THRILLER – BLUTBAD AN DER COMPTON HIGH (2018) – Review
„Thriller – Blutbad an der Compton High“ Wenn Kinder ein grausames Spiel spielen und das Opfer zum Täter wird.

Mit „Thriller – Blutbad an der Compton High“ stellte mir die Busch Media Group, eine kleine Produktion der Blumhouse Studios aus dem Jahr 2018 zur Ansicht zur Verfügung. Hierbei steht die Opfer-Täter-Rache Problematik im Hintergrund, bei der ein Außenseiter für einen grausamen Kinderstreich büßen muss und auf Rache sinnt. Ganz im Stile der bekannten Slasher Filme wie „Scream“, „Halloween“ oder „Freitag der 13.“, fordert hier der Protagonist seinen blutigen Tribut.
Aus Spaß wird tödlicher Ernst:
Chauncey Page, der Außenseiter der Compton High-School, ist das perfekte Opfer. Seinen Mitschülern Ty, Eddie, Kim, Derrick, Tiffaniy, Ronnie, Andre, Armani fällt schon seit einiger Zeit auf, dass der stotternde Chauncey ein Auge auf die hübsche Lisa geworfen hat. Für sie würde er alles tun, worauf sie der beste Lockvogel für den geplanten Streich darstellt. So soll Lisa, den schüchternen Chauncey in ein verfallenes Haus locken. Dort wartet die Kinder-Gang mit Totenkopfmasken, um ihm einen gehörigen Schrecken einzujagen. Der Plan geht auf, doch es kommt zu einem tödlichen Unfall, bei dem sie Chauncey die Schuld in die Schuhe schieben. So muss er in den Jugendknast einwandern, doch seine letzten Worte: „Ich werd euch kriegen“ bleiben der Clique in den Ohren.

Vier Jahre sind nach Armanis tragischen Tod vergangen. Der Abschlussball, in Amerika Homecoming genannt mit Wahl der Homecoming Queen und ihrem King, steht an. Und auch Chauncey kommt zu diesem Zeitpunkt wieder auf freien Fuß. Lisa wird immer noch von Albträumen an diesen tragischen und grauenvollen Tag geplagt. Als einer ihrer Freunde Chauncey auf der Straße erkennt, kommt bei ihr sofort alles wieder hoch, inklusive seiner letzten Worte. Alsbald macht die Nachricht über einen Mord die Runde und alle sind sich sicher, Chauncey hat mit seinem Rachefeldzug begonnen.
Altbekannt Story, neu und gut verpackt?
Um es mit den Worten passend zu Genre zu beschreiben, wird dieser Plot in Film und TV wortwörtlich ausgeschlachtet. So ist klar, dass es jeder neuen Produktion schwerfallen wird, der altbekannten Geschichte neue Facetten hinzuzufügen. Daher ist es auch nicht überraschend, dass dies „Thriller – Blutbad an der Compton High“ ebenfalls nicht gelingt. Dennoch hat dieser seine Momente, obwohl man ihm sein geringes Budget an vielen Stellen anmerkt. Am offensichtlichsten sieht man dies beim Homecoming Abschlussball. Bei dem sich der Kameramann sichtlich schwertat, die sehr begrenzte Anzahl an Darstellern, größer wirken zu lassen als sie wirklich war. Auch sind die Sets oder Locations jetzt nicht herausragend ausgefallen, ich würde diese eher als zweckdienlich beschreiben.

Im Gegensatz zu dem geringen Budget bietet der Cast überraschenderweise doch so einige bekannte Darsteller aus TV und Film. Darunter Paige Hurd, die vielen „Hawaii Five-O“ Fans als älteste Tochter der Serienfigur Lou Grover bekannt sein dürfte. Sowie Mykelti Williamson („Chicago P.D.“, „CSI: New York“ oder sogar „Miami Vice“), Pepi Sonuga („Ash vs Evil Dead“), Maestro Harrell („The Wire“), Mitchell Edwards („The First Purge“) und einigen mehr. Hip-Hop Legende RZA tritt hier nicht nur als Produzent auf, sondern übernahm auch die Rolle des Schuldirektors Hurd.
Gehen wir mit dem Fazit an die Enthüllung:
„Thriller – Blutbad an der Compton High“ folgt den großen Slasher Movies vergangener wie heutiger Tage. Das Rad erfindet diese kleine Produktion jetzt zwar nicht wirklich neu, hat aber dennoch ein paar coole Szenen zu bieten. Diese beziehen sich hauptsächlich auf den Auftritt unseres Killers, der mit seiner Performance, keinem seiner „großen“ Vorbilder in etwas nachsteht. Dieses schier unaufhaltsame und bedrohlich Wirkende, hatte was. Das geringe Budget macht sich zwar nicht negativ bemerkbar, aber gerade die Ballszene verriet doch arg, dass es hier u.a. an Statisten fehlte. An ein paar Dollar für ein paar Highschool-Schüler als Ballbesucher, dürfte es ja wohl nicht gemangelt haben. Da ja heutzutage eh viele scharf darauf sind, vor der Kamera zu erscheinen. Auch schlich sich der ein oder andere Logikfehler ein, denen man aber nicht allzu viel Beachtung schenken sollte. Um sich etwas von der Masse abzuheben, baute man noch einen Twist mit ein, sowie bei der Abblende ein diabolisches Grinsen. Wobei gerade dieses mehr Fragen als Antworten aufwirft, da es wirkt als sei alles geplant gewesen, was man sich wiederum nur schwerlich vorstellen kann.

Trotzdem muss ich zugegeben, dass ich im Gegensatz zu anderen Rezensenten, dennoch gut unterhalten wurde. Andererseits muss man auch erwähnen, dass selbst die Genregrößen, bis auf das größere Budget und somit einem mehr an kreativen Köpfen, selbst keine großartig ausgefeilte Storys mehr besitzen. Die Essenz lautet eh immer: „Killer – Opfer – Tot – Punkt“. Daher kommt „Thriller – Blutbad an der Compton High“ zwar bezogen auf das Budget nicht an die bekannten Genregrößen heran, bezogen auf den Plot aber sehr wohl. Wobei ich die Logiklöcher natürlich nicht unter den Teppich kehren möchte. Wenn man es zulässt kann man dennoch mit dem Filmchen seinen Spaß haben. Hierbei möchte ich nochmals den Auftritt des „Slashers“ erwähnen, der mir richtig gut gefallen hat.
Trailer und Bilder © Busch Media Group – alle Rechte vorbehalten.