Bigfoot und die Hendersons (1987) Mediabook

Bigfoot Harry bei den Hendersons
Bigfoot und die Hendersons (1987): Die 80er ein gar fantastisches Jahrzehnt, zumindest für die Filmbranche. Damit widmeten sich viele Filmemacher Geschichten, die sich um Außerirdische, Monster, mystische Wesen und Co. beschäftigten. Einer dieser Filmemacher war Steven Spielberg („Die Fabelmans„) der sich Themen besonders gerne widmete. So kam es dazu, dass Spielberg als ausführender Produzent, Amerikas wohl bekanntesten Fabelwesen widmete und Regisseur William Dear eine herrliche Familienkomödie inszenieren ließ.

Kurz umrissen, freunden sich die Hendersons mit diesem Wesen an. Doch bevor es dazu kommt, kommt es zu etlichen turbulenten Geschehnissen und Missverständnissen. Obendrein gilt es Bigfoot zu beschützen, hat doch ein Großwildjäger bereits die Fährte aufgenommen. Wie das Mediabook von Turbine ausgefallen ist und ob mich die Fantasie Komödie immer noch begeistern konnte, erfahrt Ihr wie immer in meiner nachfolgenden Kritik.
Bigfoot zu „Besuch“ bei den Hendersons
Eigentlich sollte dies ein entspannter Urlaub für die Familie Henderson werden. Doch nach dem Ausflug in die Wälder, läuft Familienoberhaupt George Henderson ein riesiges haariges Wesen geradewegs ins Auto. Ehefrau Nancy wie auch die Kinder Sarah und Ernie trauen ihren Augen nicht, scheint es doch so, dass sie den wahrhaftigen Bigfoot überfahren haben. Und was nun, was macht man mit einem toten Ungetüm? Es bleibt wohl nichts anderes übrig und sie nehmen ihn heimlich mit in ihr Zuhause, einem Vorort von Seattle.

Kurzerhand wird der Waldbewohner aufs Autodach gepackt. Nach all der Aufregung wird George des Nachts von Albträumen geplagt. Sicherheitshalber will er doch nochmals in der Garage nach diesem Ding schauen. Doch so tot wie vermutet ist dieses gar nicht. Im Gegenteil hat dieser doch den Weg ins Haus gefunden. Kein Wunder, dass Vater George und der Rest der Familie zunächst alle Hände voll damit zu tun haben, dieses Urvieh im Zaun zu halten.

Jetzt gilt es primär vor den Nachbarn und besonders vor der neugierigen Irene Ruhe zu bewahren. Indessen hat der weltbekannte Jäger Jaques Lafleur die Fährte aufgenommen. Die Jagd nach dem Waldmensch hat bereits sein Leben ruiniert. Womit ihn keiner mehr ernst nimmt und eher noch für verrückt hält. Selbst sein einstiger Gönner, Dr. Wallace Wrightwood, zweifelt an dessen Verstand. Doch Jacques ist sich sicher, Sasquatch gibt es und sein einziges Indiz: ein Nummernschild, welches ihn geradewegs zu der Familie Henderson führt.

