Nicolas Cage in der Rolle seines Lebens!
Mit „Massive Talent“ aus dem Jahr 2022 treiben Regisseur Tom Gormican und Nicolas Cage, das einstige Karriere-Tief von Cage selbst auf die Spitze. Einst konnte Cage vor Rollenangeboten nicht retten und plötzlich muss er selbst wieder zum Vorsprechen, von sogar kleinen miesen Rollen. Dies reißt ihn gleichermaßen in ein finanzielles Loch und der totale Tiefpunkt: Einzig ein Auftritt für eine Million Dollar, bei einem mysteriösen Milliardär, könnte zumindest seinen finanziellen Untergang aufhalten. Doch was mit Widerwillen beginnt, soll sich im Verlauf zu einem ungewollten Undercover Auftrag für die CIA entpuppen. So schräg die Story so genial erscheint die Idee und ob uns diese überzeugen konnte, verrät unsere nachfolgende Filmkritik
Worum geht’s in „Massive Talent“?
Was ist nur aus Nicolas Cage (Dream Scenario: Review) geworden, einst gefeierter und überaus wohlhabender Filmstar, jetzt ein um jede gute Rolle winselnder Durchschnittsdarsteller. Wo ist nur sein einstiges Talent hin verschwunden und warum will ihn niemand mehr in einem großen Hollywood Filmen besetzten. Auch die Beziehung zu seiner Tochter ist alles andere als großartig, kämpft diese ebenfalls mit den Karrieredepressionen ihres Daddys.

Nicks Selbstbewusstsein ist im Keller und auch gegenüber seinem jüngeren Alter Ego, Nicky aus als Sailor Ripley aus Film „Wild at Heart“, muss er sich rechtfertigen. Selbst sein Manager Fink (Neil Patrick Harris „Doctor Who 2023“) schätzt Nickys Chancen nicht allzu groß ein, eine große Rolle zu ergattern. So hat dieser ihm nur einen Auftritt zu einer Geburtstagsparty bei dem Milliardär Javi Gutierrez (Pedro Pascal) auf Mallorca anzubieten.
Springt hier doch wenigstens eine Million Dollar Gage heraus. Nach seiner letzten Absage bleibt Nick nichts anderes übrig als anzunehmen, unwissend das sein Gastgeber nicht nur sein größter Superfan, sondern auch einer der gefährlichsten Waffenschieber der Welt darstellt. Nach seiner Ankunft verfliegt Nickys Unmut, lernt er doch den exzentrischen Milliardär bei der gemeinsamen Filmsichtung von „Paddington 2“ als neuen Freund kennen.
Besser noch, Javis Idee einen gemeinsamen Film zu entwickeln und Nickys Karriere einen erneuten Schub zu verleihen, gefällt ihm außerordentlich gut. Als sich jedoch die CIA an Cages Fersen heftet und versucht, diesen als Undercover-Agent zu rekrutieren, schwindet sein Enthusiasmus zunehmend.
Die Inszenierung von Aufstieg und Fall eines Nicolas Cage
…und feiert sein Comeback mit „Massive Talent“ von Regisseur Tom Gormican. Dieser ist zusammen mit Kevin Etten („Scrubs – Die Anfänger“) auch für das Drehbuch verantwortlich. In diesem Streifen kann Nick Cage (Longlegs: Review) wieder so richtig aufdrehen und seinen Kritikern zeigen, das er es noch drauf hat. Zusammen mit Mandalorian Darsteller Pedro Pascal lässt er es mit allerlei Anspielungen und jeder Menge Augenzwinkern so richtig krachen.

Cage und Pascal harmonieren dabei außerordentlich gut und es macht einfach, nur Spaß diesen beiden zuzusehen. Nehmen die Beiden, Cages Karrieretief doch gehörig auf die Schippe. Die Geschichte die Tom Gormican für seinen Film schrieb, ist dabei kurios, lustig und überaus unterhaltsam ausgefallen und Cage macht daraus eine Irrsinns Achterbahnfahrt seines filmischen Karriereendes.
So wird er im Film von seinem Karrieretief eingeholt und statt einer Filmrolle bleibt ihm einzig der Auftritt auf einer Geburtstagsfete seines größten Fans. Was tut man nicht alles für eine Million Dollar, kaum auf Mallorca angekommen wird er von CIA-Agenten in Augenschein genommen. Als diese merken, dass er bei der zu observierenden Gutierrez eingeladen ist, wird er kurzerhand rekrutiert.

