Weird Die Al Yankovic Story (2022): Review


Daniel Radcliffe ist Weird Al Yankovic!

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Weird The Al Yankovic Story Review: Blu-ray Cover

Weird Die Al Yankovic Story (Blu-ray 2023): Nicht mal in den kühnsten Träumen hätte man erwarten können, dass Harry Potter Darsteller Daniel Radcliffe zur Comedy Pop-Ikone Al Yankovic werden würde. Dem Künstler, dem kein Pop-Song zu heilig war, um diesen nicht zu parodieren. Egal, ob Queen, Michael Jackson oder Madonna, niemand blieb von ihm verschont.

So musste jeder Künstler damit rechnen, seinen Song in einer gänzlich neuen Textfassung zu hören. Nun stieg Radcliffe unter der Regie von Eric Appel in die Rolle des verrückten Pop-Künstlers. Ob mir diese Pseudo-Biografie gefallen hat und warum sich das BioPic so gar nicht an alle Fakten hält, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen meiner Rezension!

Weird Die Al Yankovic Story

Der junge Alfred hat es nicht leicht, denn seine Eltern können seine Vorliebe für die Musik einfach nicht verstehen. Schlimmer noch, sein Vater verbietet ihm auch nur einen Gedanken an diese brotlose Kunst zu verschwenden. Doch das Schicksal schickt Alfred einen Akkordeon-Verkäufer ins Haus, der furchtbar von dessen Vater vertrimmt wird. Um diese brutale Aktion wiedergutzumachen, kauft Mutter Yankovic dem armen Mann das Musikinstrument ab.

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Al findet eine Packung Bologna, die seine Welt verändern wird.

So bekommt Al ein frühes Geschenk zu seinem siebten Geburtstag ein Akkordeon. Doch dies muss ein Geheimnis zwischen Mutter und Sohn bleiben. Über Jahre übte Al im Wandschrank mit seiner Quetschkommode, bis zu diesem schicksalhaften Tag. Er wird von seinen Freunden überredet, mit zu einer illegalen Polka Party zukommen. Hier fordern sie ihn heraus, unwissend, dass Al eine große Liebe zur Polkamusik entwickelte und zwischenzeitlich ein begnadeter Akkordeonist geworden ist.

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Der Battle beginnt und Al wird Wolfman Jack zum weinen bringen

Staunend und begeisternd wird er gefeiert, bis die Polizei dem Treiben ein Ende setzt. Zu Hause abgeliefert von den Cops muss Al seinem Vater Rede und Antwort stehen. Der daraufhin voller Zorn dieses Hölleninstrument zerstört. So bleibt Al nur eines zu tun, er sagt sich von seinem Das los, um eines Tages ein berühmter Musiker zu sein. Al hat eine Gabe, kann er doch jeden bekannten Song mit humoristischen Texten umdichten. Eine Kostprobe davon bekommt sein Idol, der Radiomoderator Dr. Demento zu hören, der ihn fortan promotet.

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Madonna sieht bei Al eine große Zukunft

Die Verkaufszahlen steigen und Al wird in kürzester Zeit zum Pop-Giganten. Selbst die Queen of Pop Madonna wirft sich ihm an den Hals. Ebenso bettelt Drogenbaron Pablo Escobar förmlich um einen Privatauftritt. Zwischenzeitlich verführt die Queen ihren King zu Alkohol und Drogen, bis ihr dieser hörig ist. Als Escobar ungehört bleibt, entführt er Al’s Geliebte, um ihn daraufhin zu zwingen, bei ihm vorbeizuschauen. Bei seiner Rettungsaktion erkennt Al Madonnas wahre Absicht und sagt sich von ihr los. Während diese Pablos Drogen Imperium übernimmt und auf Rache an Al sinnt. 

Die Idee zum Film

Laut einem Interview mit Michael Schneider von Variety verriet Al Yankovic, dass er von all den BioPics vergangener Jahre ziemlich genervt war. Den Vogel jedoch soll Bryan Singers „Bohemian Rhapsody“ mit Rami Malek („James Bond: Keine Zeit zu sterben„) abgeschossen haben. Nicht dass der Film ihm nicht gefallen hätte, aber die ganzen „künstlerischen“ Freiheiten, die sich die Filmemacher nahmen, nervten den bekennenden Queen-Fan ungemein. 

Chronologische Abläufe und / oder gar Fakten zu ändern, um ein BioPic filmischer zu gestalten, hat ihn extremst gestört. So kam er auf die Idee, selbst einen biografischen Film zu drehen. Entsprechend den Gepflogenheiten der Filmindustrie war es ihm auch wichtig mal so gut wie alle Fakten über Bord zu werfen. Damit beauftragte er Regisseur Eric Appel ein Drehbuch zu verfassen. 

