Star Trek The Motion Picture Directors Cut: Review

Star Trek The Motion Picture endlich als Directors Cut!

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Star Trek: Der Film: Directors Cut UHD

Star Trek: Der Film – DC (1979): Die erste Mondlandung im Jahr 1969 löste einen wahren Hype bezüglich des Weltraums aus, weshalb in den 70er Jahren eine pure Flut von Science Fiction Filmen und Serien entstand. Darunter George Lucas Beginn seiner „Star Wars Saga“, „Kampfstern Galactica“, „Alien“, „Mondbasis Alpha 1“, „Planet der Affen“ und viele mehr.

Womit auch die bereits im Jahr 1966 gestartete Serie rund um die Crew der Enterprise wieder ins Gespräch kam und Paramount entschied diesen ein Kinofilm Abenteuer zu spendieren. Der große Erfolg blieb leider aus, was wohl unter anderem daran lag, dass die Macher zu viel wollten und dies tricktechnisch nicht so einfach umzusetzen war. Dazu war auch die Geschichte etwas untypisch für dieses Franchise, was das Publikum die Kritiker und die Macher auch spüren ließ.

Viele Fassungen

Ganz anders als es um den zweiten Film „Der Zorn des Khan“ ging, dieser wurde entgegen seinem Vorgänger mit Jubel und Applaus angenommen. Dennoch ließ die Flaute des ersten Teils die Macher nicht ruhen und so entstand zwischenzeitlich eine geänderte TV Version. Welche immer noch nicht ganz zu überzeugen wusste, wurde dieser eigentlich nur entfernte Szenen wieder eingefügt. Daraufhin entschied man sich für eine neue Version, welche nicht nur weitere Effekt-Shot Szenen enthielt, sondern auch umgeschnitten wurde.

Dieses Projekt wurde bereits im Jahr 2000 angegangen, doch die neuen Effekte lagen nur in SD vor. Womit die damaligen Macher David C. Fein und Michael Matessino die letzten Jahre damit verbrachten, den Film technisch und optisch für die Veröffentlichung im September 2022 zu transportieren. So stellt sich mir, als einstiger Kinogänger im Jahr 1979 und auch Kenner der späteren VHS die Frage: Ob sich diese Überarbeitung gelohnt hat und wie die neue Schnittversion auf mich heute wirkt? All das erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Star Trek der „Neue“ Film?

Drei Klingonen-Schlachtschiffe auf ihrem Weg in die tiefen des Alls, um ein unbekanntes Flugobjekt auszuspähen. Klingonen-typisch lassen diese erstmal ihre Waffen sprechen, was ihre sofortige Vernichtung zur Folge hat. Dieses Szenario wird von einer Raumstation der Förderation beobachtet und als äußerst gefährlich eingestuft. Bewegt sich dieses wolkenähnliche „Ding“ doch direkt auf die Erde zu. Dies ruft den einstigen Captain auf den Plan. So soll Kirk erneut das Kommando des technisch überholten und runderneuerten Raumschiffs übernehmen.

Nicht nur, dass Decker von diesem Befehl wenig begeistert ist, so ist er sich auch sicher, dass dieser mit dem Upgrade des Raumschiffs überhaupt nicht vertraut ist. Captain bzw. nun Admiral Kirk versucht diese Defizite mit Erfahrung zu kompensieren, was dennoch fast zu einer Katastrophe führt. Nachdem sich auch der erste Offizier Commander Spock der alten Besatzung anschließt, gilt es sich dem unbekannten Eindringling zu nähern und dessen Absichten herauszufinden. Oder diesen bei Feindkontakt aufzuhalten, was sich aufgrund der überlegenen Technologie als ziemlich ausweglos herausstellen könnte.

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Vger scannt die Enterprise

Bevor es jedoch soweit kommt, nimmt der Fremde selbst Kontakt auf und bemächtigt sich dem Körper von Offizierin Ilia, die einst mit Captain Decker liiert war. So absorbiert das unbekannte Wesen Ilias Körper und stellt zur Kontaktaufnahme eine perfekte Androiden-Kopie von Ilias Körper her. Dies könnte die Chance sein, dem Unbekannten näher zu kommen, sollte es gelingen Ilias Erinnerungen in dieser „Maschine“ zu wecken. Derweil startet der erste Offizier einen Selbstversuch , der ihn einerseits das Leben kosten könnte, ihm aber auch einige Erkenntnisse liefern könnte.

