THE STRANGERS: 2 MOVIE MEDIABOOK: REVIEW

THE STRANGERS: Drei Soziopathen auf Menschenjagd!

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The Strangers 1&2: Mediabook

THE STRANGERS – 2 MOVIE COLLECTION MEDIABOOK: Das Horror-Slasher-Genre ist voller skurriler Serienmörder, die ihre Opfer nur so dahinmetzelten. So wandelte bereits 1978 Michael Myers in John Carpenters „Halloween“ durch die Straßen und stach alles ab, was sich ihm in den Weg stellte. Neben Jason Vorhees aus „Freitag der 13.“ und Freddy Krueger aus „Nightmare on Elm Street“.

Handelte es sich hier, um teils überirdische Figuren. Realer wurde es mit „Ghostface“ aus den „Scream“ Filmen. In denen ein recht menschlicher aber überaus Irrer, beginnt unschuldige Menschen niederzustechen. In „The Strangers“ bekommen wir es mit einem soziopathischen Trio zu tun, die maskiert ihre Opfer erst terrorisieren und dann töten. Ob mir Bryan Bertinos Terrorschocker ebenfalls unruhige Nächte bescherte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

THE STRANGERS:

Es hätte der schönste Tag im Leben von Kristen und James werden sollen. So zumindest hatte es James geplant. Wollte er seiner Kristen auf einer Hochzeit, selbst einen Heiratsantrag machen. Doch entgegen James Erwartungen weist Kristen diesen sichtlich überfordert zurück. Völlig geknickt fahren beide dennoch in das Ferienhaus von James Großvater, welches er romantisch vorbereitet hatte.

So müssen beide diesen Moment erstmal verdauen und sich beruhigen. Als wäre der Abend nicht schon aufwühlend genug, klingelt es an der Tür. Eine junge Frau steht vor dieser und fragt, ob Tamara da sei. Was James verneint und sie wegschickt. Was für eine merkwürdige Aktion, wer läuft schon mitten in der Nacht durch den Wald und klopft an einer fremden Tür?

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Die unheimliche Doll-Face

Obwohl, befremdlicher als Kristens Reaktion auf seinen Heiratsantrag, ist diese Begegnung nun auch nicht mehr. Um sich zu beruhigen, bittet Kristen James, ihr Zigaretten zu holen. Was ihm gerade recht kommt, wollte er doch eh durch die Gegend fahren. Er muss erstmal seinen Kopf freibekommen. Derweil wird es rund um die Waldhütte immer grusliger. Klopft doch diese fremde junge Frau erneut und aus dem Klopfen wird ein Poltern.

Ein Blick durch das Fenster lässt Kristen erstarren. Ein Mann mit gruseliger Maske steht vor dem Haus, doch es soll noch unheimlicher werden. Aus einer Person werden drei, die sofort damit beginnen Kristen zu terrorisieren. Ihre einzige Chance, sie muss James erreichen. Dabei ahnt sie noch nicht, dass ihr diese Gestalten schon näher sind, als ihr lieb sein dürfte.

THE STRANGERS 2 – OPFERNACHT:

Teenagerin Kinsey scheint ihre rebellische Phase in vollen Zügen auszuleben. Was sich bereits auf die Ehe von Cindy und Mike auszuwirken scheint. Womöglich ist ein Internat die einzige Möglichkeit wieder Normalität in das Familienleben zu bringen. Doch bevor es so weit kommt, organisieren Cindy und Mike ein Camping Wochenende, samt Kinsey und ihrem Bruder Luke. Dazu bietet sich Tante Sheryls und Onkel Marvs Campingplatz bestens an. Doch als sie ankommen, scheinen die beiden weg zu sein.

Einzig eine Notiz mit einem Schlüssel zu einer der Blockhütten liegt für sie bereit. Kurz nach ihrem Einzug, steht auch schon eine junge Frau vor der Tür, welche nach einer Tamara fragt. Sicherlich hat sie sich nur in der Tür geirrt, womit Mike sie wegschickt. Im gleichen Zuge gibt es wieder Stress mit Kinsey, die ebenfalls die Blockhütte verlässt.

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Nachdem eine ganze Weile verstrichen ist, wird Bruder Luke seiner Schwester hinterhergeschickt. Was für ein katastrophaler Start in das geplante Familienwochenende. Kurz darauf klopft es erneut, wieder steht diese merkwürdige junge Frau vor der Tür. Mike und Cindy kommt das Ganze komisch vor, womit sie beginnen mnach Kinsey und Luke zu suchen.

