Ein gewöhnlicher Linienflug nach Deutschland wird zur tödlichen Falle in der Luft. „Monster on a Plane“ (2024) ist der neueste Trash-Streich von Regisseur Ezra Tsegaye. Dieser erinnert ein wenig an „Snakes on a Plane“ meets „Critters“, doch statt Schlangen treibt ein ziemlich bissiges Monster an Bord sein Unwesen. So entfaltet sich zwischen blutigem Creature-Horror, skurrilen Charakteren und einer gehörigen Portion Selbstironie ein unterhaltsamer Streifen, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Ob uns der Film überzeugen konnte, verrät unsere Filmkritik.
Worum geht’s in „Monster on a Plane“?
Professor Singh (Dieter Landuris) hat eine unglaubliche Entdeckung in einem abgelegenen Teil eines Dschungels gemacht. Dort fand er eine mysteriöse und hochgefährliche Kreatur: nun gilt es, diese unentdeckt nach Deutschland zu schmuggeln. An Bord seines Flugs ahnen die restlichen Passagiere, darunter der überforderte Lehrer Ben (Robin Czerny) oder Stewardess Nathalie (Eva Habermann) nicht, welch tödliche Gefahr sich im Frachtraum verbirgt.

Eigentlich läuft alles planmäßig, doch kurz nach dem Start gerät das Flugzeug in Turbulenzen, die nicht nur die Crew ins Schwitzen bringen. Auch der monströse Inhalt im Frachtraum wird aus seinem Tiefschlaf gerissen. Das Biest, eine Mischung aus Gremlin und Critter auf Steroiden, bricht natürlich aus – und sorgt prompt für ein blutiges Chaos an Bord. Und als wäre das nicht genug, befindet sich auch noch ein skrupelloser Mörder unter den Passagieren.
Monster über den Wolken
Schon die ersten Minuten von „Monster on a Plane“ machen klar, wohin die Reise geht: Ein Monster an Bord eines Flugzeugs dezimiert in bester Splatterhorror Manier Crew und Passagiere. Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertreterin nimmt sich der Streifen keine Sekunde ernst. Ezra Tsegaye inszenierte nach Feierabend einen klassischen Creature-Feature-Horrorfilm. Der sich irgendwo zwischen „Sky Sharks“ und „Critters“ einordnet, garniert mit einer Prise „Gremlins“ und mit viel Augenzwinkern.

Die Inszenierung ist temporeich und sobald das Vieh auf Freiersfüßen wandelt, vergeht kaum eine Minute ohne eine Attacke. Dies garniert mit einem Haufen One-Liner oder hysterischen Scream-Queen-Schreien. Besonders erfreulich, die Filmemacher gaben sich viel Mühe ihr Monster in Szene zu setzen. Statt generischer CGI setzte man auf handgemachte Effekte, viel Kunstblut und handmade Masken – was einen angenehmen Retro-Charme des B-Movie-Horrors der 80er Jahre aufweist.

Visuell ist der Film ein wilder Ritt: Das beengte Flugzeugset wird clever genutzt, um Spannung und klaustrophobische Enge zu erzeugen. Die Angriffe des Monsters, das übrigens keine genaue Artbezeichnung hat (was es nur noch gruseliger macht), sind kreativ choreografiert. Mal bricht es durch die Kabinendecke, mal durchbricht es Sitzreihen oder lauert im Bordklo. Dazu setzt das Monster Telepathie ein, in dem es den Menschen erotische Fantasien vorgaukelt. Eine schräge Idee, aber hey… sex sells! Erfreulich für Genre-Fans: der Splatter-Anteil ist recht hoch ausgefallen.
Zwischen Trash, Terror und gewollt ungewollter Komik
Die Darstellerriege ist ein bunter Mix des deutschen Genrekinos. Eva Habermann (Cyst: Review) überzeugt mit Ironie und markigen Sprüchen – ihre Stewardess Nathalie ist irgendwo zwischen Ripley und Lara Croft angesiedelt. Robin Czerny als Lehrer Ben und Dieter Landuris als Professor Singh spielen ordentlich auf. Micaela Schäfer, wandelt mit ihrer Rolle irgendwo zwischen Horror-Movie und Sex-Parodie. Wobei uns auch gleich wieder der Film „Ach Du Scheiße“ (Review) eingefallen ist.

Weiterhin sind Nicolás Artajo als Nico Torrez, Fred Aaron Blake („Er ist wieder da“) als Helmut, Philippe Brenninkmeyer (Soko Stuttgart) als Flugkapitän James Pillow. In weiteren kleinen Gastauftritten sind zu sehen: David Brückner, Anthony Straeger, Steven Preisner, Isabel Dornheim, Kim Kelly Braun, Ana Singer, Isa Rivar und obendrein erhielt der Berliner Rapper MC Fitti noch einen kleinen Cameo Auftritt, der sich uns jedoch nicht ganz erschloss.
Weitere Infos und ein Blick auf die Blu-ray von „Monster on a Plane“
Der Film hat eine Laufzeit von 91 Minuten und erhielt eine Freigabe ab 16 Jahren. Das Bild ist erwartungsgemäß ordentlich ausgefallen und der Ton liegt in Deutsch & Englisch in DTS-HD 5.1 vor. Die Blu-ray bietet neben einem Wendecover noch folgende Extras: Deleted Scenes, ein Making Of und der deutsche Trailer. Dazu befindet sich noch eine Trailershow weiterer Busch Media Group Titel auf der Disc.
Etwas verwirrend empfanden wir, dass der Film eine neue Synchronisation erhielt, die leider nicht immer passt. Dabei scheint sich auch nicht jeder Darsteller selbst vertont zu haben. Hinter der Kamera agierte übrigens ein Team, das auch für Indie-Titel wie „Skin Creepers“ oder „Sky Sharks“ mitverantwortlich war. Besonders muss man hier die handgemachten Special-Effects honorieren, die mit ihrem Geschöpf an die Klasser der 80er Jahre erinnern.
Monster on a Plane (Film 2024) Kritik & Fazit:

„Monster on a Plane“ ist genau das, was der Titel verspricht: Ein Trash-Spektakel über den Wolken, das sich irgendwo zwischen Splatter, Sex-Satire und Creature Horror angesiedelt. Die Story ist herrlich überzogen und erstaunlich unterhaltsam. Die Kombination aus Monster Action und dem menschlichen Killer, getarnt als normaler Fluggast, bringt Spannung in den Film. Wir waren überrascht, wie viel Handwerk und Herzblut die Filmemacher in dieses Projekt steckten. Die Effekte sind schön Oldschool und die Kameraarbeit solide.
Das Tempo ist hoch und der Humor sitzt – zwar nicht immer subtil, aber überwiegend treffsicher. Selbst kleinere Schwächen wie hölzerne, teils cheesy Dialoge oder ein paar ungewollt komische Momente trüben nicht den Spaßfaktor. Ein ausgeklügeltes Drehbuch darf man nicht erwarten – dieses gibt es bei Blumhouse und Co. aber ebenfalls nicht mehr. Dafür erhält man einen spaßigen Trash-Horror, der zu unterhalten weiß.
Fazit: „Monster on a Plane“ ist ein herrlich absurder Horrorfilm, der sowohl Splatter- wie auch Trash- und B-Movie Fans zu unterhalten weiß. Wer ein neues Horror-Meisterwerk erwartet, ist hier falsch. Das ist auch nicht die Zielgruppe, der geneigte Genre-Fan bekommt jedoch ein klassisches Creature/Splatter Spektakel in bester B-Movie Manier welches definitiv zu unterhalten weiß.
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