U-571 – Mission im Atlantik (2000) – Review
U-Boot Filme gibt es viele und Wolfgang Petersens „Das Boot“ dürfte wohl die Spitze anführen. Mit U-571 schickte sich im Jahr 2000 ein weiterer Kriegsfilm an das Genre zu erobern

Alle paar Jahre versucht sich die Filmindustrie weltweit an dem U-Boot Genre und holt immer und immer wieder dieses aus den tiefen der See hervor. Letzt aktuelle Beispiele wären unter anderem der französische Film „Wolfs Call“, der amerikanische „Hunter Killer“ oder auch der belgische Beitrag des Regisseurs Sven Huybrecht „U-235 – Abtauchen um zu überleben“. „U-571 – Mission im Atlantik“ aus dem Jahr 2002 wurde im zweiten Weltkrieg angesiedelt und wie so oft geht es um der deutschen beste Erfindung, die Enigma. Dieser mysteriöse Verschlüsselungsapparat, welche den Alliierten so einige Kopfschmerzen bereitete.
Tauchen wir in die Geschichte ein
Zweiter Weltkrieg, Frühjahr 1942, das deutsche U-Boot U-571 hat gerade ein Frachtschiff versenkt und schon heftet sich ein Zerstörer an dessen Fersen. Völlig überrascht von dessen unerwarteten erscheinen, ist es der Mannschaft der U-571 nicht mehr möglich, sich in Sicherheit zu bringen. Schwer beschädigt und mit erheblichen Mannschaftsverlusten treibt die U-571 S.O.S. funkend durch den Atlantik. Dieses Signal wird von den Amerikanern aufgefangen, die ihre Chance gekommen sehen, an eines dieser Code-Maschinen namens Enigma zu kommen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und so schnell als möglich wird ein amerikanisches U-Boot, die S-33 getarnt um sich U-571 unerkannt nähern zu können.

Die Tarnung täuscht die deutsche Besatzung und die Amis haben leichtes Spiel U-571 zu entern. Die Gefangenen werden bis auf Kapitän Gunther Wassner (Thomas Kretschmann) auf die S-33 gebracht. Doch die Tarnung des amerikanischen U-Boots S-33 fliegt letztendlich doch auf und so wird dieses von einem herannahenden feindlichen U-Boots versenkt. Zurückgeblieben an Bord, müssen Lt. Commander Mike Dahlgren (Bill Paxton), Lt. Andrew Tyler (Matthew McConaughey) und CPO Henry Klough (Harvey Keitel) mit der erbeuteten U-571 versuchen zu fliehen. Doch Ihnen ist weder die Technik und schon gar nicht die deutsche Schrift bekannt, weshalb diese Flucht unter keinem guten Stern steht. Die Amerikaner sind nicht gerade glücklich darüber, dass sie auf die Hilfe des deutschen Kapitäns angewiesen sind. Und als sich ein deutscher Zerstörer an ihre Fersen heftet, beginnt ein tödliches Katz und Maus Spiel.
Tausend Mal gehört, macht „U-571“ einen Unterschied?
Die fiktive Geschichte, welche die Jagd der Alliierten auf die Enigma zum Thema hat, scheint für Drehbuchautoren ein nie endendes Highlight zu sein. So reiht sich Dino De Laurentis produzierter Film, in eine lange Liste von Kriegsfilmen ein, die sich dieses bereits bedienten. Und auch wenn sich U-571 jetzt nicht groß von anderen Genretiteln unterscheidet, ist dieser dennoch durchaus unterhaltsam geworden. Um genau zu sein blieb mir dieser über die ganzen Jahre hinweg im Gedächtnis, was eigentlich ein gute Zeichen ist. Als mir Studiocanal die Blu-ray für ein Review zur Verfügung stellte, war ich doch sehr gespannt, ob der Streifen heute noch funktioniert und ob dieser auch technisch in neuem Glanz erscheint.

Was soll ich sagen, der Film hat nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt. Gerade Matthew McConaughey zeigte schon damals was für ein großartiger Schauspieler in ihm steckt. Spielt er doch Paxton und Keitel geradezu an die Wand. Aber auch Thomas Kretschmann kann sich gegen die amerikanische Schauspiel-Riege großer Namen behaupten. Wer es noch nicht wusste, Jon Bon Jovi durfte ebenfalls eine kleine Rolle bekleiden. Viel Dialog hat er nicht und sein Abgang hat was torpedoartiges. Wer mit Bon Jovi groß geworden ist, musste damals schon zweimal hinschauen, als da keine 80ger Hard Rock Mähne mehr zu erkennen war.

Der Film selbst ist durchgehend spannend inszeniert. Zuerst erleben wir, wie die U-571 schwer beschädigt wird aber gerade noch so flüchten kann. Mit dem Szenenwechsel zur amerikanischen Seite erfahren wird, dass der erste Commander Lt. Andrew Tyler nicht die erhoffte Empfehlung seines Kapitäns erhalten hat. Und so haben wir schon nächsten Twist, da es genau diese Männer sein werden, die mit diesem Konflikt gemeinsam auf Mission gehen müssen. Keine wirklich gute Ausgangssituation. Und auch die Mission selbst steht unter keinem guten Stern, geht es für die Amerikaner nach der der Übernahme der U-571, sowie der Sicherung der Enigma nur noch ums nackte Überleben. Von einem Zerstörer ins Ziel genommen, steht nur noch die Frage: gelingt die Flucht oder müssen die Männer auf ewig in einem tiefen, kalten und nassen Grab verrotten.
Auftauchen und ab zum Fazit:
Es handelt sich zwar um eine fiktive Geschichte, doch gab es U-571 tatsächlich. So wurde aus der wahren Geschichte ein für Hollywood passender Plot gesponnen. Dennoch muss man sagen, dass der Film sich keine groben Schnitzer erlaubt und dies wohl so in den Geschichtsbüchern hätte landen können. Mit dem Begriff auf dem Poster / Cover „nach einer wahren Begebenheit“, wären die Macher sehr gut durchgekommen. Oder anders gesagt, Regisseur Jonathan Mostow (The Game) hat einen rundherum gelungenen und spannenden Film abgeliefert. So bleibt mir nur zu sagen, wer U-Boot bzw. Kriegsfilme mit Seeschlachten mag, sollte unbedingt mal einen Blick auf „U-571 Mission im Atlantik“ werfen.
Eigentlich überlasse ich es anderen Personen, sich zu technischen Details zu äußern. Besonders die Bild- und Tonqualität scheint in Foren und auf Websites ein oft und heftig diskutierter Punkt zu sein. Dennoch möchte ich anmerken, dass ich mit der Bild- und Tonqualität der mir hier vorliegenden Blu-Ray durchaus zufrieden war. Besser dürfte man U-571 wohl aktuell nirgends zu sehen bekommen.
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