UFO Sweden (2022): Review

UFO Sweden: Stranger Things in Schweden!

ufo sweden blu-ray
Ufo Sweden: Blu-ray

UFO Sweden (2022): Nun sind Außerirdische also auch in Schweden gelandet, oder steckt hier etwas anderes dahinter? Regisseur Victor Danell nimmt uns mit in die 90er-Jahre und stellt uns Vater Uno (Oscar Töringe), einen UFO-Jäger samt seiner Tochter Denise (Inez Dahl Torhaug) vor. Denise ist immer mit dabei, doch dieses Mal zieht Daddy allein von dannen und kommt von seiner Mission nicht mehr zurück.

Jahre später lebt die Teenagerin  bei einer Pflegefamilie. Ein mysteriöses Phänomen weckt die Erinnerung an damalige Tage. Ebenso erwacht die Hoffnung, dass Uno noch leben könnte. Ihre einzige Chance, Dads alter Freund Lennart (Jesper Barkselius), der wiederum nicht gut auf diesen zu sprechen ist. Klingt wie Akte X, doch kann UFO Sweden auch überzeugen? Das erfahrt Ihr wie immer in meiner nachfolgenden Rezension.

UFOs in Schweden

Mitte der 1980er-Jahre: Wenn es nach Forscher Uno geht, gibt es die Besucher aus dem Weltall. So jagt er schon seit Jahren merkwürdigen Geschehnissen nach, an seiner Seite seine kleine Tochter Denise. Dieses Mal scheint er ganz nah dran zu sein, so zumindest, wenn es nach den Wetterdaten seines Freundes Lennart geht. Dieser hat verschiedene Unterlagen aus dem staatlichen Umwelt-Labor entwendet und Uno zugespielt. Was für Lennart nicht ohne Folgen bleibt.

ufo sweden denise glaubt ihren augen nicht
Denise traut ihren Augen nicht

Uno ist sich sicher, die Außerirdischen gefunden zu haben und macht sich für sein letztes Abenteuer bereit. Doch dieses Mal ohne seine Tochter, die allein zurückbleibt. Die Jahre vergehen und Denise wuchs in einer Pflegefamilie auf. Vermuteten die Behörden doch, der Vater sei tot. Auch sie ist sich nicht mehr sicher, ob Ihr Dad abhaute, entführt wurde oder tatsächlich tot ist. Dennoch ist sie ebenso neugierig wie Ihr Erzeuger. Was sie vor illegalen Aktionen nicht wirklich abhält.

ufo sweden, die organisation
Die Nerds von UFO Sweden lauschen gebannt Denise Infos

Bei einem Einbruch in ein Firmengebäude macht sie eine ungewöhnliche Erfahrung. Könnte es sein, dass es die gleichen mysteriösen Vorgänge wie damals sind. Bei Ihren Nachforschungen stößt sie auf die Organisation UFO Sweden. Geleitet von dem einstigen Freund ihres Vaters, namens Lennart. Der einzige Job der ihm nach seinem Rauswurf noch blieb.So dokumentiert er, mitsamt einer Gruppe Nerds, mysteriöse UFO Sichtungen. Die sich jedoch bisher allesamt als Irrungen entpuppten.

ufo sweden lennart und sein team finden eine merkwürdige forschungsstation
Lennart und sein Team finden eine merkwürdige Forschungsstation

Bis jetzt, denn das, was Denise herausgefunden hat, lässt sich nur noch schwerlich logisch erklären. Und auch sein ehemaliger Arbeitgeber scheint auf eigene Faust im Wald mit einer besonderen Forschungsstation nach etwas zu suchen. Nun wird es für alle riskant, wenn sie Antworten auf ihre Fragen finden wollen. Als obendrein Unos altes Auto, in den Stall eines Bauern geschleudert wird, ist für sie klar: Ihr Dad war kein Spinner!

