Doctor Who – der Feind der Welt – Review
„Doctor Who – der zweite Doctor – Der Feind der Welt“ – die zweite Inkarnation des Doctors, Patrick Troughton in geheimer Mission als Doppelgänger!

„Doctor Who – Der Feind der Welt“ – nachdem William Hartnell die Rolle des ersten Doktors drei Jahre lang in 136 Folgen spielte, wurde ihm die Arbeit zu anstrengend und es wurde Zeit für einen Neuanfang. Den Doktor einfach umzubesetzen hätte wohl viele Fans der Serie verärgert, weshalb die Autoren auf Idee der Regeneration kamen. Bei dieser wandelt der Körper des Doktors seine Energie um und erschafft ein neues Ich. So übernahm der britische Darsteller Patrick Troughton die Rolle des Doktors und war somit auch die erste Regeneration dieser fiktiven Figur. In der über 40 Jahre verschollenen Folge „Der Feind der Welt“, die erst 2013 wieder aufgefunden werden konnte, spielt sich Patrick Troughton gleich doppelt. Wie diese sechs Episoden heute auf mich wirken und was ich von dem zweiten Doktor halte, erfahrt ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Der Feind der Welt
Der Doctor macht mit seinen beiden Begleitern Jamie und Victoria einen Zwischenstopp auf der Erde, um genauer zu sein, in Australien im 21. Jahrhundert. Als der Doctor am Strand Australiens herumtollt und ein Bad nehmen möchte. Wird er dabei von drei merkwürdigen Gestalten beobachtet. Diese nehmen plötzlich mit ihrem Hovercraft fahrt auf und beginnen eine Jagd auf die drei Zeitreisenden. Mit knapper Mühe können der Doctor, Jamie und Victoria entkommen. Kurz darauf treffen Sie auf einen Mann namens Giles Kent der ihnen erklärt, warum diese Jagd auf sie eröffnet wurde. Der Doctor gleicht Ramón Salamander einem machthungrigen Politiker, wie ein Ei dem anderen. So bittet Giles, den Doctor ihn dabei zu unterstützen Salamander zu stürzen. Den Doctor plagen Zweifel, wer hier die Wahrheit sagt. Als ein weiterer Trupp auftaucht, bleibt ihm aber nichts anderes übrig in die Rolle Salamanders zu schlüpfen um sich, Jamie und Victoria zu schützen.
Mit diesem Rollentausch kann der Doctor das Schlimmste verhindern. Dennoch bleiben seine Zweifel bestehen und was geht hier wirklich vor. Ist Salamander tatsächlich ein herrschsüchtiger Diktator oder tischt ihm Giles ein Märchen auf. Noch größer wird des Doctors Unglaube, als ihm Giles erzählt, Salamander sei für Naturkatastrophen verantwortlich. Diese würde er nutzen, um die Menschen davon zu überzeugen ihm zu folgen, wenn sie überleben wollen. Eine interessante These, doch wie soll ein Mann die Natur beeinflussen, hinter dieser Geschichte muss noch mehr stecken. Es hilft nichts, der Doktor brauch noch mehr Informationen. So schleust er Mithilfe von Giles Assistentin, Jamie und Victoria in den Palast Salamanders. Die zwei sollen ihm weitere Beweise liefern, da er Giles nicht völlig traut. Doch niemand hätte je geahnt welches Salamander weit unter der Erdoberfläche verbirgt.
Auf den Spuren einer verschollenen Folge
Niemand hätte es damals für möglich gehalten, dass die Serie Doctor Who fast 60 Jahre später immer noch ausgestrahlt und sogar produziert wird. Daher ist es auch nicht verwunderlich, das man damals nicht ganz so pfleglich mit den produzierten Folgen umgegangen ist. Selbst heute gelten verschiedene Episoden immer noch als verschollen. So schaffte man es erst nach etlichen Recherchen, die Episoden von „Der Feind der Welt“ im Jahr 2013 zusammenzutragen. So unglaublich die Geschichte um den Doktor, so unglaublich auch der Fundort. Die fehlenden Folgen wurden tatsächlich in Nigeria aufgefunden.
Diese wurden nun sorgfältig gereinigt, eingescannt und überarbeitet natürlich kann man keine hochwertige Bildqualität erwarten. Für das Alter ist das Ergebnis dennoch recht ordentlich ausgefallen. Überwiegend muss man aber froh sein, dass diese Episoden überhaupt aufgefunden worden sind. Neben dem technischen Aspekt ist natürlich auch die Geschichte entscheidend. Und diese weiß mit Patrick Troughtons Performance sehr gut zu unterhalten. Nebenbei gesagt war ich immer der Meinung, das Troughton, einen sehr guten Doctor abgab. Ebenfalls bin ich der Meinung, dass sich dieser im Gegensatz zu Peter Davison, sehr gut in die Rolle des Timelords einfand.
Die Geschichte selbst „Der Feind der Welt“ stammt aus dem Jahr 1967 und wurde noch in schwarz/weiß aufgenommen. Auch wenn die Serie damals recht „günstig“ produziert wurde, habe ich an dieser Folge weder optisch noch an den Sets etwas auszusetzen. Das Spiel der Begleiter hat manchmal etwas von einer Darstellung auf einer Theaterbühne. Und auch der ein oder andere Nebendarsteller, tut sich mit der Attrappe eines Strahlengewehrs etwas schwer. Was zu einigem Grinsen bei mir führte. Dennoch ist die Geschichte überaus unterhaltsam, was hauptsächlich daran liegt Patrick Troughton in einer Doppelgänger Rolle zu sehen. Das Geheimnis um den Bösewicht löst sich erst in den letzten beiden Folgen auf. Womit man als Zuschauer recht lange am rätseln ist. Der Plot selbst, ist für eine TV-Serie aus dieser Zeit und für damalige Verhältnisse überraschend fantasievoll ausgefallen und konnte mich vollends unterhalten.
Reisen wir mit der Tardis zum Fazit:
Patrick Troughton war für mich schon immer eine tolle Besetzung des Doctors. Während Hartnell mehr wie der Übervater wirkte, saß Troughton eher der Schalk im Nacken. Dennoch konnte auch dieser überaus ernst wirken, wenn es die Szene erforderte. Die Episode „Der Feind der Welt“ spielt mit dem Twist des Doppelgängers. Dabei gilt es herauszufinden, was der vermeintliche Bösewicht verbirgt. Die Sets und Kulissen sind wie immer aus dieser Zeit eher zweckdienlich und wirken wie Theater Kulissen. Ebenso gibt es die ein oder andere Overacting-Szene, sowie kleinere Logikfehler. Dies schmälert aber nicht wirklich den Unterhaltungswert, da der Charme dieser alten Folge die Defizite ausgleicht. Das Bonusmaterial ist für eine „verlorene“ Episode recht üppig ausgefallen. Dies besteht überwiegend aus Interviews der Mitwirkenden. Das Mediabook selbst, ist ebenfalls wieder sehr hochwertig und fügt sich wunderbar in die bisherigen Veröffentlichungen ein. Somit dürfte klar sein, dass ich hier eine Empfehlung für alle Whovians ausspreche, die sich auch für die Serie und Doktoren vor Eccelston, Tennant und Smith interessieren.
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