Manta Manta 2 (2023)

Manta 2 und Schweiger wieder mit dabei!

Manta Manta 2 oder auch Manta Manta Zwoter Teil (2023): Erst kehren die Ghostbusters mit Ecto-1 zurück, dann klettert Tom Cruise aka Maverick zurück in seinen Kampfjet. Aber was kann denn nun auf so viel Nostalgie-Power folgen? Da gibt’s nur einen Berti Katzbach, der seinen Opel Manta aus der Mottenkiste holt, um das Bilster Berg Classics Rennen zu fahren.
Somit schwingt jetzt auch Til Schweiger so richtig heftig die Nostalgiekeule und holt nicht nur die alte Möhre aus der Garage. Denn wieder mit dabei sind: Cowboy Stiefel Klausi (Michael Kessler) und Friseurin Uschi (Tina Ruland). Ob mir dieses Sequel gefallen hat oder eher bei mir floppte, erfahrt Ihr wie immer in meiner nachfolgenden Filmkritik. ‚ ‚
Manta Manta und darum gehts
Eine abgebrochene Rennkarriere, eine Autowerkstatt voller Schulden, eine geschiedene Ehe. Ja, das Leben meinte es nicht gerade gut mit Bertie, als er sich entschied seine Karriere an den Nagel zu hängen. Aber tut man nicht alles für seine Kinder. So lebt er nun mit seiner Tochter Mücke (Luna Schweiger) zusammen. Während sein Sohn Daniel bei seiner Mutter mit ihrem neuen Partner Gunnar (Moritz Bleibtreu) blieb.

Auch bei Daniel läuft es nicht gut, tanzte er dem Freund der Mutter doch einmal zu viel auf der Nase herum. Womit ihn seine Mutter zu seinem Vater schickt. Als auch noch Herr Werner von der Bank bei Bertie auftaucht und ihm unterbreitet, ihm sein Grundstück zu pfänden. Dürfte dies der denkbar ungünstigste Zeitpunkt sein, Vater und Sohn wieder zu vereinen. Doch Ex-Frau Uschi bleibt eisern und so müssen die zwei notgedrungen miteinander hantieren.

So versucht Bertie zusammen mit Klausi (Michael Kessler), Salem (Tamer Trasoglu) und Tyrese (Ronis Goliath) einen Wagen für ein Rennen flottzumachen. Daniel wiederum versucht seine Yuppie-Freundin Tessa zu beeindrucken. Was mit völlig gesperrter Kreditkarte natürlich scheitert. Als ihm auch noch ein Kumpel in den Rücken fällt, lässt dies das Fass zum Überlaufen bringen und Daniel fordert diesen zum Rennen heraus.

Das einzige Renngerät ist der gerade zusammengeschusterte Opel Calibra von Daddy. Den Daniel zwischen Frust und Rennen auch noch im Abgrund versenkt. Glücklicherweise kommt er mit dem Leben davon, doch Berties letzte Rettung hat sich damit in Luft aufgelöst. Wäre da nicht seine Ex, die noch ein quietschgrelles gelb-blaues Ass im Ärmel hat.
Was haben Tom Cruise, die Ghostbusters und Til Schweiger gemeinsam?
Wer hätte das gedacht, dass Schweiger (KeinOhrHasen) mit diesem gelb-blau-flake lackierten alten Manta, rund 30 Jahre später nochmals auf der Leinwand / Mattscheibe erscheint. Man merkt, die Nostalgiewelle rollt und so bekommen längst vergessene Figuren ein unerwartetes Revival. Womit Til Schweigers Sequel im März 2023 tatsächlich in die Kinos kam. In diesem Zuge sind nicht nur Maverick aus Top Gun oder die alte Ghostbusters Gang zurück , sondern auch rund 32 Jahre später Mantafahrer Bertie Katzbach!
Dass der Film die Filmfans jedoch so spaltete und die Kritiken, Rezensionen und Reviews so weit auseinandergehen, hätte ich wiederum nicht erwartet. Während die einen Manta Manta 2 bejubeln, wird dieser auch verdammt. Womit ich stellvertretend die SWR Kritik von Anna Wollner in Auszügen zitieren möchte. So schrieb sie: „leider richtig grottig“ und „maximal ein billiger Abklatsch von Alarm für Cobra 11“. Spiegelt diese Aussage doch perfekt die negative Meinung wieder. Für andere wiederum ist die Fortsetzung der Film Höhepunkt des Jahres. Nun kam ich ebenfalls in den „Genuss“ dieses Werk zu sehen und möchte Euch meinen Eindruck vermitteln.

