The Lost City (2022): Review

The Lost City: Super-Bösewichte und Schatzjäger!

the lost city - das geheimnis der verlorenen stadt
The Lost City – Blu-ray Cover

The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022): Oder „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ in modern. Eine verlorene Stadt, ein Schatz, gegensätzliche Figuren und einiges an Action und Komödie. Das waren schon immer die besten Zutaten für einen unterhaltsamen Abenteuerfilm.

Wie beispielsweise „Indiana Jones“, „Quatermain“ oder auch die beiden Action-Abenteuer „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ und „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil, mit Michael Douglas, Kathleen Turner und Danny DeVito. Und so scheinen die Genannten Pate dieser Geschichte zu sein. Ob Sandra Bullocks und Channing Tatums Schatzsuche, mit der von Michael Douglas und Kathleen Turner mithalten kann oder eventuell sogar noch besser ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Loretta und der verlorene Schatz

Lorettas Leben ist nicht gerade aufregend, schreibt die verwitwete Autorin doch äußerst triviale Abenteuer-Liebesromane. Obgleich unheimlich erfolgreich, öden sie ihre eigenen Figuren geradezu an, allen voran ihr Held Dash. Ein durchtrainierter Schönling mit wallender, blonder Mähne, der grundsätzlich seine Angela in Not rettet. Noch schlimmer sind die Promotouren für ihre Bücher, die ihre Agentin Beth veranstaltet. Um dieses Grauen noch zu steigern, engagierte man zu Beginn der Buchreihe ein Modell namens Alan, welcher mit Perücke stehts mit auf Tour geht, um die schmachtenden Herzen der weiblichen Leserschaft zu erfreuen. Trotz des Ruhms ein tristes Leben.

the lost city - channing tatum als dash
Channing Tatum als Dash

Dies soll sich ändern, als Loretta bei ihrer neusten Buch Promotion kurzerhand von dem Multimillionär Abigail Fairfax entführt wird. Ist sich Farifax doch sicher, das ihm Lorettas Bücher den Weg zur verschollenen Stadt „D“ zeigen werden. Obgleich Loretta betont das es sich hierbei nur um Fantasiegespinst handelt, muss sie zugeben, dass sie einst mit ihrem verstorbenen Mann und Archäologen nach diesem Ort gesucht hatte. Gefunden hat sie ihn nie und nach dem Tod ihres Mannes, versuchte die einstige Archäologin ihr Leben mit dem Schreiben von Büchern wieder in den Griff zu kriegen. Hätte sie doch nie erwartet das doch etwas an diesem Mythos dran sein, sollte.

the lost city - daniel radcliffe
Daniel Radcliffe als Abigail Fairfax

Derweil sind Alan und Beth völlig außer sich, Loretta ist nirgends zu finden. Da die Polizei erst nach 24 Stunden auf die Suche nach einer vermissten Person geht, ruft Alan seinen ehemaligen Meditationslehrer und Ex-Special-Forces-Soldat Jack Trainer an. Dieser rät ihnen, Loretta mittels ihres Smartphones zu orten und siehe da, Loretta ist nicht mal mehr in der Stadt. In einem Flugzeug nach Südamerika scheint sie zu sitzen, weshalb Alan nicht nur Jack in Gang bringt, sondern selbst seinen Modell-Hintern in diese Richtung bewegt. Ein Ex-Seal sollte das Problem lösen können, ob aber ein Modell bei der Rettung der Autorin hilfreich sein wird, bleibt derweil abzuwarten. Und wie immer kommt alles ganz anders, als man denkt.

Bullock und Tatum allein im Urwald

Nach „Uncharted“ geht mit „The Lost City – Das Geheimsnis der verlorenen Stadt“, im Jahr 2022 nun schon der zweite Abenteuerfilm an den Start. Während „Uncharted“ jedoch mehr im Actionbereich anzusiedeln ist, überwiegt in „The Lost City“ der Abenteuer-Komödien Anteil. Ebenso wie bei Sonys Vertreter mit Tom Holland („Spider-Man: No Way Home“) und Mark Wahlberg („Shooter“) in den Hauptrollen verzichtete man auch bei „The Lost City“ auf die Mystery und Magie.

the lost city - sandra bullock und channing tatum
Channing Tatum als Dash / Alan und Sandra Bullock als Loretta

Derweil setzte man schon wie bei „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ aus dem Jahr 1984, auf ein ungleiches Paar, welches sich zusammenraufen muss. Und nicht nur das. So spielte Kathleen Turner damals ebenfalls eine Autorin von Abenteuer-Schnulzen, die dem Bösewicht ebenfalls einen verlorenen Schatz beschaffen soll. Ihr zur Seite stand damals Michael Douglas als Abenteurer und Vogeljäger.

