Wellington Paranormal: Review

Wellington Paranormal: Paranormal Activities in Wellington!

WELLINGTON PARANORMAL: Taika Waitits Mockumentary über allerlei paranormaler Begebenheiten im neuseeländischen Städtchen Wellington. Taika Waititi ist nach seinem ersten Hollywoodfilm „Thor: Tag der Entscheidung (2017)“ zwischenzeitlich ein großer Name in Hollywood. Schon 2004 erhielt er eine erste Oscar Nominierung.
Womit seine Filme in seiner Heimat Neuseeland, zu den erfolgreichsten des Landes gehören. 2014 wurde er mit allerlei Lob für seine Mockumentary „5 Zimmer Küche Sarg“ überhäuft. Womit er 2018 ein Spin-off in Form einer TV-Serie startete. Hier lässt er die Beamten der Stadt Wellington auf allerlei Wesen wie Geister, Dämonen, Außerirdische und sonstiges Getier stolpern. Ob mich dieses Serien-Spin-off ebenfalls wie seine Vampir WG überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen
Unheimlich wird’s in Wellington
Seltsame Dinge geschehen in der neuseeländischen Stadt Wellington. Die Polizisten Kyle Minouge und O’Leary stolpern immer öfter über unwirkliche Phänomene. Menschen verhalten sich äußerst merkwürdig und es scheint sogar zu spuken. Aber auch Monster, Dämonen, Geister und Aliens scheinen in der Stadt umherzugehen. Für Polizeichef Sergeant Maaka ist dies nicht ungewöhnlich, sammelt er doch schon seit Jahren Informationen zu diesen merkwürdigen Ereignissen.

Nachdem nun einige Jahrzehnte Ruhe herrschte, treten diese übernatürlichen Erscheinungen erneut auf. Für Maaka ist klar, nur eine Taskforce ist in der Lage, die Menschen von Wellington vor diesen übersinnlichen Wesen zu schützen. So gehen Kyle Minouge, O’Leary und er selbst auf die irrsinnige Jagd, nach den Kreaturen der Nacht und selbst Außerirdische sollten sich diesem überaus chaotischen Trio nicht in den Weg stellen.
Schräg, schräger, Wellington Paranormal
Schon in „5 Zimmer, Küche, Sarg“ zeigte uns Taika Waititi, der mit richtigem Namen „Taika David Cohen“ heißt, seine Vorliebe für das Skurrile. Etwas das viele Marvel Fans in seinem ersten Hollywoodstreifen namens „Thor: Tag der Entscheidung“ nicht ganz so fanden. Der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere stellt jedoch „Jojo Rabbit“ dar. In diesem von ihm selbst geschriebenen Film, spielt er den imaginären Freund des kleinen deutschen Jungen Jojo im Zweiten Weltkrieg.
Wer Waititi kennt, ahnt schon, dass der imaginäre Freund, niemand anderes als Adolf Hitler selbst sein kann. Für mich persönlich stellt dieser Film den aktuell besten Antikriegsfilmtitel der letzten Jahrzehnte dar. Zeigte Waitit, welcher ebenfalls jüdische Wurzeln besitzt, auf irrsinnige Weise den Wahnsinn der damaligen Diktatur. Aber auch wieviel wahre Menschlichkeit in Tagen eines irrsinnigen Krieges bewirken kann. Was ihm nicht umsonst den Oscar für das Beste Drehbuch einbrachte.

Zurück zu „Wellington Paranormal“. Für diese bisher 4 Staffeln umfassende Serie steht Taika Waititi als Entwickler Pate. So kann man diese Serie auch als rechtmäßiges Spin-off seines Films „5 Zimmer Küche Bad“ ansehen. Gedreht wird diese in dem bereits aus „Blair Witch Project“ bekannten Mockumentary Stil. Sprich direkt aus der Kameralinse eines Kamerateams. Welches die beiden Polizisten Kyle Minouge (Michael Minouge) und O’Leary (Karen O’Leary) auf ihren nächtlichen Patrouillen begleitet.

