The Professionals (2020) – Serie
The Professionals: Sind etwa Body und Doyle von den „Profis“ zurück? Nei’en, diesmal sind es Tom Welling und Brandon Fraser, die als „Profis“ auf die Welt losgelassen werden!

Ja, richtig gelesen, Tom Welling besser bekannt als Clark Kent aus der Serie „Smallville“ und Mr. „ich kille jede Mumie“ Brendan Fraser, treten gemeinsam als „Professionals“ an. Natürlich hat trotz der Namensgleichheit diese Serie nichts mit ihrem Namensvetter aus den 70er Jahren zu tun. In dieser hier geht es um Raketen, Gesundheitssatelliten, einen Multimilliardär nebst verlobter Ärztin, einem Sicherheitsexperten, einen Ex, einen Europol-Agenten, einen Söldnertrupp und eine Haufen weiterer skurriler Gestalten. Ziemlich viel für eine Serie, kann das noch unterhalten? Jab, irgendwie schon und wer hätte gedacht, dass Fraser und Welling sogar recht gut miteinander harmonieren.
Taugt die Serie und um was gehts da eigentlich?
Der enthusiastische Weltverbesserer und Multimilliardär Peter Swann (Brendan Fraser) plant ein Satellitennetz, namens „Panacea“ rund um die Erde zu installieren. Dies soll Seuchen und Pandemien vorzeitig erkennen, eindämmen und die Betroffenen mit schneller Hilfe versorgen. Bei dem ersten Raketentest kommt es zu einem Vorfall, die Rakete explodiert bevor sie die Atmosphäre erreicht. Ein Unfall? Peter und seine Verlobte, die Ärztin Dr. Grace Davila, glauben nicht an einen solch gravierenden Fehler. Wie aber können sie der Wahrheit auf die Spur kommen? Der Einzige der etwas Licht ins Dunkel zu bringen vermag, ist Vincent Corbo (Tom Welling).

Waffenspezialist, Söldner, Sicherheitsexperte und obendrein der Ex von Grace. So delikat die Sache mit dem Ex auch ist, Klarheit ist für Peter wichtiger und so engagiert er kurzerhand Vincent . So beginnt Corbo an ein paar „Bäumen“ zu rütteln und siehe da, es zeigen sich einige sehr, sehr faule „Äpfel“ die da zu Boden fallen. Im Verlauf von Corbos Ermittlungen ergeben sich weitere Unregelmäßigkeiten, die nicht nur innerhalb der Firma wie Unkraut wuchern, sondern sich bis in die engsten Familienkreise erstrecken. Die Lage spitzt sich für Peter, Grace und Vincent bedrohlich zu, doch wem soll man noch trauen, wenn nicht der Familie selbst?
Klingt doch gar nicht mal schlecht, oder?
Hmm… wo fang ich da jetzt am besten an? Der Stil der Serie basiert ganz klar auf den bekannten Buddy Movies/Serien. Die Hauptdarsteller ergänzen sich und harmonieren miteinander. Die übrigen Darsteller überzeugen, bis auf ein paar Ausnahmen ebenfalls. Die Story beginnt recht zielgerichtet und Actionreich. Fängt aber ab der dritten Folge an, etwas zu schwächeln und ins klamaukige abzudriften. Man ist sich nicht mehr sicher ob es jetzt um das Raketenproblem, Swanns Tocher, den notgeilen Vater / Opa, die verschlagene Schwester oder ihren Handlanger geht. Als wenn das nicht reicht, gesellen sich noch ein paar Nebenplots hinzu. Um ehrlich zu sein, baut die Serie sogar enorm viel Storyplots auf. Es scheint als wollten die Macher, selbst den Nebencharakteren gerecht werden. Fakt ist, dass sie es nicht geschafft haben diese auch zu Ende zu bringen. Das scheinen auch die Macher gemerkt zu haben und lassen diese nach und nach in andere Plots einfließen um halbwegs die Kurve zu kriegen. Was als Action-Thriller Serie begann verwandelt sich zu einer Action-MovieBuddy Komödie.
Jetzt muss dieser Wandel ja nichts Schlechtes bedeuten. Dennoch muss ich zugeben, dass diese Plots und die vielen Figuren einen recht unrunden Eindruck hinterlassen. Ja, es wirkt sogar so, als wäre den Machern im Verlauf der Produktion immer mehr eingefallen, was man in der Serie zeigen wollte. Und ja, da ist einiger harter Tobak dabei, den es zu schlucken gilt. Auch sind manche Figuren oder Nebenplots recht nervig. Daher kann ich durchaus nachvollziehen, dass das bei einigen Zuschauern nicht gut ankommen wird. Jetzt kommt das „aber“, trotz dieser Defizite war die Serie in der Lage mich zu unterhalten. Dies lag jetzt nicht an der logikfreien Story oder den unausgegorenen Twists. Es liegt schlicht und ergreifend an Brendan Fraser und Tom Welling selbst. Einerseits oute ich mich mal und gebe zu das ich Brendan Fraser gern sehe und zweitens war ich überrascht, dass Tom Welling tatsächlich anders, als sein Alter Ego Clark Kent kann. Ehrlich was nervte mich die Figur in „Smallville“, dieser Dackelblick und dieses Weichei Getue, furchtbar. Ganz im Gegensatz zu seiner Darstellung als Vincent Corbo. Da machte das zuschauen einfach nur Spaß. Und Spaß, ist auch der Grund für den Unterhaltungswert. Kurzum, wir haben es hier mit einer reinen Spaß Serie zu tun, die man wirklich nicht ernst nehmen sollte.
Wem empfehle ich die nun?
Egal wie ernst der Titel „The Professionals“ klingt, die Serie ist das genaue Gegenteil. Im Vergleich zu einem ähnlich ernst klingenden Titel wie „Bodyguard“, die ich hier ebenfalls rezensiert habe, kann „The Professionals“ nur verlieren. Dies liegt hauptsächlich daran, dass man nie so recht weiß, was die Serie sein will, von der aufgesetzten Dramaturgie ganz zu schweigen. Wer hier mit ähnlichen Erwartungen, wie an die Serie „Jack Ryan“ herangeht, wird maßlos enttäuscht werden. Wer sich aber nach getaner Arbeit am Abend einfach nur berieseln lassen will, der kann mit „The Professionals“ tatsächlich seinen Spaß haben. Wer gerne Fraser oder Welling sieht oder wiedersehen möchte, dürfte hier auf seine Kosten kommen. Bedenkt aber, man sollte in der Lage sein über einige Unzulänglichkeiten hinweg schauen können, dann klappts auch mit der Serie.
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