THE PROTEGE (2021): Review
THE PROTEGE: Jackson und Maggie Q als Profikiller!

THE PROTEGE (2021): zusammen mit Autor der Equalizer Filme Richard Wenk und dem Studio das bereits die „John Wick“ Filme produzierte, lässt James Bond Regisseur Martin Campbell, Maggie Q auf den gefährlichsten aller Unterweltbosse los. Dabei erzählt Campbell die klassische Geschichte eines Profikillers.
Hier gespielt von Samuel L. Jackson, der ein kleines Kind, in diesem Fall Maggie Q aufnahm und zu einer Killermaschine ausbildete. Doch das Blatt wendet sich als Jackson und Q selbst zum Ziel eines Unbekannten werden, der sie von Michael Keaton jagen lässt. Ob „THE PROTEGE“ ein Actionknaller wurde oder doch nur heiße Luft verströmt, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Vom kleinen Mädchen zur gefährlichsten Killerin
Rückblick: Auftragskiller Moody (Samuel L. Jackson) ist verwirrt, statt zu erledigender Ziele, findet er vier Leichen und ein kleines Mädchen vor. Selbst Auftragskiller haben ein Herz und so nimmt sich Moody, der kleinen Anna (Maggie Q) an. Wie ein Vater erzieht er sie und führt sie nach und nach in seine „Geschäfte“ ein. Rund 30 Jahre später ist das Gespann aus Ziehvater und Stieftochter, das mörderischste Duo der Welt geworden.
Jeder Auftrag, ein Abschuss! Doch ein Sturm zieht in Form von Rembrandt (Michael Keaton) auf, als er eines Tages in Annas Buchladen auftaucht. Scheinbar weiß dieser mysteriöse Unbekannte, welcher Tätigkeit Anna wirklich nachgeht. Kurz darauf wird Moody brutal hingerichtet und Anna nimmt die Spur auf, um sich an den Mördern ihres „Vaters“ zu rächen.

So hat sie eine gewisse Person im Auge, dem sie sogleich einen Besuch abstattet. Ihre vorrangige Zielperson ist jedoch nichts weiter als ein gelenkter Strohmann. Doch dessen vermeintlicher Handlanger, Duque weiß wesentlich mehr als Anna vermuten konnte. Doch bevor sie Duque stellen kann, landet sie selbst in dessen Fängen.
Als Duquets Foltermethoden versagen, greift Rembrandt ins Geschehen ein. Aber auch dieser scheint noch nicht die Spitze des Eisbergs zu sein. Damit ist klar, Annas Gegner ist größer und mächtiger, sodass sie diesen wohl nicht allein bezwingen kann. Als alle Hoffnungen auf Rache schwinden, erhält Anna unerwartete Hilfe, seitens eines alten Schutzengels.
Versprechen große Namen auch einen starken Film?
Die „Zutaten“ in Form der „John Wick Filme“ Produzenten, Bond Regisseur Martin Campbell und „Equalizer“ Autor Richard Wenk versprechen neben den Darstellern, Samuel L. Jackson, Maggie Q, Michael Keaton und in einer Nebenrolle Ex-Terminator Robert Patrick, schon mal Großes. Dabei klingt der Plot wie so oft recht bekannt. Böser Killer hat weiches Herz und nimmt kleines Kind auf, welches er zur Profikillerin ausbildet und beide dann gemeinsam auf mörderische Tour gehen. Der Unterschied macht hier, das Duett aus Samuel L. Jackson und Maggie Q aus.
Diese zwei harmonieren als unterschiedliches Vater – Tochter Gespann hervorragend, auch wenn Jackson schon recht früh das Zeitliche segnet. Ab hier übernimmt Michael Keaton zwar den Part des Antagonisten, baut aber dennoch auf Zuschauerseite unheimlich viel Sympathien auf. Wobei es eh schon ein Widerspruch in sich ist, bei einem Film voller Bösewichte, Sympathien für diese zu entwickeln. Dies funktioniert in diesem Streifen jedoch hervorragend.

Wer nun ein Dauer-Action-Feuerwerk, wie in den John Wick Filmen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Der Film selbst bietet meines Erachtens trotzdem gute und vor allen Dingen gut ausgewogene Action Kost. Welche immer wieder von interessanten Handlungssträngen und teils lustigen Dialogszenen unterbrochen werden. Ebenso ist die Action nicht so unglaublich unrealistisch wie in besagter Filmreihe. Nichts gegen Keanu Reeves als John Wick, aber diese nicht enden wollenden Actionszenen, ermüden mit der Zeit.
Wenn sich nun jemand fragt, warum ich hier so viele Vergleiche ziehe? Das Studio hinter den „John Wick“ Filmen ist das gleiche. Ein Vorteil von „The Protege“ ist jedoch, das sich die Action / Dialog Szenen die Waage halten. Die Action ist tadellos choreografiert und ich hätte nicht erwartet, dass Michael Keaton hier so eine gute Figur abgibt. Dazu wartet der Film gen Ende mit zwei unerwarteten Twists auf, die ich als recht gelungen empfand. Blass wirkt eigentlich nur der Oberbösewicht, was nicht an der Performance des Darstellers lag, dafür mehr am dramaturgischen Aufbau der Figur selbst.

„Kleiner Fun-Fact am Rande: wer nun meint die Stimme des großen Unbekannten erkannt zu haben, dem sei an dieser Stelle geholfen. Es handelt sich tatsächlich um die Stimme der deutschen Synchronlegende Rainer Brandt.„
Fazit:
Mit „THE PROTEGE“ liefert Casino Royal Regisseur Martin Campbell einen richtig guten und vor allen Dingen unterhaltsamen Actionthriller ab. Der sogar noch die ein oder andere unerwartete Wendung aufweisen kann. Das Schauspiel Ensemble passt sichtlich gut zusammen. Maggie Q’s Rolle liefert hier wieder tolle Stunt- und Kampfszenen ab und auch Michael Keaton hat mich hier mehr als positiv überrascht. Samuel L. Jackson spielt auf seinem gewohnt unterhaltsamen Niveau. So mag ihn einfach und so möchte man ihn in solchen Filmen auch sehen.
Der Twist um den Oberschurken verblasst dann leider etwas, da mir einfach die Bedrohlichkeit dieser Person fehlte. Sprich das, was ihn als einen der Bösesten auszeichnen sollte, konnte mir als Zuschauer nicht glaubhaft vermittelt werden. Dafür überraschte mich sein Synchronsprecher, hatte ich Rainer Brandts Stimme doch schon lange nicht mehr gehört. Wie bereits erwähnt, sollte man hier keinen John- Wick-Klon erwarten, selbst wenn das produzierende Studie auch für Keanu Reeves Filmreihe verantwortlich zeichnet. Auch im Vergleich mit dem ebenfalls kürzlich veröffentlichten Actionfilm „Fast & Furious 9“ ist „THE PROTEGE“ wesentlich ausgewogener.
Gerade wenn es um Handlung, wie auch die Action geht. So wirkt Maggie Qs Rolle nie so unverwundbar oder gar schier unsterblich wie John Wick. Besonders wenn man den dritten Teil der Filmreihe betrachtet. Alles in allem kann ich diesen Streifen jedem Actionfilm-Freund ans Herz legen, selbst wenn dieser jetzt kein spezieller Fan, der Hauptdarsteller wäre. Für mich war „THE PROTEGE“ eine positive Überraschung, mit modernen Kampf Choreografien, gepaart mit einem Old-School-Actionfilm-Look, der die Protagonisten zur Abwechslung mal nicht übermenschlich darstellt.
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