Strange Things happen in Sweden 

UFOs und UFO Sichtungen beschäftigen die Menschen schon seit Jahrzehnten. Um genau zu sein, seit Mitter der 1940er-Jahre, als in der Mojave Wüste, Nevada ein unbekanntes Flugobjekt abgestürzt sein soll. UFO-Fanatiker behaupten bis heute, dass diese in der militärischen Einrichtung namens „Area 51“ eingelagert wurde. Seither durchzieht dieses Mysterium nicht nur die Nachrichten, sondern ist immer wieder gern gesehenes Thema für Film und Serie. Der bis dato bekannteste Vertreter dieses Genres dürfte die Serie „Akte X“,  wie auch „Stranger Things“ der Duffer Brüder. 

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Lennart auf der Flucht

Mit „UFO Sweden“ vereint der schwedische Filmemacher Victor Danell die beiden o.g. Serien zu einem Genre-Mix aus Ufologie und Parallelwelt. So nimmt der Filmemacher den Zuschauer mit in die 80er und 90er-Jahre. Hier stellt er uns den UFO-Fanatiker Uno vor. Der trotz seiner kleinen Tochter alles daran setzt, Außerirdische zu finden. Bei diesem Versuch kommt er vermeintlich zu Tode, während seine Denise glaubt, er sei entführt worden. 

Damit startet der Film mit einer Rückblende in die 80er und zeigt die Geschehnisse um ihren Vater. Kurz darauf befinden wir uns in den 90ern und lernen die herangewachsene Denise kennen. Ein Wildfang und genauso rebellisch wie ihr Dad. Ein merkwürdiges Ereignis weckt das Interesse des Mädchens, mehr über den Verbleib ihres Erzeugers zu erfahren. Ihre Spurensuche führt sie zur lokalen Vereinigung „UFO-Sweden“, welche von dem einstigen Freund ihres Dads, Lennart geleitet wird.

Dieser hegt nicht zu Unrecht einen Groll gegen Uno, ist dieser doch auch Schuld daran, dass er seinen Job verlor. Im Gegensatz zu seinem Team glaubt Lennart eher Uno sei ein Spinner gewesen. Weshalb er auch nicht unbedingt den Ausführungen des Mädels glaubt. Damit die Geschichte dennoch im Flow bleibt, stimmen diese UFO-Forscher demokratisch ab und helfen dem Mädchen, die nötigen Beweise zu finden. 

ufo sweden die polizei wird eingeschaltet
Lennarts ehemalige Arbeitgeberin holt sich Unterstützung

Filmkritik muss ich jedoch bei der Beweisführung üben. Findet Denise, das Auto ihres Vaters demoliert in einem Stall vor. Präsentiert der Gegenpol der Gruppe, ein grantiger Rentner, diesen der Gruppe völlig heil und unversehrt. Warum fragt Denise nicht, warum dieses wieder wie neu aussieht, obwohl es durch ein Stalldach geschleudert wurde? Ebenso stellt man sich die Frage, wer diese lokale Vereinigung überhaupt finanziert?

Neben dem ganzen Mysterium überhäufte Danell seinen Film mit jeglichen melodramatischen Twists. Der verschwundene Vater, seine Tochter, die mit dem Verlust leben muss. Den Ufologen, deren Bestreben darin liegt, UFO-Sichtungen rational zu erklären und dem Mädchen erst mal keinen Glauben schenkt. Dabei lässt der Regisseur seine Hauptdarstellerin auch rech egoistisch und verletzten agieren. Womit sie nicht nur einmal die UFO-Nerds enttäuscht zurücklässt. Dass die Kleine in Pflegefamilien aufwächst, darf natürlich auch nicht fehlen. 

Diese wiederholten Twists sind auch der größte Negativpunkt. Einmal Verrat / Vergebung ist okay, zwei, dreimal hintereinander dann doch eher unglaubwürdig. Ebenso unglaubwürdig sind manche Personen bezogene Handlungsstränge. So werden aus jahrelangen Feinden rasant Freunde und aus Freunden noch schneller Feinde. Auch konnte ich der Beziehung zwischen Denise und der Polizei, bzw. der Polizistin Tomi konnte ich nicht ganz folgen. Erst klang sie wie eine Schwester, dann wie eine Jugendberaterin.

ufo sweden, die polizei ist denise auf der spur
Die Polizei ist Denise auf der Spur

Abgesehen von diesem Punkten liefert der schwedische Filmemacher jegliche Guitly Pleasure der 80er und 90er-Jahre ab. Angefangen von dem Song „Forever Young“ von Alphaville. Wie auch den Genrevertretern vergangener Tage. Ein Teenager mit Hackertalent, kennen wir aus „WarGames“, UFOs und Verschwörungen aus „E.T.“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. Hierbei spielt der Filmemacher besonders mit den Gefühlen und Erinnerungen, Das Thema Parallelwelten gab es auch schon vor „Stranger Things“ in der Serie „Fringe“, wobei auch das Thema Zeitreise angesprochen wird.

