So High: Zwei völlig zu gekiffte Knallschoten!
So High: Unter der Regie von Jesse Dylan entstand im Jahr 2001, eine Kiffer-Komödie, die sich aufmachte es den Kult Figuren namens Cheech und Chong gleichzutun. Nach einem Drehbuch von Dustin Lee Abraham, erzählt Dylan die Geschichte von Silas und Jamal und ihrem Weg zum Universitätsabschluss. Dies natürlich mit nicht ganz so astreinen Hilfen.
Es dürfte klar sein, dass unsere beiden „Oberkiffer“ ganz Harvard aufmischen, sowie die verwöhnten Rotzlöffel in ihre Schranken weisen werden. Justbridge Entertainment veröffentlichte nun diese Komödie auf Blu-Ray. Als Bonus erhält man obendrein den zweiten Teil, der leider nicht synchronisiert vorliegt. Ob Dylans Film das Ziel erreichte oder gegen die kultigen Vorgänger verliert, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Die Blättchen eingepackt und auf nach Harvard
Silas Geschäfte laufen gut, sein „Gras“ findet massig Abnehmer. Bester Kunde, sein bester Kumpel Ivory. Und gerade heute braucht Ivory so richtig guten Stoff, hat er doch ein Date mit einer ganz heißen Lady aus dem Internet. So spricht er seinen Kumpel Silas regelrecht heilig, als er dessen bestes Gras bekommt.
Komme, was da wolle und selbst wenn Ivory von einem Bus überfahren würde, er wird immer seine schützende Hand über Silas halten. So nimmt das Schicksal seinen Lauf und Ivory wird nach vorangegangener Selbstentzündung und dem Sturz aus seinem Fenster, natürlich von einem Bus überrollt. Zu Ehren Ivorys setzt Silas eine ganz neue Sorte an, verfeinert mit Ivorys Asche.
Der Tag des Universität-Aufnahmetests ist da und auch Silas Ivory-Gewächs ist zwischenzeitlich gut gediehen. Vor dem Test trifft Silas auf Jamal und um relaxed in diesen zu gehen, könnte man mit der Ivory Mischung, vorher noch gemütlich einen durchziehen. Gesagt getan und während der Rauch sich ausbreitet, erscheint ihnen Ivory als Geist.
Dieser verspricht, sie durch den Test zu lotsen, weshalb sie tatsächlich auch in Harvard landen. Sehr zum Missfallen von Dekan Cain, der natürlich versucht, die beiden wieder loszuwerden. Doch so einfach kriegt man die beiden Stoner Bros nicht klein. Letztlich wird sich zeigen, wer das bessere „Blättchen“ besitzt und seinen Abschluss bekommt.
So High: auf den Spuren von Cheech und Chong
Seit Cheech Marin und Tommy Chong, im Jahr 1978 mit „Viel Rauch um Nichts“ jegliche Tabus brachen, folgten diesen bis heute unzählige Trittbrettfahrer nach. Somit ist es kein Wunder, dass das Comedy-Duo als die Begründer des Stones-Movie-Genres gelten. Kleiner Fun-Fact: „Viel Rauch um Nichts“ hatte jahrelang eine FSK-18 Freigabe, welche erst im Jahr 2013 auf FSK-12 heruntergestuft wurde. Der Irrsinn dabei, zwischenzeitlich gab es etliche Filme, die ungehemmt auf diesem Thema Cannabis Thema herumgeritten sind.
Siehe unter anderem, „Ananas Express“, Soul Plane, die „Scary Movie“ Filmreihe. Wie schon in diesen zog man auch für „So High“ als Trigger die übernatürliche Karte. Hier ist es Ivory, der nach seinem dahin, scheiden als Geist zurückkehrt. Da Silas dessen Asche als Cannabisdünger verarbeitete. Sprich wer das Kraut raucht, dem erscheint Ivory. Und wer im Himmel hockt, hat natürlich zu jedem dahingeschiedenen großen Denker einen guten Draht. Weshalb Ivory seinen Buddys die Antworten für den uni Test auf dem Tablett serviert.
