Streifen, der zu unterhalten weiß. Dabei den dramatischen Aspekt aber nie aus dem Fokus verliert. So wird man nach manch lustiger Szene wieder recht schnell auf den Boden der Tatsachen gebracht. Trotz aller Trauer und Probleme driftete man nicht zu arg in die Dramatik ab. Ebenfalls merkt man das Channing, wie auch im Interview erwähnt, schon etliche Erfahrung mit Hunden hatte und für die Dreharbeiten ebenfalls am Hundetraining involviert war.

Dies lässt die Beziehung zwischen Channing und Lulu wesentlich authentischer wirken. Der Hund Lulu wurde dabei von drei Hunden verkörpert, für die jeweils vier Monate Hundetraining vorausging. Der Soundtrack ist ebenfalls gut gewählt und unterstützt die jeweilige Stimmung während der unterschiedlichen Szenen. Wobei die Songs überwiegend aus dem Country Genre stammen und passend auf die jeweilige Region ausgewählt wurden.

Damit schließe ich mich der verbreiteten Filmkritik und meine ebenfalls das Tatums vierbeinige Regiearbeit ein sehenswerter Streifen geworden ist. Die Dramatik wird dabei nicht nur durch die Beerdigung eines gemeinsamen Freundes getragen, sondern auch durch die Leiden der beiden Hauptdarsteller. Diese wird jedoch immer wieder durch lustige wie absurde Situationen aufgelockert, ohne dabei in Klamauk abzudriften, sondern den ersten Unterton bzgl. traumatisierte Veteranen beizubehalten.

Die Blu-ray selbst bietet neben einigen Interviews mit dem Hauptdarsteller Channing Tatum, ebenfalls Einblicke in das Hundetraining, wie auch die Entstehung des Kinofilms und ein paar Trailer.

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