Die Effekte sahen dabei überwiegend ordentlich aus, wie immer natürlich eine Frage des Budgets. Hollywood holt hier zumeist natürlich noch mehr raus. Die Ausstattung selbst wirkt authentisch und versetzt den Zuschauer in längst vergangene Tage. Egal, ob Autos, Kleidungsstile, der damalige alte Technikkram wie Gameboy, Telefone oder Computer. Das Setting spiegelt diese nostalgische Zeit wunderbar wider. Das Storytelling wirkt trotz der Laufzeit von 115 Minuten etwas gehetzt, teils aber auch langatmig. Worüber man aber überwiegend hinwegsehen kann.

Fazit:

UFO Sweden (Blu-ray Film 2022): Seit „Stranger Things“ 2016 zu seinem Siegeszug durch die heimischen Wohnzimmer aufgebrochen ist, sind die Themen: Außerirdische, Ufos, Parallelwelten wieder überaus IN. Nach „The Unthinkable“ legt Regisseur Victor Danell noch eine Schippe drauf und präsentiert seine Version „Merkwürdiger Geschehnisse“. Im Vordergrund stehen Inez Dahl Torhaug als rebellische Teenagerin Denise und Jesper Barkselius als Lennart, die nach dem vermissten Vater und ehemaligen Freund Uno suchen. 

Das Schauspiel war ordentlich und nachvollziehbar. Selbst wenn der ein oder andere melodramatische Twist, zu viel des Guten war. Genre entsprechend geht es weit über die Grenzen des Erklärbaren hinaus. So macht sich Denise entgegen aller Widrigkeiten, wie einst Fox Mulder  auf, die Wahrheit herauszufinden. Dabei folgt sie der Spur die das Wetter hinterlässt. Die Spezial-Effekte wissen ebenfalls zu gefallen. Diese sind zwar recht überschaubar, dafür aber auch überzeugend. 

Ebenso wussten die Set-Designer wie man die alte Zeit wieder aufleben lässt. Und so hat man das Gefühl, der Streifen spiele wirklich in den 90er-Jahren. Selbst wenn ich zum tausendsten Mal „Forever Young“ ertragen musste. Dennoch gibt es im Drehbuch, auch den ein oder anderen Logikfehler. Bei dem man sich fragt, warum das niemandem aufgefallen ist. Hier sei nur die alte Karre des vermissten Uno erwähnt. Das Ende geht dann in die Vollen, verraten wird dies natürlich nicht. 

Somit ist „UFO Sweden“ für mich ein anständiger Sci-Fi-Mystery Vertreter aus europäischen Landen. Der sich bis auf ein paar Story- und Logikfehler nicht wirklich vor der Konkurrenz zu verstecken braucht. Ebenso muss ich aber auch zugeben, dass dieser Film sich nicht von den üblichen Verdächtigen abheben kann. Wer jedoch Spaß an diesem Genre hat, sollte von diesem Streifen sicherlich nicht enttäuscht werden. Eine brauchbare, spannende und schöne Abendunterhaltung, die auch technisch zu überzeugen weiß.

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F.A.Q.s:

Die Darsteller?

Inez Dahl Torhaug als Denise, Jesper Barkselius als Lennart, Eve Melander als Kicki, Sara Shirpey als Tomi, Oscar Töringe als Uno, Hakan Ehn als Gunnar, Isabelle Kyed als Töna, Niklas Kvarnbo Jönss als Karl, Mathias Lithner als Mats

Der Filmemacher?

Regisseur Victor Danell führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch zusammen mit Jimmy Nivren Olsson das Drehbuch. Danell ist für den Film „The Unthinkable – Die unbekannte Macht“, sowie für etliche Kurzfilme bekannt.

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