Als wiederum die Hendersons das gutmütige Wesen ihres haarigen neuen Mitbewohners erkennen. Erkennt auch George, dass er es nicht mit einer gewinnbringenden Zirkusattraktion zu tun hat. Womit die Familie beschließt, Bigfoot, der nun den Namen Harry trägt, zurück in sein Revier zu bringen. Dummerweise kommt es zu einigen Missverständnissen und Harry läuft weg. Womit es jetzt das wichtigste ist, Harry vor Lafleur zu finden und in Sicherheit zu bringen. Dieser jedoch ist schon ganz nah und kommt seinem Ziel immer näher.
Harry und die Hendersons
Noch weit vor J. K. Rowlings „Fantastischen Tierwesen“ gab es besonders in den 1980er-Jahren etliche Fantasie-Filme über mystische wie auch fantastische Wesen. Darunter „E.T. Der Außerirdische“ oder auch „Gremlins“. Viele davon brachte uns Spielberg sowohl als Regisseur, wie auch als Produzent mit seiner Produktionsfirma Amblin Entertainment näher. In „Bigfoot und die Hendersons“, lässt er seinen Regisseur Dear der Frage nachgehen: Was wäre, wenn dieses Waldwesen vor ein Auto laufen und eine Familie dieses mit nach Hause nehmen würde?
Richtig interessant wird es, wenn das tot geglaubte Wesen putzmunter und gar nicht aggressiv, sondern eher sanftmütig daherkommt? Der perfekte Plot für viel Chaos. Zwar sind sich die Hendersons sicher, auf der Heimfahrt von dem Jagdausflug, den zotteligen Riesen getötet zu haben. Dieser stellt sich jedoch als wesentlich robuster heraus und beginnt, angekommen in deren Zuhause, dieses „umzudekorieren“. Womit es nun gilt, diesen nicht nur neben den Nachbarn vor neugierigen Blicken zu schützen.
Besonders herrlich ist schon zu Beginn die Szene als George das vermeintliche „Tier“ um nietet. Um keine Spuren zu hinterlassen, packt die Familie das vermeintliche Vieh aufs Autodach und fahren, mit heraushängenden Füßen, Schuhgröße 60+ einfach so nach Hause. Ehe die Hendersons das gutmütige Wesen des Waldriesen erkennen. Gehen dem Familienoberhaupt natürlich auch die Gedanken Ruhm und Ehre durch den Kopf. Doch anstatt Harry, wie einst „King Kong“ auszustellen, siegt in ihm die Menschlichkeit.
Neben all der Komik, die dadurch entsteht, dass Bigfoot mit der modernen Technik konfrontiert wird oder vor neugierigen Blicken geschützt werden muss, wird es auch etwas dramatisch. So wird wie so oft ein „Missverständnis“ zum Twist und Harry läuft davon. Womit der von Gewissensbissen geplagte George, seinen Waldmenschen unbedingt wiederfinden muss. Derweil hat sich der Antagonist des Films, Großwildjäger Jaques LaFleur (David Suchet) aufgemacht und folgt der Spur Bigfoots, bis hin, zu den Hendersons.
Ebenso wäre Dr. Wallace Wrightwood, wunderbar von Don Ameche in Szene gesetzt, daran interessiert, die Wahrheit über Bigfoot zu erfahren. Damit geht der Film auch darauf ein, was passieren kann, wenn man ein Leben lang einem vermeintlichen Hirngespinst hinterherjagt. So ist Wrightwood zwischenzeitlich desillusioniert und LaFleurs Leben ruiniert. Während eines abenteuerlichen und turbulenten Finales wird auch noch das Herzerwärmendes serviert. Wrightwood erfährt, dass er über Jahrzehnte doch nicht halluziniert hat und LaFleur, dass man nicht alles töten muss, was man nicht versteht.
Filmemacher Dear setzt hier auf einen äußerst sympathischen Cast, der vorwiegend von John Lithgow als panisch / hysterischer George und den leider viel zu früh verstorbenen 2,20 Meter große Kevin Peter Hall als Bigfoot angeführt wird. Don Ameche spielt souverän seinen Doktor Wrightwood. Suchet, den viele wohl eher als Agatha Christies Detektiv Hercules Poirot kennen. Gibt einen hervorragenden und verbissenen Großwildjäger ab. Die restlichen Darsteller spielen ihre Rollen auf ordentlichen Niveau und lassen ebenfalls die Lachmuskeln kräftig arbeiten.
Kostüm und Maske wurde von dem Oscar prämierte Maskenbildner Rick Baker entworfen. Der sein großartiges Talent bereits in etlichen Produktionen wie: „American Werewolf“, Michael Jacksons Musikvideo „Thriller“, „MIB – Men in Black“ und zig weiteren Filmen unter Beweis gestellt hat. Hier möchte ich nur mal wieder kurz erwähnen, dass dieser Filme noch ohne jegliche CGI-Computer Effekte umgesetzt wurden und man von dem handwerklichen Geschick der SFX-Künstler abhängig war.
Fun-Fact Filmfehler:
In der Szene in der die Hendersons, Harry aufs Dach schnallen und dieser kurz darauf während der Fahrt erwacht und George durch die Windschutzscheibe anbrüllt, sieht man kurz Kevin Halls echten Mund unter der Maske von Bigfoot!
