THE TUXEDO: REVIEW

The Tuxedo: Gefahr im Anzug!

the tuxedo blu-ray cover
The Tuxedo: Blu-ray Cover

The Tuxedo – Gefahr im Anzug: Dies stellt bereits den fünften Titel dar, den Jackie Chan in Hollywood abdrehen konnte. Mit „Rush Hour“ 1998 fand er endlich seinen wohlverdienten Platz in Hollywood. Doch dieser Film stellte dabei nicht seinen ersten Versuch dar. Bereits 1985 versuchte sich Jackie Chan im Mekka der westlichen Filmindustrie.

Die damaligen Filmbosse waren sehr von seinen chinesischen Arbeiten angetan, wollten ihm aber einen gänzlich anderen Stempel, zu seinen bisherigen Figuren aufdrücken. Jackie sollte an der Seite von Danny Aiello einen knallharten New Yorker Cop mimen, der ohne mit der Wimper zu zucken, auch die Pistole benutzt. Ein Image das weder zu Jackie noch seinem Stil passte. Demnach war es auch kein Wunder, dass dieser floppte. Rund 18 Jahre später hatte Hollywood dazu gelernt und mit „Rush Hour“ folgte die perfekte Verschmelzung zwischen Jackie und der westlichen Filmwelt. Wie sich nun „The Tuxedo“ in diese Filmerfolge einreiht, erfahrt ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Im Smoking auf Ganoven Jagd

Aufgrund seiner unglaublichen Fahrkünste rückt Taxifahrer Jimmy Tong in das Visier einer geheimen Agency. So soll er künftig als Fahrer für Clark Devlin fungieren. Ohne zu wissen, dass dieser einer der besten Geheimagenten der Welt ist, freut sich Jimmy über seinen neuen, überaus gut bezahlten Job. Ebenso scheint die Chemie mit seinem neuen Arbeitgeber zu stimmen. Dennoch hat Clark Devlin etwas äußerst Geheimnisvolles und Übermenschliches an sich.

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Wer ist gefährlicher Jackie oder der Tuxedo

So gibt es nur eine Regel im Hause Devlin, niemand darf den Tuxedo, seinen Smoking anfassen. Was Jimmy neben Devlins Tätigkeit nicht weiß, dieser ist einigen besonders gefährlichen Männern auf der Spur. Als Devlin diesen zu nahe kommt erfolgt ein Anschlag. Schwer verletzt nennt er Jimmy den Namen Walter Strider und warnt ihn mit den Worten: „trauen sie niemandem“. Bevor Clark in Ohnmacht fällt, drückt er Jimmy seine Uhr in die Hand und bittet ihn, diese zu tragen.

Jimmy ist außer sich, versteht er doch die Welt nicht mehr. Wer tut seinem Chef solch furchtbaren Dinge an. Zurück in Devlins Haus, beginnt Jimmy in Devlins Unterlagen nach diesem ominösen Walter Strider zu suchen. Als er sich mit Clarks Uhr im Ankleidezimmer dem Tuxedo nähert, erwacht diese zum Leben und gibt den unter Glas geschützten Smoking frei. Schon immer wollte Jimmy solch ein nobles Kleidungsstück tragen.

Doch anstatt einem teuren Fummel, zieht er sich gerade den wohl modernsten Kampfanzug der Welt an. Mit so viel Hightech am Körper macht sich Jimmy auf, die Hintergründe des Anschlags zu ergründen. Doch die Gegenseite schläft nicht und werkelt weiter an ihrer Menschenmassen-Vernichtungswaffe. Dabei wollen sie sich weder von einem Top-Agenten noch von einem Taxifahrer in die Suppe spucken lassen…

Jackie Chan als Hightech Superspion

Wie erwähnt, sollten Jackies erste Hollywood Erfahrungen, seinen Stil ändern und ihn als knallharten, eiskalten Cop darstellen. Wer Jackies Filme bis hin zu dessen Anfängen kennt, weiß dass dieser Gewalt verabscheut. Natürlich setzt Jackie Chan („Iron Mask„) in seinen Filmen seine Kampfkünste ein. Doch diese nutzt er immer nur zur Verteidigung oder Rettung.

