Star Trek Picard: Staffel 2: Review
Star Trek Picard (Staffel 2): Ein Besuch von „Q“ mit Folgen!

Star Trek Picard Staffel 2: nach dem Neustart des Star Trek Franchise mit „Star Trek: Discovery“ ist „Picard“ das zweite heiße Eisen, welches Paramount / CBS im Feuer hat. Derweil steht bereits der Start der dritten und letzten Staffel rund um Jean-Luc in den Startlöchern. Derweil steht auch ein ganz neues Spin-off namens „Star Trek: Strange New Worlds“ im Raum. Welches man exklusiv auf Paramount+ sehen. Diese Serie dreht sich um Christopher Pike, dem Vorgänger von James T. Kirk. Auch hiervon wird es bald eine Kritik auf meiner Website „GlotzCleverTV“ geben. Nun aber zurück zu „Picard“.
Der einstige Captain der Enterprise D und E, hätte es sich auf Château Picard so richtig gut gehen lassen. Doch schon in der ersten Staffel trieb es ihn, samt einer neuen „Crew“ hinaus, in die Weiten des Alls. Hierbei ging es darum, die letzten Geheimnisse des verstorbenen Commander Data zu ergründen. Nicht zu vergessen: Natürlich wird auch wieder das Universum gerettet. Und auch in der zweiten Staffel geht es um nicht weniger als den Erhalt der Galaxie. Neben der Borg-Queen ist auch Picards alter Widersacher „Q“ dabei und stattet seinem alten „Freund“ einen verheerenden Besuch ab. Ob mir Staffel 2 ebenfalls gefallen hat, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Wieso „Q“, wieso?
Diese Frage stellt sich Jean-Luc im Verlauf der zweiten Staffel immer öfter. Nach den Ereignissen rund um die Androiden begann für alle ein neues Leben. Agnes reist mit dem neu ernannten Captain der U.S.S. Stargazer, Rios durch das Universum. Raffi kümmert sich als Ausbilderin um ihren neuen Ziehsohn Elnor. Seven kämpft immer noch an der Seite der Rangers und Jean Luc ist zusammen mit seiner romulanischen Freundin Laris mit der Weinlese beschäftigt. Eine merkwürdige Botschaft an die Sternenflotte, lockt nicht nur die U.S.S. Stargazer, sondern auch gleich einen Teil der Föderationsflotte, inklusive Admiral Picard und Co. an. Ein unerwartetes Zusammentreffen mit den Borg. Was fast die Selbstzerstörung des Schiffs zur Folge hat. Doch just in diesem Moment versetzt sie das übermächtige Wesen Q in eine andere Realität. Eine, in der die Föderation mit Gewalt und Terror herrscht und Admiral Picard als Schlächter in die Geschichte einging. Dieser Fehler muss unbedingt behoben werden, was einige Opfer kosten wird. Nicht nur, dass sie die überaus gefährliche Borg Queen retten müssen, sie verlieren auch noch den jungen Elnor.