Dieser wagt sich mittels eines raketenbetriebenen Raumanzugs in das innere des fremden Schiffs vor und erfährt unglaubliches, das vermeintliche Raumschiff selbst ist das fremde Wesen. Diese Erkenntnis wirft alles über den Haufen und so bleibt einzig der Android. Nach und nach kann Decker zu Ilias Erinnerungen durchdringen, womit sich auch der Fremde öffnet, der sich selbst „Vger“ nennt. Zwischenzeitlich wird es zeitlich eng, denn der „Außerirdische“ hat die Erde erreicht. Als die Crew Vgers Absichten herausfindet, scheint dies weit über das vorstellbare hinauszugehen. Stellt sich nur die Frage ob die Crew dennoch in der Lage ist die Erde vor ihrer Vernichtung zu bewahren.

Star Trek: Der Film das ungeliebte „Kind“

Nach dem mittelmässigen Erfolg der Serie bei ihrer Erstausstrahlung und der darauffolgenden Absetzung, kam Star Trek erst durch die Wiederholungen auf den „dritten“ Programmen zu ihrem großen Erfolg. Derweil ließ Serienmogul Glen A. Larson („Knight Rider“) seinen „Kampfstern Galactica“ (1978) und später auch „Buck Rogers“ auf die Kinozuschauer los. Während George Lucas ebenfalls Mitte Ende der 70er Jahre an seiner Star Wars Saga bastelte. Was die Leute bei Paramount wohl ebenfalls dazu veranlasste, ihren einstigen Serienhit ins Kino zu bringen.

So brachte man die Crew und ihr Raumschiff auf den aktuellen Stand und beförderte Darsteller William Shatner in seiner Rolle zu einem Admiral. Dazu erhielt die „U.S.S. Enterprise“ jede Menge technische Upgrades, sowie einen neuen Captain namens Decker (Stephen Collins „Eine himmlische Familie“). Die sonstigen Veränderungen hielten sich in Grenzen, einzig Spock und Dr. McCoy, kurz „Pille“ genannt, mussten sich nach ihrem Ausscheiden aus der Sternenflotte erst wieder an Bord einfinden.

Damit ist es kein Wunder, dass sich der Film im ersten Moment wie eine Wiederbelebung der alten Serie anfühlt, was wohl auch daran lag, das Paramount ursprünglich an einem Serien Reboot namens „Star Trek: Phase Two“ arbeitete und letzten Endes die Pilotfolge in einen Kinofilm umwandelte. Das führte bei allen Gewerken vom Drehbuch bis hin zum Set zu etlichen Mehrarbeiten, womit das Budget auch mal schnell um schlappe 40 Millionen US-Dollar überschritten wurde.

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Die neue Crew aus Star Trek 1

Nun sollte man meinen, bei einem Mehr von rund 40 Millionen müsste der Film auch abliefern können. Doch das Drehbuch mit seinen visuell starken Bildern wollte mehr als es den Effektabteilungen zu leisten möglich war. Und auch die Story selbst, die durch etliche Überarbeitungen weit weg von der bekannten Star Trek Serie, hin zu einem großen Film war, konnte letztlich nicht überzeugen. Vielleicht war es auch die Konkurrenz des visionären Films „2001 (1968)“ von Stanley Kubrick, an dem sich die Autoren orientierten, denn selbst heute bin ich der Meinung dass der erste Film eher diesem ähnelt anstatt dem bekannten Franchise. Zu metaphorisch, zu philosophisch und weit entfernt vom einst aus dem TV bekannten, so würde ich das erste Kinoabenteuer bezeichnen.

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Die Klingonen versuchen Vger zu zerstören

Ebenso wundert es auch nicht, dass der Film noch aus einem anderen Grund an Kubricks Film erinnert. Waren doch Douglas Trumbull und Richard Yuricich, wie schon bei „2001 – Odyssee im Weltraum“ für die visuellen SFX Effekte verantwortlich. Der Film spielte zwar seine Produktionskosten wieder ein, aber der große, erwartete Erfolg blieb aus. Zumindest konnten die Kosten eingespielt werden, weshalb die Macher mit „Star Trek: Der Zorn des Khan“ einen zweiten Anlauf starten.

Der letztlich ein großer Erfolg wurde und die Fans mit dem Franchise wieder versöhnte. Als kleinen Fun-Fact möchte ich noch erwähnen, dass man aus Gründen der Kostenersparnis und aufgrund des Risikos einen weiteren Flop zu produzieren, etliche Kulissen aus dem ersten Film für den Nachfolger wieder verwertete. So zum Beispiel die Raumstation die an das Raumdock grenzt. Diese wurde für die Fortsetzung kurzerhand auf den Kopf gestellt und voilà man hat eine „neue“ Space-Station. Nicht zu verwechseln mit der Station „Epsilon 9“, welche Vger zum Opfer fällt.

