SPY CITY – STAFFEL 1 – REVIEW
„SPY CITY – STAFFEL 1“ Nach „Preacher“ jagt Dominic Cooper, in den 60er Jahren nach Doppelagenten, ob diese Serie lohnt, verrät das Review!

„Spy City“ – Wir schreiben das Jahr 1961, Deutschland wird von den vier Besatzungsmächten regiert und die Abschottung durch den Bau der Berliner Mauer, steht kurz bevor. Der Kalte Krieg nimmt seinen Anfang und die Geheimdienste arbeiten auf Hochtouren. In dieser Drama Serie wird „Preacher“ Darsteller Dominik Cooper als Fielding Scott nach Berlin geschickt.
Hier soll er das Überlaufen eines ostdeutschen Wissenschaftlers zu den westlichen Mächten zu sichern. Dieser Auftrag läuft vollends schief und es ist zu vermuten, dass sich in den eigenen Reihen ein Maulwurf oder ein Doppelagent befindet. Gleichzeitig besteht die Gefahr eines nuklearen Erstschlags. Nach dieser Kurzbeschreibung scheint diese deutsch-britisch-tschechische Produktion, ziemlich spannend zu sein. Doch ob die Serie die geweckten Erwartungen auch wirklich erfüllen kann, erfahrt Ihr wie immer erst in den nachfolgenden Zeilen.
Der Kalte Krieg beginnt
1961, die vier Besatzungsmächte bestehend aus England, Frankreich, USA und der UDSSR halten Deutschland, von Berlin aus noch immer unter ihrer Kontrolle. Dennoch könnten sich die Interessen zwischen Ost und West nicht mehr unterscheiden. So steht der Bau der Berliner Mauer kurz bevor und die atomare Aufrüstung hat ebenfalls begonnen. Die Geheimdienste aller vier Besatzungsmächte haben Hochkonjunktur, scheint Berlin doch von allerlei Doppelagenten unterlaufen zu sein.
Es zeichnet sich ein neuer Konflikt ab, der später unter dem Begriff „Kalter Krieg“ in die Geschichtsbücher eingehen wird. So versuchen sich deutsche Wissenschaftler, aus dem Ostsektor abzusetzen. Stehen diese doch unter genauer Beobachtung der UDSSR. So wird der Brite Fielding Scott auf einen dieser Überläufer angesetzt, da sich beide kennen.

Der ausgeklügelte Plan läuft vollends schief und Fielding Scott wartet vergebens auf den Wissenschaftler. Zusammen mit der französischen Agentin Serverine Bloch sucht er dessen Wohnung auf. Hier findet er nur noch die Leichen seines Bekannten sowie dessen Familie auf. Einzige Erklärung, es muss einen Maulwurf beim MI6 geben oder noch schlimmer, ein Doppelagent in den eigenen Reihen.
Die Lage spitzt sich zu und Fielding kann sich nicht mehr sicher sein, wem überhaupt noch zu trauen ist. Ist es etwa Severine Bloch mit der er ein Verhältnis, hat, seine Sekretärin Eliza Hahn, die deutsche Ulrike Faber, die ihn mit Kontakten versorgt, die CIA oder sogar sein eigener Vorgesetzter? Die Uhr tickt, eine falsche Entscheidung Fieldings könnte nun einen nuklearen Atomschlag auslösen.
Eine übliche Agentenserie oder doch mehr?
Serien über den Kalten Krieg, Geheimdienste, Terrorismus, Doppelagenten, etc. gibt es wie Sand am Meer. Um sich von diesen abzusetzen, muss man sich schon eine gute Geschichte einfallen lassen. Dazu bedarf es eines passenden Regisseurs, ebenso wie ausgezeichnete Darsteller. Mit Dominic Cooper fällten die Macher schon mal eine sehr gute Entscheidung, konnte dieser doch schon in der außergewöhnlichen Fantasie Serie „Preacher“ punkten, die der Serie „American Gods“ nicht unähnlich ist.
Die Serie selbst wurde bereits als deutsch-französische Produktion im Jahr 2014 angekündigt, durchlief jedoch einige Veränderungen, was die produzierenden Länder betraf. So wurde schließlich eine deutsch-britisch-tschechische Ko-Produktion daraus, die überwiegend in Prag gedreht wurde. Dank heutiger CGI-Technik spielt es keine große Rolle mehr, wo man dreht. Kann man mittels dieser Technik doch jede Stadt und jeden Ort aussehen lassen, wie man es will. Hierzu muss ich aber anmerken, dass die Grafikkünstler viel Liebe zum Detail einbrachten, um das Berlin der 60er Jahre nachzubilden. Ebenso ist die Qualität der visuellen Effekte für eine TV-Serie recht hochwertig.