Nun heißt es in die Vergangenheit reisen und die Zeitlinie wieder herstellen, welche scheinbar manipuliert wurde oder steckt hier etwas anderes dahinter? So heißt das Ziel das Jahr 2024, ein Jahr in dem die Menschheit mit der Vernichtung ihres eigenen Planeten schon sehr vorgeschritten ist. Doch eine gewisse Astronautin, könnte bei einer besonderen Mission, eine Wende einleiten. Ihr Name Renée Picard. War das etwa Qs Plan, Jean-Luc mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontieren oder liegt noch mehr bei J.L. im Argen. Vielleicht kann seine älteste und teuerste Freundin helfen, Guinan. Lebt sie doch schon seit über 400 Jahren auf der Erde und weiß, dass auch ihr Freund Jean-Luc, ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Langsam kristallisiert sich heraus, dass es nicht nur um Renée, sondern auch um den Admiral geht. Doch um des Rätsels Lösung zu finden, muss J. L. nicht nur tief graben, sondern sich dem verrückten Gentechniker Adam Soong, sowie Q und den neu erwachten Borg stellen.
Ein unglaubliches Abenteuer
Gingen die Macher der Serie in der ersten Staffel noch auf Jean Lucs Ruhestand und den Verlust eines alten Freundes ein. Ziehen diese in der Fortsetzung jegliche Register und bieten in gerade mal zehn Episoden, unglaublich viel Neues, sowie eine ganze Menge an Fanservice. Hierbei beschränkten sie sich nicht mal auf die alte Serie: „Star Trek: The Next Generation“. Auch „Star Trek IV“ sowie die Classic-Serie um Kirk wurde mit in die Drehbücher geworfen. Wie Patrick Stewart in der neuen Staffel auftauchen kann, werde ich aus Gründen der Spoilerfreiheit nicht erklären. In der Fortsetzung bekommen es die Helden der ersten Season mit einer alten Gegnerin, der Borg-Queen, zu tun. Und auch der alte „Freund / Feind“ Q ist ebenfalls mit von der Partie. Um genau zu sein, ist er derjenige, der dieses ganze Fiasko erst auslöst.

Dabei kehren in der neuen Staffel nicht nur einige alte bekannte Gesichter zurück, wie Brent Spiner hier nun als Adam Soong. Seines Zeichens ein durchgeknalltes Gentechnik-Genie und Urvater von Data. John de Lancie („Star Trek: Lower Decks„) als Allmachtswesen „Q“. Whoopi Goldberg als Barbesitzerin Guinan welche schon das Bord-Casino „Zehn Vorne (10 Forward) auf der „U.S.S. Enterprise

NCC 1701 D“ leitete, sowie ein Mohawk Punk aus dem Jahr 1984 und dieses Mal darf auch Wil Wheaton als Wesley Crusher kurz auftauchen. Zwar ist auch die Borg-Königin dabei, doch dieses Mal wird diese nicht wie „Star Trek: First Contact“ von Alice Kriege, sondern von Annie Wershing gespielt. Viele Figuren, die für eine Menge Nostalgie sorgen sollten, oder? Derweil sind auch wieder Jeri Ryan („MacGyver„) Seven of Nine, Michelle Hurd („Hawaii Five-O„) als Raffi, Alison Pill als Jurati, sowie Evan Evagora und Santiago Cabrera wieder an Patrick Stewarts Seite. Orla Brady taucht dieses Mal in einer Doppelrolle als Laris / Tallinn auf. Somit sind zumindest in Season 2 Picard und seine Crew wieder vereint, doch auch hier wird es einige Veränderungen geben.

Was die Figuren und den Verlauf Geschichte betrifft, ist das klar, dass Q Picards Nemesis darstellen wird. John de Lancie hat in seiner Funktion als Allmachtswesen noch eine Sache mit Picard zu klären. Schon in Folge 1 wird klar, dass sich die Protagonisten auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begeben müssen. Ein gern genutzter Plot und das schon seit den 60er-Jahren. Hier lauert neben einem düsteren Geheimnis, auch die Lösung der Ihnen gestellten Aufgabe. Derweil wird der Trekkie von den Serienmachern nur so mit Fan-Service bombardiert. Die Zeitreise, mithilfe eines geistig überlegenen Wesens wie einst Spock, bezieht sich natürlich auf „Star Trek IV: Zurück in die Vergangenheit“. Hier lauert dann auch schon das erste Easter-Egg, welches mit Kirk, Spock und einem Punk in einem Bus zu tun hat. Zu herrlich diese Szene, besonders als ich herausfand, dass es sich hierbei sogar um denselben Darsteller wie damals handelt. Für den erfahrenen Fan warten derweil noch jede Menge weitere Ostereier. Hier sei nur Agent Seven Rock erwähnt. Aber auch der Cliffhanger hat es in sich, hier möchte ich nur an einen alten Feind von Kirk erinnern.

