TRACES – GEFÄHRLICHE SPUREN – Review
„Traces – Gefährliche Spuren“ – ein fiktiver Mordfall einer Forensik Uni, lässt einen längst vergangenen Mord in neuem Licht erscheinen!

„Traces – Gefährliche Spuren“ so lautet der Name der britischen Krimidrama-Serie rund um eine junge Laborantin, deren Mutter vor Jahren ermordet wurde. Die Erstausstrahlung erfolgte im Jahr 2019 auf dem Pay-TV Sender Alibi, hierzulande wurde „Traces“ erstmals im November 2020 auf dem öffentlich-rechtlichen Sender NDR ausgestrahlt. Im April 2021 veröffentlichte Polyband diese nun auf DVD und ließ mir ein Pressemuster zukommen. So nehme ich den Fall auf und folge den „Traces“ zu Deutsch Spuren, um herauszufinden, ob die Serie taugt.
Vielleicht verrät uns der Inhalt erste Indizien
Die noch junge 23-jährige Laborantin Emma Hedges (Molly Windsor) kehrt für einen Forensik-Kurs in ihre Heimatstadt Dundee im östlichen Schottland zurück. Hier soll sie einen fiktiven Mordfall untersuchen und ihr forensisches Können unter Beweis stellen. Bei der Darstellung der zu untersuchenden Fakten fällt Emma auf, dass diese denen des Mordfalls an ihrer Mutter erheblich ähneln. Und sie soll Recht behalten, die Leiterin des Forensik-Kurses, bediente sich für ihren fiktiven Mord, an einem echten, dem von Emmas Mutter Marie Monroe. Ein Mord der 18 Jahre zurückliegt und nie aufgeklärt werden konnte.

Emma beginnt mit ihren Nachforschungen und weckt dabei das Interesse des damals ermittelnden Inspektors, Neil McKinven. Dieser kann sich noch sehr gut an diesen schrecklichen Mord erinnern und fühlt sogleich seiner Bekannten, der Kursleiterin auf den Zahn. Ist er doch ziemlich empört, dass diese einen echten Mordfall für Ihren Kurs genommen hat. Doch umso mehr Fragen Emma stellt, desto mehr neue Fragen wirft der Fall auf und Detective Inspector Neil McKinven nimmt diesen nochmals genau unter die Lupe. Doch egal an welche Tür Emma auch klopft, niemand von ihrer Tante, ihrem Stiefvater, der besten Freundin der Mutter bis hin zu ihrem echten Vater, rückt mit Informationen heraus. Und trotzdem scheint es so dass alle etwas wissen und ihr Verdacht soll Emma nicht trügen.
Klingt interessant, aber wie stehts um die Qualität
Nun, ich bezeichne mich als bekennenden Fan britischer TV-Serien, angefangen von „Dr. Who“, „Nummer 6“, „Mit Schirm, Charme und Melone“, „Die Profis“, „Mondbasis Alpha 1“, „The Shadow Line“ und zuletzt „Bodyguard“ aus dem Jahr 2018. Nun war ich gespannt, was mir dieses Mal präsentiert wird. Doch ich bin nach der Sichtung etwas zwiegespalten. Die Serie beginnt recht unaufgeregt, man bekommt die Hauptdarstellerin Emma Hedges, die nach Jahren in ihre Heimatstadt Dundee zurückkehrt und ihre beste Freundin Skye vorgestellt. So erfährt man, dass die inzwischen 23-jährige Emma, ihre Laborantinnen Ausbildung erweitern will und dafür einen Forensik-Kurs in Dundee besucht. Der fiktive Fall, der für die Studenten ausgedacht wurde, basiert aber zu großen Teilen auf einem echten Mordfall. Dem an Emmas Mutter Marie Monroe. Tatsächlich bestätigt sich Emmas Eindruck und sie beginnt nach der Wahrheit zu graben.

Warum bin ich zwiegespalten?
Die Idee an sich ist recht interessant. Doch die Tatsache, dass Emma anhand eines Videos welches für die Forensik Studenten erstellt wurde und die bisher bekannten Fakten vermitteln soll. Sofort Schlüsse auf den Mordfall ihrer Mutter zieht und das anhand eines im Video gezeigten Schädels, halte ich für ziemlich weit hergeholt. Natürlich ist man als Betroffene wohl sehr empfänglich für Ähnlichkeiten und Vermutungen, dennoch liegen zwischen dem Mord und der Jetztzeit 18 Jahre. Ziehen wir diese von Emmas Alter ab, war sie zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre alt. Das Sie sich mit dem Älterwerden natürlich mit dieser Sache beschäftigt, kann ich auch nachvollziehen. Aber das Sie nur anhand eines Videos gleich parallelen ziehen kann… naja, lassen wir das mal so im Raum stehen. Während der Suche nach der Wahrheit, stellen sich natürlich immer mehr Fragen und offenbaren sich Personen die etwas wissen könnten. Aber alle schweigen plötzlich wie ein Grab, wenn Fragen zu Marie Monroe gestellt werden. Hinzu kommt die Bekanntschaft die Emma mit Daniel MacAfee macht und sich auch noch vor lauter Hals über Kopf in diesen verliebt. Erst die Beichte einer Totgeweihten, Skyes Mutter und beste Freundin von Emmas Mutter bringt Licht ins Dunkel und auch der Name MacAfee hat damit sie tun. Was für ein Twist.

All diese Zufälle waren dann doch etwas zu viel für mich und ich muss gestehen, ich verlor beim Zuschauen, etwas das Interesse. Ebenso die ganzen Nebenplots, die aufgerufen wurden führten eigentlich zu nichts. Außer dass sie kleine Nebengeschichten erzählten und eher wie Fremdkörper wirkten aber zu nichts führten. Im Gegenteil, die Serie bekam deswegen eher noch Längen. Besonders ein Plot einer Dozentin, wirkt so als hätte man diesen mit aller Gewalt erzählen müssen. Wollte man damit ein Statement setzen? Die Story selbst wirkt stellenweise arg konstruiert, ebenso die Zufälle. Hier sei besonders das Zusammentreffen mit Emma und Daniel betont.
Lösen wir den Fall und kommen zum Fazit:
Die Serie ist jetzt per se nicht schlecht, die Produktion wirkt weder billig, noch könnte man sagen das Schauspiel sei nicht gut. Das Problem das ich mit der Serie habe, ist dieses konstruierte Storygeflecht. Für mich gab es zu viele Zufälle, die die Story in eine Richtung lenken sollten, welche aber irgendwie nicht schlüssig und aufgesetzt waren. Dabei kann der ein oder andere bestimmt seinen Spaß mit „Traces“ haben, mich konnte die Serie leider nicht abholen, weshalb mein Fazit damit auch recht kurz ausfällt.
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