Diese Rolle wird in „The Lost City“ von Channing Tatum und Brad Pitt verkörpert, wobei es bezüglich Pitts Rolle einen wirklich starken und unerwarteten Twist gab. Hierbei muss ich aber auch erwähnen, dass der Auftritt von Brad Pitt auf einem gegenseitigen Gefallen beruht. Hatte Sandra Bullock doch schon bei Pitts „Bullet Train“ einen Gastauftritt, den Pitt bei ihrem Film wieder gut machte. Weiterhin sollte auch erst Ryan Reynolds („Killer’s Bodyguard 2“) die Rolle neben Bullock bekleiden und nach Absage dann Channing Tatum besetzt wurde.

the lost city -da’vine joy randolph
Da’Vine Joy Randolph als Beth

Zu. Diesem Gespann aus Sandra Bullock („Ocean’s 8“), Channing Tatum („Dog“) und Brad Pitt („Bullet Train“) gesellt sich noch der ehemalige Zauberlehrling Daniel Radcliffe („Harry Potter“) als böser Gegenspieler. Und obwohl ich nach Bekanntwerden der Besetzung so meine Zweifel hatte, funktioniert und besonders harmoniert diese Darstellerriege überaus gut miteinander.

Die Geschichte selbst weist samt seiner Figuren ebenfalls viele Gemeinsamkeiten mit der einstigen Jagd nach einem grünen Diamanten auf. Bullock wie Turner spielen eine Liebesromanautorin, Channing/Pitt sind wie Douglas für den Abenteurer Part verantwortlich und Radcliffe mimt wie einst DeVito („Der Mondmann“) den Gauner, der einem Schatz nachjagt. So ist Sandra Bullocks Loretta von ihrer eigenen einfältigen Schreibarbeit als Abenteuer-Schnulzen-Autorin angeödet.

Dennoch scheint sie in ihren Büchern, die damalige Suche nach einer verschollenen Stadt mit ihrem nun verstorbenen Mann und Archäologen verarbeitet zu haben. Nur Daniel Radcliffe als Abigail Farifax (und ja, Radcliffe spielt einen Milliardär mit einem Frauennamen) scheint in Lorettas Büchern mehr gefunden zu haben, als sie selbst ahnt. Doch das letzte Rätsel kann auch er nicht lösen, womit er Loretta entführen lässt.

Womit sich Channing Tatum als Alan in sein Alter-Ego Dash verfällt und zusammen mit Brad Pitt als Jack Trainer versucht Loretta zu retten. Das er als Modell dazu recht ungeeignet ist, muss ich wohl nicht weiter erwähnen. Was allein schon zu einigen Lachern führt. Und wie so oft, wachsen die Figuren nicht nur an ihren Aufgaben, sondern finden natürlich auch zueinander.

Fazit:

Die jüngeren unter meinen Lesern werden vermutlich nichts mit Douglas und Turners einstigen Film anfangen können. Dennoch konnte ich mir es nicht nehmen lassen „The Lost City“ mit „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ zu vergleichen. Womit ich hier bewusst bisher auf eine Wertung zwischen diesen verzichtet habe. Hierbei möchte ich noch erwähnen, dass der Douglas / Turner / DeVito Film, einen meiner All-Time-Favorites darstellt, wenn es um dieses Genre geht.

So war ich skeptisch und neugierig zugleich, ob „The Lost City“ nur ein müder Abklatsch einer meiner Highlights darstellt oder tatsächlich für sich allein überzeugen kann. Und obwohl „The Lost City“ das Genre nicht neu erfindet oder gar als neues Highlight gilt, hat mich der Film überaus gut unterhalten. Obgleich ich Sandra Bullock immer gern sehe, muss ich zugeben, dass sie mit Channing Tatum wunderbar harmoniert und das Film, ebenso wunderbar funktioniert. Brad Pitts Rolle weist starken unerwarteten und überraschenden Twist auf, der mir nicht nur sehr gut gefallen hat, sondern dem Film gleich noch eine wichtige Wendung im Film darstellt.

Ebenso gern wie ich Bullock und Tatum sehe, mag ich Daniel Radcliffe in all seinen Rollen. So hat sich Radcliffe nicht nur von seiner Rolle des Zauberlehrlings aus den „Harry Potter“ Filmen gelöst, sondern auch bewiesen das er wesentlich mehr kann. In „The Lost City“ hat er mir somit ebenfalls hervorragend in seiner Rolle des unerbittlichen und leicht reizbaren Multimilliardärs Abigail Fairfax gefallen. Bei diesem Darstelleraufgebot haben es die Nebendarsteller entsprechend schwer, obwohl sich Da’Vine Joy Randolph als Lorettas Assistentin Beth alle Mühe gibt. Aber sowohl Da’Vine Joy Randolph, Oscar Nuñez als Oscar und Patti Harrison als Allison verblassen hier regelrecht.

Obwohl „The Lost City“ dem Genre nichts Neues hinzufügt, ist dieser überaus unterhaltsam geworden. Trotz der vorhersehbaren Geschichte macht der Film dennoch wirklich viel Laune. Die Darsteller harmonieren überaus gut miteinander und die meisten Gags sitzen auf den Punkt. Es gibt zwar wie erwähnt den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt, doch zur reinen Unterhaltung und zum abschalten vom Alltagsstress, bietet sich „The Lost City“ wunderbar an.

Wer schon Spaß an Genretiteln wie „In 80 Tagen um die Welt“, den „Indiana Jones“ Filmen oder natürlich auch an „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ & „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ hatte, dürfte mit „The Lost City“ ebenfalls einen unterhaltsamen Filmabend verbringen können. Einen Blick ist dieser nicht nur von Fans von Bullock und Tatum auf alle Fälle wert.

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