Was tun, wenn man auf der Erde keinen Platz findet?
Das ist das Problem des kleinen Elio im neuen Disney / Pixar intergalaktischen Animations-Abenteuer. So fühlt sich der 11-jährige seit dem Tod seiner Eltern fehl am Platz, obwohl seine Tante Olga versucht, sich liebevoll um ihn zu kümmern. Seine Lösung: Wenn Außerirdische ihn entführen, findet er vielleicht dort sein Glück. Und tatsächlich: Außerirdische nehmen Kontakt auf – ahnungslos, dass Elio nicht der Anführer der Erde, sondern nur ein Kind ist. Noch problematischer wird die Lage, als er an einen außerirdischen Warlord gerät und obendrein dessen Sohn entführt. Ob uns Pixars neuster Streich überzeugen konnte, erfahrt ihr wie immer in unserer Filmkritik.
Worum geht’s in Pixar’s „Elio“?
Seit dem Tod seiner Eltern fühlt sich der kleine Elio (Yonas Kibreab) auf der Erde völlig missverstanden, und das obwohl sich seine Tante Major Olga Solís (Zoe Saldaña) liebevoll um ihn kümmert. Für ihn ist klar, er kann sein Glück nur im Weltraum bei den Aliens finden. Als er auf der Luftwaffenbasis auf seine Tante warten muss, scheint es ein Wink des Schicksals, dass er im Kontrollraum der Militärbasis unbemerkt eine Nachricht ins All schicken kann. Was zu einem kompletten Systemausfall führt und Olga den Jungen auf eine Militärakademie schicken will.

Dort gerät er gleich gleich in eine Prügelei und just in diesem Moment erscheinen tatsächlich die Außerirdischen. Da sie ihn für den Anführer der Erde halten, wird er kurzerhand in ihr Raumschiff gebeamt. Es scheint als würde sein Wunsch in Erfüllung gehen. Als jedoch Kriegstreibende Lord Grigon auftaucht, scheint sein Traum zu platzen. Elio versucht das Problem mit einem Trick zu lösen und entführt zum Schein Grigons Sohn Glordon. Dies führt völlig unerwartet zu einer wunderbaren Freundschaft, aber auch zu einer Reihe ziemlich fataler Entscheidungen.
Wie inszeniert man zwei parallele Familiengeschichten?
Nach Sichtung des ersten Trailer des neuen Pixar intergalaktischen Science-Fiction-Abenteuer war Skepsis angesagt. Der Film bestätigte diesen Ersteindruck mit einem recht hektischen Beginn, doch wer sich durch diesen kämpft, wird eines Besseren belehrt. Dabei scheuen die Regisseur:innen Adrian Molina, Madeline Sharafian und Domee Shi sich nicht, gleich zu Anfang die Dramatik-Keule auszupacken. Womit sie eine Geschichte um den 11-jährige Elio erzählen, der nicht nur den Verlust seiner Eltern verarbeiten muss, sondern sich auch auf der Erde fehl am Platz fühlt. Dass seine Tante Olga sich zwar liebevoll um ihn kümmert, aufgrund der dramatischen Situation, ihre Astronauten Karriere auf Eis legen musste, bestärkt ihn in seinem Denken.

Nach der Anfangssequenz, wunderbar untermalt mit „Once in a Lifetime“ (1981) der Talking Heads, findet das Animationsabenteuer dann langsam seinen Rhythmus. Mit zwei familiären Tragödien, nimmt sich der Film jedoch viel vor. Denn während Elio keinen Platz auf der Erde zu finden meint, fühlt sich der außerirdische Glordon von seinem Vater völlig missverstanden. Dies stellt neben der sich entwickelnden Freundschaft zwischen Elio und Glordon, den zentralen Dreh- und Angelpunkt der Geschichte dar, da sich beide allein im Weltall fühlen. Ebenso scheute man nicht so schwierige Themen wie Verlust und Tod. Formelhaft bleiben jedoch Pixars beliebte Werte wie Freundschaft und Heranwachsen.

