Doctor Who Flux – Staffel 13

Für den Doctor wird es langsam Zeit zu gehen!

Doctor Who: Flux: ist die 13. und für die Jodie Whittaker die letzte Staffel als Zeitreisender Timelord oder in ihrem Fall Timelord:in. In dieser bekommt sie es nicht nur mit einem uralten Feind zu tun, sondern muss sich auch ihrer Herkunft stellen. Damit dies ja nicht zu einfach für die doppelherzige Doktorin wird, fährt Showrunner Chris Chibnall alles auf, was das Doctor Who Universum zu bieten hat. Dies bedeutet, dass sich Whittaker nicht nur mit Sontaranern, Daleks oder auch den Cybermen auseinandersetzen muss, auch die weinenden Engel sind hinter ihr her.

Für Whovians müsste dies ein Feuerwerk darstellen, wenn ihr geliebter Timelord sich mit neuen Bösewichten und ikonischen Gegnern herumschlagen muss, oder? Im Dezember 2022 veröffentlichte Polyband Staffel 13 im Keep Case auf Blu-ray und ich habe nun einen Blick auf dieses Finale geworfen. Ob es mich überzeugen konnte oder ob es Chibnall nicht doch „wieder“ übertrieben hat,  verrate ich Euch in den nachfolgenden Zeilen.

Worum geht’s in der 13. Staffel von Doctor Who Flux?

Wie so oft steckt der Doctor samt Yaz in Schwierigkeiten. Anstatt das von ihnen gejagte Alien dingfest zu machen, hat dieser die beiden kurzerhand an eine Drohne, schwebend über einem Lavastrom platziert. Wie erwartet können die beiden der Todesfalle entkommen, doch was dieser Außerirdische eigentlich vor? Derweil geht das Leben von Dan Lewis auf der Erde ganz gewöhnlich weiter. Und so plant dieser erneut ein einsames Halloween Fest. Doch nur bis besagter Außerirdische, Dan schnappt und kurzerhand entführt. Aber auch an einem anderen Ort im Universum, spielt sich etwas undenkbares ab. Ein unglaublich gefährliches Wesen namens Swarm, ein Ravager, das seit Anbeginn der Zeit gefangen gehalten wird, bricht kurzerhand aus. Hat dieser doch noch eine Rechnung mit dem Doktor offen.

Doctor Who Staffel 13: Swarm und Azure
Swarm und Azure bereiten große Chaos vor

Währenddessen konnte der Timelord die Spur ihres Gejagten bis nach Liverpool, zu Dans Haus verfolgen. Die Spur des Aliens namens Karvanista, zur Lupari Spezies gehörend, ist noch heiß. Womit der Doctor diesen auch aufspüren kann. Es stellt sich heraus, dass die Lupari auf eine besondere Art mit der Menschheit verbunden sind. Sprich, zu jedem Erdling gehört auch ein Lupari. Und diese sind nun auf dem Weg zur Erde, um die Menschheit vor einer unglaublichen Bedrohung, dem Flux, zu retten. Einzig unsere Doktorin scheint noch nichts von diesem Phänomen mitbekommen zu haben. So könnte man meinen, sie stehe schon länger neben sich, was auch Yaz bemerkte. Kann es sein, dass die nächste Regeneration bevorsteht oder wird sie von etwas anderen beeinflusst? Doch um sich darüber Gedanken zu machen, fehlt die Zeit, denn der Flux kommt näher.

Doctor Who Staffel 13: der Doctor und Karvanista
Der Doc stellt den Lupari Karvanista zur Rede

Zwischenzeitlich hat dieser Ravager, mittels Telepathie Kontakt mit dem Doc aufgenommen. Hier teilte er ihr beiläufig mit, dass er gedenkt das Universum ins Chaos zu stürzen.. Und das ist noch milde ausgedrückt. Er zerreißt nicht nur alle Zeitlinien, womit sich indessen alle Feinde des Doktors aufmachen, die Erde zu erobern. Dabei zeigt sich, das nicht der Ravager hinter dem Flux steht, sondern die Division. Der Timelord scheint einiges vergessen zu haben, müsste ihr die Division doch bekannt.

Diese doch einen kompletten Reset des Zeitstroms mithilfe des Flux. Alles steht Kopf und auch die Tardis scheint von diesem Phänomen betroffen, da es überall von Aussetzern nur so wimmelt. Warum nur kann sie sich nicht erinnern. Letztlich ist es dieses Unwissen, was nicht nur die Erde, sondern das ganze Universum gefährdet. So stehen der Doc, Yaz und Dan mit neuen Verbündeten, nicht nur neuen,  sondern auch alten Feinden gegenüber.