Auch die neue / alte Bedrohung durch die Borg-Königin sorgt für einiges an Spannung. Ebenso wie Soong der sich in seinem Wahn der künstlichen Lebensform, in diesem Fall seine „Tochter“ Kore, durch nichts aufhalten lassen will. Das Allmachtswesen und Picards Mutter spielen ebenfalls noch eine entscheidende Rolle. Während der Sichtung des neuen Franchise, ist mir auch aufgefallen, dass es die Autoren etwas zu gut meinten. So bin ich zwar der Meinung eine wirklich unterhaltsame, starke zweite Staffel gesehen zu haben, bin aber ebenso der Meinung, dass die Handlung teils überfrachtet wurde. Dazu kann ich auch die Hardcore Fans verstehen, die mit dieser Serie nicht ganz so glücklich scheinen.

Gab es bereits in im Vorgänger schon so einige unrunde Dinge, schmeißen die Serienmacher in der Fortsetzung sogar etliche bekannte Plots völlig über den Haufen. Ebenso scheine sie nicht sonderlich gewillt zu sein, auf das Raum/Zeit-Gefüge achten zu wollen. Auch der stumme Hilferuf der beiden Hauptfiguren: Der eine nach Erlösung suchend, der andere in Form des Erlösers fand ich „so lala“. Natürlich weiß ich, dass Menschen von eigenen Dämonen verfolgt werden, aber dass diese im Fall von Jean-Luc, solch eine Auswirkung gehabt haben sollen?!? Gleichwohl hatte ich auch dieses Mal meinen Spaß, mit Picard und seinen Mitstreitern bei ihrem Kampf alte / neue Widrigkeiten zu folgen.
Star Trek Picard Staffel 2 – Fazit:
Man kann unumwunden sagen, dass die Fortsetzung gleich in der ersten Folge voll aufdreht. So viel Gas geben viele nicht mal hin zu ihrem Staffelfinale. Nicht nur, dass die Autoren Picard und seine Leute durch das All und die Zeiten jagen, sie lassen dem Zuschauer fast keine Zeit zum Verschnaufen. Womit es auch kein Wunder war, dass ich diese Handvoll Episoden in überaus kurzer Zeit, wie sagt man neudeutsch „gebinged habe. Und ja, ich hatte meinen Spaß, was nicht zuletzt an den Easter-Eggs und all dem Fan-Service lag. Dass Seven und Raffi am Beginn einer Beziehung zu stehen, scheint dem aktuellen Trend geschuldet zu sein. Dieses andeuten begann schon gen Ende des Vorgängers, dennoch bleibt es etwas unglaubwürdig für mich. Dass Rios nun eigene Wege geht, war etwas schade, aber zumindest konsequent. Ebenso der Twist um die beiden Streithähne, welchen man hervorragend auf den Punkt und damit zu Ende brachte und für Picard gibt es ebenfalls nach all den dramatischen Kindheitserinnerungen noch ein gar glücklich Ende.
Die letzte Episode hätte man tatsächlich auch als Serienfinale stehen lassen können. Dass dem nicht so ist, bestätigte der erst kürzlich veröffentlichte Teaser Trailer der Staffel 3. Dieser zeigt das viel diskutierte Auftauchen des neusten Enterprise-Models sowie die Rückkehr von Deana Troy und William Riker. Ebenso ist der Cliffhanger ein Indiz dafür, dass Picard noch nicht am Ende seiner Reise angekommen ist. Eventuell muss sich dieser noch mit einem von Kirks Erzfeinden herumschlagen. Auch wenn mich im Gegensatz zu manchen anderem Trekkie, Staffel 1 und 2 wirklich gut unterhalten konnten. Bin ich neugierig wie auch skeptisch, was uns die Serienmacher in den kommenden 10 Folgen präsentieren wollen. Für das kommende Serienabenteuer rund um Jean-Luc Picard und seine Recken, hoffe ich jedoch, dass die Autoren nicht wieder am ganzen Star Trek Universum rütteln und vieles bekannte über den Haufen werfen.
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