Die Person Weird Al Yankovic

Eventuell ist der Künstler Al Yankovic den jüngeren Generationen nicht ganz so bekannt. Daher möchte ich einen kurzen Einblick über den Schrecken und begnadeten Komiker der damaligen Musikszene geben. Alfred Matthew Yankovic wurde am 23. Oktober 1959 in Lynwood Kalifornien geboren. Aufgrund einer Radiosendung begann der junge Alfred das musizieren zu erlernen.

Im Jahr 1976 soll Al, Dr. Demento (Barret Eugene Hansen), der als Entdecker von ihm gilt, eine Demokassette geschickt haben. Welche seine spätere Karriere begründete. Zu dieser Zeit war der junge Al in der Oberstufe der Lynwood High School. Drei Jahre später studierte er Architektur an der California Polytechnic State University und war als Discjockey bei dem Universitäts Radiosender KCPR tätig. Zu dieser Zeit tourte die Band „The Knack“ mit ihrem Hit „My Sharona“ durch die Lande und planten an ebendieser Universität einen Auftritt zu geben.

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Plattenboss Scotti (Weird Al Yankovic)

Auf der gegenüberliegenden Toilette des Probe/Aufnahmeraum der Uni, nahm Yankovic mit seinem Akkordeon eine Parodie-Version von „My Sharona“ auf, die den neuen Titel „My Bologna“ bekam. Die Band „The Knack“ fanden diese Version so witzig, dass sie dafür sorgten, dass der Titel bei ihrem Plattenlabel Capitol Records veröffentlicht wurde und Yankovic einen Halb-Jahresvertrag verschaffte. Dies war der Beginn etlicher Parodien auf die Kult-Pop-Songs der 70er, 80er, 90er-Jahre und bis heute Al ist noch lange nicht müde.

So folgte auf „My Bologna“, „Another One Rides The Bus“ als Parodie auf Queens „Another One Bites The Dust“. Weiter ging es mit Titeln wie: „Eat It“ und „Fat“(Original „Beat It“ und „Bad“ Michael Jackson), „Like a Surgeon“ (Original „Like A Virgin“ Madonna), „Living with a Hernia“ (Original „Living in America“ James Brown), „Smells like Nirvana“ (Original „Smells like Teen Spirit“ Nirvana), „Amish Paradise“ (Original „Gangsters Paradise“ Coolio) oder auch „Tacky“ (Original „Happy“ Pharrell Williams). 

Der Film

Wie bereits verraten, handelt es sich hier nicht um ein richtiges biografisches Werk. Wobei tatsächlich nicht alles an den Haaren herbeigezogen worden ist. Die wahren Bezüge kann man jedoch an einer Hand abzählen. Macht dies den Film nun deshalb schlechter? In meinen Augen nicht, denn das ist „Weird Al Yankovic“, verrückt und genial zugleich. So begann Yankovic wahrlich schon in jungen Jahren mit der Musik wie auch dem Akkordeon-Spiel. Ebenfalls gilt besagter Radiomoderator als Entdecker des Musik-Komikers. 

So zerrüttet wie die Familienbeziehung dargestellt wird, war sie ebenfalls nicht. Konnte Alfred doch immer auf die Unterstützung seiner Eltern zählen. Wer sich bis zum Abspann geduldet, wird in alten Bildern einige Erklärungen finden. Was wiederum gar nicht stimmt und deswegen auch ein genialer Schachzug war, ist die vermeintliche Beziehung zu Madonna. Als der erste Trailer erschien, schien das Internet zu glühen, da jeder begann danach zu googeln, ob Yankovic tatsächlich eine Affäre mit ihr hatte.

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Oprah Winfrey besucht Al zuhause

Als Hauptdarsteller des bekannten Musikers und Parodisten konnte man, unglaublich aber wahr, Zauberlehrling Daniel Radcliffe („The Lost City“) verpflichten. Seine Verkörperung des Ausnahmekünstlers stellt für mich neben „Swiss Army Man“ seine bisher stärkste Darstellung dar. Nimmt man ihm den „weirdn“ Al doch auf ganzer Linie ab. Ebenso ließen es sich etliche Stars und Freunde nicht nehmen einen Gastauftritt, in den denkbar schrägsten Rollen abzuliefern. 

So sehen wir Disneys Hausmusiker Lin-Manuel Miranda als Doctor, Talkmaster Conan O’Brien als Andy Warhol, Seth Green als Radio DJ, Jack Black als Radio-Legende Wolfman Jack sowie viele weitere mehr. Regisseur Eric Appel und Yankovic ließen es sich nicht nehmen, ebenfalls in kleinen Rollen mitzuspielen. Wie erwähnt gibt es neben der BioPic-Parodie und dem Gag-Feuerwerk, dennoch die ein oder andere wahre Geschichte rund um Yankovics Karriere.