Whittakers letzter großer Akt

Die letzte Staffel mit Jodie Whittaker („Doctor Who – Die Revolution der Daleks„)sollte ein letztes großes Whovian Feuerwerk werden. Doch war es das wirklich? Steven Moffat, der zusammen mit Russel T. Davis im Jahr 2005 den Zeitreisenden auf die TV-Schirme zurückbrachte, steigerte von Jahr zu Jahr den Erfolg der Serie. Bis zu seinem Ausstieg im Jahr 2017. Russel T. Davis verließ die Serie bereits 2010 aus persönlichen Gründen. Damit übernahm Chris Chipnall das Ruder und stellte erstmalig eine Frau als Timelord vor. Dies gefiel zwar vielen Fans nicht besonders, dennoch bin ich der Meinung dass sich Jodie Whittakers überraschend gut in die Serie einbrachte.

Auch Chipnall selbst, war die für die Whovians weder die erste noch die beste Wahl, wie man in etlichen Foren nachlesen konnte. Ich wiederum wollte erstmal abwarten und dann beurteilen ob ich mich diesen Meinungen anschließen werde. So verfolgte ich nun alle Specials und Staffeln des neuen Showrunners und seiner neuen Doktorin. Womit ich diesem Fazit hier doch schon etwas voraus greife und leider gestehen muss, dass dieset tatsächlich nicht gänzlich überzeugen konnte. So räumt nicht nur Whittaker ihren Platz als Doctor, sondern auch Chipnall wird seinen Posten an Russel T. Davies übergeben.  

Doctor Who Staffel 13: der Doctor und in der Tardis
Der Doctor kämpft um die außer Kontrolle geratene Tardis

So empfand ich die 11. Staffel noch recht als recht ordentlich. Wie zu erwarten gab es natürlich eine Menge an Umstellungen. Nicht nur dass der Doc nun eine Frau war, auch die Zahl der Companions, der Gefährten erhöhte sich auf drei. Aber auch die Zahl der Beteiligten Figuren stieg von Folge zu Folge. Dies wäre an sich keine Problem, hätte man nicht versucht jeder dieser Figuren einen entsprechenden Plot zu verpassen. Dabei stellten sich genau diese immer wieder als Nachteil heraus, da diese einfach nicht stimmig und teils überflüssig waren. Nach und nach stellten sich auch die Geschichten und Wendungen als Manko heraus. So versuchten die Autoren unter der neuen Leitung, einer teils unausgegorenen Idee wie auch den ganzen Handlungen der Figuren gerecht zu werden. Dies steigerte sich in Staffel 12 was schon zu etlichen wirren Storylines führte.

Doctor Who Staffel 13: Yaz
Yaz ahnt das mit dem Doc etwas nicht stimmt.

In Staffel 13. überspannten die Macher den Bogen zur Gänze. Während es Moffat zum jeweiligen Staffelende immer wieder schaffte die Fäden zu einem stimmige Ganzen zusammen zuführen, konnte ich den Verläufen in dieser hier nicht mehr wirklich folgen. Nicht nur das sich mir bei einige Figuren deren Intention nicht erschloss, vieles was die Macher aufbauten ließen sie auch sinnlos im Sande verlaufen. Hier sei beispielsweise der Plot um die Figur Grand Serpent erwähnt. Nicht nur, dass der Handlungsstrang völlig uninteressant und nichts-sagend war, er machte die ohnehin schon chaotische Geschichte noch abstruser. Ebenso empfand ich persönlich die Geschichte um das zeitlose Kind, schon langweilig, wenn nicht sogar anstrengend.

Doctor Who Staffel 13: Dan
Dan ist der neue Begleiter in der Runde des Doc

Dabei möchte ich jetzt aber nicht alles schlecht reden, was Chipnall auf die Beine stellte. So gab es durchaus auch sehr unterhaltsame und spannende Folgen über alle drei Staffeln hinweg. Dennoch bleibe ich dabei, dass der Posten des Showrunners, eine Nummer zu groß für Chris Chipnall war. Hier fehlte ihm die Weitsicht, nicht nur einen Episoden, sondern auch Staffel übergreifenden und runden Spannungbogen aufzubauen. Die Anzahl der Figuren war zumindest für mich ein Problem. Angefangen in Staffel 11 mit vier Begleitern (Graham, Ryan und Yaz), allen Gegenspielern.

Wie auch einem Auftritt des Masters in Staffel 12. mit einem Haufen an Twists und Plots. In der 13. Staffel schien man das aber noch toppen zu wollen. So kamen noch dazu: Dan Lewis, die Abwehr Einheit Unit, die Lipari, Professor Eustacius, Swarm, Azure, Bel, Vinder, Diane, Claire, der Division mit Tecteun, einen Lipari, die Ravagers, den Mouri und selbst ein Ood ist wieder mit dabei. Diesen ganzen Figuren gerecht zu werden ist schier unmöglich und hat letztlich für mehr Verwirrung als Unterhaltung gesorgt.