Dabei stolpern die beiden Office über allerlei Kreaturen der Nacht. Angefangen von Dämonen, hin zu Geistern, Werwölfen, wie auch Außerirdischen, etc. Ihr Vorgesetzter Sergeant Maake (Maaka Pohatu), verfolgt dabei schon seit Jahren diese merkwürdigen Vorkommnisse in Wellington. Was ihn dazu bringt seine eigene kleine Taskforce, bestehend aus Minouge, O’Leary und sich selbst zu gründen.
Der Episodenablauf behandelt dabei pro Folge eine „Mystery of the Day“ Geschichte. Damit beginnt die Serie mit einem Dämon, der von Wirt zu Wirt überspringt und versucht ein Höllentor, in Wellington zu öffnen. Die Autoren selbst griffen bei ihren Drehbüchern vermutlich fast alles auf, was die letzten Jahre verfilmt wurde. Dabei machen sie weder vor dem „Exorzisten“ noch vor „Werwölfen“ oder gar außerirdischer Lebensformen halt. Dabei hat mir besonders die Werwolf Folge gefallen, die mich an „Werewolves Within“ erinnerte.

Noch ein Wort zu unseren drei Polizeibeamten: Sergeant Maaka nimmt die Sache ultraernst, was seine Figur umso witziger macht. Seine untergebenen Kyle Minouge, wobei hier eine eindeutige Anspielung auf die Sängerin Kylie Minouge gegeben ist und O’Leary sind überaus pragmatisch unterwegs. So spuckt ein besessenes Mädchen, mit großem Strahl literweise grüne Galle aus und O’Leary fragt ernsthaft, ob es ihr noch gut geht.

Ebenso Minouge, der scheinbar immer neben sich zu stehen scheint. Diese stoische Ruhe und Sachlichkeit ist die Krönung der Serie. So versuchen unsere Helden, diese mysteriösen Ereignisse strickt nach dem Strafgesetzbuch zu behandeln. Hier würde es auch nicht wundern, wenn Minouge einem UFO einen Strafzettel wegen Falschparkens anhängen würde.
Fazit:
„Wellington Paranormal“ ist eine herrlich durchgeknallte neuseeländische Comedy Sitcom in bestem Mockumentary Stil. Entwickelt wurde die Serie von Jemaine Clement („Avatar 2“) und Taika Waititi („Thor: Love and Thunder“), der auch als Autor des neuen „Flash Gordon“ Films gehandelt wird. Diese beiden sind sowohl als Autoren, wie auch als Darsteller für den Film „5 Zimmer Küche Sarg“ verantwortlich, der sich um eine Vampir WG dreht. Mit „Wellington Paranormal“ weiteten Clement und Waititi ihre skurrilen Ideen auf jeglichen abnormalen wie paranormalen Mysterien aus, die man sich nur vorstellen kann.
So macht eine, von Sergeant Maaka zusammengestellte Taskforce aus ihm, Officer Minouge und Officer O’Leary Jagd auf Dämonen, Monster, Aliens, Geister und alles, was man sich sonst noch Gruseliges vorstellen kann. Ihre stoisch sachliche Herangehensweise ist dabei so irrsinnig und witzig zugleich, dass man selbst bei den dümmsten Gags nicht um ein Schmunzeln herumkommt. Die Serie bietet dabei allerlei seltendämliche Begegnungen, Handlungen und Situationen das man vom Schmunzeln bis hin zum lauthals lachen kommt.
Manches war so schräg, dass ich manches Mal sogar verschluckt habe. Anderes wiederum war so dämlich, dass meine Augen nicht aufhören wollten zu rollen. Alles in allem ist „Wellington Paranormal“ eine wirklich lustige Sitcom der „anderen“ Art, die wunderbar zum abendlichen Relaxen taugt. Wer solche Supernatural-Mystery-Komödien wie „Two Heads Creek“, „Black Friday“ oder auch „Die Killerhand“ mag, der sollte hier auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.
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