Obwohl das Weltraumabenteuer recht vorhersehbar bleibt, ist die Handlung spannend und bietet unerwartet dramatische Wendungen wie Verlust und Trauer – was insbesondere kleinere Zuschauer überfordern könnte. Etwas zweifelhaft erscheint uns der Werdegang des 11-jährigen Titelhelden: Einerseits stellt er sich recht naiv dem kriegstreibenden Lord Grigon entgegen, andererseits wächst er überraschend schnell über sich hinaus. Dieser Spagat zwischen kindlicher Naivität und plötzlicher Reife wirkt nur schwer nachvollziehbar. Das Ende wurde zudem etwas hastig herunter gekurbelt, was dem Filmspaß jedoch keinen Abbruch tut. Visuell liefert das Animationsstudio wieder bekannte Pixar Qualität ab. Zusammen mit Disneys Realfilm „Lilo & Stitch“ (2025) sind das dieses Jahr unsere bisherigen Highlights.
Die Besetzung: Wer spricht die Figuren in „Elio“?
Yonas Kibreab (Obi Wan Kenobi) übernahm die Synchronrolle des Elio Solís – deutscher Sprecher: Jakob Gisbertz, während „Guardians of the Galaxy“ Star Zoë Saldaña die Sprechrolle von Tante Olga übernahm – deutsche Stimme: Magdalena Turba. Lord Grigon wird von Brad Garrett (Alle lieben Raymond) gesprochen – deutscher Sprecher: Matti Klemm (deutsche Stimme von Jason Momoa), Glordon wird von Remy Edgerly gesprochen – deutscher Sprecher: Balthazar Gyan Alexis Kuppuswamy.

XXXLutz Werbeträger Matthias Schweighöfer (Hinterland) als Botschafter Tegmen (dies sowohl im Original wie auch in der deutschen Synchronisation). Tegmen. Brandon Moon als Botschafter Helix – deutscher Sprecher: Tim Kreuer, Jameela Jamil als Botschafterin Questa – deutsche Sprecherin: Christin Marquitan (Jessica Leigh Stanley in Mr. No Pain), Ana de La Reguera als Botschafterin Turais – deutsche Sprecherin: Sabine Falkenberg (Jamie Curtis in Borderlands), Atsuko Okatsuka als Botschafter Naos – deutscher Sprecher Tobias Nath und Anissa Borrego als Botschafterin Mira – deutsche Sprecherin: Anita Hopt.

In weiteren Sprecherrollen sind zu hören: Brendan Hunt als Gunther Melmac – deutscher Sprecher: Tobias Müller (Schneewittchen 2025), Shirley Henderson als Ooooo – deutsche Sprecherin: Alice Bauer (Stimme von Ivanna Sakhno als Amelia in „M3GAN 2.0“), Kate Mulgrew (Star Trek Voyager) als Museum Erzählerin – deutsche Sprecherin: Marina Krogull sowie: Jake Getman als Caleb, Young Dylan als Bryce, u.v.m.
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Elio (Film 2025) Kritik & Fazit:

Während uns die letzten Pixar-Filme wie „Toy Story 4“, „Lightyear“ oder auch „Elemental“ nur wenig überzeugen konnten, waren wir nach Sichtung des Trailers des neuen Pixar-Film recht skeptisch. So erzählen die Regisseurinnen Madeline Sharafian und Domee Shi, ein interplanetarisches Abenteuer um den Außenseiter Elio. Ein 11-jähriger einsamer Junge, der nur zu gern von Außerirdischen entführt werden möchte, da er sich auf der Erde fehl am Platz fühlt. Dabei ahnt dieser noch nicht, dass ihn das bevorstehende Abenteuer an die Grenzen seiner Kindheit führt.
Wie zu erwarten, entspricht der Ablauf der Handlung typischer „Coming of Age“ -Stories. Zudem gilt es, die ersten hektischen Minuten des Films ohne abzuschalten zu überstehen. Doch dann wird man von einem wohlig warmen Feelgood Movie überrascht, der auch vor ernsteren Themen keine Scheu hat. Obwohl Storytelling und Figurenentwicklung ein paar Mängel aufweisen, ist man bereit, über diese wohlwollend hinwegzusehen. Warum? Ohne Spoiler: Das letzte Drittel geht zu Herzen, aber so richtig!
Fazit: Entgegen der anfänglichen Skepsis finden wir Pixars neuestem Animationsfilm sehr gelungen und das, obwohl der Titelheld eine etwas schwer nachvollziehbare Entwicklung durchläuft. Trotz dieses kleinen Makels stellt „Elio“ unserer Meinung nach, zusammen mit „Alles steht Kopf 2“ (2024) den aktuell besten Beitrag zum Thema „Erwachsenwerden und Familie“ dar.
Hinweis: Das verwendete Bild- und Trailer-Material sowie das Blu-ray-Rezensionsexemplar wurden uns mit freundlicher Genehmigung von © 2025 Disney / Pixar Studios zur Verfügung gestellt – Alle Rechte vorbehalten!