Ist die neue Version nun auch besser?

Wobei man erwähnen muss, dass die jetzige Version auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Denn bereits 2002 war es Regisseur Robert Wise gestattet, seine ursprünglich gedachte Version des Films zu kreieren. Somit hatte Wise die Chance, die damaligen Effekte, die entweder zeitlich oder technisch nicht umzusetzen waren, hier zu implementieren. Rief die damalige Kinofassung doch etliche Kritiker auf den Plan. Was meiner Meinung nicht nur an den Effekten sondern am Drehbuch selbst lag.

Somit ist es kein Wunder, dass der Film teils auch etwas umgeschnitten wurde, um diesen stimmiger zu gestalten. Dennoch möchte ich eines vorweg nehmen: Der Director’s Cut von Star Trek oder auch gern „the complete adventure“ „das komplette Abenteuer genannt, verändert das erste Kinoabenteuer dennoch nicht auf große Weise. Obwohl einige davon sprechen, dass dieser nun endlich „rund“ oder vom einst unfertigen zum fertigen Film gereift wäre. Dabei ändert sich an der Grundgeschichte erstmal nichts.

Das Wesen Vger, ist immer noch auf dem Weg zur Erde um seinen Schöpfer zu suchen, dabei wird alles niedergemäht was sich diesem in den Weg stellt. Das wieso, woher, warum, weshalb, bleibt dennoch ungeklärt. Zustimmen muss ich bei der Bezeichnung „rund“ durch die leichte Schnittänderung, aber auch durch die aufpolierte Optik wirkt dieser wesentlich runder. Dennoch bin ich der Meinung, dass die einstigen Kritiker des Films, diesen deshalb nicht wesentlich mehr mögen werden.

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Star Trek 1: Vger’s Heimatplanet

Die Story selbst ist, wenn man sie mal kurz herunter bricht, immer noch recht simpel. Sprich: Vger ist wie ein Kind, das zu seinen Eltern nachhause kehren möchte. Die Krux an der Geschichte, Vger ist kein Wesen sondern die Raumsonde „Voyager 6“, welche im 20. Jahrhundert in das All entsandt wurde um Daten zu sammeln. Es wird zwar angerissen, dass diese auf Maschinenwesen traf und so eine Umwandlung in ein denkendes Wesen erfahren konnte. Dennoch gibt es dazu etliche Logikfehler, wenn ich einmal den Vulkanier heraushängen darf.

Einerseits ist Vger den Menschen technologisch überlegen, kann sich aber nur über sein Androidenwesen verständlich machen und sendet dazu noch einen uralten Binärcode um seinen Schöpfer zu finden. Allein die Grundidee verlangte schon viel von dem damaligen Zuschauer, aber die Plot-Fehler, die sich einschlichen, musste man ebenfalls noch verdauen. Hierbei möchte ich nicht Falschverstanden werden, ich finde den Film auch heute noch sehr unterhaltsam, kann aber auch verstehen warum dieser nicht unbedingt das Highlight jeden Trekkies ist.

Dies scheinen auch die damaligen Macher erkannt zu haben und veröffentlichten 1983 eine überarbeitete TV-Fassung, auf die ich aber nicht näher eingehen werde, da sie dieser Neuveröffentlichung auch nicht beiliegt. Einzig erwähnen möchte ich, dass der längere TV-Schnitt zwar wesentlich mehr Szenen beinhaltet, welche man aber aus Gründen des Storytellings und des Pacings wieder entfernte und der neue Cut ca. 8 Minuten kürzer als diese ist, dafür aber ca. 5 Minuten länger als der Kino-Cut ist. Womit „Special Longer“ nicht auch „Really Better“ bedeutet.

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Admiral Kirk begutachtet mit Scotty die neue Enterprise

Dennoch war es auch schön die alten Darsteller wie William Shatner als Kirk, Leonard Nimoy als Spock, James Doohan als Scotty, DeForest Kelley als Dr. McCoy (Pille), George Takei als Sulu, Walter Koenig als Chekov und die leider dieses Jahr verstorbene Nichelle Nichols als Lt. Uhura wieder zu sehen. Neu dabei waren die Darstellerin Persis Khambatta („Nachtfalken“ mit Sylvester Stallone) als Lt. Ilia und Stephen Collins („Jumpin Jack Flash“)als Captain Decker. Ebenso unter anderer Maske, konnte man den einstigen Botschafter Sarek und Vater von Spock Darsteller Mark Lenard als Klingone sehen.

