SNAKE EYES (2021) – REVIEW
SNAKE EYES: G.I. Joe Origins: Auf den Spuren von Snake Eyes!

Snake Eyes: G.I. Joe Origins: zu den ganzen Superhelden des MCU (Marvel Comics) und DCEU (DC Comics), gesellen ich auch immer wieder gerne Videogame, wie auch Spielzeugfranchise Verfilmungen. Darunter solch bekannte Namen wie die „Tomb Raider“ Filme oder der kommende „Masters of the Universe“ Film wie auch „Transformers“. Gerade in den 80er Jahren spendierten Spielzeughersteller wie Mattel, ihren Spielzeugen Zeichentrickserien, um den Verkauf anzukurbeln.
So auch Hasbro, welche mit G.I. Joe im Jahr 1964, die erste Actionfigur auf den Markt brachten. 1985 folgte eine Zeichentrickserie, sowie 2009 und 2013 zwei Realverfilmungen. Da Hasbro plant, es mit einem eigenen HCU – Hasbro Cinematic Universe dem MCU und DCEU gleichzutun, besann man sich auf eine der wohl mysteriösesten Figuren des G.I. Joe Franchise, Snake Eyes. So scheint dieser als einziger eine Verbindung zu einer ähnlichen Figur, namens Storm Shadow, auf der bösen Gegenseite zu besitzen. Wie dies zustande kam und ob mich die Entstehungsgeschichte überzeugen konnte, oder ob man lieber zu „Nobody“, „Jolt“ oder „Cash Truck“ greifen sollte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Snake Eyes tritt ins Licht
Nachdem ein kleiner Junge mitansehen musste, wie sein geliebter Vater ermordet wurde, wird er zeitlebens von Rachegefühlen geleitet. Selbst 20 Jahre später ist sein einziges Ziel, den Mörder seines Vaters aufzuspüren und Rache zu nehmen. So hat er keine Hemmungen zu Lügen, Vertrauen zu brechen und selbst über Leichen zu gehen, um diesen Mann zur Strecke zu bringen. So schließt sich der von allen genannten Snake Eys einem Unterweltboss namens Kenta Takamura an, der ihm verspricht, den Killer aufzuspüren. Mithilfe eines perfiden Plans soll Snake Eyes das Vertrauen Tommy gewinnen, um dessen Familien Clan zu infiltrieren. Snake Eyes wird tatsächlich in Tommys engeren Kreis aufgenommen, sofern er alle drei ihm auferlegten Prüfungen besteht.

Noch nie setzte sich jemand für Snake Eyes so ein wie Tommy, was in ihm Selbstzweifel auslöst und er Kentas Vereinbarung lösen möchte. Just in diesem Moment präsentiert ihm Kenta den Mörder seines Vaters und Snake Eyes Rachegelüste nehmen überhand. Kenta fordert von ihm, ein magisches Familienjuwel zu stehlen und so stellt sich Snake Eyes der dritten und letzten Prüfung. Dieser Versuch misslingt und fast werden seine wahren Absichten entlarvt. Es bleibt ihm nicht viel Zeit und dennoch hadert er mit sich und dem sich anbahnenden Verrat. Die beiden Fragen, die sich jetzt stellen lauten: wird Snake Eyes die richtige Entscheidung treffen und wird er mit dem Konsequenzen leben können?
Der Geschichte von Snake Eyes auf der Spur
Für den Einstieg in das geplante „Hasbro Cinematic Universe“ beauftragte man den deutschen in Stuttgart geborenen Regisseur Robert Schwentke, sich der Geschichte rund um Snake Eyes anzunehmen. Nach einem Drehbuch von Evan Spiliotopoulos inszenierte Schwentke, die Entstehungsgeschichte dieser Figur. Schwentke, der bereits mit Filmen wie „R.E.D. – Älter, Härter, Besser“, „Die Bestimmung – Insurgent und Allegiant“ und „R.I.P.D.“ entsprechend Erfahrung in diesem Genre aufweist, lieferte für mein Empfinden eine nachvollziehbare und actionreiche Entstehungsgeschichte ab.

Zugegeben, der Entstehungs-Plot ist nicht der innovativste, in meinen Augen für eine Actionfiguren Verfilmung aber durchaus ausreichend. Mit Snake Eyes nahm man sich einer Figur an, die seit Beginn des Franchises, in einer Art Beziehung zu einer Figur namens Storm Shadow der Gegenseite, genannt „Cobra“ steht. Da man bisher weder das Gesicht von Snake Eyes noch über dessen Hintergründe Bescheid wusste, war dies wohl die mysteriöseste Figur der G.I. Joe Truppe, über dessen Person etliche Mutmaßungen kursierten.
Nun sind die bisherigen Kritiken recht gemischt ausgefallen. So urteilt meine Nachnamensvetterin Dani Maurer von Outnow.ch, so über den Film: „Snake Eyes: G.I. Joe Origins mache für einen Actionfilm nicht viel falsch, verspiele aber die Geheimnistuerei, die um den Titelcharakter gemacht wurde, praktisch völlig.“ Ich wiederum sehe genau dies als Vorteil. Jede Geheimniskrämerei birgt die Gefahr irgendwann langweilig zu werden, besonders wenn diese über Jahrzehnte anhält. Dank dem Blick unter den Helm der Figur Snake Eyes, hat man jetzt die Möglichkeit eine Verbindung zu der einst Gesichtslosen Figur aufzunehmen.