Dabei entdecken sie, das Onkel und Tante tot sind. Dollface, Pin-Up Girl und man in the Mask sind wieder da, um ihren Terrorgelüsten nachzukommen. Womit sich Dollface gleich mal Cindy zur Brust nimmt und diese im Beisein von Kinsey tötet. Während Man in the Mask sich um Mike „kümmert“. Jetzt stellt sich nur noch eine einzige Frage: Können die Geschwister Luke und Kinsey, diesem mörderischen Trio entkommen?

The Strangers – Terror pur, oder?

Bryan Bertinos „The Strangers“ schlägt vollends in die bekannte Slasher-Kerbe. Wobei dieser anstatt einem Killer, gleich drei davon auf seine Protagonisten hetzt. Um die Spannung schon zu Beginn zu erhöhen, untertitelt er die Filme mit dem Hinweis: dass die Geschehnisse auf wahren Begebenheiten beruhen würden. Was aber nur zum Teil stimmt und auf eine Erfahrung aus seiner Jugend zurückgeht. So soll damals ein Mädchen, ebenso wie seine Dollface, an der Tür geklingelt und nach einem anderen Mädchen gefragt haben. Wie sich in einem Interview herausstellte, handelte es sich damals um eine Einbrecherbande.

Wenn ich nun Bertinos Film einschätzen müsste. Würde ich behaupten, dass seine Werke, wohl die komprimierteste Form des Slasher-Genres darstellen. Sprich, er gibt sich im Gegensatz zu Michael Myers oder Jason Vorhees gar nicht erst die Mühe, seinen drei Gestalten eine Hintergrundgeschichte zu verpassen. Diese klopfen nur an eine Tür und der Terror beginnt. Neudeutsch würde man wohl sagen: die Streifen seien recht „clean“. Einzig ein Satz lässt einen Hauch Hintergrund vermuten. Auf die Frage: „warum macht ihr das“, antwortet eine der Killerinnen kurz und knapp: „warum nicht“.

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Ob die Polizei wirklich helfen kann?

Da Bertino nicht wirklich auf sein Killer-Trio eingeht, spendiert er zumindest den Opfern einen Hauch einer Basisgeschichte. Womit der Zuschauer zu diesen eine Verbindung aufbauen und mit diesen mitfiebern kann. So ist es in Teil 1 der gescheiterte Heiratsantrag des Pärchens Kristen und James. In  Teil zwei, bei dem Bertino selbst nicht Regie führte, ein pubertierender Teenager, samt überforderter Eltern. Damit haben diese Personen schon genügend private Probleme und als Krönung hetzt ihnen Regisseur und Drehbuch Autor Bertino, sein soziopathisches Trio auf den Leib. Dieses besteht aus Dollface, Pin-Up Girl und Man in the Mask.

Erwartungsgemäß steht hier die Tötungsabsicht im Mittelpunkt, womit die Spannung durch die Frage: „wer überlebt dieses Massaker?“, entsteht. Obgleich keine großen Überraschungen im Raum stehen, bieten beide Filme ein äußerst perfides Element. Es wird hier nicht alleinig grob geschlachtet. Die Täter wollen den Eintretenden tot auch noch genauestens beobachten. Diese kranken Gestalten wollen scheinbar jede Sekunde miterleben, wenn das Leben aus dem Körper weicht. Erschreckend daran, wie emotionslos die Täter diesen Vorgang betrachten, obgleich man in the Mask kurz fasziniert zu sein scheint. Etwas das zumindest bei mir einiges an Unbehagen ausgelöst.

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Man in the Mask sucht sein nächstes Opfer

Unabhängig von diesem Part, bieten beide Filme die üblichen Stilmittel. Eine verlassene oder einsame Gegend. Unbekannte, die scheinbar grundlos den Protagonisten nach dem Leben trachten. Dies natürlich in dunkler Nacht mit keinerlei Hilfe weit und breit. Im Gegensatz zu „Scream“, wo der Täter sein Opfer erstmal mit Worten einschüchtert, bevor er es tötet. Konzentrieren sich Bertinos Killer, den ganzen Film über darauf puren und unerklärbaren Terror zu verbreiten. Sprich die Opfer werden bis zu ihrer Hinrichtung, demoralisiert, terrorisiert und gequält. Ebenso gibt es keine erkennbare direkte Motivation wie in „Scream“ oder eine Hintergrundgeschichte zu den drei Tätern.

