Wenn es Nachts in der Wand klopft!
In diesem packenden Horrorfilm (Originaltitel: Cobweb) erzählt Samuel Bodin die Geschichte des achtjährigen Peter (Woody Norman), der von mysteriösen Klopfgeräuschen in seinem Zimmer heimgesucht wird. Was zunächst als kindliche Fantasieg abgetan wird, entwickelt sich zu einem erschreckenden Albtraum mit einem düsteren Geheimnis hinter den Wänden. Ob „Knock Knock Knock“ geschickt klassischen Haunted-House-Horror mit modernen Thriller-Elementen verknüpft oder nur einer von vielen Horrorfilmen ist, erfahrt Ihr in unserem Review.
Und darum geht’s in: „Knock Knock Knock“
Gruselig wird es für den jungen Peter (Woody Norman) in Holdenfield zu Halloween. Wird er doch fast jede Nacht von einem unheimlichen Klopfen in seinem Zimmer geweckt. Seine Eltern erklären ihm, dass sei pure Einbildung. Auch in der Schule kann er niemandem von seinen Ängsten erzählen. Ist er doch der Außenseiter und wird von den Mitschülern auf dem Schulhof gehänselt und verprügelt. Einzig die Aushilfslehrerin Miss Devine (Cleopatra Coleman) beginnt sich für den Jungen zu interessieren, der scheinbar in völliger Hilflosigkeit versinkt.

Als er ein beängstigendes Bild malt, konfrontiert die Lehrerin seine Eltern Carol (Lizzy Caplan) und Mark (Antony Starr) damit. Doch diese erklären ihr nur, dass ihr Sohn schon lange eine blühende Fantasie besitzt. Nach diesem Besuch sind Mom und Dad äußerst verärgert und seine strengen Eltern stecken ihn in den Kohlenkeller. Nach seinem Hausarrest beginnt er zu recherchieren und macht dabei eine grausige Entdeckung im Kürbis Beet. Es scheint, dass sich hinter den Tapeten seines Elternhauses ein schreckliches Geheimnis verbirgt.
Ein Horrorschocker oder mehr Schein als Sein?
Die Idee von Geräuschen, Klopfen und Stimmen aus der Wand, hatte schon immer was sehr gruseliges an sich, besonders wenn man in alten Häusern wohnt. So lässt Regisseur Samuel Bodin seinen Protagonisten Peter in seinem Kinderzimmer jede Nacht aufschrecken, wenn er aus der Wand ein Klopfen hört. Die Spannung baut sich langsam auf, da dem Jungen natürlich keiner Glauben schenkt. Besonders dann wenn er von einer Mädchenstimme aus der Wand erzählt.

Nachdem seine Lehrerin seine Eltern anspricht, geht der Horror erst so richtig los. Ist man noch der Meinung, die Eltern wären besonders fürsorglich und vorsichtig, da einst ein Mädchen spurlos verschwunden ist. Mutieren diese plötzlich zu unerbittlichen Psychopathen. Womit sie den Jungen nach dem Besuch der Lehrerin in den Kohlenkeller sperren. Derweil vermutet man als Zuschauer natürlich schon, was hinter den Wänden versteckt gehalten wird.

Der Twist, der dann die Wende einleitet, wirkt wiederum etwas verstörend. Das, was der Sohnemann tut, um seine vermeintliche Schwester zu befreien, ist für einen Minderjährigen schon sehr schwer nachvollziehbar, Stichwort: Rattengift. Dazu stellt sich heraus, dass das vermeintliche Schwesterlein nicht ganz das ist, was es vorgab zu sein. Was die folgenden recht radikalen und brutalen Slasher Szenen im Finale noch untermauern.

Was auch das Manko des Films ist. Wütet das Schwesterchen wie eine Irrsinnige und zerlegt mal schnell eine handvoll halbstarker Teenager, wird sie dennoch recht schnell gebändigt. Gerade gen Ende hätte es mehr von allem gebraucht, um vollends zu überzeugen. Hervorzuheben ist jedoch die letzte Szene, die besonders böse wirkt. So wird das ausgesprochen: was einen der solch einen Wahnsinn durchleben musste, sein Leben lang verfolgen wird.
Überzeugendes Schauspiel oder Overacting?
Jungschauspieler Woody Norman (Die letzte Fahrt der Demeter) weiß in seiner Rolle völlig zu überzeugen. Ebenso seine Filmeltern Lizzy Caplan und Anthony Starr, der hier ebenfalls so schizoid wie in der Serie „The Boys“ auftritt. Wobei Lizyy Caplan (Das Boot) als Mutter noch wesentlich schizophrener wirkt.
Cleopatra Coleman verkörpert die sich zu recht sorgende Aushilfslehrerin Miss Devine, ebenfalls nachvollziehbar. Als Peter’s gehässiger Schulkamerad ist Luke Busey zu sehen, Sohn des Schauspielers Gary Busey (Alarmstufe Rot). Jay Rincon (The Beekeeper: Review) übernahm die Rolle des Schulrektors
Knock Knock Knock (2023) Kritik und Fazit:

Wertung: 6,5 / 10
Samuel Bodin präsentiert einen atmosphärischer Horror-Thriller, der geschickt mit den kindlichen Urängsten vor unheimlichen Geräuschen in den eigenen vier Wänden spielt. Dabei streut er einige grausige Hinweise und lässt die Spannung stetig anwachsen. Das groteske Familiengeheimnis sorgt zudem für Grusel und Atmosphäre. Die Darstellung von Lizzy Caplan und Anthony Starr als zwielichtige Eltern lässt einem zudem den Schauer über den Rücken laufen.
Cleopatra Coleman als Lehrerin ist der Gegenpart und der vermeintliche Rettungsanker. Nachdem der junge Protagonist entdeckt, was seine Eltern vor ihm und der Welt versteckt haben, wird im letzten Drittel aus dem vermeintlichen Gruselfilm einer dieser Slasher Horrorfilme mit übernatürlicher Note. Allerdings wirken einige der abschließenden Slasher-Szenen übertrieben und könnten das ohnehin fragile Gleichgewicht zwischen Realität und Fantasie etwas stören.
Fazit: „Knock Knock Knock“ ist ein solider Horror-Thriller, der durch starke schauspielerische Leistungen und atmosphärisch beklemmende Szenen überzeugt. Trotz einiger logischer Schwächen im Finale bietet der Film spannende Unterhaltung für Genre-Fans. Die geschickte Vermischung von psychologischem Horror und klassischen Schockmomenten macht den Film zu einem sehenswerten, wenn auch nicht perfekten Vertreter des modernen Horrorfilms.
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