ADAM DALGLIESH (STAFFEL 1): REVIEW
ADAM DALGLIESH: Ein neuer Stern am Ermittler Himmel?

ADAM DALGLIESH: Neben Agatha Christie und Sir Arthur Conan Doyle, wusste noch eine weitere Krimi Autorin zu überzeugen, Phyllis Dorothy James (03.08.1920 – 27.11.2014). Ihr wohl wichtigster Charakter dürfte Polizeiinspektor Adam Dalgliesh sein, der sich bei den Lesern absoluter Beliebtheit erfreute. Somit schrieb sie allein 14 Romane, über den Poesie liebenden Ermittler.
Diesen ließ P.D. James auch in weiteren ihrer Romane auftauchen. So ist es kein Wunder, das bereits im Jahr 1983 eine überaus erfolgreiche TV-Serie gestartet wurde, die es auf rund 50 Folgen mit 12 Staffeln brachte. Nun versucht ein Remake, mit Bertie Carvel in der Hauptrolle, diesen Erfolg zu wiederholen. Ob mich nun die Neuauflage der alten Serie ebenfalls abholen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Episoden-Übersicht:
Da es sich bei der Krimi Serie um Langfolgen mit rund 90 Minuten handelt, welche im TV zweigeteilt ausgestrahlt werden, fasse ich diese drei Filme jeweils kurz zusammen.
Tod im weißen Häuschen:
Merkwürdige Dinge gehen in der Krankenpflegerinnen-Ausbildungsstätte Nightingale House vor sich. So kommt bei einer Übung eine der Auszubildenden auf schmerzliche Art ums Leben. DCI (DCI = Detective Chief Inspector) Adam Dalgliesh übernimmt die Ermittlungen und stößt dabei auf ein uraltes Geheimnis. Ein Geheimnis, für das jemand sogar mehrere Morde in Kauf nimmt. Der Verdacht liegt nahe, dass hier jemand seine Vergangenheit verschleiern möchte.
Der schwarze Turm:
Eigentlich wollte Adam Dalgliesh nur seinen alten Freund Pater Michael besuchen. Doch bei seinem Eintreffen erfährt er die schmerzliche Nachricht vom Tod Michaels. Dies scheint aber nicht der einzige Unglücksfall in Dorset zu sein. So erfährt er von einem weiteren tödlichen „Unfall“, was seine kriminalistische Spürnase weckt. Ebenso kommen ihm die Bewohner, Angestellten und der Leiter eines Behindertenheims verdächtig vor. War es doch auch der Ort an dem sein Freund Michael zuletzt tätig war.
Der Beigeschmack des Todes:
In der St. Matthews Church machen der achtjährige Darren und Miss Wharton eine grausame Entdeckung. So finden sie Sir Paul Berowne und den Obdachlosen Harry Mack, beide mit durchschnittener Kehle vor. Die Ermittlungen werden DCI Adam Dalgliesh, dem Heißsporn DS Masterson und DS Kate Miskin übertragen. Schon bald finden sich einige Verdächtige vor. Womit die drei Polizisten, allen voran Dalgliesh, alle Hände voll zu tun bekommen. Denn immer mehr stellt sich die Frage, was hier vertuscht werden soll.
Gestatten, Adam Dalgliesh
Klassische Krimi Serien haben aktuell wieder Hochkonjunktur. Während die bekannten Vertreter wie „Hawai Five-O“ oder auch „NCIS“ mehr auf Action setzten. Konzentrieren sich Serien wie „Murdoch Mysteries“, „Hjerson“ oder auch „Agatha Christies Mörderische Spiele“ auf die klassische Mörderjagd. Während die genannten auf eigenen Ideen oder losen Vorlage ihrer Erfinder basieren, starteten die Macher mit „Adam Dalgliesh“ ein Remake einer bereits erfolgreichen Serie aus den 80er Jahren. Während Christies Hercules Poirot eine Vorliebe für das Essen und Doyles Sherlock Holmes ein Hang zur Geige hatte. Wartet auch Adam Dalgliesh mit einer Passion auf, einem Faible für die Schriftstellerei und der Poesie.

So übernahm Darsteller Bertie Carvel („Dr. Who“) die Rolle des unterkühlt teils sogar arrogant wirkenden DCI (Detective Chief Inspector) Dalgliesh. Eine tragisch traurige Figur, welche seit dem Tod seiner Frau und seines Sohnes, Abstand zu privaten Beziehungen hält. Ihm zur Seite stehen der übermütige DS (Detective Sergeant) Charles Masterson gespielt von Jeremy Irvine („Green Lantern TV-Serie“) und DS Kate Miskin, dargestellt von Carlyss Peer. Je nach Fall ermitteln alle drei oder Dalgliesh alleinig, womit es aber immer sein Instinkt ist, welcher die richtige Richtung einschlägt.

Die Serie selbst ist dabei recht ruhig inzeniert und man folgt dem Detective Chief Inspector Schritt für Schritt von dem Mord bis hin zur Lösung. Somit weiß auch der Zuschauer bei der zu Beginn stattfindenden Mordszene oder dem Leichenfund, wer der Täter war. Dabei weiß es die Serie sehr geschickt, bis zum Schluss die wahre Identität des Mörders zu verschleiern. Selbst als geübter Krimi Fan wurde ich etliche Male aufs Glatteis geführt. Dennoch muss einem die wirklich ruhige Inszenierung liegen, womit die Episoden ein paar Längen aufweisen. Dabei ist es die Darstellung von Bertie Carvel, welche den Zuschauer bei der Stange hält. Möchte man doch mehr von diesem interessanten Charakter erfahren. Aber auch seine Verbissenheit, den wahren Täter zu stellen, übt auf den Zuschauer einen entsprechenden Reiz aus.
Fazit:
Mit der Serie „Adam Dalgliesh“ starteten die Macher ein Remake einer bereits sehr erfolgreichen britischen TV-Serie. Damals noch Roy Marsden in der Hauptrolle des DCI Adam Dalgliesh, ist es heute Bertie Carvel. Der mit seiner Darstellung dieser tragischen und dennoch interessanten Figur durchweg überzeugen konnte. Seine Co-Darsteller spielen ihre Rollen ebenfalls ordentlich, kommen aber an Carvels teils stoischer Darstellung nicht vorbei. Die Ausstattung, die Locations und die Kostüme wurden sehr gut gewählt und wirken ihrer Zeit entsprechend authentisch. Dies betrifft auch die Geschichten wie Dialoge.
Die Fälle selbst folgen dabei dem gängigen Ablauf: Mord, Ermittlungen, Überführung. Dabei verzichtet die Inszenierung auf actionreiche Sequenzen und widmet sich der klassischen Ermittlungsarbeit. Die Täter selbst bleiben dabei glücklicherweise bis zum Ende unerkannt. Wobei die Macher ihr Bestes gaben den Zuschauer auf etliche falsche Fährten zu locken. Wie schon bei den oben genannten Serien, ist auch hier die Qualität der Serie wirklich hoch. Sei es die Geschichte, die Darstellung wie auch die Ausstattung. Womit ich trotz der langsameren Darstellung, dem geneigten Krimi Freunde auch diese Serie ans Herz legen kann.
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