Sie kamen, sie sahen, sie töteten. Über das woher, wieso, warum bleibt der Zuschauer im Unklaren. Dies macht die Darstellung der Mörder zwar umso mysteriöser, lässt sie aber auch recht eindimensional wirken. Womit der Zuschauer keinerlei Bezug, egal ob positiv oder negativ zu den Killern herstellen kann. Die Atmosphäre der Filme stimmt dennoch, da man zumindest mit den Opfern mitfiebert. Hier muss ich sogar sagen, dass mir Teil zwei besser gefallen hat. Da die Abwehr der Opfer im Gegensatz zum Vorgänger, auch Wirkung zeigten und man nicht das Gefühl hatte, Opferlämmern zuzuschauen.

Fazit:

Erstmalig veröffentlichte das deutsche Label LEONINE, Bryan Bertinos „Terror-Slasher“ in einem Mediabook, auf das ich nachher noch eingehen werde. „The Strangers“ wie auch „The Strangers 2: Opfernacht“ orientieren sich an den bekannten Genrevertretern, wie „Halloween“ oder „Freitag der 13.“. Doch entgegen diesen übermenschlichen Horrorfiguren, haben wir es in „The Strangers“ mit drei mörderischen Soziopathen zu tun. Die nur, weil sie es können, ihre Opfer terrorisieren und letztlich hinrichten. So simpel dies klingt, so simpel ist auch die Geschichte.

Womit man gänzlich auf einen erklärenden Hintergrund der Antagonisten namens: Doll-Face, Pin-Up Girl und Man in the Mask verzichtete. Was wie ein Nachteil klingt, ist auch der Vorteil des Films. Bis auf ein bisschen Einleitung gehen die Filme gleich in die Vollen. Sprich die mörderische Hatz auf die Opfer ist nach spätestens 10 Minuten im Gange. Obgleich beide Film dem Genre, bis auf das Figuren Design, nichts Neues hinzufügen. Ist es die Darstellung der Täter, die dem Zuseher den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen kann.

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Man in the Mask macht kurzen Prozess

Unabhängig davon, dass diese Gestalten scheinbar überall zu sein scheinen, um ihren Opfern aufzulauern. Legte man besonderen Wert auf die Tötungsszenen, besonders die Figur man in the Mask wirkt hier völlig unwirklich. Sein Blick, als er eines der Opfer killt, ist schon recht erschreckend. Wie ein Wissenschaftler, der sein Versuchsobjekt bei dessen Todeskampf genauestens beobachtet, eiskalt und dennoch neugierig. Wenn dieser Blick das Letzte ist, was man vor seinem Dahinscheiden sieht, dürfte das wohl dem puren Grauen als Nächstes kommen. Während in Teil eins ein junges Pärchen, gespielt von Liv Tyler (Herr der Ringe) und Scott Speedman (Underworld), bis zum Tode terrorisiert wird.

Hat man für den zweiten Teil das Tempo angezogen und dem Trio eine vierköpfige Familie präsentiert. Obwohl ich beide Teile mag, finde ich den zweiten Teil etwas ausgewogener. Einerseits wegen dem besseren Pacing (Tempo), andererseits da es das Trio Infernale mit seinen Opfern nicht ganz so einfach hat. Für Horror- / Terror-Film-Freunde sind „The Strangers“, in Zeiten wo Slasher Ikonen wie Michael Myers oder Ghostface ihre Auferstehung feiern, ebenfalls eine Sichtung wert. Zwei Filme, die in keiner gut sortierten Horrorfilmsammlung fehlen sollten. So zumindest meine Meinung.

Technische Info:

Technisch gibt es nichts zu bemängeln. Bild und Ton sind sehr gut ausgefallen. Womit die Farben und Kontraste, wie auch der Schwarzwert zu gefallen wissen. Der Ton, der jeweils in Deutsch und Englisch in DTS-HD MA 5.1 vorliegt, bietet zwar wenig Surround Effekte, kann dafür mit einer sehr guten Dialogverständlichkeit punkten.

Beide Filme bieten auch etwas Bonusmaterial in Form von Interviews, einem Featurette, Deleted Scenes und einem B-Roll. Das integrierte Booklet hält einige interessante Informationen, zu Darstellern, der Filmentstehungen und dem Regisseur parat. Das Mediabook selbst ist sehr gut verarbeitet, wobei mir das schlichte Design richtig gut gefällt. Sammler können hier ebenfalls beruhigt zugreifen.

Bild & Trailer © SquareOne / LEONINE STUDIOS – alle Rechte vorbehalten