On a Wing and a Prayer (2023)

Dennis Quaid auf den Flügeln des Todes

On a Wing and a Prayer (Film 2023): Wahre Geschichten gehen immer in Hollywood und wenn es sich dabei um Katastrophen handelt, desto besser für die Traumfabrik. So erzählt Regisseur Sean McNamara mit Dennis Quaid die schicksalhafte Erfahrung von Doug White. Welcher mit seiner Familie nur knapp eine Flugzeugkatastrophe überlebte. Am Ostersonntag 2009 befand sich White, nach der Beerdigung seines Bruders, auf dem Rückflug von Florida nach Louisiana.
Mit dabei Frau Terri und die beiden Töchter Bailey und Maggie White. Kurz nach dem Start erleidet der Pilot einen tödlichen Herzinfarkt. Womit Doug gezwungen ist, das Steuer der kleinen Maschinen zu übernehmen. Jeder Fehler, den er an Bord der King Air Maschine begeht, hätte über Leben und Tod entschieden. Ob mich der Streifen überzeugen konnte oder dieser eher eine Bruchlandung darstellt, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen meiner Kritik.
Ein Flugzeug und viele Gebete
Familie White, das sind Vater Doug (Dennis Quaid), Ehefrau Terri (Heather Graham), die Töchter Bailey (Abigail Rhyne) und Maggie (Jessi Case), sowie sein Bruder Jeff (Brett Rice). Gläubig und unzertrennlich, bis von heute auf morgen Dougs Glaube erschüttert wird. An dem einen Tag hatte er nicht nur seine erste Flugstunde mit Jeff absolviert, sondern auch einen Barbecue-Wettkampf gewonnen. Wie kann es sein, dass er tags drauf die Nachricht über Jeffs Tod erhält.

Ein schwerer Schicksalsschlag, doch es soll die Familie noch härter treffen. Nach Jeffs Beerdigung bietet der befreundete Pilot Joe (Wilbur Fitzgerald) an, sie in seiner King Air Maschine nach Hause zu fliegen. Auf dem Heimflug erleidet dieser einen tödlichen Herzinfarkt und der ohnehin gebeutelte Doug ist gezwungen, das Steuer zu übernehmen. Mit Müh und Not und wenig Flugerfahrung kann Doug die Maschine in der Luft zu halten, doch wie soll es jetzt weitergehen. So ist Doug mit seiner Frau im Cockpit völlig überfordert.

Über Funk erreicht er den Tower, doch die Verantwortliche Lisa Grimm kann nicht viel für ihn tun. Womit für solche Situationen ein Notfallplan in Kraft tritt. Sprich die Maschine soll auf offenes Gelände oder Meer gelotst werden, um eine größere Katastrophe abzuwenden. Dougs flehen lässt Lisa jedoch zögern und so versucht sie Anweisungen und Hilfe vom nächstgelegenen Flughafen zu erhalten.

