The Outlaws: Kriminelle, wohin man blickt!
The Outlaws (Staffel 1): Showrunner Stephen Merchant gilt seit seiner Serie „The Office“ zu den Garanten, wenn es um hervorragende TV-Serien-Unterhaltung geht. Mit „The Outlaws“ präsentiert er nun sein aktuelles Projekt. Polyband stellte mir nun die erste Staffel für meine Rezension zur Verfügung. Für seine Serie konnte Merchant dabei niemand geringeren als Christopher Walken gewinnen, der perfekt in die Rolle des Schlitzohrs und Gauners Frank Sheldon passt.
So muss sich eine Gruppe zusammen raufen, die aus unterschiedlichen Gründen vom Gericht zu Sozialstunden verdonnert wurden. Diese stolpern über eine Tasche voller Geld, die ein Drogenbaron nur zu gerne wieder zurück will. Somit schickt dieser seine Handlanger aus um Jagd auf diese Tasche zu machen, während die unschuldigen Finder noch nicht wissen was Ihnen blüht. Ob mich die Serie überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in meinem Review in den nachfolgenden Zeilen.
Worum gehts?
Bristol, England: Was haben Rani, Christian, Gregory, Frank, John, Myrna und Lady Gabriella Penrose-Howe gemeinsam? Alle müssen Sozialstunden wegen Ihrer Vergehen ableisten. Da wäre die Top-Schülerin Rani, die aus Langeweile geklaut hat, Türsteher Christian der die Strafe für einen Gangster absitzt. Der erfolglose Anwalt Gregory den die Polizei mit einer Prostituierten erwischte. Myrna, die wegen ihrer Klimaaktivisten Aktionen verurteilt wurde. John der „leichte“ Probleme mit seinem rassistischen Temperament hat.
Das It-Girl Lady Gabriella, aufgrund ihrer Wutausbrüche, sowie der frisch entlassene Ex-Knacki und Gauner Frank. Unter der Leitung der überaus engagierten Sozialarbeiter-Gehilfin Diane Pemberly gilt es eine Ruine aus- und aufzuräumen. Hier versteckte Christian eine Tasche voller Geld, welche ihm bei einem Überfall auf eine Drogengang unerwartet in die Finger fiel. So sollte er eigentlich nur ein Handy klauen, was Teil eines Deals war, damit er und seine Schwester endlich Ruhe vor Gangster Malaki bekommen.
Dumm nur dass das Geld Malakis Boss gehört und dieser dieses nicht nur zurück, sondern auch gleich ein Exempel an dem Täter statuieren will. Noch dümmer wird es, als diese Tasche Frank, Myrna und John in die Hände fällt, die alle drei die Kohle bitter nötig haben. So könnte sich Myrna wieder in ihre Klimagruppe einkaufen, John die Firma seines Vaters retten und Frank wäre in der Lage, sein verkorkstes Familienleben mit seiner Tochter und Enkeln gerade zu rücken.
Aber auch die andern haben so Ihre Probleme. Lady Gabriella landet aufgrund eines Wutausbruchs im Knast, aus dem sie von Gregory gerettet wird. Dieser wiederum profitiert davon, dass er Gabriellea als neue Mandantin in seiner Kanzlei vorstellen kann. Während Rani sich in Christian verguckt und sieht in welchem Schlamassel dieser steckt.
Letztlich wird aus sieben einzelnen Problemen ein gemeinsames, da sich diese beginnen zu überschneiden. Aber anstatt aus diesem heraus zu kommen, verstricken sich Rani, Gregory, Christian, Myrna, John, Gabriella und Frank immer tiefer diese Misere. Stellt sich nur die Frage ob die „unglorreichen“ Sieben aus dieser Nummer wieder herauskommen.
Merchants neuer Hit oder eher Shit?
In dieser neuen britischen BBC Serie, versammelt Stephen Merchant („The Good Place„) nicht nur erneut die unterschiedlichsten und schrägsten Charaktere, er spielt als trotteliger Anwalt Gregory auch wieder selbst mit. Weiterhin mit dabei, der großartige Christopher Walken („Suicide Kings„) als Gauner und Opa Frank Sheldon. Der versucht die Beziehung zu seiner Tochter und seinen Enkeln zu kitten, hierbei aber doch wieder in alte Muster verfällt. Dazu gesellen sich Rhianne Barreto, welche Rina Rekowski spielt.
Eine Musterschülerin, welche unter den strengen Augen ihre Eltern und besonders ihrer asiatischen Mutter steht. Da ihr Leben ihr außer lernen, lernen, lernen nicht viel bietet, begann sie englisch einzukaufen, sprich zu klauen, bis sie erwischt wurde. Weiter geht es mit Claire Perkins, die Myrna spielt. Eine etwas ältere Klimaaktivistin, die für „ihre“ gut gemeinte Sache, auch mal gerne die Grenzen überschreitet. Dabei ist sie ein eher gefrusteter Charakter, welcher die Welt viel zu düster sieht.
John Halloran jr., gespielt von Darren Boyd, ist das rassistische Gegenteil, welcher wegen seiner Beleidigungen zum Müll sammeln verurteilt wurde. Dazu aber noch in finanzielle Schieflage mit der Firma seines Vaters geraten ist. Der junge Christian wird von Gamba Cole dargestellt und versorgt als Türsteher sich und seine Schwester. Dabei steht er teils immer noch in der Schuld von Gangster Malaki (Charles Babalola). Als er dessen Oberboss eine Tasche voller Geld klaut wird es nicht nur für ihn besonders gefährlich.