So humoristisch dieser Film auch geworden ist, so habe ich auch Kritik zu üben. Ab dem Moment, als der kolumbianische Drogenbaron ins Geschehen eingreift und Al’s Freundin entführt, sich die Pop-Diva zur neuen Drogenbaronin ernennt. Oder Al zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Hier hebt der Film schon extrem ab und man hat etliche „Die nackte Kanone“ Momente. Dies wirkte auf mich teils viel zu verdreht mit zu viel Slapstick Einlagen.  

Das Fazit:

Weird Die Al Yankovic Story: Mit diesem Film schufen Musiker Al Yankovic und Regisseur Eric Appel eine herrliche Parodie auf BioPics und besonders auf Musiker-BioPics. Brachte doch erst der Film über Queen Frontman Freddy Mercury, Yankovic auf die Idee für einen eigenen Film. So hat er neben Appel auch das Drehbuch geschrieben. Und wer bereits „UHF – Sender mit beschränkter Haftung“ gesehen hat, an dem Yankovic auch das Drehbuch geschrieben hat, kann schon erahnen, was auf ihn zukommt. 

So reiht sich ein Gag an den anderen, nicht aber um doch noch ein paar reelle Fakten von Alfred Yankovic zu offenbaren. Dazu zählt unter anderem, dass dieser ca. zu seinem siebten Geburtstag begann, das Akkordeon zu spielen. Und im Gegensatz zum Film zumindest im wahren Leben von seinen Eltern unterstützt wurde. Die vehemente Abneigung des Vaters Nick gegenüber der Polkamusik, benötigten die Filmemacher für einen entsprechenden Twist, sondern auch als Überleitung zu einem von Yankovics erfolgreichsten Covern, namens „Amish Paradise“. 

Bei dem Plotverlauf und all den Witzen bleibt der Film dennoch alles andere als vorhersehbar und spätestens als Hauptdarsteller Daniel Radcliffe in bester Rambo Manier durch den kolumbianischen Dschungel stürmt, ist man sichtlich verwirrt. Dieser Part des Films ist aber auch der schwächste, da dies dann doch als zu drüber wirkte. Als die Aussprache zwischen Vater und Sohn ansteht, fängt sich der Streifen wieder und bietet nochmals eine unheimliche Kanonade an herrlichen Gags. Hier sei nur die Anspielung auf Alfreds Mutter erwöhnt, die ihr Mann als „Fat“ bezeichnet. Kenner werden wissen, was damit gemeint ist.

Dieser Streifen schlägt dabei in die Kerbe bekannter Parodien etlicher Filmhits: wie die „Airplane“ Filme, „Scary Movie“, „Die nackte Kanone“, „Dracula – Tot aber glücklich“, „Spaceballs“, etc. nur das zum ersten Mal das Genre der BioPics dran glauben musste. Wer also schon mit den genannten Titeln seinen Spaß hatte und dazu noch Fan von Weird Al Yankovic ist, kann hier zugreifen. Denn die wahre wie parodistische Darstellung von Yankovics Leben und Karriere ist auf jeden Fall mal einen Blick wert. 

Bild & Trailer © OneGate Media GmbH – alle Rechte vorbehalten!

F.A.Q.s:

Die Darsteller:

Daniel Radcliffe („Guns Akimbo“) als Weird Al Yankovic, Richard Aaron Anderson als junger Al, David Bloom als Teenager Al, Evan Rachel Wood als Madonna, Rainn Wilson als Dr. Demento, Julianne Nicholson als Mary, Toby Huss als Nick, Quinta Brunson als Oprah Winfrey, Arturo Castro als Pablo Escabar

Die Gaststars:

Conan O’Brien als Andy Warhol, Seth Green als Radio DJ, Patton Oswalt als Heckler, Jack Black als Wolfman Jack, James Preston Rogers als Hulk Hogan, Paul Riley Fox als Elton John, Lisa Margaroli als Elvira, Gordon Tarpley als David Bowie, LeChristopher Williams als Coolio, Trenyce als Diana Ross, Nina West als Divine, Emo Philips als Salvador Dali, David Dastmalchian als John Deacon (Queen), Akiva Schaffer als Alice Cooper, Jorma Taccone als Pee-Wee Herman, Lin-Manuel Miranda als Doctor

Wo gibts den Film zu sehen?

In Amerika fand die Filmpremiere fand 2022 beim Toronto International Film Festival statt und im darauffolgenden November 2022 konnte man diesen bereits bei The Roku Channel streamen. In Deutschland erschien die Blu-ray nun Ende Juni 2023 und bisher kann man den Film noch nicht über ein deutschsprachiges Streamingportal anschauen.

Blu-ray Info:

Die Blu-ray bietet leider keinerlei Extras, hier wäre das ein oder andere Interview, Featurette oder gar Making-of doch sehr interessant gewesen.

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