Während sein Gastgeber plant, mit ihm einen neuen Film zu kreieren, will, fängt Nick an, nachdem vermeintlich entführten Mädchen zu suchen. Dies führt, wie zu erwarten, zu allerlei kuriosen und überaus köstlichen Situationen. Hier möchte ich nur die Szenen im Überwachungsraum erwähnen oder der wunderbar durchgeknallte LSD Trip, auf den sich Schauspieler und Gangster begeben.
Neben Nicolas Cage (Renfield: Review) der hier auch mal bei seinem vollen Namen: Nicolas Kim Coppola genannt wird, brilliert Pedro Pascal als Jave Guiterrez. Der sich nicht nur als „Mandolorian“ einen Namen gemacht hat, sondern aktuell in „Gladiator 2“ und demnächst in „Fantastic Four“ als Reed Richards zu sehen sein wird. Einziges Manko, dieser spielt seine Rolle so überaus sympathisch, das man nur schwer glauben kann, dass dieser der Böse sein soll. So möchte man als Zuschauer auch nicht, dass das Gespann Cage und Javi an solchem einem Twist zerbricht.

Womit man natürlich schon recht früh erahnen kann, wohin der Hase läuft. Was dem Unterhaltungswert aber keinerlei Abbruch tut. Als Nics Tochter Addy sehen wir Lily Mo Sheen, Tochter von Michael Sheen („Good Omens“) und Kate Beckinsale (Jolt: Review). Sharon Horgan übernahm die Rolle der Ex-Frau Olivia und als Nics Manager Fink, sehen wir „How I met your Mother“ Darsteller Neil Patrick Harris.
Tiffany Haddish (Die Geistervilla: Review) übernahm die Rolle der ziemlich toughen CIA-Agentin Vivian, ihr Kollege Martin wird von dem amerikanischen Comedian Ike Barinholtz verkörpert. Ebenfalls eine nicht unerhebliche Figur dürfte Lucas, der Cousin von Javi sein, gespielt von Paco Léon. Obendrein gibt es am Ende des Films noch einen kleinen Überraschungsauftritt von Demi Moore.
Massive Talent (2022) Kritik & Fazit:

Wertung: 7,5 / 10
Nicolas Cage liefert in dieser selbstironischen Action-Komödie eine brillante Performance als fiktionale Version seiner selbst ab. Die Chemie zwischen ihm und Pedro Pascal, der den charismatischen Superfan Javi Gutierrez verkörpert, ist das absolute Highlight des Films. Regisseur Tom Gormican und Co-Autor Kevin Etten erschaffen eine clever konstruierte Geschichte, die geschickt mit Cages Karriere-Image spielt und zahlreiche Referenzen an seine ikonischen Rollen wie „Con Air“, „Wild at Heart“ und „Face/Off“ einbaut.
Die Handlung entwickelt sich von einer Hollywood-Satire zu einem unterhaltsamen Agenten-Thriller, der durch witzige Dialoge und absurde Situationen besticht. Besonders gelungen sind die surrealen Momente, wie Cages Gespräche mit seinem jüngeren Alter Ego „Nicky“ und der durchgeknallte LSD-Trip der Hauptfiguren. Das namhafte Ensemble, darunter Neil Patrick Harris als Cages Manager und Tiffany Haddish als CIA-Agentin, rundet die Besetzung perfekt ab. Einzig das übertriebene Action-Finale wirkt etwas aufgesetzt.
Fazit: Massive Talent („The Unbearable Weight of Massive Talent“) ist eine unterhaltsame Hommage an Nicolas Cage und seine facettenreiche Karriere. Der Film bietet sowohl für eingefleischte Cage-Fans als auch für Newcomer beste Unterhaltung durch seine gelungene Mischung aus Komödie, Action und Meta-Humor. Trotz kleiner Schwächen im letzten Akt überzeugt das Werk durch seinen kreativen Ansatz und die herausragende Dynamik zwischen Cage und Pascal. Eine sehenswerte Selbstparodie, die zeigt, dass Nicolas Cage noch immer zu den faszinierendsten Schauspielern Hollywoods gehört.
Bild & Trailer mit freundlicher Genehmigung © 2022 LEONINE STUDIOS – alle Rechte vorbehalten?