Während Wolfgang Büld unter der Produktion von Bernd Eichinger, 1991 die Regie zu „Manta Manta Teil 1“ übernahm. Setzte sich inzwischen Til Schweiger selbst auf den Regiestuhl. Dieser zeichnet mit gleich sechs weiteren Autoren für das Drehbuch verantwortlich. Was man dem Film bedauerlicherweise auch anmerkt. Heißt es nicht umsonst „zu viele Köche verderben…“. Womit der Film teils eher wie Stückwerk, anstatt wie ein rundes Filmwerk wirkt. Dabei ist die Grundgeschichte nicht schlecht, sondern recht nachvollziehbar, wenn auch etwas klischeehaft.
Somit wird die Geschichte von Bertie und Uschi weitererzählt. Er begann eine Rennfahrerkarriere, sie eröffnete einen Friseursalon und letztlich haben sie zwei Kinder bekommen. Aufgrund eines Unfalls und den traurigen Blicken seiner Kinder, hat er seine Rennfahrerkarriere an den Nagel gehängt. Dazu kam es noch zur Trennung und so lebt die Ex-Frau nun mit dem Sohn und ihrem neuen Freund zusammen. Der Vater wiederum, mit Tochter Mücke in „Berties Werkstatt“ mit Kart-Bahn.
Aufgrund der Dramaturgie ist die Beziehung zwischen Vater / Sohn natürlich zerrüttet. Damit endet das Drama jedoch nicht, so ist die Hauptfigur finanziell am Ende. Damit droht die Zwangsversteigerung des Grundstücks, sollte er das Darlehen nicht fristgerecht zurückzahlen. Die Lösung: ein Autorennen am Bilster Berg. Bei dem es eine Siegerprämie in Form eines Porsche im Wert von 150.000 Euro zu gewinnen gibt. Beim anstehenden Rennen löst man dann auch noch jegliche Familienprobleme und propagiert den familiären Zusammenhalt. Kein Wunder, dass dies mit den Worten „ganze schmalzige Vater-Kinder-Bonding-Part“ (Moviepilot) geahndet wurde.
Dass die Regiearbeiten von Til Schweiger sicherlich nicht zu Deutschlands besten Kulturgütern gehören, möchte ich hierbei nicht bestreiten. Dennoch liefert der Streifen genau das ab, was aktuell im Trend liegt und den Nostalgieboom bedient. Qualitativ kommt er zwar bei Weitem nicht an „Maverick“ oder „Ghostbuster Legacy“ heran. Ich behaupte jedoch dass „Manta Manta 2“ kurzweilig und gut unterhalten kann. Dabei sollte man auch bedenken, dass der erste Teil Streifen aus dem Jahr 1991 ebenfalls kein cineastisches Highlight war.