Das Storytelling der Serie beginnt sehr ruhig. Es kommt zwar zu einem kurzen Eklat, danach folgt man Dominic Cooper auf seiner Mission, dem ihn bekannten Wissenschaftler zu helfen aus der Ostzone zu entkommen. Dies geht gehörig schief und Dominic Cooper als Fielding findet den Wissenschaftler samt Familie im elterlichen Ehebett ermordet auf. Mit dieser Aktion wollte die Gegenseite ein Exempel statuieren, als Warnung die Finger von den ostdeutschen Wissenschaftlern zu lassen.
So bittet Fielding darum Jagd nach dem Maulwurf oder noch schlimmer, einem Doppelagenten zu machen. Auch hier bleibt der Erzählfluss recht ruhig, aber nicht langweilig. Mehrt sich doch die Zahl der Verdächtigen um Fielding Scott und so kann er sich im Verlauf der Serie überhaupt nicht mehr sicher sein, wem er noch trauen kann. War es seine französische Intimfreundin, die deutsche die ihm Kontakte zuspielt, seine Sekretärin oder gleich seine direkten Vorgesetzten.
Fazit:
„Spy City“ ist eine klassische „Kalte Krieg Spionageserie“ geworden, deren Held durchaus an Bond und Co. der 60er Jahre erinnert. Hierbei ließen die Macher auch so gut wie keine Klischees aus. Der gutaussehende Agent, mit einer französischen Femme Fatal, welche sowohl Freund wie Feind sein könnte. Ein misslungener Auftrag, der unseren Protagonisten Jagd auf etwaige Doppelagenten machen lässt.
Dabei wird schon zu Beginn gezeigt, dass unser britischer Agent sehr wohl im Stande ist, kurzentschlossen und kaltblütig zu handeln und auch wenn nötig zu töten. Wobei der Actionanteil recht dosiert, eingesetzt wird. Im Mittelpunkt steht auch mehr die Jagd auf den Maulwurf. Ihm gegenüber steht eine Vielzahl an Verdächtigen.

Womit es für unseren Serien-Bond recht schwer wird, den wahren Übeltäter zu entlarven. Hierbei bleibt es nicht nur bei Verdächtigungen, denn jeder mögliche Maulwurf steht in irgendeiner Verbindung mit dem Feind, egal ob gewollt oder ungewollt. Das Ziel unter den Zuschauern Misstrauen bei so gut wie jedem Protagonisten zu streuen, wurde somit zu 100 Prozent erfüllt.
Dennoch zieht sich dieses Verwirrspiel bisweilen und auch der Inhalt der Geschichte scheint dadurch gestreckt zu werden. Was die Serie nun keineswegs schlecht, aber trotzdem etwas langatmig erscheinen lässt. Wer es etwas deftiger mag, dem würde ich die Serie „Bodyguard“ empfehlen. Ebenfalls ein Blick wert, dürfte in diesem Zusammenhang der Film „Der Spion“ mit Benedict Cumberbatch sein. Freunde gepflegter Oldschool Agentenunterhaltung, in Zeiten des Kalten Krieges dürften hier auf ihre Kosten kommen.
Die Serie ist sowohl in der ZDF Mediathek zu sehen, wie auch auf DVD und Blu-ray im Kaufhandel erhältlich.
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