The Bank Hacker – Review

The Bank Hacker: Banker, Gauner, Hacker

The Bank Hacker: Banken, Hacker, Gauner, Diebe, alle haben etwas gemeinsam, den Drang anderen Menschen Geld oder Informationen abzunehmen. In der belgischen Serie „The Bank Hacker“ im Original „De Kraak“ aus dem Jahr 2020, nutzt der junge Hacker Jeremy Peeters seine Fähigkeiten, den Tod seines Vaters zu rächen.
Dieser beging Selbstmord, nachdem sein Banker ihn um seine finanzielle Existenz brachte. Im Stil von „Oceans 11“, dem amerikanischen Vorbild namens „Hackers“ und anderen bekannten „Heist“ Movies, wird in acht Episoden ein unglaublicher Coup ausgeheckt. Welcher die Banken zig Millionen kosten wird. Ob die Serie überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Jeremy holt zum Gegenschlag aus
Der Selbstmord des Vaters war für die kleine Familie Peeters ein herber Schlag. Miese Bankberatungen kosteten den Familienvater seine finanzielle Existenz. Aus dieser Misere gab es für ihn nur noch einen Ausweg, den Strick. Dabei hätte er sich ganz sicher nicht gewünscht, dass ihn seine kleine Tochte, baumelnd mit derSchlinge um den Hals findet. Seitdem spricht Lily kein Wort mehr, außer zu ihrer Mutter Anouk und ihrem Bruder Jeremy. Etwas Zeit ist seit dem Tod verstrichen und auch wenn es der 19-jährige Jeremy nicht offen zu gibt, so leidet er noch immer unter dem Verlust des Vaters.

Das Unglück nimmt keine Ende und der ach so „gute“ Freund, gleichzeitig Bankberater der Familie, offenbart der Mutter Anouk das sie pleite ist und die Pfändung ins Haus steht. Egal wie mies Banken auch beraten, die Zeche zahlt immer der Kunde. Die Ironie, es sind genau diese Schulden, die Ihnen der „gute“ Banker eingebrockt hat und wie so oft sind die Banken, wie immer frei von aller Schuld. Doch das kann Jeremy nicht zulassen und so entsteht ein Gedanke, eine Idee, wobei die ersten Ausführungen verpuffen und der Familie nicht wirklich helfen. Erst das Zusammentreffen mit dem kriminellen Alidor und seiner Bande, lässt daraus einen unglaublichen Plan entstehen.

Alidor Van Praet ist ein alternder Gauner und Trickbetrüger. Dennoch sollte man diesen Mann nicht unterschätzen. Er weiß genau wie man Menschen manipuliert aber auch vor Gewalt scheut er nicht zurück. Ihm zur Seite stehen seine Tochter Ada, sein langjähriger Weggefährte Bart Davids, sein IT Genie Andy, der Handlanger Souleymane und der durchgeknallte Mann fürs Grobe, Prince. Zusammen mit dieser Gang plant Jeremy die Banken um rund 350 Millionen Euro zu erleichtern.
Doch Jeremy merkt früh, das er es hier nicht mit einer Bande Kumpels zu tun hat. Hier hat er es mit echten Kriminellen zu tun, die auch vor nichts zurückschrecken. Als Jeremy von Alidor unter Druck gesetzt wird und seine Familie in Gefahr gerät, entsteht in seinem Kopf der Coup des Jahrhunderts. Plötzlich wendet sich das Blatt und man fragt sich ob Jeremy heil aus dieser Sache herauskommt. Oder ist doch alles ganz anders, wie es auf den ersten Blick erscheint?
Klingt bekannt, kann das auch überzeugen?
Selbst wenn sich die Inhaltsangabe im ersten Moment wie eine Kopie bereits bekannter Genrevertreter anhört, hat die Serie das Zeug, neben bekannten Größen wie „Hackers“, Oceans 11“, „Der Coup“ und anderen „Heist“ Produktionen zu bestehen. Der Auslöser, sprich der Selbstmord des Vaters bringt die Geschichte in Gang. Das finanzielle Fiasko, welches die Peeters dem „treuen“ Familienfreund zu verdanken haben, lässt Jeremy in Aktion treten. Während man gebannt Jeremys Taten folgt, bringt der Charakter Alidor mit seinem Gefolge, die nötige Spannung in die Serie mit ein. Dennoch sind es Jeremys Taten, welche die Twists generieren.

Letztlich ist es das Zusammenspiel des gesamtes Casts, der über die acht Folgen keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Neben dem Hauptplot um Jeremy, haben wir noch den zweiten Plot um seine Mutter sowie seine kleine Schwester. Dieser vermittelt die nötige Dramatik. So haben es die Macher geschafft, dass die Folgen wie im Flug vergehen, Langeweile kam zumindest bei mir zu keiner Zeit auf. Und das Ende bietet noch einen genialen Twist sowie einen bitterbösen Cliffhanger.
Fazit:
Ich muss zugeben, anfangs war ich skeptisch, da die Story wie erwähnt allseits bekannt klang. Dennoch ging ich frohen Mutes an die „The Bank Hacker“ hatten mich die letzten Jahre doch so etliche europäische Produktion von Ost nach West und Süd nach Nord, nicht nur überrascht, sondern auch begeistert. Und auch „The Bank Hacker“ konnte mich überzeugen, einerseits wirkte alles alt bekannt und andererseits auch irgendwie frisch. Was nicht zuletzt an dem Hauptdarsteller Tijmen Govaerts der den Jeremy Peeters spielte lag. Ihm stellte man einen altgedienten und wirklich sehr guten Gegenpart gegenüber, der Darsteller des Alidor, Gene Bervoets.
Sein Spiel das immer zwischen Vaterfigur und eiskalten Gangster hin und her sprang, verpasste der Serie den nötigen Thrill. Aber auch die Ada die Tochter Alidors, gespielt von Ella-June Henrard und Alidors unkontrollierbarer Handlanger Prince, dargestellt von Manuel Broekman, sorgten für etliche Twists und Spannungskurven. Auch wenn man als Zuschauer selbst kurz drauf und dran war, Prince das Maul stopfen zu wollen. Somit komme ich gehabt zu meiner Empfehlung: wer Heist Movies mag, muss hier zugreifen, wer dazu noch einen Hang zu Hacker Geschichten hat, kommt hier eigentlich gar nicht drumherum.
Wer noch mehr Lust auf europäische Action – Krimi – Thriller Serien bekommen hat, der sollte unbedingt mal ein Auge auf „Hjerson„, „Bodyguard“ und wer es etwas leichter mag, der dürfte mit „Agatha Christies Mörerischen Spielen“ seinen Spaß haben.
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