Manche Rezensionen verglichen den Streifen sogar mit „The Fast and the Furious“, was wohl etwas zu viel des Guten sein dürfte. Auch wenn das finale Autorennen im Film ebenfalls völlig übertrieben war. Und geht man noch einen Schritt weiter, könnte man diesen auch mit dem Klassiker „Denn Sie wissen nicht was sie tun“ mit James Dean vergleichen. Schießt der Film-Sprößling seinen Rennwagen doch ebenfalls direkt in den Abgrund eines Steinbruchs.
Noch ironischer fand ich, dass manche Rezensenten diesen Streifen als das große deutsche Legacy-Sequel bezeichneten, welches auf ganzer Linie versagt hätte. „Das große deutsche Legacy-Sequel“? Ernsthaft? Wir reden hier aber immer noch von der Fortsetzung der Coming-of-Age Filmklamotte „Manta Manta“, oder?
Manta Manta 2 Fazit:
Manta Manta zwoter Teil: ist grob gesagt, die deutsche Kino Antwort auf die: „Legacy Sequels“ dieser Welt. Damit folgt der deutsche Filmemacher Schweiger nur dem aktuellen Trend. Die Geschichte hätte jedoch etwas runder und mit weniger Versatzstücken gestrickt sein dürfen. Meiner Meinung nach das größte Defizit des Films. Dazu bietet dieser leider auch etliche Klischees Sprünge. Ebenso propagierte man familiären Zusammenhalt mit echter Freundschaft, als gebe es kein Morgen. Wie man es sonst nur von den Amis kennt, hier sage ich nur „Doms Familia“.
Der einstige Hauptcharakter hat ein Leben hinter sich, welches gute wie schlechte Verläufe vorweist. Aufgrund der Dramaturgie bietet sich natürlich immer mehr das Schlechte an. So hat beispielsweise auch Tom Cruise als Maverick, eine in die Brüche gegangene Beziehung zu seinem Ziehsohn. Neben dem Bruch mit Sohn Daniel, gerät Til Schweiger alias Bertie mit der Tilgung eines Darlehens in Rückstand. Viel Drama also, was die Figuren in mehr als drei Jahrzehnten seit ihrem ersten Auftritt angehäuft haben.
Trotz der Defizite bekommt man das, was das Publikum am ersten Teil schon liebte und sei es nur der „Manta B“. Denn wenn wir ehrlich sind, war schon erste Teil kein Überflieger. So erhielt der Zuschauer bei „Manta Manta“, eine gängige Lovestory, schräge Figuren, eine Rivalität zwischen Mercedes und Opel sowie eine Schenkelklopfer Komödie. Und genau das Gleiche bietet Schweigers Fortsetzung. Nun bin ich sicherlich nicht der größte Fan von Til Schweiger, aber ganz so schlecht wie sein Filmchen gemacht wird, ist dieser nun auch nicht.
Die Masse an Gaststars, bzw. deren Szenen hätte man ebenfalls reduzieren dürfen. Wirkte dies teils wie ein Werbevideo der Who is Whos. So war Axel Stein als Polizist Top, die Szene mit Zachi Noy dann doch eher ein Flop. Auch ist der Film mit einer Laufzeit von 125 Minuten, doch etwas zu lang geworden. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen. Die eindeutige Stärke des Films ist jedoch der immer wieder herrlich eingestreute Generations-Clash. Etwas, was eventuell auch nur die Ü50-er wie ich witzig finden.
Kurzum, wer den ersten Film: „Manta Manta“ schon mochte, kann sich auch von der Fortsetzung gut unterhalten lassen. Ein lustiger Streifen, in den man nicht zu viel cineastischen Anspruch hinein interpretieren sollte, so wie dies in manchen Kritken zu lesen war. Das Sequel bietet viel Fan-Service, lustige und auch viele flache Szenen, etwas Kitsch, ein bisschen Action, Retro-Feeling und leider auch viele Versatzstücke. Zugegeben, kein Meisterwerk des deutschen Films, was aber auch nicht der Anspruch noch die Zielgruppe des Films sein dürfte. Womit man letztlich eine gängige Komödie erhält, die im Fahrwasser vieler anderer Sequels mitschwimmt und auch ihre Daseinsberechtigung besitzt.
Bilder & Trailer © Constantin Film – alle Rechte vorbehalten
F.A.Q.s:
Wer spielt mit?
Til Schweiger und Tina Ruland: Bertie und Uschi, Michael Kessler: Klausi, Luna Scheiger und Tim Oliver Schultz: Mücke und Daniel Katzbach, Axel Stein: Hauke, Tamer Tıraşoğlu: Salem, Ronis Goliath: Tyrese, Moritz Bleibtreu („Faking Hitler„): Gunnar, Alena Gerber: Anna, Nilam Farooq („Contra„): Siri, Wotan Wilke Möhring: Herr Werner, Kevin Prinz von Anhalt: Max.
Welche Gaststars sind dabei?
Zachy Noy, Lukas Podolski, Jean Pierre Kraemer, Frank Buschmann, Emma Schweiger, Liza Waschke
Welche Extras sind auf der Blu-ray enthalten?
Ein Making-of und ein Featurette „Manta Manta – Damals wie heute“
Negative Schlagzeilen im Vorfeld?
Laut Medienberichten soll Til Schweiger alkoholisiert am Set erschienen sein. Die Produktionsgesellschaft Constantin Film wiesen die Vorwürfe jedoch zurück. Wobei ich mir in der heutigen Zeit nicht mehr sicher bin, ob solche Meldungen einen Film nicht nur im Interesse des Zuschauers halten soll oder der Wahrheit entsprechen. Sind doch auch negative Meldungen heutzutage pure Publicity für einen Film.
Neue Vorwürfe gegen Til Schweiger?
Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass das Arbeitsklima am Set durchaus angespannt und stressig gewesen sein muss. Woraufhin eine Entschuldigung in der Presse von Til Schweiger zu lesen war. Ebenso gab Constantin Film bekannt, die Arbeitsverhältnisse an den Filmsets deutlich verbessern zu wollen.