Weshalb hier auch nie rohe Gewalt gezeigt wurde, ebenso verabscheut er Waffen. Eine Gesinnung, die für Hollywood nicht in das Action-Kino der 80er Jahre passen sollte. So mussten nach „The Protector“ nochmals 18 Jahre vergehen. Erst 1998 konnte Jackie Chan mit „Rush Hour“ seinen Durchbruch in Hollywood feiern und Amerikas Filmfabrik Fuß fassen. Es folgten „Shang-Hai Noon“, „Rush Hour 2“ und in diesem Zuge auch „The Tuxedo“.

In diesem folgt Chan seinem typischen Figurenbild. Ein unbedarfter Bürger, der durch einen Zufall in Probleme gerät. Hierbei steht wie immer nicht der Top Fighter im Vordergrund, sondern ein Mensch der Kampfsport zur Selbstverteidigung nutzt. Als Jimmy Tong, trifft er auf Clark Devlin einen Top Agenten. Aufgrund eines Anschlags kann dieser nicht mehr selbst ermitteln. So deckt Jimmy weitere Geheimnisse aufd und schlüpft in die Rolle des Agenten.

Damit beginnt seine Jagd auf die Bösewichte. Ihm zur Seite steht Del Blaine, die ihren ersten Außenauftrag erhalten hat. Nach und nach kommen die beiden, den bösen Buben auf die Spur. Zugegeben die Geschichte ist jetzt nicht besonders überraschend oder herausragend ausgefallen. Dafür schnitten die Macher den Film direkt auf Jackie Chans außerordentliche, körperliche Fähigkeiten zu.

Somit lebt der Film von Jackies Performance, welche er in allen Belangen auch ausspielt. Egal ob als Superagent, Entertainer, Sänger oder gar Komiker. Mit „The Tuxedo“ wurde meiner Meinung nach Unterhaltung für die ganze Familie geschaffen. Erwähnt sei aber, dass das FSK-Logo ab 12 Jahren berücksichtigt werden sollte. Bei der „Kaltstellung“ unangenehmer Mitwisser geht man nicht gerade zimperlich zu Werke. Die Stunts sind wie gewohnt wieder auf hohem Niveau.

Einzig die amerikanische Versicherungsregelung, dämpft Jackies Einsatz etwas. Aufgrund dieser Versicherungsklauseln, darf Jackie Chan bei amerikanischen Filmen nicht so „wild“ agieren wie in seiner Heimat. Man merkt, dass man bei Jackies Stunts auf Tricktechnik und Wirework setzte, anstatt ihn die verrücktesten Sachen selbst machen zu lassen. Den Unterhaltungsfaktor mindert dies dennoch nicht. Besonders amüsant, wenn Jackie Chan nicht nur den King of Soul James Brown K.O. schlägt, sondern diesen auch noch imitiert.

Fazit?

The Tuxedo: Wie auch einige seiner Schauspielkollegen unter anderem Jet Li (Jet Li’s Fearless) ist auch Jackie in den 90er in der westlichen Hochburg der Kinounterhaltung, sprich in Hollywood angekommen. Als Jackie Chan Fan, kenne ich „The Tuxedo“ bereits seit seiner damaligen Veröffentlichung im Jahre 2002. Für mich nicht Jackies stärkster Film und auch ein Stück hinter „Shang-Hai Noon“ oder „Rush Hour“.

Dennoch ein Film, den ich nie aus den Augen verloren habe. So freute ich mich, dass auch dieser endlich seinen Weg auf Blu-ray fand. Von der gesteigerten Bildqualität ganz zu schweigen. Diese zeigt den Film mehr im warmen Farbraum. So können Bild und Ton endlich gefallen. „The Tuxedo“ kann man mit Anmerkung auf die Altersfreigabe ab 12, als sehr unterhaltsamer Familienfilm bezeichnen werden. Der Hardcore Jackie Chan Fan, wird zwar nicht die ganz spektakulären Stunts bekommen.

Dies tut dem filmischen Spaß aber keinerlei Abbruch. Ebenfalls finde ich es schön, dass die Blu-ray, im Gegensatz, zu früheren Paramount Veröffentlichungen wieder Bonusmaterial enthält. Für mich stellt „The Tuxedo“ eine weitere lang erwartete und gelungene Blu-Ray Auswertung dar. Für Interessierte und Jackie Chan Fans ein Muss, der in keiner Sammlung fehlen sollte.

Bilder © Paramount Pictures – alle Rechte vorbehalten