Letztlich bleibt noch das Influencer IT-Girl Lady Gabriella Penrose-Howe, welche von Eleanor Tomlinson gespielt wird. Ein adliges IT-Girl, welches von Daddy, ihre Spleens wie auch ihren Drogenkonsum finanziert bekommt. Zu herrlich wenn diese ihre 5 Minuten bekommt und ausrastet. So müssen die verwegenen Sieben unter der Aufsicht der über, über, überaus engagierten Diane Pemberley, dargestellt von Jessica Gunning ihre Sozialstunden abreißen.
Diane wiederum ist äußerst darauf erpicht auf Teufel komm raus zur Polizei zu kommen. Was in der Fernsehserie zum Running Gag wird, wenn sie sich den Sgt. Haines und DS Selforth geradezu anbiedert. Hierbei wären noch Richard E. Grant („Killers Bodyguard 2„) als Sir Penrose-Howe und Ian McElhinney („Doctor Who„) als John Halloran Sr. zu nennen.
Man sieht, ein total verrückter Haufen, den Merchant sich da ausgedacht hat. Und auf die Frage, ob diese traurigen Figuren überzeugen können? Kann man nur antworten: aber sowas von. Zugegeben, an „The Office“ reicht diese BBC One TV-Serie zwar nicht heran, aber Merchant und Co. Autor Elgin James haben hiermit viel gute Unterhaltung mit jeder Menge Spaß abgeliefert.
Dies liegt an überwiegend an der Figurenzeichnung, denn keiner Gestalten, außer vielleicht Frank, wirkt wirklich abgebrüht. So reagieren unsere Helden hier mehr recht als schlecht, um sich irgendwo durch die Situationen zu mogeln. Dabei weiß aber jede einzelne Figur in den sechs Folgen zu überraschen, da man als Zuschauer doch nicht jede Reaktion vorhersehen kann.
Fazit:
Die Serie „The Outlaws“ von Showrunner Stephen Merchant („JoJo Rabbit“) bringt zwar kurzweilige, aber dennoch äußerst amüsante Unterhaltung auf die Bildschirme. So müssen sieben recht unterschiedliche Charaktere, aus allen Gesellschaftsebenen an einem Sozialstunden Programm teilnehmen. Hat sich doch jeder von diesen schrägen Vögeln etwas zu schulden kommen lassen.
Eine Tasche voller Drogengeld und die daraus entstehenden Problematik vereint den Trupp. Hierbei achtete Merchant aber auch darauf dass den Figuren selbst genügend Spielraum zur Entwicklung bliebt. Hat doch jeder aus dieser Gruppe ganz eigene Sorgen und Nöte, welche mit in den Plot mit einfließen. Womit der ganze Verlauf wesentlich interessanter wird.
Der rote Faden betrifft den Diebstahl der Drogenkohle, welche der Gangster Malaki für seinen Boss wieder beschaffen soll. Um diesen drehen sich die persönlichen Geschichten der Protagonisten, wie: Frank und seine Tochter, Rani, ihre Elter und Christian samt Schwester, John und die finanziellen Nöte sowie sein Vater, der ihm in Genick sitzt.
Myrna und ihr düsterer Blick auf die Welt und ihre Klimagruppe. Und letztlich Gregorys nicht vorhandene Anwaltskarriere, sowie das nicht ernst genommene IT-Girl Gabriella. Alle machen einzeln und gemeinsam eine Entwicklung durch, was sie an die Zuschauer bindet. Will man doch wissen, wie diese der aufkommenden Problematik entgegentreten.
Für Spannung ist nicht nur durch die Bösewichte gesorgt, sondern auch in Form der Polizei. Der Sozialstunden-Trupp ist auch dieser nicht geheuer. Nur der geheimen Showstealern der TV-Serie Diane, fällt nicht wirklich auf, was diese hinter ihrem Rücken treiben. Wie es sich gehört, endet die erste Staffel mit einem Cliffhanger.
Bei dem die Truppe zwar noch einmal mit heiler Haut davonkommt. Die Gefahr von dem Oberboss aufgegriffen zu werden wächst. Während neue Entwicklungen in den Familien unserer Protagonisten neue Probleme aufwerfen. Womit man gespannt sein darf, was sich Stephen Merchant für die Fortsetzung hat einfallen lassen.
Ich gestehe, dass diese Show, wie schon in anderen Reviews und Kritiken erwähnt wurde, nicht an „The Office“ heranreicht. Dennoch hat Showrunner Merchant einen unterhaltsamen und vor allen Dingen amüsanten Mix aus schrulligen, schrägen Personen erschaffen. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch haben alle etwas gemein.
Und letztlich sind alle bemüht, zusammen zu finden, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Was für jede Menge Spannung wie auch Spaß sorgt. Stellt sich für Season 2 nur die Frage, wer als erstes loslässt und neuen Ärger provoziert und ob der alte nicht noch größer wird.
Bilder & Trailer © Polyband – Alle Rechte vorbehalten!
F.A.Q.s:
Wo und wie kann man die Serie sehen?
„The Outlaws“ Staffel 1 ist auf DVD im Handel erhältlich und kann auch bei Amazon Prime oder Apple TV käuflich per Stream erworben werden.
Wann kommt Staffel 2?
Die zweite Staffel von „The Outlaws“ wurde bereits veröffentlicht und kann bei Amazon Prime oder Apple TV, aktuell nur im Original Ton mit Untertitel gestreamt werden.