Info zu Kevin Peter Hall:
Hall, wurde allein durch seine Körpergröße von 2,20 Meter gerne für außergewöhnliche Rollen besetzt. So spielte er eine ebenfalls ikonische Filmfigur und zwar den Predator aus den ersten beiden „Predator Filmen“ mit Arnold Schwarzenegger („Total Recall„) / Danny Glover. Ebenso stellte er in der Serie „Die Spezialisten unterwegs“ einen Wissenschaftler dar, welcher auf Druck in sein Genick, auf die Größe eines Winzlings schrumpfen konnte. Sein letzter Film war „Highway zur Hölle“, wie auch die Serienadaption „Bigfoot und die Hendersons“. Hall verstarb am 10. April 1991 an AIDS, nachdem er nach einem Autounfall eine mit AIDS kontaminierte Bluttransfusion erhielt.
Mediabook Info & Bilder:
Mit der Veröffentlichung aus dem Hause Turbine im Junri 2023, erhält der Filmfan inzwischen eine dem Film gebührende VÖ in Form einer Mediabook Edition (1 Blu-ray Disc / 1 DVD). Dieses gibt es mit sechs Cover Designs, welche jeweils auf limitierte auf 333 Stück sind. Mir lag für diese Rezension Version Cover B vor.
Fazit
Bigfoot und die Hendersons (Jahr 1987): Steven Spielbergs Interesse an fantastischen Geschichten, bescherte uns schon so manch unglaublichen Kinobesuch. So waren wir schon Teil der „Goonies“ und ihrer Suche nach einem verschollenen Piratenschatz, bekamen es mit „Gremlins“, einem „Poltergeist“ oder einem riesigen „Weißen Hai“ zu tun oder reisten mal schnell „Zurück in die Zukunft“ und das in einem DeLorean.
Kein Wunder, dass sich sich der Filmemacher, auch eines der ältesten Fabelwesen Amerikas annahm. Diesen lässt er den Hendersons nach deren Urlaub in den Rocky Mountains vor das Auto laufen. Zunächst herrscht Panik, nimmt die Familie doch an, dieses erledigt zu haben. Zu aller Überraschung erholt sich der pelzige Riese und wirbelt nicht nur das Leben von George, sondern von ganz Seattle durcheinander. Besonders heikel wird es, als George versucht das vermeintliche Monster wieder in Sicherheit zu bringen. Damit beginnt ein Wettlauf gegen LaFleur und jegliche Hobby Monsterjäger Seattles.
So bietet der Streifen viel Abenteuer und noch mehr Komik. Fährt Vater George den armen Harry doch gleich zweimal übern Haufen. Ein bisschen Herzschmerz gibts auch und obendrein liefert dieser noch eine wichtige Familienfilm Message. Dennoch konnte der Film das Publikum nicht vollends überzeugen, wie die o.g. Familienfilme. Deren Konkurrenz objektiv betrachtet tatsächlich übermächtig erscheint. Ein Außerirdischer und ein Piratenschatz waren somit interessanter.
Nichtsdestotrotz bietet „Bigfoot und die Hendersons (Original: Harry and the Hendersons)“ durchweg gute und vor allem Familien- und kindgerechte Unterhaltung. Besonders der Darsteller Hall spielt mittels seiner Augen unter der Maske unglaublich emotional auf. Mit diesen Blicken könnte er Steine erweichen, wie auch vor Schreck erstarren lassen. Allgemein passen die Darsteller perfekt in ihre Rollen, auch wenn manche Reaktion ein wenig ans Overacting heranreicht.
So kann ich jedem, der Spaß an fantasievollen Filmen hat, einen unterhaltsamen Filmabend mit Frau, Kind und Haustier verbringen will, diesn ans Herz legen. Bezüglich Turbines VÖ kann man diesen Streifen nun auch erstmals in hervorragender Bild und Tonqualität genießen. Die glücklicherweise nichts mit dem suboptimalen Bild der mittelmäßigen DVD Veröffentlichung zu tun hat.
Kennt Ihr bereits „Bigfoot und die Hendersons“ oder ist Euch dieser Titel noch unbekannt? Schreibt mir doch mal in die Kommentare, wie ihr diesen findet oder ob Euch solche Titel überhaupt interessieren, bzw. welche Filme Ihr dem o.g. vorzieht.
Bilder & Trailer © Turbine Medien GmbH & Universal Studios – alle Rechte vorbehalten.
F.A.Q.s:
Bonusmaterial & Infos?
Jubiläumsdiskussion mit William Dear & Rick Baker, Audiokommentar, Entfernte Szenen, Auf den Spuren von Bigfoot, Making-of, Promo-Featurette, Trailer, Booklet von Tobias Hohmann enthält Infos über die Entstehungsgeschichte. Der Ton liegt für Deutsch und Englisch jeweils in DTS-HD MA 5.1 wie auch in DTS 2.0 vor.
Die Filmemacher?
Produzent: Steven Spielberg, Regie: William Dear Drehbuch: William Dear, Bill Martin und Ezra D. Rappaport, Maske: Rick Baker
Wer spielt mit
John Lithgow als George, Melinda Dillon als Nancy, Margaret Langrick als Sarah, Joshua Rudoy als Ernie, Don Ameche als Dr. Wallace Wrightwood, Kevin Peter Hall als Harry / Bigfoot
David Suchet als Jaques LaFleur