So ist dieser entgegen mancher Meinung doch keine bloße Kampfmaschine. Sondern ein Mensch mit einer tragischen Vergangenheit, der einen Riesenfehler machte und damit seinen eigenen Erzfeind schuf. Diese Tat verfolgt Snake Eyes bei jeder Begegnung mit Storm Shadow, womit man endlich auch zu dieser bisher Gesichtslosen Figur einen Zusammenhang herstellen kann. Mit dieser vermeintlichen Bloßstellung kann man meiner Meinung nach, die Geschichte und die Figur nun wirklich kreativ weiterentwickeln.
Der Film selbst macht auch sonst vieles richtig. Angefangen von den sehr soliden Actionsequenzen, den Kameraeinstellungen, der Musik, den Effekten wie auch der Stuntchoreografie und der Inszenierung selbst. Hierbei gibt es für mich keinen wirklichen Grund zu meckern, ein solider Actioner. Ebenso wurde auf unnötige „Lovestory“ Momente verzichtet, die schon manchen Actionfilm im wahrsten Sinne des Wortes gekillt haben. So ist die Inszenierung recht knackig und auf den Punkt ausgefallen, Längen gab es für mein Empfinden keine.

Auch bei der Besetzung hatte die Casting Crew ein glückliches Händchen, Henry Golding als Snake Eyes gibt bei den Actionszenen richtig Vollgas, sofern er unter dem Helm steckt und nicht sein Stuntdouble. Ebenso gut besetzt sind Andrew Koji als zukünfitger Storm Shadow, der Antagonist Takehiro Hira als Kenta, wie auch Iko Uwais als Hard Master, Peter Mensah als Blind Master und Samara Weaving als Scarlett. Besonders gut hat mir aber auch die Darstellerin der Baroness gefallen, Úrsula Corberó, die ein herrliches Biest abgibt.
„Kurzer Fun-Fact: G.I. Joe wurde von Mattels Barbie inspiriert, da man eine Spielzeugpuppe für Jungs herstellen wollte. Da man aber befürchtete das Jungs nicht mit Puppen spielen würden, überlegte man sich wie man diese männlicher auslegen könnte. So wurde aus einer Spielzeug Puppe für Jungs, die erste Actionfigur im Soldaten Outfit.“
Schließen wir das Visier und kommen zum Fazit:
Mit „Snake Eyes“ lieferte Regisseur Robert Schwentke für meine Verhältnisse eine solide und sehr unterhaltsame Actionfiguren Realverfilmung ab. Für mich das bisherige Highlight der G.I. Joe Realverfilmungen und somit der bisher beste Teil des „Hasbro Cinematic Universe“. Den Kritiken, die davon sprachen, man hätte der Figur Snake Eyes das geheimnisvolle genommen und damit hätte die Figur selbst etwas verloren möchte ich ein wenig widersprechen. Recht gebe ich diesen in dem Punkt, dass die Figur Snake Eyes jetzt ein Gesicht hat und die Geheimnistuerei vorbei ist. Doch jegliches Geheimnis läuft auf Dauer Gefahr uninteressant oder gar langweilig zu werden. So kenne auch ich die Figur schon seit bereits 40 Jahren und ja, für mich war dieser schwarz gekleidete Hightech Ninja zwar immer cool anzusehen, aber nichts mehr Besonderes. Da ich mich daran gewöhnt hatte, keine weiteren Informationen von dieser Figur zu erfahren. Mit Robert Schwentkes Film hat die Figur Snake Eyes nun auch endlich ein Gesicht und der Zuschauer kann somit eine Verbindung zu diesem aufbauen.
Nicht nur das endlich die Frage, ob Mensch, Maschine oder Cyborg geklärt ist, man hat endlich einen Bezug zu der Figur und dessen Vergangenheit. Man kennt nun auch den Ausgangspunkt des Konflikts zwischen Snake Eyes und Storm Shadow und man kann anfangen eigene Geschichte um diese Figur zu erzählen. Im Gegensatz zu meinen Kritikerkollegen, sehe ich dies als Vorteil und Chance weiterer unterhaltsamer Filme. Steht man doch jetzt am Anfang der Reise des schwarzen Ninjas. Ebenso muss ich sagen das mir dieser Film um einiges besser gefallen hat als die beiden Popcorn-Kino-Vorgänger. Diese waren zwar von der Action her nett anzusehen, wirkten für mich aber im Gegensatz zu „Snake Eyes“ doch wesentlich unrunder. Gut gegen Böse, viel Krach-Bumm, das wars. So muss ich zugeben das ich anhand der Trailer, den Film unterschätzt habe und mich dieser letztlich doch sehr positiv überraschen konnte. Womit ich diesen eigentlich jedem Actionfilmliebhaber nahelegen kann. Wer bisher nicht viel mit den Bisherigen G.I. Joe Filmen anfangen konnte, sollte dem Franchise mit „Snake Eyes“ definitiv nochmals eine Chance geben.
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