Dort befindet sich Dan Favio (Rocky Myers) angehender Fluglotse. Als diesem klar wird, dass niemand in dem Kontrollzentrum genügend Ahnung von diesem Flugzeug hat, fällt ihm Pilot Kari Sorenson (Jesse Metcalfe) ein. So ruft er diesen verbotenerweise mit seinem Mobiltelefon aus dem Tower an, was beide ihre Lizenzen kosten kann. Dieser lässt sich trotz der Risiken breitschlagen und versucht Doug und seine Familie wieder sicher auf den Erdboden zurückzuholen.
Der Glaube als Flug-Versicherung
Geschichten nach wahren Begebenheiten sind für Hollywoods Produzenten wahrlich ein gefundenes Fressen. Das Interesse der Zuschauer an persönlichen Schicksalen ist seit jeher ungebrochen. So nahm sich Regisseur Sean McNamara der Geschichte von Doug White an. Dieser befand sich samt Familie, nach der Berdigung seines Bruders Jeffs auf dem Rückflug. Kurz nach dem Start stirbt der Pilot und der Familienvater ist gezwungen, das Steuer zu übernehmen, um seine Familie zu retten.
Die Filmemacher ließen den Film damit beginnen, dass Doug ein neues Hobby austesten wollte. Mit dabei sein geliebter Bruder Jeff. Doch die Fliegerei schien nichts für ihn zu sein. So widmet man sich einem Barbeque-Wettbewerb und verteilt danach Essen an Obdachlose. Womit McNamara versucht die enge Verbundenheit der Familie, wie auch deren Gläubigkeit und Nächstenliebe dem Zuschauer zu vermitteln. Als Tags darauf der Bruder verstirbt, fällt der Hauptdarsteller aus allen Wolken. Erst der Vater, dann der Onkel und jetzt auch noch der geliebte Bruder und sein Glaube ist am Wanken.
Damit nicht genug der Dramatik. Die Flugsicherheitsbehörde wägt ab, den Flug aufs offene Meer zu leiten, bevor der Flieger über bewohnten Gebiet abstürzt. Der Familienvater, den Quaid am Ende seiner Kräfte und seines Glaubens darstellt, ist sichtlich mit der Situation überfordert. Doch McNamara lässt die Spannungskurve damit nicht abreißen. So widerfährt einer der Töchter auch noch anaphylaktische Schock. Fluglehrer Sorenson hat obendrein Stress mit seinem Fluglotsenkumpel, wie auch seiner Freundin. Doch letztlich ziehen alle an einem Strang, um das Privatflugzeug heil auf die Erde zurückzubringen.
Ob sich dies alles tatsächlich so zugetragen hat oder was man aufgrund der Dramaturgie veränderte, kann ich schwer einschätzen. So wirkt zwar die Erstreaktion des Fluglehrers glaubwürdig. Dass dieser sich jedoch in eine Handy-Datenbank gehackt haben soll. Um nach Abbruch der Verbindung, die Whites per Telefon zu erreichen, wirkt schon arg an Haaren herbeigezogen.
Trotz dass die Geschichte recht interessant und auch dramatisch spannend wirkt. Wurde der Film meinem empfinden nach überhastet und recht pathetisch inszeniert. So bekommt man in Windeseile die Besetzung um die Ohren gehauen. Sodass man bis zur dramatischen Wendung fast keine Zeit, sich mit den vorgestellten Figuren auseinanderzusetzen. Womit ich die Figurenentwicklung schwierig finde. Bekommt doch fast jeder nur ein paar Minuten an Hintergrundinfos spendiert.
Die 102 Minuten Laufzeit spielen sich erwartungsgemäß überwiegend in der CGI-Luft, im CGI-Flieger, im Tower und Karis Garage wie auch einem Kinderzimmer ab. In welchem die kleine nerdige Donna, bekennender Fliegerei Fan, mit ihrem Kumpel den Flugfunk abhört. Dabei empfängt sie den Funkverkehr zwischen Doug und dem Tower. Obendrein kann sie trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ungehindert das Flughafengelände, sprich die Rollbahn passieren. Nur um zu sehen, ob die Whites heil auf den Boden landen. Dass White gen Ende sein Bruder neben ihm erscheint, wundert dann auch niemanden mehr. Und so endet meine Rezension hier und ich komme zum Fazit.
On a Wing and a Prayer Fazit:
On a Wing and a Prayer (Film 2023): auch wenn sich die vorigen Absätze etwas negativ lesen, kann der Film dennoch unterhalten. Sofern man sich nicht an Glaubensfragen und unrealistischen Begebenheiten stört. So kann ich wiederum nachvollziehen, welchen Reiz die Geschichte und Rolle für Filmemacher und Hauptdarsteller ausgemacht haben muss. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie viel Stress solch eine Situation tatsächlich auslöst. Womit ich Quaid somit auch kein Drama Overacting unterstellen möchte, selbst wenn dies ab und an so wirkt.
Der restliche Cast spielt seine Rollen ordentlich und auch die Geschichte ist im Grunde recht spannend. Etwas übertrieben empfand ich wiederum die: „wir sind so unheimlich gute und gottesgläubige Menschen“ Darstellung. Auch die ziemlich knappe Figurenentwicklung muss ich einfach bemängeln. Durch dieses fehlt die intensive emotionale Bindung mit den Figuren, welche für die Dramatik eigentlich unerlässlich ist. Hier hätte man etwas mehr auf die Figuren der Geschichte aus dem Jahr 2009 eingehen dürfen.
Trotz dass manche Szenen etwas übertrieben waren, gefiel mir der Film recht gut. Das Zusammenspiel der Akteure, die versuchen, die Familie heil auf die Erde zurückzubringen, war bis auf ein paar Details recht spannend. Und das obwohl der Filmemacher teils ziemlich heftig und etwas drüber die Dramatikkeule schwang. Was mir wiederum hervorragend gefiel, dass man im Abspann mit Bildern und Aufnahmen auf den wahren Doug White einging. Womit meine Bewertung trotz der Defizite noch positiv ausfällt. Kein Genre-Highlight, als Fan von Quaid und wahren Geschichten kann man diesen durchaus anschauen.
Bilder und Trailer © LEONINE Distribution GmbH – alle Rechte vorbehalten
F.A.Q.s und Info
Gibt es Bonusmaterial?
An Bonusmaterial haben es ein paar Interviews und ein B-Roll auf die Disc geschafft, sowie ein paar Trailer.
Wer spielt mit?
Dennis Quaid (Die Reise ins Ich): Doug, Heather Graham (The Stand – Das letzte Gefecht): Terri, Jessi Case: Maggie, Abigail Rhyne: Bailey, Brett Rice: Jeff White, Selena Anduze (The Rookie): Lisa Grimm, Jesse Metcalfe: Kari Sorenson, Rocky Myers: Dan Favio, Brandon Quinn (MacGyver): Ellis Roos, Wilbur Fitzgerald: Joe, James Healy jr. (Tulsa King): Priester
Die Crew?
Regie: Sean McNamara, Drehbuch Brian Egeston, Produzent: Roma Downey, Autumn Bailey, Karl Horstman, Marco Henry