Nachruf und Abschied von einer Hollywood-Legende
Hollywood-Ikone Robert Redford, der blauäugige Schauspieler mit einem strahlenden Lächeln, ist am 16. September 2025 im Alter von 89 Jahren gestorben. Mit diesem Nachruf möchten wir auf das Leben der Filmlegende blicken, welches die Filmwelt nachhaltig geprägt hat. Redford war nicht nur ein charismatischer Schauspieler, sondern auch Regisseur, Produzent und Mitbegründer des Sundance Film Festivals – einer Institution, die unabhängiges Kino weltweit förderte. Seine unverwechselbaren Rollen, von „Butch Cassidy“ bis zu „Die Unbestechlichen“, machten ihn zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten Hollywoods. Doch Redfords Vermächtnis geht weit über Leinwand und Preise hinaus: Sein Engagement für Natur- und Umweltschutz, sein Einsatz für unabhängige Filme und seine unverwechselbare Eleganz und Integrität machten ihn zu einer wahren Legende, die Fans und Kolleg:innen gleichermaßen inspirierte.
Sein Leben und Wirken
Robert Redford wurde am 18. August 1936 unter dem Namen Charles Robert Redford Jr. in Santa Monica (Kalifornien / USA) geboren. Robert wurde als Sohn von Martha Hart und Charles Robert Redford Sr. geboren. Sein Vater arbeitete zunächst als Milchmann und später als Buchhalter bei Standard Oil. Seine Mutter Martha Woodruff Redford (geb. Hart) stammte aus Austin, Texas und starb 1955, bei der Geburt der ebenfalls verstorbenen Zwillingsmädchen. Zudem gab es noch einen Halbbruder väterlicherseits, aus dessen erster Ehe namens William Redford.
Im Jahr 1955, in dem auch seine Mutter starb, erhielt Robert ein Baseball-Stipendium an der University of Colorado in Boulder. Der Verlust der Mutter hinterließ Spuren und er verlor aufgrund von Alkoholproblemen sein Stipendium und arbeitete fortan bei der Arbeitsstelle seines Vaters Standard Oil. Sein Weg führte ihn auch nach Europa, wo er Kunst studierte und nach seiner Rückkehr in die USA einen Studienplatz an der Schauspielschule American Academy of Dramatic Arts in New York erhielt.
Filmkarriere als Schauspieler
Neben ein paar Theaterengagements hatte Redford Ende der 1950er Jahre auch erste Auftritte in TV-Shows wie „Alfred Hitchcock präsentiert“, „Perry Mason“ oder auch Rod Serlings „The Twilight Zone„. Nach dem Broadway Debüt von „Barfuss im Park“, folgte 1966 „Ein Mann wird gejagt“, wo er neben Marlon Brando und Jane Fonda zu sehen war. 1967 spielte er erneut an der Seite von Jane Fonda (Barbarella) in der Kinoadaption von „Barfuss im Park“.

Sein Durchbruch gelang 1969 an der Seite von Paul Newman (Flammends Inferno) in Butch Cassidy and the Sundance Kid von George Roy Hill. Im Jahr 1973 brillierten Paul Newman und Redford erneut unter der Regie von George Roy Hill und zwar in dem Filmklassiker „Der Clou„, wo er den Trickbetrüger Johnny Hooker verkörperte. Redford und Newman waren bis zu Paul Newmans Tod im Jahr 2008 eng befreundet. Ebenso wie mit Regisseur Sydney Pollack (Tootsie), mit dem er einige seiner größten Filmerfolge drehte.
Zu seinen größten und erfolgreichsten Filmen zählen:
- Butch Cassidy und Sundance Kid (1969)
- Der Clou (The Sting - 1973)
- So wie wir waren mit Barbra Streisand (1973)
- Der große Gatsby (1974)
- Die drei Tage des Condor (1975)
- Tollkühne Flieger (The Great Waldo Pepper - 1975)
- Die Unbestechlichen ( 1976)
- Die Brücke von Arnheim (1977)
- Der elektrische Reiter (1979)
- Brubaker (1980)
- Der Unbeugsame (1984)
- Jenseits von Afrika (1985)
- Staatsanwälte küsst man nicht (Legal Eagles - 1986)
- Havanna (1990)
- Sneakers – Die Lautlosen (1992)
- Ein unmoralisches Angebot (Indecent Proposal - 1993)
- Aus nächster Nähe (1996)
- Der Pferdeflüsterer mit Meryl Streep (1998)
- Die letzte Festung (2001)
- Spy Game (2001)
- All Is Lost (2013)
- Captain America – The Return of the First Avenger (2014)
- Elliot, der Drache (2016)
- Ein Gauner & Gentleman ( 2018)
In „Die Unbestechlichen (All the President’s Man) spielte Redford den Journalisten Bob Woodward an der Seite von Dustin Hoffman als Carl Bernstein. Der Film beruht dabei auf realen Figuren und Ereignissen, die sich auf den Watergate Skandal beziehen, in den auch Präsident Nixon verwickelt war. Ein Gauner & Gentleman (2018) stellt Robert Redfords offiziellen Abschied als Schauspieler von der Kinoleinwand dar. Redford spielte bis zu seinem Leinwand Rückzug in 84 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Redfords Karriere als Regisseur und seine Auszeichnungen
1980 wechselte Redford erstmals hinter die Kamera und feierte mit „Eine ganz normale Familie“ (Ordinary People) nicht nur sein Regiedebüt, sondern räumte neben sechs Oscar Nominierungen auch noch vier Oscars ab. Darunter die Oscars für Bester Film und Beste Regie. Nachfolgend eine Liste weiterer erwähnenswerter Regiearbeiten.
