The Art of War (2000) Blu-ray – Review

The Art of War: Wesley Snipes allein gegen alle!

The Art of War: zu deutsch die Kunst des Krieges, ist nicht nur der Titel des Actionkrachers aus dem Jahr 2000, sondern auch gleichzeitig der Name des wohl bekanntesten Buchs der klassischen Militärkunst des Autors Sun Tzu. Dieser Kriegskunst muss sich auch Wesley Snipes in der Rolle von Neil Shaw annehmen, um zu überleben. In dem Film des Regisseurs Christian Duguay von „Hydrotoxin: Die Bombe tickt in Dir“, „Screamers – Tödliche Schreie“.
Wird United Nations Agent Neil Shaw zum Opferlamm erklärt. Nachdem er Hinweise auf eine Verschwörung entdeckt. So jagt Shaw zu Beginn des Films noch die Bösen Buben und wird kurz darauf selbst zum gejagten. Nachdem man ihm den Mord an einem Botschafter und seinem Team in die Schuhe schiebt. Wie so oft stellt sich bei einer Erstveröffentlichungen älterer Titel, die man einstmals als gut empfand die Frage: Taugt der Film auch heute noch? Ob dies der Fall ist oder man lieber einen Bogen um diesen Titel machen sollte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
The Art of War
Neil Shaw, Undercover ermittelnder Agent der Vereinten Nationen führt allerlei verdeckte Operationen durch. Sein letzter Auftrag sollte ein Handelsabkommen mit China sichern, welches Generalsekretär Thomas (Donald Sutherland) initiierte. Und obwohl er und sein Team der Meinung sind, diesen Auftrag erfolgreich beendet zu haben, scheint man ihnen plötzlich nachzustellen.
Nachdem der chinesische Botschafter und Shaws Team ebenfalls getötet wird, wird er zum Tatverdächtigen Nummer eins. Nicht nur das er von nun an vom FBI verfolgt wird, auch der chinesische Geheimdienst ist hinter ihm her. Shaw ist sich sicher, das er irgendetwas oder jemand auf die Spur gekommen sein muss, der enormen Einfluss besitzt.

Nachdem er sich von seinen Häschern befreien konnte, wird immer klarer, das es sich hier um eine internationale Verschwörung handeln muss. Denn nichtmal seine eigenen Vorgesetzten wollen sich mit ihm die Finger verbrennen. Womit sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Shaws einzige Chance ist die Dolmetscherin Julia Fang.