Doctor Who Staffel 13: Weinender Engel
Der weinende Engel holt sein nächstes Opfer

Der letzte Auftritt des 13. Doctors oder Doctorin leidet somit nicht nur an einer Unmenge an Charakteren, sondern auch zu vielen Plots. Das Abenteuer beginnt auf einem fernen Planeten, hin zu einer Jagd von Liverpool bis zu einer Raumstation in den Tiefen des Weltraums. Weiter geht es durch etliche Zeitlinien, wie den Pyramiden, außerirdische Bauten, das englische Williamson Tunnelsystem  bis zum Planeten Astropos. Sprich durch alle Universen, Dimensionen und Zeitebenen. Doc Brown aus Zurück in die Zukunft hätte sich bei all dieser auftretenden Paradoxen wohl alle verbliebenen Haare ausgerupft. Die sechs Folgen sind vollgepackt mit Action und jeder Menge Twists. So kämpft der Doktor nicht nur gegen fremde Mächte, Aliens und sonstigen Gevieh, sondern auch gegen eine vertraute Person aus ihrer Vergangenheit. 

Die Darsteller:

Mit dabei sind: Mandip Gill als Yaz, Komiker John Bishop als Dan Lewis, Craig Els als Karvanista, Nadia Albina als Diane, Sam Spruell als Swarm, Rochenda Sandall als Azure. Weiter geht es mit Jacob Anderson („Game of Thrones“) als Vinder, Annabel Schley als Claire, Jonathan Watson als Skaak, Thaddea Graham als Bel, Craig Parkinson als Grand Serpent, Barbara Flynn als Awsok. Sowie Kevin McNally als Professor Eustacius Jericho. Für eine Serie eigentlich nicht so viel Figuren, hätte Chris Chipnall doch nur nicht versucht, jedem noch einen Plot zu verpassen, egal, wie unnötig dieser auch war. 

Doctor Who Flux (2022) Kritik & Fazit:

Doctor Who Staffel 13: DVD COVER

Die finale Staffel von Jodie Whittaker als erste weibliche Doctor Who-Darstellerin präsentiert sich mit gemischten Ergebnissen. Showrunner Chris Chibnall liefert in den sechs pandemiebedingt verkürzten Episoden eine überfüllte Geschichte, die unter ihrer eigenen Komplexität zu leiden scheint. Während die visuellen Effekte und das Produktionsdesign überzeugen, insbesondere bei den neuen Alien-Spezies wie den Lupari und den faszinierenden Passenger-Wesen, verliert sich die Handlung oft in zu vielen parallel laufenden Handlungssträngen und überflüssigen Nebenfiguren.

Die atmosphärische Inszenierung und die schauspielerische Leistung von Whittaker als 13. Doctor bleiben zwar konstant stark, doch Chibnalls Erzählstil fehlt es an der eleganten Finesse seiner Vorgänger Russell T. Davies und Steven Moffat. Einzelne Episoden glänzen durchaus mit kreativen Science-Fiction-Konzepten und spannenden Wendungen, aber der übergeordnete Handlungsbogen wirkt oft konfus und überladen. Die traditionelle „Universum in Gefahr“-Prämisse erhält diesmal leider nicht die notwendige emotionale Tiefe, die frühere Staffeln auszeichnete.

Für eingefleischte Doctor Who-Fans bietet die 13. Staffel trotz ihrer Schwächen unterhaltsame Momente und interessante Ergänzungen zur Serie. Besonders erfreulich ist der Ausblick auf die Zukunft der kultigen BBC-Serie: Die Rückkehr von Russel T. Davies als Showrunner und ein Gastauftritt von Fan-Liebling David Tennant als 10. Doctor versprechen spannende neue Abenteuer durch Raum und Zeit. Die aktuelle Staffel eignet sich weniger für Neueinsteiger, langjährige Fans werden jedoch genügend Anknüpfungspunkte an das beliebte Science-Fiction-Universum finden.

Wer noch Lust auf weitere Doktoren hat, so würde ich empfehlen einen Blick auf den vierten Doctor mit Tom Baker in „Shada“ zu werfen. Ebenfalls sehenswert ist der zweite Doctor, in „Der Feind der Welt“ oder auch „Doctor Who und die Daleks“ mit Peter Cushing als Timelord.

Bild & Trailer mit freundlicher Genehmigung © Polyband – alle Reche vorbehalten!

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Marc Maurer

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