Der Film selbst dreht sich dann um die typische Underdog-Story, zweier Außenseiter, die gegen den Willen der Obrigkeit, ihren Abschluss in Harvard machen wollen. Dass die beiden Ghettoboys, die reichen, schönen und hochnäsigen Studenten des Campus gehörig aufmischen, dürfte selbstverständlich sein. Nicht zu vergessen, der Stress, den sie mit Professor Cain bekommen.
Dieser will natürlich nicht zwei kiffende Aufrührer, unter seinen sonst so friedlichen Studenten haben. Wie immer bei solchen Komödien reißen sich unsere Dauerqualmer schließlich am Riemen und kommen so zu ihrem Abschluss. Hierbei wird natürlich kein Klischee ausgelassen. Egal ob schwarz und weiß, ob reich und arm oder schlau und doof. Hier kriegt jeder sein Fett weg und so schlagen sich Silas und Jamal auf ihre eigene schräge Art durch die Uni.
Dass es dabei zig durchgeknallte und schräge Szenen gibt, dürfte dabei ebenso klar sein, wie das zu erwartende Niveau des Humors, welcher sehr weit südlich der Gürtellinie angesiedelt ist. Ich könnte jetzt natürlich wie ein pseudo-studierter Kritiker klingen und von Fäkal- wie unreifen Pennäler-Humor sprechen. Aber das wäre ebenso unsinnig, wie manch Szene in dem Film.
Es geht um zwei grasanbauende Dauerkiffer, die mit Hilfe eines Cannabis Geistes nach Harvard gelangen. Ehrlich, wer hier eine Oscar prämierte Komödie erwartet, ist hier fehl am Platz. Es ist, was es ist, eine seichte, aber dennoch unterhaltsame Kiffer-Komödie. Inklusive dem erwartbaren Holzhammerhumor. Auch wenn es nicht an die großen Knaller wie „Soul Plane“, „Jay and Silent Bob“ oder gar den Dude – „The Big Lebowski“ heranreicht.
Fazit:
So High: ist eine einfache Kiffer-Komödie im Stil der Stoner-Movies der 70er und 80er Jahre. Während Cheech und Chong nur in ihren wildesten Rauschträumen übernatürliche Dinge sahen, zieht hier ein Cannabis Geist die Fäden, um unsere beiden „Helden“, Silas und Jamal, den Harvard Abschluss zu ermöglichen. So geht es in dem Film auch entsprechend derb lustig zur Sachen und unsere zwei Protagonisten stellen ganz Harvard auf den Kopf. Überrascht haben mich jedoch so manche Nebenrolle, sind doch zum Beispiel Hector Elizondo („Last Man Standing“) und Jeffrey Jones („Ferris macht blau“) in kurzen Szenen zu sehen.
Die Story selbst lebt von der Aneinanderreihung von Gags, wobei man manche als gelungen, wie auch weniger gelungen ansehen kann. Dennoch gibt es auch ein paar echt lustige Highlights in dem Film, auch wenn dieser zum Ende hin, etwas konfus wird. Somit ist es schön, dass Dank Justbridge Entertainment, wieder einer dieser lang erwarteten Backkatalog-Titel auf Blu-ray erschienen ist. Obendrein mit einer richtig guten Bildqualität.
An Bonusmaterial gibt es ein paar gelöschte Szenen, Outtakes und ein Special, wie auch den zweiten Teil, auf einer Bonus Blu-ray. Hierbei muss ich noch erwähnen, dass die Fortsetzung nicht synchronisiert, sondern nur untertitelt wurde. Fans des Stoner-Genres können hier bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen gilt: wer nicht allzu leicht pikiert auf derbe und teils heftige Gags und Witze reagiert, kann hier ebenfalls mal einen Blick riskieren.
Wer es noch durchgeknallter mag, dem kann ich nur noch das „Das Schweigen der Hammel“ ans Herz legen!
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