Diese war Zeuge des tödlichen Anschlags auf den chinesischen Botschafter war. Shaws Indizien führen ihn zu dem chinesischen Großindustriellen David Chan, noch bevor er sich diesen vorknöpfen kann, wird auch dieser ermordet. Doch dieses Mal ist Shaw dem Attentäter auf den Fersen, dabei gilt es diesen unbedingt lebendig zu erwischen um die Drahtzieher zu entlarven.
Wenn Snipes eines kann, dann Action
Dies zeigt unter anderem seine steil ansteigende Karriere in den 90er Jahren, mit Titeln wie „Passagier 57“ oder „Demolition Man“. Nicht zu vergessen seine Vampirjäger Trilogie „Blade“. Neben Action hat Snipes noch wesentlich mehr zu bieten, wenn man sich seine anderen Titel wie „To Wong Foo, Thanks for Everything! Julie Newmar“, „New Jack City“, „The Fan“ mit Robert De Niro oder zuletzt „Coming 2 America (Der Prinz aus Zamunda 2)“ anschaut. Dies zeigt das ihm neben der Action, auch ernste wie komische Rollen liegen.
Dennoch wurde es in den letzten Jahren recht ruhig um die einstige 90er Jahre Action-Ikone der 90er Jahre. Was wohl leider auch an den recht mittelmäßigen Drehbüchern des letzten Jahrzehnts liegen dürfte. Man könnte sogar behaupten, das „The Art of War“ wie auch „Blade 2“ die letzten großen Solotitel von Snipes gewesen sind, bis er 2014 zur Besetzungsliste von Stallones „Expendables 3“ hinzu stieß.
Nun aber zurück zur eigentlichen Filmkritik von „The Art of War“. Der Streifen orientiert sich hierbei an bekannten Genre Vertretern wie beispielsweise „Auf der Flucht“ mit Harrison Ford, um gleich mal den bekanntesten Genretitel zu nennen. Das lustige daran, schon zwei Jahre zuvor musste Snipes seiner Unschuld nachjagen. Dies tat er bereits in dem inoffiziellen Nachfolger von Fords „Auf der Flucht“ und zwar in dem Titel „Auf der Jagd“ aus dem Jahr 1998. In „The Art of War“ spielt er nun einen Undercover-Agenten der Vereinten Nationen.
Dieser wird mit seinem Team immer dann gerufen, wenn Dinge geregelt werden müssen, die nicht auf dem diplomatischen Wege geklärt werden können. In meinen Augen ein fiktiver und sehr weit her geholter Plot. Bei dem ich mir schon damals zur Erstsichtung die Frage stellte, warum die Autoren Wayne Beach und Simon Barry gerade auf die Weltorganisation kamen. Welche wohl am wenigsten einen weltweit agierenden Undercover Trupp beschäftigen wird
. Wäre hier der gute alte CIA nicht doch die bessere Wahl gewesen? Nun denn, nörgeln bringt nichts, es ist jetzt so wie die Autoren sich das ausgedacht haben. Damit beginnt der Film direkt in China bei einer Sylvester Party zur Jahrtausendwende. Diese Feierlichkeiten, welche der Industrielle David Chan ausrichtete, nutzt Neil Shaw aus, um mittels Erpressung einen hochrangigen General zur Kooperation zu „überreden“.
Doch kaum zurück in den Staaten scheint die Aktion, welche das Handelsabkommen mit China sichern sollte, noch gefährdeter als vorher zu sein. Obendrein wird der chinesische Botschafter ermordet und trotz aller Geheimhaltung wird Shaw samt Team als Hauptverdächtige der Öffentlichkeit präsentiert. Womit dieser auch keine Rückendeckung seiner Vorgesetzten Eleanor Hooks, gespielt von Anne Archer, erfährt.
Ebenso ist der UN-Generalsekretär Douglas Thomas, gespielt von Donald Sutherland („Moonfall„) außer sich, stehen doch seine bisherigen Bemühungen auf ziemlich wackligen Beinen. Als Shaws Team ebenfalls dezimiert wird, steht er als Attentäter und Mörder ganz oben auf der Fahndungsliste. Womit es nun gilt die Hintermänner aufzudecken und die eigene Unschuld zu beweisen.
Dieser etwas abstruse Plot wurde mit reichlich Action garniert, die hier aber nicht in stundenlangen Zwei-Mann-Kämpfen ausufert, so wie es heutzutage gern gezeigt wird. Diese kommen meiner Meinung nach wohl dosiert und sehr gut choreografiert zum Einsatz. Shaws Suche nach der Wahrheit wurde dabei recht spannend inszeniert, kommt aber nicht um ein paar Längen herum. Hierbei muss ich zugeben das ich zweimal den Faden verloren habe und somit nicht genau wusste, wo der Regisseur mit der Geschichte nun hinwollte. Dennoch bekommt gen Ende wieder die Kurve.
Womit einem fulminanten und überraschend deftigen Finale nichts im dieser wieder gen Ende die Kurve und bringt den Film wohlwollend zu Ende. Hierbei geht er sogar recht heftig zu Werke, was wohl hierzulande auch zu einer Einstufung mit FSK 18 führte. Dies ist nicht auf brachiale und ultraharte Action zurückzuführen, sondern steht wohl unter dem Punkt erweiterte Selbstjustiz, wie dies in ähnlicher Form in „Shooter“ mit Mark Wahlberg gezeigt wurde.
Fazit:
„The Art of War“ aus dem Jahr 2000 bietet ordentliche Unterhaltung und schließt an die Wesley Snipes Highlights an ohne diese jedoch zu toppen. Was wohl auch an der kruden Idee einer Geheimorganisation inmitten des Rats der Vereinten Nationen liegen dürfte. Selbst wenn es auf diesem Planeten unbekannte Geheimdienste gibt, fällt es schwer zu glauben, das eine geheime Sondereinheit der UN damit beginnt Handelsabkommen in bester illegaler CIA Manier herbeizuführen. Die Geschichte selbst orientiert sich dabei an dem bekannten Schema des Unschuldigen, der für ein Verbrechen bestraft werden soll und nun versucht seine Unschuld zu beweisen. Dieses Unterfangen konnte Regisseur Duguay unterhaltsam, spannend und actionreich auf Zelluloid bannen.
Letztlich ist es Wesley Snipes, der mit seiner Performance wie auch seinen Actioneinlagen den Streifen überwiegend alleine trägt. Einzig Michael Biehn („Terminator“) als Gegenspieler kann dieser Performance noch etwas Paroli bieten. Anne Archer („Narrow Margin – 12 Stunden Angst“) als Vorgesetzte Eleanor Hooks, sowie Donald Sutherland als UN-Generalsekretär sind in diesem Film schauspielerisch unterfordert. In weiteren Rollen sind Cary-Hiroyuki Tagawa („Miami Vice„) als David Chan und James Hong („Hawaii Five-O„) zu sehen.
Thriller- und Actionfans bekommen eine soliden Actionthriller geboten, sollten sich aber nicht an der etwas kruden Story stören. Zumindest bin ich der Meinung dass das Thema Vereinte Nationen und Geheimoperationen nicht so recht zusammen passen wollen. Dennoch gehe ich davon aus das Genrefans hier überwiegend auf ihre Kosten kommen werden. Mir hat Snipes als Neil Shaw samt seiner Kampfeseinlagen wieder sehr gut gefallen, der Mann weiß halt wie man Action darstellt.
Die Blu-ray enthält die ungekürzte US-Schnittfassung und liegt somit komplett ungeschnitten vor. Das HD Bild ist ordentlich ausgefallen, dennoch bin ich der Meinung, das da noch ein wenig mehr hätte drin sein können. Bezogen auf den Status des Films, bin ich im Detail betrachtet der Bildqualität zufrieden. Der Ton liegt jeweils in Deutsch und Englisch im Format DTS-HD MA 5.1 vor. Extras bietet die Blu-ray leider keine, hier hätte ich mir zumindest einen Audio Kommentar gewünscht.
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