Auch Urgestein Grace Lee Whitney aus der TV-Serie war als Janice Rand wieder mit dabei. Und aus Schwester Chapel aus der Serie, spielte Gene Roddenberrys Ehefrau Majel Barret nun Dr. Chapel. Auch für den Soundtrack, den Score ließ man sich bei Paramount nicht lumpen und engagierte Hollywood Komponisten Ikone Jerry Goldsmith („Die letzte Festung„)für den ersten Kinofilm. Seine Arbeit an diesem Franchise wiederholte er dann erst wieder bei der neuen Serie „Das nächste Jahrhundert (1987)“.

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Lt. Uhura (Nichelle Nicols) empfängt Vgers Signal

Schon für die neue TV-Version aus dem Jahr 2001 arbeiteten David C. Fein und Michael Matessino an den überarbeiteten Effekten. Für die jetzige Version mussten Fein und Matessino aber nochmals ran um die visuellen Effekte in 4K in das Jahr 2022 zu bringen. Der Film wurde ja schon Ende 2021 mit dem alten Kinoschnitt auf UHD („Star Trek I – IV auf UHD„) veröffentlicht. Ich muss gestehen, diese haben mit der neuen Edition einen wirklich tollen Job abgeliefert. Wie schon erwähnt, ist der neue Schnitt und die neuen Szenen im Vergleich zur alten Fassung stimmiger als früher ausgefallen.

Wesentlich besser finde ich nun auch das stimmigere Bild und die neuen Effekt-Shots. So glüht gleich zu Beginn des Films das Gesicht von Leonard Nimoy mal nicht knallrot wie eine überreife Tomate. Für die neue Blu-ray wie auch der 4K Ultra fertigte man einen neuen 4K-Scan an, das Bild liegt im Bildformat: Dolby-Vision 2,35:1 vor. Welche nun auch eine etwas andere Farbgebung bietet und für mich das optisch schönere Bild im Vergleich zum Kino-Cut darstellt. Womit diese Star Trek I Version für mich bisher am besten aussieht. Ebenso sind es manch neue Szenen, wie beispielsweise der Flug durch das Wurmloch, die den Film aufwerten.

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Vger’s Kopie von Lt. Ilia

Das jetzige Abenteuer glänzt mit seinem neuen und besser nuancierten, wie auch schärferen Bild. Wie bereits angesprochen empfinde ich die Farben als passender, die Schwarzwerte verschlucken nichts und die Kontraste sind ausgewogen. Sah das Bild der 2021er Version schon ordentlich aus, wird dieses von der neuen Edition nochmals übertroffen. Wären nicht die alten Kostüme, könnte man meinen, man hätte es mit einem brandneuen Film zu tun. Es scheint so als hätte man am Rauschverhalten gedreht, falls ja, ist dies sehr dezent geschehen.

Im Vergleich zu anderen Rezensenten empfinde ich persönlich das Bild besser, als das der 2021er Version, wobei dies wie immer ein subjektiver Eindruck ist und Rauschfiltergegner immer andere Ansicht sein werden. Dennoch ist mir auch aufgefallen, dass das Bild der 4K-UHD mal etwas heller als sonst üblich bei diesem Medium war. Bekannterweise bin ich nicht die erste Adresse für Ton-Bewertung, da mein Augenmerk überwiegend auf der Dialogverständlichkeit liegt.

Erwähnen möchte ich dennoch, dass die englische Tonspur der UHD in Dolby Atmos vorliegt, während die deutsche wieder nur in Dolby Digital 5.1 abgespeist wird. Ein Unding welches in Deutschland leider immer wieder auftritt, dass man bei der deutschen Tonspur auf den Atmos-Sound verzichten muss.

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Star Trek 1 Directors Cut Complete Edition

Bei der mir vorliegenden Veröffentlichung sind drei Discs enthalten. Einmal der Director’s Cut als 4k UHD Blu-ray und zwei Blu-rays. Einmal ebenfalls mit der neuen Fassung des Films auf Blu-ray und eine weitere Blu-ray voll mit Bonusmaterial. Der TV-Cut ebenso wie die bereits erhältliche Kinofassung sind bei meiner Ausführung nicht enthalten. Dennoch gibt es noch eine weitere Edition namens „Star Trek: Der Film – The Director’s Edition – The Complete Adventure“, ein 5-Disc-Set. Welches auch die UHD Kinofassung sowie auch die remasterte Blu-ray enthält.