Eine ganz normale Familie (1980), Aus der Mitte entspringt ein Fluß (1992), Quiz Show (1994), In „Der Pferdeflüsterer (1998)“ übernahm Redford nicht nur die Regie sondern spielte auch ein der Hauptrollen, Die Legende von Bagger Vance (2000), Von Löwen und Lämmern (2007), Die Lincoln‑Verschwörung / The Conspirator (2010)
Auszeichnungen
- 1981: Oscar als bester Regisseur für Beste Regie („Ordinary People“)
- 2002: Ehren-Oscar
- 1994: Golden Globe Cecil B. DeMille Award
- 2016: Presidential Medal of Freedom von Präsident Barack Obama
- Insgesamt: 46 Auszeichnungen und 65 Nominierungen
Weitere Stationen im Leben von Robert Redford
Redford’s Sundance Institute
Redford hatte schon immer das Bedürfnis, die freie Kreativität zu fördern und gründete 1981 das Sundance Institute. Dieses sollte aufstrebende Filmemacher die Möglichkeit geben, auch fernab des Mainstream Kinos ihre Talente zu entfalten. Aus diesem Institut entstand auch das heute weltbekannte Sundance Film Festival, das seit 1985 jährlich in Park City, Utah stattfindet. Dieses stellte auch das Sprungbrett für heutzutage so bekannte Namen wie Quentin Tarantino, Paul Thomas Anderson, Steven Soderbergh, Darren Aronofsky oder auch Taika Waititi dar.
Umweltaktivismus & Privatleben
Redford war schon immer ein engagierter Umweltschützer, bereits 1961 setzte er sich für den Erhalt der natürlichen Landschaft in Utah ein. Dabei war bei einigen Umweltorganisationen aktives Mitglied und engagierte sich u.a. gegen Großprojekte wie Kohlekraftwerke oder die Industrialisierung bisher unberührter Landschaften. So war Redford Vorstandsmitglied des Natural Resources Defense Councils (NRDC), einer der einflussreichsten Umwelt- und Naturschutzorganisationen der USA.

Ebenso setzte er sich für den Schutz von Wildtieren, insbesondere wilder Pferde im Südwesten der USA ein und plädierte ebenso für den Schutz von Ökosystemen. So unterstützte er die Initiative Return to Freedom / Wild Horse Conservation und half dabei, die Foundation to Protect New Mexico Wildlife zu gründen. Dazu kämpfte er aktiv gegen Massentötungen / Schlachtungen von Tieren in Schlachthäusern. Ebenso warnte er schon vor vielen anderen vor den Folgen fossiler Energien und forderte einen politischen wie gesellschaftlichen Wandel. Durch seinen Aktivismus setzte er sich auch bewusst Konflikten und Widerständen aus, machte dabei aber weder vor der US-Regierung noch vor Lobbyisten halt und verteidigte seine Einstellung durchweg standhaft.
Privatleben
Robert Redford war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder aus erster Ehe. Seine erste Ehe wurde am 21. September 1958 mit Lola Van Wagenen geschlossen, die Ehe wurde 1985 wieder geschieden. Zusammen hatten sie vier Kinder: Scott Anthony Redford wurde 1959 geboren, starb jedoch zweieinhalb Monate nach der Geburt an plötzlichem Kindstod. Shauna Redford ist 1960 geboren und widmete sich der Kunst als Malerin. David James „Jamie“ Redford wurde 2 Jahre später 1962 geboren und war bis zu seinem Tod 2020 als Filmemacher und Aktivist tätig. Er starb mit 58 Jahren an Gallengangkrebs. Amy Hart Redford ist 1970 geboren und arbeitet als Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin.
Seit 1996 war Robert Redford mit der deutschen Malerin und Multimedia Künstlerin Sibylle Szaggars liiert, die er am 11. Juli 2009 in Deutschland im Hamburger Hotel Louis C. Jacob heiratete.
Vermächtnis
Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren, am 16. September 2025, in seinem geliebten Zuhause in den Bergen von Utah in Sundance, umgeben von seinen Liebsten, gestorben. Er hinterlässt neben seinen Kindern noch sieben Enkelkinder sowie ein beispielloses Erbe als Schauspieler, Regisseur, Förderer des unabhängigen Films und Umweltaktivist.
Quelle Tagesschau: https://www.tagesschau.de/kultur/robert-redford-tot-102.html
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