In dieser sind als Extras noch ein Poster, ArtCards, ein 16-seitiges Booklet, Aufkleber, sowie ein Brief vom Regisseur enthalten. Die TV-Version mit einer Laufzeit von ca. 145 Minuten ist aber auch hier nicht enthalten. Die Bonus BD meiner Edition, sprich: Disc 3 enthält dabei unter anderem folgendes Bonusmaterial: Audiokommentare von Michael & Denise Okuda, Judith & Garfield Reeves-Stevens und Daren Dochterman. Zwei extra Featurettes, elf entfernte Szenen, eine Computer-Datenbank wie auch Storyboards. Dazu gibt es Interviews und Einblick von Regisseur Robert Wise und weitere Featurettes bzgl. Tricktechnik, Making-off, etc.  

Fazit:

Star Trek gehört zu diesen Phänomen, die erst im zweiten Anlauf zu einem weltweiten Publikumserfolg wurden und dies sogar in zweifacher Hinsicht. So musste sich nicht nur die TV-Serie aus den 60er Jahren erneut bei ihrer Wiederholung beweisen, sondern auch der zweite Kinofilm, nachdem der erste auf heftige Kritik traf. So ist der erste Kinoauftritt eher ein Weltraum-Drama, anstatt eines Weltraum-Abenteuers geworden.

Ganz im Gegenteil wie man es von den Recken der alten Enterprise bis dato kannte und eigentlich auch erwartete. Dennoch ließ man diesen nicht ruhen und überarbeite diesen bereits mehrmals. Mit der jetzigen Schnittversion liegt der Regisseurs Cut vor. Doch damit nicht genug, auch an die Bildqualität und die Effekte legte man die letzten Jahre nochmals Hand an und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die neue Schnittversion ist mit den neuen Effekten und dem überarbeiteten Bild in Ultra HD wirklich sehr gut ausgefallen.

star trek 1 spock, kirk und pille
Kirk befragt Spock nach dessen Erkenntnissen

Ist dieser Film wirklich besser als die Ur-Version? Nicht wirklich, denn trotz des geänderten Schnitts mag dieser nun stimmiger wirken, ist aber immer noch derselbe. Runder heißt in dem Fall, nicht anders oder viel besser. Wen die Geschichte schon 1979 störte, wird mit dieser auch heute nicht warm werden. Zu fern ist dieser Streifen doch von der Ur-Serie. So muss auch ich gestehen, dass er nicht zu meinem Favoriten zählt, obwohl ich ihn eigentlich mag, mich aber einige Logikfehler auch heute noch stören.

star trek 1 kirk kann decker nicht aufhalten
Kirks verzweifelter Versuch Decker aufzuhalten

Dennoch gehört der Film für mich zu meiner Star Trek Sammlung und der überarbeitete Director’s Cut bietet tatsächlich einen Mehrwert, selbst wenn dies nun rund 40 Jahre gedauert hat. Der neue Schnitt hat eindeutig das bessere Tempo und die überarbeiteten Effekte lassen den Film endlich so wirken, wie man es damals nur erahnen konnte. Nun steht die Frage im Raum: Kinofassung gegen Directors Cut? Hier siegt für mich eindeutig die neue Schnittversion.

Das Bild gefällt mir einen ticken besser, ebenso der Farbraum, wie auch die Schwarzwerte. Die Schärfe ist für mich ebenbürtig, bin aber trotzdem der Meinung einen Hauch von Rauschfiltern gesehen zu haben. Etwas verwundert hat mich das etwas hellere Bild der Ultra Hd Blu-ray im Vergleich zur alten UHD der Kinoversion. Nicht, dass es mich groß gestört hätte, aber UHDs sind meist wesentlich kontraststärker und dadurch weniger hell. Dies fällt vermutlich aber nur bei nicht ganz so lichtstarken UHD-TVs ins Auge. Wer sollte nun zur Neuauflage greifen?

Wer einen anderen Film erwartet ist hier falsch. Der Film ist zwar stimmiger und runder, dennoch bleibt die bekannte Grundgeschichte erhalten. Wem der Kinoschnitt nicht gefiel, wird auch hier wenig Freude haben. Wem wiederum wie mir, die alte Version schon gut gefiel, wird mit der definitiv besseren Schnittversion, inklusive bessere Effect-Shots belohnt. Und ein wahrer Trekkie dürfte an dieser Veröffentlichung eh nicht vorbeikommen.

Wer noch mehr Star Trek zur Besänftigung seiner Sucht braucht, dem kann ich unter anderem „Star Trek: Discovery“ empfehlen! Und ganz abgedreht geht es dann bei „Star Trek: Lower Decks“ zu.

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